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Veröffentlicht am 15.09.2016

Muchachas - Tanz in den Tag

Muchachas
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Sechs Frauen, sechs verschiedene Lebensgeschichten.

Hortense, die angehende Designerin.

Josephine, die Bestsellerautorin.

Zoe, Josephines Tochter.

Calypso, die Violinistin.

Leonie, die unter häuslicher ...

Sechs Frauen, sechs verschiedene Lebensgeschichten.

Hortense, die angehende Designerin.

Josephine, die Bestsellerautorin.

Zoe, Josephines Tochter.

Calypso, die Violinistin.

Leonie, die unter häuslicher Gewalt leidet.

Stella, Leonies Tochter, die versucht gegen den Vater aufzubegehren.



Im ersten Band der neuen Trilogie von Katherine Pancol werden die Charaktere zunächst vorgestellt. Vom einen erfährt man mehr, von einigen weniger. Der erste Teil beschäftigt sich relativ kurz mit Hortense und ihrem Freund Gary, zwischen denen es zum Streit kommt. Calypso hat hier eher einen kurzen Gastauftritt. Josephine und Zoe spielen zwar eine etwas größere Rolle, dennoch wirken diese Episoden bis dahin eher wie kleine Stippvisiten.

Protagonisten hier sind definitiv Leonie und ihre Tochter Stella. Beide wurden lange Jahre vom Familienvater Ray drangsaliert und gequält. Während Stella sich aus seinen Fängen befreit hat, befindet sich Leonie noch in dieser Hölle. Ihre Geschichte ist erschreckend, beängstigend und aufwühlend, dabei aber unglaublich fesselnd. Man leidet mit ihnen mit und kann sich – "leider" – auch sehr gut in sie hinein fühlen. Stella ist eine starke Persönlichkeit. Obwohl sie sich ihr eigenes Leben aufgebaut hat, ist sie dennoch nicht frei von Ray. Doch ihr größtes Ziel ist es, auch ihre Mutter zu retten. Sie kämpft für ihre Freiheit, wirkt zwar sehr tough, ist aber auch sehr verletzlich und verunsichert.

Für mich war allerdings die Erzählweise teilweise leicht irritierend, weil es zu häufigen Wechseln zwischen den einzelnen Geschichten oder zu Rückblenden kommt, die weder besonders gekennzeichnet sind, noch durch Absätze getrennt sind. Hat man sich aber an diesen Schreibstil gewöhnt, fliegen die Seiten nur so dahin. Spannend vom ersten bis zum letzten Satz fiebert man mit den Muchachas mit.

Ich bin gespannt auf den zweiten und dritten Band, in denen man ja mit Sicherheit mehr über Hortense, Josephine, Zoe und Calypso erfahren wird und wie genau die Schicksale der Frauen miteinander verwoben sind.

Veröffentlicht am 18.02.2024

Freundschaft oder Liebe?

Rettungseinsatz für zwei
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Linda hat mit ihrem Masterstudium der Sozialen Arbeit und ihren Klimaschutzprojekten große Pläne für eine bessere Welt. Damit das sie dieses Studium sogar in Irland absolvieren kann, geht ein Traum in ...

Linda hat mit ihrem Masterstudium der Sozialen Arbeit und ihren Klimaschutzprojekten große Pläne für eine bessere Welt. Damit das sie dieses Studium sogar in Irland absolvieren kann, geht ein Traum in Erfüllung. Doch sie wird an ihrem Arbeitsplatz aufs Übelste gemobbt, was sie total fertig macht. Nach einer dieser Attacken begegnet sie dem charismatischen Rettungspiloten Liam. Er bietet ihr nicht nur Hilfe an, sondern bringt das Lachen zurück in ihr Leben sowie ihr Herz zum Strahlen. Doch im Moment braucht sie definitiv eher einen besten Freund, der ihr durch die schlimmste Zeit ihres Lebens hilft und keine Liebelei, bei der ein Happy-End nicht garantiert ist. Oder?

Die Hauptthemen im Buch sind definitiv Mobbing, Umwelt- und Klimaschutz. Über beides wird ausführlich gesprochen. Es werden viele Informationen, Tipps und Tricks sowie Umgangsmöglichkeiten gegeben. Und natürlich erfahren wir wie es Betroffenen geht. Wir erleben hautnah wie sehr Linda darunter leidet und sich nicht zu helfen weiß, weil sie auch oft einfach nicht ernst genommen wird. Sie tat mir wirklich sehr leid. Dabei ist sie in ihrem Job engagiert, selbstbewusst und voller guter Ideen. Zumindest solange bis sie auf Margaret trifft.. Ich verstehe nicht, wie man Menschen sowas antun kann und warum. Das regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.

