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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2024

Ein außergewöhnlicher Roadtrip auf dem Pfad der Erinnerungen

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Humorvoll erzählten Roadtrips – ob nun in literarischer oder verfilmter Form – kann ich einfach nicht widerstehen. Bereits die ersten Seiten des neu erschienenen Buches „Heinz Labensky – und seine Sicht ...

Humorvoll erzählten Roadtrips – ob nun in literarischer oder verfilmter Form – kann ich einfach nicht widerstehen. Bereits die ersten Seiten des neu erschienenen Buches „Heinz Labensky – und seine Sicht auf die Dinge“ weckten von Beginn an meine Neugier. Denn seine anfangs recht temporeich erzählte Geschichte versprach, interessante Einblicke in die DDR-Zeit zu gewähren. Als ich den Protagonisten, der auch Heinzi genannt wird, dann näher kennenlernte und verstand, welche Einflüsse seine Weltsicht prägten, war ich von seinem verantwortungsvollen, treuen Charakter hingerissen. Deshalb lauschte ich mit Begeisterung seinen Vergangenheitserzählungen auf der Busfahrt ins Ungewisse: Die geschichtlichen Wendepunkte und Begriffe aus dem damaligen DDR-Sprachgebrauch wurden sehr unterhaltsam in sie verwoben. Leider zog sich der mittlere Buchabschnitt ein wenig in die Länge. Doch sobald ein weiterer skurril anmutender Charakter Herr Labenskys Weg kreuzte und eine abenteuerreiche Suche nach dem Bernsteinzimmer begann, vergaß ich die kleine Langeweilepause schnell wieder. Für mich stand fest: Ich wollte diese unterhaltsame Busreise erst verlassen, sobald die Buchendhaltestelle erreicht wurde. Da Rita, die beste Freundin von Heinzi aus Kindheitstagen, auf mich einen recht unnahbaren und schwer einzuschätzenden Eindruck machte, konnte ich manches Mal nicht nachvollziehen, warum Herr Labensky seine Suche nach ihr nicht aufgab. Doch letztlich lernt er durch diese herausfordernde Aufgabe auch, sich selbst treu zu bleiben und seine Vergangenheit im Licht der Gegenwart zu betrachten. Ich habe es sehr genossen, ihn bei diesem berührend amüsanten Prozess zu begleiten, besonders deshalb, weil so viel "Unerwartetes und Spektakuläres dazwischen“ geschah.

Ein lesenswerter Roman, der nicht nur mit einem Schmunzeln beginnt, sondern auch mit einem solchen endet...

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Ein intensiver Roman, der unter die Haut geht

Die Unbändigen
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Den Namen der Autorin, Emilia Hart, werde ich mir garantiert merken und auf zukünftige Neuerscheinungen hoffen, denn ihr erstes Werk mit dem Titel „Die Unbändigen“ zog mich schnell in seinen Bann. Da die ...

Den Namen der Autorin, Emilia Hart, werde ich mir garantiert merken und auf zukünftige Neuerscheinungen hoffen, denn ihr erstes Werk mit dem Titel „Die Unbändigen“ zog mich schnell in seinen Bann. Da die Protagonistinnen zu verschiedenen Zeiten leben und von ihren herausfordernden Alltagssituationen so glaubwürdig erzählen, fühlte ich mich schnell mit ihnen verbunden und fieberte mit. Alle drei Frauen scheinen über eine rätselhafte Gabe zu verfügen, ziehen aus einem naturverbundenen Leben ihre Kraft und müssen sich gegen Diskriminierung und Unterdrückung zur Wehr setzen. Zum Beispiel - diese Information ist in der Buchbeschreibung zu finden - wird Altha im Jahre 1619 der Hexerei angeklagt. Während des Lesens habe ich mich immer wieder gefragt, ob sie tatsächlich über magische Fähigkeiten verfügt und welches Geheimnis sie mit Violet und Kate verbindet. Auch der stimmungsvoll mitreißende Schreibstil der Autorin trug dazu bei, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Das Mitfiebern war meinerseits erwünscht und erzeugte Spannung. Mir fiel es beim Lesen jedoch schwer, nicht mitzuleiden. Hin und wieder habe ich mir gewünscht, das innere Auge schließen zu können, um einfach nicht mitansehen zu müssen, was diese tapferen Frauen durchmachen. Für einen kleinen Hinweis innerhalb der ersten Buchseiten wäre ich dankbar gewesen, um mich emotional besser vorbereiten zu können. Allerdings ist das empfundene Mitleiden nur ein Indikator dafür, wie tief ich in diese intensive Geschichte versunken war und gücklicherweise werden die bedrückenden Schatten von der ermutigenden Grundbotschaft des fulminanten Romans vertrieben. Daher spreche ich eine eindeutige Leseempfehlung aus: Emilia Hart hat ihre Bestimmung im Schreiben gefunden!

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Wenn eine Legende deine Realität verändert...

Die Legende des Phönix, Band 1: Dunkelaura
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Nun, die Inhaltsbeschreibung des Buches hatte mein Interesse schnell geweckt, denn über Phönixkrieger hatte ich noch keine Geschichte gelesen und meine Neugier wird angestachelt, wenn eine komplett unbekannte ...

