Profilbild von LeosUniversum

LeosUniversum

Lesejury Star
offline

LeosUniversum ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LeosUniversum über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2024

Kannst du jemanden lieben, den du nie gesehen hast?

Literally Love 1. Paperthin Touch
0

Inhalt:
Clio Hildyard ist Lektorin bei Plots&Pieces und sie liebt ihren Beruf über alles. Ihr neues Projekt ist zwar eine Riesenchance, aber auch eine echte Herausforderung: Clio darf das neue Buch des ...

Inhalt:
Clio Hildyard ist Lektorin bei Plots&Pieces und sie liebt ihren Beruf über alles. Ihr neues Projekt ist zwar eine Riesenchance, aber auch eine echte Herausforderung: Clio darf das neue Buch des Bestsellerautors Bryn Spurling betreuen. Bereits der erste Mailkontakt endet fast in einer Katastrophe, doch der mürrische Bryn findet Clios ehrliche Art tatsächlich sympathisch und so lässt er sich langsam auf ihre Überarbeitungsvorschläge ein. Aus anfänglichen bissigen Bemerkungen am Manuskriptrand, bahnt sich langsam ein kleiner Flirt an. Oder etwa nicht? Clio kann die Lage nicht ganz deuten, da sie Bryn noch nie persönlich kennengelernt hat. Da der Bestsellerautor eigentlich unerkannt bleiben möchte und unter einem Pseudonym schreibt, ist Clio zuerst über die Idee, sich persönlich mit Bryn zu treffen, sichtlich erstaunt. Doch dann sagt sie spontan zu…

Meinung:
Wenn ich euch jetzt erzähle, dass dies nicht mein erstes Buch der Autorin ist, dann wundert ihr euch zu Recht, denn das ist eigentlich das erste Werk von Tarah Keys. Allerdings ist dieser Name ein Pseudonym einer deutschen Autorin. Ungefähr vor einem Jahr habe ich „Sternstunden mit dir“, ein perfektes Wintermärchen für Jugendliche ab 12 Jahren, gelesen, und ich kann mich noch genau erinnern, dass ich den leichten und humorvollen Schreibstil von Evelyn Uebach damals auch schon geliebt habe. Mit ihrem neuen Roman gewährt uns die Autorin einen kleinen Einblick hinter die Kulissen eines Verlags. In der Geschichte taucht an einigen Stellen eine Praktikantin aus Deutschland auf und ich musste direkt an meine kurze, aber sehr intensive Zeit als Praktikantin beim dtv Verlag denken. Ich habe ganz wunderbare Erinnerungen mitgenommen und bei einer Szene musste ich schmunzeln. Clio erzählt, wie sie mit der Praktikantin und zwei Kolleginnen die Donnerstagsmittagspause im Verlagsgarten verbringt. Herrlich! Was für ein Déjà-vu. „Wir haben die Klappstühle rausgeholt und sitzen in einem kleinen Kreis, als wären wir eine Selbsthilfegruppe.“ (S. 283) So (oder so ähnlich, denn man muss ja nicht alle kleinen Geheimnisse verraten) war es tatsächlich auch bei meinem Praktikum in München. Ich wurde damals direkt vom Fleck weg in die Verlagsfamilie aufgenommen und bin allen für diese bleibenden Erinnerungen zutiefst dankbar. Neben ganz wunderbaren Kollegen im Verlag ist natürlich auch ein guter Austausch zwischen Lektorat und Autor sehr wichtig. Wie wichtig das Lektorat für eine gute Geschichte ist, kann ich euch aus eigener Erfahrung erzählen, denn funktioniert das Zusammenspiel zwischen Lektorat und Autor, kann am Ende was ganz Wundervolles entstehen. Die Lektorin meiner allerersten Geschichte war meine persönliche Muse, meine Clio. Sie hat mir Notizen und Bemerkungen zukommen lassen und mir mit diesen ganz neue Perspektiven eröffnet. Von ihr habe ich sehr viel gelernt. Dieser objektive Blick von außen ist ganz wichtig. Allerdings funktioniert das nur, wenn die Chemie stimmt und man willig ist, sich darauf einzulassen. Tatsächlich waren es aber genau diese Stellen, diese Lektoratsseiten, die mir in diesem Roman eher weniger gefallen haben. Ich fand es irgendwie anstrengend, immer und immer wieder die gleichen Sätze zu lesen. Wohingegegen der Schlagabtausch per Mail zwischen Clio und Bryn einfach herrlich war. Mit Clio, einer Lektorin, die Bücher über alles liebt, und Bryn, einem eher verschlossenen Autor, für den seine Bücher ein Rückzugsort und ein Rettungsanker sind, hat Tarah Keys zwei ganz wunderbare Charaktere erschaffen, die nicht nur sympathisch, sondern auch sehr authentisch erscheinen. Ich habe ewig geknobelt, weshalb sich Bryn hinter einem Pseudonym versteckt, und kam tatsächlich bis zuletzt nicht auf das Naheliegendste. Wer meinen Blog und meine Social-Media-Beiträge regelmäßig liest, weiß, dass ich letzten Sommer ein Buch geschrieben habe und dafür beim Young Storyteller Award mit dem Preis als Best Rookie ausgezeichnet wurde. Diese Kurzgeschichte habe ich aus ähnlichen Gründen – wenn auch nicht ganz so dramatisch – unter einem Pseudonym veröffentlicht. Mein Pseudonym sollte eigentlich auch unentdeckt bleiben, aber leider musste ich dann doch irgendwann preisgeben, dass ich das bin. „Paperthin Touch“ weist so viele Parallelen zu meinem eigenen Leben auf, dass ich natürlich vollkommen begeistert bin und mich nun wahnsinnig auf den zweiten Band freue, in dem wir Clios beste Freundin Melly etwas näher kennenlernen dürfen. Allerdings muss ich erwähnen, dass „Paperthin Touch“ einem anderen Roman sehr, sehr ähnlich ist. Zu ähnlich. Natürlich kann man das Rad nicht neu erfinden, nur sind mir die Similaritäten dann doch zu extrem aufgefallen. Bei ein bis zwei kleinen Szenen, die gleichartig sind, hätte ich nichts gesagt, aber die Übereinstimmungen ziehen sich durch die komplette Geschichte. Schade!