Ich mochte das heftige Prickeln, das ständig zwischen den Protagonisten herrschte, ohne das sie es sich eingestehen oder diesem nachgeben wollen. Für Liam als Frauenhelden ist es schwer einzuordnen, was Linda in ihm auslöst. Außerdem wollen beide die neue Freundschaft zueinander nicht gefährden. Die Geschichte wird sowohl aus Lindas als auch aus Liams Perspektive erzählt. Liam ist sehr hilfsbereit, im Privatleben unbeschwert und immer zu Späßen aufgelegt. Seinen Job als Rettungspilot nimmt er hingegen sehr ernst. Darüber hätte ich gerne noch mehr gelesen.

Es tauchen auch regelmäßig die Charaktere aus dem ersten Band auf, so dass wir ebenfalls erfahren, wie es mit ihnen weitergeht. Der Zusammenhalt der Familie ist wirklich bemerkenswert. Da kommt es zu einigen herzerwärmenden und humorvollen Szenen. Die Austernfarm an sich ist dieses Mal übrigens nicht mehr das zentrale Setting. Spannend fand ich stattdessen Lindas Arbeit in der Kinder- und Jugendschutzeinrichtung, besonders wenn es um Brodie geht.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Mehr erwartet

Zimtschnecken und Schneegestöber
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Nora hat sich grade aus ihrer toxischen Beziehung befreit. Sie flüchtet sich ins schwedische Leksand, wo sie sich früher immer wohl gefühlt hat. Außerdem lebt ihre beste Freundin noch heute dort. Sie verliebt ...

Nora hat sich grade aus ihrer toxischen Beziehung befreit. Sie flüchtet sich ins schwedische Leksand, wo sie sich früher immer wohl gefühlt hat. Außerdem lebt ihre beste Freundin noch heute dort. Sie verliebt sich sofort in das kleine Holzhaus am See, auch wenn es von innen bei weitem nicht so einladend aussieht wie erhofft. Davon lässt sie sich aber nicht abschrecken, schließlich weiß sie wie sie mit wenig Geld optisch viel erreichen kann. Auch ihr Nachbar Victor erweist sich als überaus fürsorglich und erweicht damit ihr Herz. Doch irgendwas scheint er zu verheimlichen und es kommt nicht in Frage wieder dem falschen Mann zu vertrauen.

Es gibt noch einen zweiten Handlungsstrang: Claes ist Autor und befindet sich zur Zeit in einem Tief seiner Karriere. Doch dann lernt er Torsten kennen, der ihm aus seinem bewegten Leben erzählt. Dieses ist zwar durchaus interessant, aber Claes als Charakter hätte ich jetzt nicht gebraucht, so richtig hat mich sein Anteil an der Geschichte nicht überzeugt. Und sympathisch ist er auch überhaupt nicht.

Die Familiengeschichte mochte ich an sich gerne, wobei ich Noras Reaktion auf bestimmte Entwicklungen nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Insgesamt macht sie meistens genau das Gegenteil von dem, was sie denkt, möchte oder halt eben nicht will. Anstrengend. Auch ihr Verhalten, was das Ende Ihrer Beziehung, den Umgang mit ihrem Ex und ihrer Wohnung angeht, ist doch eher unbefriedigend. Es werden sehr ernste Themen angesprochen, diese Problematiken werden für meinen Geschmack aber etwas zu einfach abgehandelt.

Auf mich wirkt der Schreibstil und auch die Handlung außerdem ein bisschen aufgesetzt. Leider kamen bei mir die Emotionen dadurch nicht wirklich rüber. So richtig weihnachtlich wird es ebenfalls nicht. Ich mag aber das winterliche Setting in Schweden, Schnee gibt es auf jeden Fall jede Menge. Die beiden tierischen Protagonistin finde ich ebenfalls sehr süß.

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Veröffentlicht am 01.12.2023

Idyllische Kleinstadt zur Weihnachtszeit

New Wishes
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Weihnachten rückt näher, für viele ist es die schönste Zeit des Jahres. Doch zumindest in diesem Jahr nicht für Rebecca: zuerst wird sie von ihrem Job beurlaubt und dann hat ihr Vater auch noch einen Unfall! ...

Weihnachten rückt näher, für viele ist es die schönste Zeit des Jahres. Doch zumindest in diesem Jahr nicht für Rebecca: zuerst wird sie von ihrem Job beurlaubt und dann hat ihr Vater auch noch einen Unfall! Er wird ausgerechnet in der Adventszeit als Reverend ausfallen. Rebecca macht sich sofort auf den Weg in ihre Heimat, um ihre Familie zu unterstützen. Doch die Überraschung ist groß als sie in ihrem Elternhaus auf den attraktiven Eishockey-Trainer Leo trifft, dem ihre Eltern ohne ihr Wissen ihr Zimmer überlassen haben.

Ich mag das Setting der idyllischen Kleinstadt in den Rocky Mountains sehr gerne. Es erinnert mich irgendwie immer an die Gilmore Girls und löst eine schöne Wohlfühl-Atmosphäre bei mir aus. Toll ist natürlich auch, dass es in der Weihnachtszeit spielt und wir so von allerlei winterlichen und festlichen Aktivitäten träumen können.

Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich das Buch als Hörbuch gehört habe, aber zu Anfang und auch an einigen Stellen im Verlauf war mir Rebecca sowas von unsympathisch. Klar, man kann schon verstehen, dass sie erstmal genervt ist, dass ihr Zimmer untervermietet wurde. Aber was bitte kann denn Leo dafür? Der verhält sich eigentlich immer äußerst vorbildlich, ist freundlich und hilfsbereit. Was er an dieser Kratzbürste so toll findet, war mir manchmal nicht ganz klar. Auch ihr Bruder wird regelmäßig von ihr kritisiert. Er bereitet sich grade auf ein wichtiges Spiel vor und vernachlässigt aus diesem Grund so einiges andere. Die Familie Fitzgerald und deren Umgang untereinander mag ich insgesamt aber trotzdem ziemlich gerne.

Unter anderen spielen die Themen Eishockey, Ängste, Trauer und Verlust eine Rolle. Das hat mit ganz gut gefallen, vor allem das Ende und die Auflösung „des Geheimnisses“ fand ich krass. Das Ende an sich ist aber eher ein bisschen offen, da darf man sich seinen Teil jetzt denken.

Zugegeben: dies ist mein erstes Buch, welches ich aus der #greenvalleyreihe gelesen habe. Ich kannte also die Protagonisten der sechs Vorgänger nicht, die (wahrscheinlich) alle nochmal einen Auftritt hatten. Dennoch wirkten sie alle sehr sympathisch und jede:r hat mich neugierig auf ihre/ seine eigene Geschichte gemacht.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Zombies, Cyborgs und eine Rebellion

Reyna
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Wir schreiben das Jahr 2075. Eine Pandemie hat den Großteil der Menschheit in Zombies verwandelt. Auch der Klimawandel hat der Welt ganz schon zugesetzt. Jedes Jahr werden 11 Absolventen der Militärakademie ...

Wir schreiben das Jahr 2075. Eine Pandemie hat den Großteil der Menschheit in Zombies verwandelt. Auch der Klimawandel hat der Welt ganz schon zugesetzt. Jedes Jahr werden 11 Absolventen der Militärakademie in Cyborgs umgewandelt - eine grausame Prozedur, die sie alle Erinnerungen und ihre Menschlichkeit kostet. Anschließend werden sie ausgeschickt, um gegen die Zombies zu kämpfen und damit die verbliebenen Überlebenden zu schützen.

Die 20jährige Reyna lebt in Delaville, der letzten Stadt der Menschen. Ihr Vater ist der Präsident und gleichzeitig ein Tyrann. Nach außen wahrt er den Schein der perfekten Familie, doch hinter verschlossenen Türen sieht das ganz anders aus. Die Beziehung zwischen seiner Tochter und einem sogenannten Ausgestoßenen ist ihm ein Dorn im Auge und so wundert es eigentlich niemanden, dass Levin für die Umwandlung ausgewählt wird. Und dennoch bricht für das Paar eine Welt zusammen. Reyna will ihren Freund unbedingt retten und schließt sie sich deshalb den Rebellen an.

Reyna ist eine starke Protagonistin, die sich von ihrem Vater trotz der möglichen Folgen nichts gefallen lassen will. Die Geschichte ist aus ihrer Sicht geschrieben und ich konnte ihre Angst, ihre Verzweiflung und ihre Wut gut nachvollziehen. Die Verbindung zu Levin war von Anfang an vertraut und dennoch schmerzhaft, weil beide ja wissen, was ihm wahrscheinlich bevorsteht. Ich mochte auch die Nebencharaktere, Linn, Molly und Kenneth sind mir aber am sympathischsten. Trotzdem hätte ich gerne über alle etwas mehr erfahren, so blieben sie leider ein wenig blass.

Auch wenn ständig etwas passiert und der Spannungsbogen stets recht hoch ist, muss ich sagen, dass mir alles ein bisschen zu „einfach“ und reibungslos abgelaufen ist. Da hätte es noch einiges an Konfliktpotenzial gegeben. Ich konnte manches Verhalten auch nicht verstehen. Die Herangehensweise war manchmal doch reichlich naiv, um nicht fast zu sagen dumm. Sie kennen ein Problem, nehmen es als gegeben hin und tun einfach nichts dagegen. What?! Das ist mir vor allem in einem nicht unbedeutenden Fall aufgefallen und hat mich ziemlich gestört. Oder sie stellen sich einer richtig gefährlichen Situation, die sie locker hätten umgehen können, weil… ja, warum eigentlich?!

Das dystopische Setting hat mir gut gefallen. Das Worldbuilding ist zwar nicht besonders umfangreich, was bei diesem Einzelband aber auch nicht unbedingt notwendig ist, da hätte es sicher mehrere Teile benötigt. Die trostlose und bedrückende Atmosphäre in der Stadt und der Wüste kommt auf jeden Fall gut rüber. „Reyna - verlorene Welt“ wird Fans von Zombies und postapokalyptischen Szenarien in seinen Bann ziehen.

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