Nun, die Inhaltsbeschreibung des Buches hatte mein Interesse schnell geweckt, denn über Phönixkrieger hatte ich noch keine Geschichte gelesen und meine Neugier wird angestachelt, wenn eine komplett unbekannte Welt zwischen Buchseiten auf mich wartet. Der leichtgängig lesbare Schreibstil der Autorin zog mich dann schnell in seinen Bann. Eden, die Protagonistin, wirkte die gesamte Lesedauer über authentisch, während sie in eine schwer durchschaubare Situation hineingeriet, welche die Annahmen über die Vergangenheit ihrer Familie infrage stellte. Zudem sammelte Eden durch ihr verantwortungsvolles Handeln und ihr Gerechtigkeitsempfinden Sympathiepunkte bei mir und ich wollte ebenso dringend erfahren, ob die Phönixkrieger vertrauenswürdig waren bzw. ob es Eden gelingen würde, ihre eigene, besondere Lichtgabe zu finden. Allerdings verlor die Handlung zwischendurch ein wenig an Spannung. Der Perspektivwechsel zwischen Eden und Kane engte den Interpretationsspielraum ein und vereinfachte das Handlungsgeschehen. Wenig später wurde ich dann umso mehr überrascht, als im letzten Buchabschnitt doch noch völlig Unerwartetes geschah. Auch durch die dritte Perspektive, die ganz zum Schluss in die Geschichte eingewoben wird, gelang es der Autorin einige Fragen aufzuwerfen, deren Antwortsuche mich nun letztlich doch so sehr gepackt hat, dass ich unbedingt erfahren möchte, welchem Feind sich Eden im zweiten Band stellen muss und welche Rolle Kane in der Fortsetzung spielen wird. Sollte der Fortsetzungsband so spannend beginnen wie „Die Legende des Phönix - Dunkelaura“ endete, wird er sicherlich einen weiteren Stern bzw. die Höchstbewertung erhalten. Ein unterhaltsames Buch mit kleinen Längen, dessen tapfere Protagonistin man gerne begleitet und in sein Herz schließt.

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Veröffentlicht am 15.06.2023

Wie es gut werden kann...

Und was, wenn es gut wird?
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"Und was, wenn es gut wird?“ Eine Frage, die ich mir in schwierigen Situationen oder Krisenzeiten viel zu selten stelle. Der Fokus liegt dann eher auf bevorstehenden Schwierigkeiten oder Sorgen, die letztlich ...

"Und was, wenn es gut wird?“ Eine Frage, die ich mir in schwierigen Situationen oder Krisenzeiten viel zu selten stelle. Der Fokus liegt dann eher auf bevorstehenden Schwierigkeiten oder Sorgen, die letztlich doch nur zu blockierenden Verhaltensmustern oder sogar Handlungsstillstand führen. Deshalb sprach mich der Titel des neu erschienen Buches von Herrn Bloom direkt an, obwohl mir der Autor selbst unbekannt war. Bislang habe ich das Buch nur einmal gelesen und möchte nun, im zweiten Durchgang, die vorgestellten Übungen ausprobieren. Vor allem auf das „Loslassen in sieben Schritten“ werde ich mich hierbei konzentrieren und bin gespannt, welche Erfahrungen auf mich warten. Mir gefällt an diesem motivierenden Buch, dass es die notwendigen Impulse setzt, um eigene Werte sowie Zielvorstellungen auszuloten und Selbstwirksamkeit zu erfahren. Es ermutigt dazu, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Insgesamt handelt es sich um eine gut strukturierte, angenehm lesbare Lektüre, die mir persönlich zwar wenig komplett neue Denkansätze offenbarte, dafür aber einen wunderbar aufbereiteten Zugang zur praktischen Umsetzung von Selbsteflexionen und Übungen präsentierte. Eine Leseempfehlung für alle LeserInnen, die sich besser kennenlernen und ihr Leben bewusster gestalten möchten!

Veröffentlicht am 12.04.2023

Ein Zufluchtsort in Zeiten der Ungewissheit

Die Bibliothek der Hoffnung
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Die Tatsache, dass der Roman „Die Bibliothek der Hoffnung“ auf der wahren Geschichte einer Londoner U-Bahn-Bibliothek im Zweiten Weltkrieg basiert, förderte mein Interesse an diesem Buch und ich wurde ...

Die Tatsache, dass der Roman „Die Bibliothek der Hoffnung“ auf der wahren Geschichte einer Londoner U-Bahn-Bibliothek im Zweiten Weltkrieg basiert, förderte mein Interesse an diesem Buch und ich wurde schnell in seinen Bann gezogen. Indem Kate Thompson vielschichtige, interessante Protagonisten zum Leben erweckt, erschafft sie eine realistisch wirkende Atmosphäre. Neben der fürsorglichen Bibliothekarin Carla Button und ihrer wunderbar eigensinnigen Bibliothekshelferin Ruby Munroe, sind weitere liebenswerte Persönlichkeiten in diese besondere Geschichte verwoben, mit denen man als LeserIn mitfühlt und mitfiebert. Leider ließ das Buch während des Lesens die Frage aufkommen: Habe ich doch versehentlich zu einem Liebesroman gegriffen? Bevor ich die Inhaltsangabe gelesen hatte, ließ mich die Covergestaltung des Buches bereits vermuten, es könnte sich um einen solchen handeln. Rückblickend würde ich das unterhaltsame und zugleich nachdenklich stimmende Werk dieser Kategorie tatsächlich anteilig zuordnen. Ich lese unheimlich gerne Bücher, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Doch diese benötigen für mich keinen künstlichen Zusatzstoff wie Romantik, der von dem eigentlichen Geschmackserlebnis ablenkt. Die Handlungsentwicklung hätte für mich persönlich nüchterner und weniger vorhersehbar ausfallen dürfen. Dennoch habe ich die leider schon zurückliegende Lesezeit sehr genossen und empfehle dieses berührende Werk weiter, weil es Zuversicht spendet, beim Lesen ein Wohlgefühl erzeugt und an die beeindruckenden, wahren Begebenheiten rund um die Bethnal Green Library erinnert.

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