Fazit:
„Paperthin Touch“ von Tarah Keys ist eine humorvolle Liebesgeschichte, die uns ganz viele Einblicke in den Verlagsalltag gewährt. Neben buchigen Weisheiten, die uns immer am Anfang eines Kapitels begegnen, oder einem Setting, das zwischen Oxford, Reading und London wechselt, gibt es unzählig viele Dialoge zwischen den Charakteren, die mich verzaubert haben. Der erste Band der „Literally Love“-Reihe erhält 4 von 5 Sternchen.

Lesetipp:
Lieben Dank an die Autorin für den Lesetipp auf S. 278.
„Hard to Say I Love You“ von Julie Chapel habe ich soeben auf meine Wunschliste wandern lassen.

Lieblingszitate:
„Geschriebene Worte sind meine Schwachstelle. Sie kommen mir ganz schnell ganz nah. Vielleicht zu schnell zu nah, wenn ich mich genauer damit befasse, was hier gerade in mir vorgeht.“ (S. 122)
und
„Ich würde immer wieder alles riskieren, was ich hier riskiere, nur für diesen Blick. Kein Mensch hat mich jemals so angesehen, wie er es gerade tut – als wäre es ein Versprechen, wie es ihm noch niemand gemacht hat; eine Geschichte, die er kaum erwarten kann zu lesen.“ (S. 259)
und
„Du kannst dich nicht weigern, ein Teil von meinem Leben zu werden. Weil du es längst bist.“ (S. 300)

Kapitelüberschriften, die auch als Weisheiten in buchigen Glückskeksen zu finden sein könnten:
„Lesen kann man nur lieben – wer’s nicht tut, hat noch nicht das richtige Buch für sich gefunden.“ (Kapitel 10)
und
„Lesen löst leider nicht all deine Probleme – aber wenigstens verursacht es keine neuen.“ (Kapitel 27)
und
„Lesen ist bunt: Niemand liest dieselbe Geschichte auf dieselbe Weise wie du.“ (Kapitel 36)

Veröffentlicht am 01.02.2024

Was, wenn du dich in deinen Bodyguard verliebst?

Küsse unter Kirschblüten – Tokyo Ever After
0

Inhalt:
Izumi Tanaka ist im Grunde ein ganz normaler amerikanischer Teenager, ein Mädchen, das kurz vor dem Abschluss der High School steht. Doch plötzlich erfährt Izumi, dass der Kronprinz Japans ihr ...

Inhalt:
Izumi Tanaka ist im Grunde ein ganz normaler amerikanischer Teenager, ein Mädchen, das kurz vor dem Abschluss der High School steht. Doch plötzlich erfährt Izumi, dass der Kronprinz Japans ihr Vater ist. Auf der Suche nach ihm und ihrer eigenen Herkunft begibt sich Izumi in ein spannendes Abenteuer…

Meinung:
Um ehrlich zu sein, klingt der Klappentext schon leicht nach einer asiatischen Kopie der „Plötzlich Prinzessin“-Reihe von Meg Cabot. Ich gestehe aber, dass ich solche Geschichten liebe: Eben noch ein ganz normaler Teenager und schwuppdiwupp ist man plötzlich Prinzessin. In Izumis Fall sogar die kaiserliche Kronprinzessin Japans, was sich als äußerst schwierig gestaltet, da sie trotz ihrer japanischen Abstammung eigentlich gar keine Ahnung von der Kultur und den Traditionen am kaiserlichen Hof hat. Anfangs hatte ich zwar meine Schwierigkeiten mit der jungen Protagonistin, die uns in der Ich-Form sehr lebhaft und authentisch ihre Gedanken und Gefühle mitteilt. Izumi wirkt teilweise jünger und benimmt sich sehr oft kindischer als eine Achtzehnjährige, aber die Reise nach Japan lässt sie wachsen. Auf der Suche nach ihren Wurzeln findet Izumi nämlich nicht nur eine neue Familie, sondern tatsächlich auch zu sich selbst. Sie ist so liebenswert und tollpatschig, dass man ihr das Leben als Prinzessin von Herzen gönnt. Manchmal ist es gar nicht so leicht, Entscheidungen zu treffen, die dein Leben komplett verändern. Izumis drei Freundinnen, vor allem Noora, sind toll. Solche Freundschaften sind wichtig und sehr viel wert. Eigentlich hatte ich erwartet, dass Izumi in ihrem Lieblingscousin Yoshi auch solch einen guten und verlässlichen Freund findet, aber leider entpuppt sich dieser dann doch als Niete. Hier empfinde ich das Verhalten und die Entwicklung des Nebencharakters irgendwie sehr schwach. Zuerst baut die Autorin einen Sympathieträger auf und lässt diesen dann innerhalb von einer halben Seite verschwinden. Schade. Yoshi hätte ich mir nämlich sehr gut als Verbündeten an Izumis Seite vorstellen können. Zum Glück ist da ja noch Akio, ihr Bodyguard. Er verhält sich anfangs sehr akkurat und diszipliniert, und natürlich ist Akio sehr weit davon entfernt, ein Fan der neuen kaiserlichen Kronprinzessin zu sein. Dass sich das natürlich sehr schnell ändert und dass die beiden schließlich doch noch irgendwie zueinanderfinden, dürfte allerdings kein großes Geheimnis sein. Ich will nicht zu viel verraten, aber wir wissen doch alle, dass gute Geschichten unbedingt auch ein sehr gutes Ende benötigen – und in diesem Fall gibt es tatsächlich ein paar unerwartete Wendungen mit einem zufriedenstellenden Happy End. Die Handlung ist ereignisreich und steckt voller Überraschungen. Vielleicht noch ein kleiner Hinweis zum Schluss: Dies ist die Paperbackausgabe des bereits erschienen ersten Bandes der „Tokyo Ever After“-Reihe. Die gebundene Ausgabe trägt den Titel „Prinzessin auf Probe“, aber es handelt sich um das gleiche Buch – nur mit neuem Titel und neuem Cover.

Fazit:
„Küsse unter Kirschblüten“ von Emiko Jean ist der Auftakt einer ganz besonderen Reihe. Dieses moderne Märchen eines amerikanischen Mädchens, das sich plötzlich in der Rolle der kaiserlichen Kronprinzessin Japans wiederfindet, ist spannend und humorvoll zugleich. Die lebensnahen Berichte der frischgebackenen Prinzessin empfehle ich Jugendlichen ab 13 Jahren. Für mich punktet die „Tokyo Ever After“-Reihe mit dem außergewöhnlichen Setting und den Einblicken in die Tradition und Kultur Japans und deshalb vergebe ich sehr gute 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Ich wäre durch Meere geschwommen. Ich hätte Berge bestiegen und Wüsten durchwandert. Ich hätte einen Weg gefunden.“ (S. 100)

Veröffentlicht am 01.02.2024

Ein bewegender Auftakt über die Trauer und das Recht auf Liebe

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
0

Inhalt:
Freya Olsen würde alles dafür geben, um diese eine Nacht, in der sie ihre große Liebe verloren hat, ungeschehen zu machen. Sie kann und will es nicht glauben, dass ihr Freund, Hendrik Berg, ein ...

Inhalt:
Freya Olsen würde alles dafür geben, um diese eine Nacht, in der sie ihre große Liebe verloren hat, ungeschehen zu machen. Sie kann und will es nicht glauben, dass ihr Freund, Hendrik Berg, ein gewalttätiger Aktivist gewesen sein soll, der bei einem Einbruch vom Wachmann aus Notwehr erschossen wurde. So kannte sie ihren Hendrik nicht. Er war kein Krimineller, sondern immerzu herzensgut und friedlich. Als sie dann einen Laptop findet, den Hendrik vor seinem Tod versteckt hat, kontaktiert sie Emil, Hendriks Drillingsbruder, der dessen Tod auch noch nicht überwunden hat. Doch bald merken Freya und Emil, dass sie sich nicht nur gegenseitigen Halt in der Trauerbewältigung geben, sondern dass da auch noch andere Gefühle im Spiel sind – Gefühle, die die beiden nicht füreinander haben sollten…

Meinung:
Sowohl das Cover mit den schlichten Blumenranken als auch der Titel der Dilogie, „Northern-Hearts“, implizieren bereits auf den ersten Blick, dass es sich um einen Roman mit skandinavischem Setting handelt. Haupthandlungsort ist das Städtchen Drammen, eine Kommune im norwegischen Fylke Buskerud und rund 40 Kilometer von Oslo entfernt. Oslo und auch die kleinen Ortschaften rund um die Hauptstadt Norwegens sind so wunderschön, vor allem aber sind die Natur und die Landschaft einfach atemberaubend, sodass ich irgendwie erwartet habe, dass die Autorin diese Atmosphäre einfangen und bildlich beschreiben könnte. Dem war leider nicht so. Natürlich haben sich die Protagonisten viel in der Natur bewegt, sie waren in Wäldern spazieren, sind in Seen geschwommen und saßen am Lagerfeuer, aber tatsächlich fehlte mir das Bild vor dem inneren Auge zu diesen Szenen. Wäre ich selbst noch nie in Norwegen gewesen, hätte mir jegliche Vorstellungskraft gefehlt. Was ich äußerst schade finde, da der Schreibstil der Autorin ansonsten sehr detailliert und gefühlvoll ist und ich mich von der ersten bis zur letzten Seite wirklich sehr wohlgefühlt habe. In der Tat gab es sehr viele Szenen, die bis ins kleinste Detail beschrieben wurden, was eventuell nicht notwendig gewesen wäre, aber auch nicht gestört hat. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Geschichte unnötig in die Länge gezogen wurde. Es war also weder langatmig noch langweilig, aber eventuell hätte man einfach an manchen Stellen kürzen können, um dafür der Natur ein wenig mehr Platz zu verschaffen. Wer also explizit nach einem Roman mit norwegischem Setting sucht, könnte etwas enttäuscht sein. Im Grunde hätte diese Story auch überall sonst auf der Welt stattfinden können, beispielsweise auch in Südafrika oder Neuseeland. Wenn man aber mal von meinen Erwartungen ans Setting absieht, erfüllt diese Geschichte alle Punkte, die ein New Adult Roman erfüllen sollte. Neben charismatischen Protagonisten und liebenswerten Nebencharakteren erleben wir eine gefühlvolle Liebesgeschichte, die natürlich erst über ein Drama zum Happy End führt. Selbstverständlich gibt das Ende auch noch Spielraum für den finalen Band der Dilogie, denn Lene, Hendriks und Emils Drillingsschwester, ist bis zum Schluss nicht begeistert von der Idee, dass Freya und Emil nun ein Paar sind. Sie kommt einfach nicht damit klar, dass Freya nun Emils Freya ist, denn eigentlich war sie immer Hendriks Freya. Wen ich gar nicht greifen konnte, waren zum einen Freyas Eltern, die kein Verständnis für ihre Trauer aufbringen wollten, außerdem auch die Mutter der Drillinge, die in eine depressive Trauer verfallen ist, und dann der Vater, dem seine Kandidatur zum Bürgermeister immens viel wichtiger war, als seine Familie und deren Gefühle. Dieses Buch ist aber tatsächlich ein sehr gutes Beispiel für all die verschiedenen Wege, wie Menschen mit Trauer umgehen. Bei manchen sitzt der Schmerz tief, aber dennoch scheint nach außen hin das Leben ganz normal seinen Lauf zu nehmen, während andere wiederum in ein schwarzes Loch fallen. Tatsächlich fand ich die Nebencharaktere, ob Freyas Freundinnen Merrit und Sarisha, ihren Bruder Thore oder auch Emils Freunde Jonna, Fiona und Magnus sehr gut ausgearbeitet. Das sind die Personen, die man in den dunkelsten Zeiten im Leben um sich herum haben möchte. Auch wenn der Schmerz und die Trauer um einen geliebten Menschen ständig allgegenwärtig ist, hinterlässt dieser Roman ein gutes und warmes Gefühl, weshalb ich auf jeden Fall den zweiten Band, der im September erscheinen soll, auch noch lesen werde.

Fazit:
„Somebody to Love” ist der bewegende Auftakt der „Northern-Hearts“-Dilogie aus der Feder von Rebekka Weiler. Das Gefühlschaos der Charaktere, die in ihrer Trauer Schmerz und Leid empfinden, sich aber trotz großer Schuldgefühle nach ein wenig Glück und Liebe sehnen, hat mich tief berührt. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„Unglücke verändern Menschen. Wir sind das beste Beispiel dafür. Dennoch sind wir immer noch… irgendwie wir.“ (S. 78)
und
„Und plötzlich ist die Stille nicht mehr ruhig, sondern ohrenbetäubend laut.“ (S. 172)
und
„Gott. Mit aller Kraft, die ich habe, wende ich mich ab. Wie schön es wäre, pragmatisch zu sein. Herz aus, Kopf an. Aber so bin ich nicht. Ich war es nie. Stattdessen bin ich eine Mischung aus Gefühlen und Gedanken. Den guten und den blöden, den zweifelnden und den hoffenden. Vor allem den hoffenden.“ (S. 223)
und
„Nichts ist gut, aber alles ist besser.“ (S. 275)

Veröffentlicht am 17.01.2024

Ein Sommer. Zwei Rivalen. Ein Plottwist, mit dem sie nicht gerechnet haben…

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
0

Inhalt:
Nora Stephens liebt ihren Job und ihren Lifestyle in New York. Um nichts in der Welt würde die toughe und scharfzüngige Literaturagentin ihr Leben gegen das einer ihrer Romanheldinnen eintauschen ...

Inhalt:
Nora Stephens liebt ihren Job und ihren Lifestyle in New York. Um nichts in der Welt würde die toughe und scharfzüngige Literaturagentin ihr Leben gegen das einer ihrer Romanheldinnen eintauschen wollen. Aber genau das wünscht sich ihre Schwester Libby. Sie möchte kurz vor der Geburt ihres dritten Kindes noch einmal einen vierwöchigen Urlaub mit Nora verbringen – und zwar in der idyllischen Kleinstadt Sunshine Falls, dem Schauplatz von Libbys Lieblingsroman. Ausgerechnet dort trifft Nora auf Charlie Lastra, einen Lektor, der einst ein Manuskript abgelehnt hat, das schließlich doch ein Bestseller wurde.

Meinung:
Ich bin mittlerweile ein treuer Fan von Emily Henry, denn die Autorin schreibt flüssig, einfühlsam und tiefgründig und trifft damit genau meinen Geschmack. Tatsächlich fiel mir allerdings bei diesem Roman der Einstieg in die Geschichte sehr schwer, es dauerte ein ganzes Weilchen, bis ich mir ein richtiges Bild vom Geschehen und den Charakteren machen konnte. Die Protagonistin entspricht dem typischen Klischee eines Stadtmenschen, doch nach und nach findet Nora tatsächlich Gefallen an der Kleinstadt Sunshine Falls. Nora war mir von Anfang an sympathisch, sie ist ein Workaholic, der seinesgleichen sucht. Wenn es allerdings um ihre kleine Schwester geht, erlebt man auch eine feinfühlige und fürsorgliche Frau. Im Laufe des vierwöchigen Urlaubs auf dem Lande kann Nora endlich ihre Vergangenheit aufarbeiten und Charlie trägt dazu wesentlich bei. Beim ersten Treffen der beiden in New York konnte ich ihn eigentlich gar nicht leiden. Aber im Grunde ist es Charlie, der Noras steinernes Herz erweicht und ihr ein warmes Lächeln ins Gesicht zaubert. Auch wenn das Ende ziemlich vorhersehbar war, fand ich es passend und zufriedenstellend.

Fazit:
„Book Lovers” von Emily Henry ist eine humorvolle „Enemies to Lovers”-Geschichte. Dieser Roman ist eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher und punktet mit charmanten Charakteren und schlagfertigen Dialogen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Manchmal, auch wenn man mit der letzten Seite anfängt und glaubt, die ganze Geschichte längst zu kennen, kann einen ein Buch doch noch überraschen.“ (S. 312)
und
„Sei mein Hai.“ (S. 424)

Veröffentlicht am 10.12.2023

True love is like a diamond: precious and unbreakable.

Christmas at Tiffany's (Wunderschöne Weihnachtsromantik in New York)
0

Inhalt:
Ally ist der Inbegriff einer selbstbewussten Upper East Side Prinzessin. Mit dem goldenen Löffel im Mund geboren kennt sie nur die Sonnenseite des Lebens. Doch als sie sich entscheidet, der verlogenen ...

Inhalt:
Ally ist der Inbegriff einer selbstbewussten Upper East Side Prinzessin. Mit dem goldenen Löffel im Mund geboren kennt sie nur die Sonnenseite des Lebens. Doch als sie sich entscheidet, der verlogenen Glitzerwelt den Rücken zu kehren, ist auch Daddys Kreditkarte tabu. Ally hat sich fest vorgenommen, nicht mehr vom Geld ihres Vaters abhängig sein zu wollen. In der liebenswürdigen Chloe findet Ally eine gute Freundin, die ihr einen Job bei Tiffany’s vermittelt und ihr auch ein Zimmer zur Untermiete anbietet. Als Ally dann Lucien, einem angehenden Parfümeur, förmlich in die Arme fällt, kann sie ihr Glück kaum fassen. Doch plötzlich erscheint Tristan wieder in Allys Leben…

Meinung:
Die „alte” Ally muss wohl ein ziemliches Miststück gewesen sein, aber zum Glück lernen wir nun die neue Version und somit auch den besseren Menschen kennen. Ally hat sich nach einem Schlüsselerlebnis komplett von der Upper Class Manhattans zurückgezogen. Glücklicherweise freundet sie sich mit Chloe an, die ich absolut liebenswert finde. Dank Chloe fällt Ally der Start in ihr neues Leben recht einfach, denn der Job bei Tiffany’s ermöglicht ihr ein eigenständiges Leben ohne die Kreditkarte ihres Vaters, der nicht gerade unschuldig an Allys Lebenswandel ist. Nach und nach findet sie auch neue Freunde und erkennt dadurch, dass ihr früheres Leben eine toxische Luftblase war. Und weil zu einer Winter-Romance auch noch ein wenig Liebe und Drama dazugehören, kommen natürlich der charmante Lucien und der versnobbte Tristan ins Spiel. Ich meine, es sollte allen klar sein, ohne dass ich spoilern muss, für wen sich Ally entscheidet. Allerdings erleben wir noch ein paar spannende Wendungen, bevor natürlich alles in einem Happy End mündet. Insgesamt lässt sich der Roman ganz gut lesen, der Schreibstil ist sehr angenehm. Die Story ist jetzt nicht sonderlich neu, aber im Grunde schon recht gut umgesetzt. Leider finde ich Teile der Geschichte zu konstruiert und überhaupt nicht authentisch. Vor allem die Situation zwischen Ally und ihrem Vater, denn dass eine kleine Szene auf einer Party den Vater zum Umdenken bringt, aber alles davor nicht, ist doch schon sehr weit hergeholt und unrealstisch. Dass die High Society der Upper East Side so dermaßen verdorben ist, ist meiner Meinung nach auch ein überholtes Klischee. Es hat auch viele Reiche, die Gutes tun.

Fazit:
„Christmas at Tiffany’s” von Greta Milán ist eine Liebesgeschichte vor der winterlichen Kulisse New Yorks. In der Story geht es um Neuanfänge und den Mut, seinem Herzen zu folgen und sich selbst treu zu bleiben. Leichte Turbulenzen, die dennoch zum Happy End führen, haben mich gut unterhalten und auf die Vorweihnachtszeit eingestimmt. Deshalb vergebe ich liebend gerne 4 von 5 Sternchen.