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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2024

Gefährlich, düster und absolut großartig

The Queen Will Rise
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„When the king falls“ hat mich letztes Jahr absolut umgehauen und ich habe so sehr der Fortsetzung entgegengefiebert und wollte unbedingt mehr von Ben und Flo. Und meine Güte, Marie Niehoff hat hier wieder ...

„When the king falls“ hat mich letztes Jahr absolut umgehauen und ich habe so sehr der Fortsetzung entgegengefiebert und wollte unbedingt mehr von Ben und Flo. Und meine Güte, Marie Niehoff hat hier wieder erstklassig abgeliefert. Habs so geliebt- ein grandioses Buch.

Zum Inhalt: nach dem Attentat auf Benedict sitzt Flo als Gefangene im Tower. Ben will ihr nicht glauben, dass sie nichts von den Plänen ihrer Familie wusste. Als Lyra entführt wird müssen Ben und Flo erneut eine Einheit bilden- für Lyra, für das Königreich und auch füreinander.

Ich liebe einfach alles an der Beziehung zwischen Florence und Ben- dass er keine Angst vor ihrer Stärke hat und sie hat hm ermöglicht weich zu sein. Die beiden ergänzen einander einfach großartig und die Chemie zwischen ihnen ist einfach nur heiß.

Auch in diesem zweiten Band geht es wieder sehr bedrohlich und verräterisch zu und erneut müssen Ben und Flo sich fragen, wer auf ihrer Seite kämpft und wem sie trauen können. Natürlich steht einiges zwischen ihnen, was zusätzlich für Spannungen sorgt. Das Buch lebt von den Interaktionen der beiden und baut dir emotionale Spannung kontinuierlich auf.

Ich hab das Buch quasi durchgesuchtet, so gefangen war ich in der Geschichte, die mich wieder absolut mitgerissen und fertiggemacht hat. Fiese bedingungslose Hingabe zwischen Ben und Flo ist einfach großartig und absolut greifbar rübergebracht.

In diesem Buch wird es düster, gefährlich und ultra heiß- eine klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 25.02.2024

richtig coole Story

Yellowface
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Kulturelle Aneignung ist ein brandaktuelles Thema, das die Buchbranche beschäftigt und in den Medien viel Beachtung findet. Dementsprechend trifft Rebecca F. Kuang mit ihrem Roman der Nerv der Zeit und ...

Kulturelle Aneignung ist ein brandaktuelles Thema, das die Buchbranche beschäftigt und in den Medien viel Beachtung findet. Dementsprechend trifft Rebecca F. Kuang mit ihrem Roman der Nerv der Zeit und hat ein Werk geschaffen, das gleichzeitig durch seine Brisanz thematisch relevant und inhaltlich total mitreißend ist. Und der alternative Einband unter dem Schutzumschlag ist ja ein absoluter Knaller- ich liebe diese kleinen Details. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight.

Zum Inhalt: June Hayward ist Autorin, allerdings bisher wenig erfolgreich. Ganz im Gegensatz zu Athena Lui, die als Star der Literaturszene gefeiert wird. Bis Athena in Junes Anwesenheit tragischerweise verstirbt und June eine Gelegenheit sieht, sich Athena neustem Manuskript zu bemächtigen. Denn wenn sie es mit ihren Worten umschreibt, es vervollständigt und ihm ihre persönliche Note gibt, dann ist es doch eigentlich ihr Werk und nicht mehr Athenas, oder?

Von Beginn an schlägt die Geschichte eine zwieträchtigen Ton an, Junes Eifersucht und Missgunst ist quasi mit Händen greifbar. Schnell entwickelt die Geschichte eine düstere Sogwirkung, bei der June nicht nur zunehmend mit den Konsequenzen ihrer Handlung konfrontiert wird, sondern auch zunehmend einem paranoiden Verfolgungswahn anheimfällt.

Das Buch wirft nicht nur immer wieder Debatten dazu auf, wer eigentlich über welche Themen schreiben darf, sondern auch zu kultureller Identität, so Plagiaten, Solidarität innerhalb der Literaturszene und darüber, was es heißt Autorin zu sein.

Die Geschichte hat eine tolle Dynamik und ist absolut fesselnd geplottet, die Handlung steigert sich immer mehr in eine fast schon manische Erzählweise als June droht ihren Verstand zu verlieren. Und das Finale der Geschichte ist absolut erschütternd und gleichzeitig rundet es die Erzählung perfekt ab.

Ich habe dieses Buch absolut genossen und wie im Wahn gelesen, so sehr hat mich dieses Buch mitgerissen. Bin absolut begeistert und kann es nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Die Frauen, die sein Leben streiften

Notizen zu einer Hinrichtung
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„Notizen einer Hinrichtung“ hat mich vom Konzept her total neugierig gemacht. Denn an sich geht es um einen Verurteilten Mörder und die letzten Stunden vor seiner Hinrichtung. Aber eigentlich ist ein Buch ...

„Notizen einer Hinrichtung“ hat mich vom Konzept her total neugierig gemacht. Denn an sich geht es um einen Verurteilten Mörder und die letzten Stunden vor seiner Hinrichtung. Aber eigentlich ist ein Buch über die Frauen in seinem Leben- seine Opfer, die Frau die er zu lieben glaubte und die Frau, die ihn zur Strecke brachte. Spannend und eindringlich erzählt ist es ein Buch über Hinterbliebene, das Rechtssystem und Familienbande- ein Buch über das Leben und das Ende davon.

Zum Inhalt: Ansel Packer sitzt im Todestrakt und blickt seiner Hinrichtung entgegen. Aber er will nicht sterben. Und vor allem will er nicht sterben, bevor nicht alle seine Botschaft kennen. Und eine letzte Hoffnung hat Ansel, noch einmal davonzukommen.

Das Buch erzählt auf eine sehr eindrückliche Weise Ansels Lebensgeschichte, die Geschichte eines Jungen, der zurückgelassen wurde, Teil des Systems wurde und seine Empfindungen oder den Mangen davon mit Gewalt kompensiert. Ein charismatischer Blender, der letztendlich nicht so überzeugend ist, wie er sich selbst sieht. Beim Lesen habe ich anfangs noch Mitleid für Ansel empfunden. Dies wich aber immer mehr einer Erleichterung, diese fiktive Person im Gefängnis zu wissen- manipulativ, berechnend, eiskalt. Zwischendurch hatte ich echt Gänsehaut.

Sehr gelungen fand ich die Kapitel aus Sicht von Saffron. Fein nuanciert geht es in ihrer Geschichte nicht nur um ihre Beziehung zu Ansel, sondern auch um ihre Stellung als (farbige) Frau innerhalb des Rechtssystems und Polizeiappartes. Auch die Art, wie sie aufgrund ihrer Kindheit gerne als „Vorzeigeobjekt“ herangezogen wurde zeigt wunderbar auf, was im System falschläuft. Denn obwohl die Geschichte natürlich fiktiv ist, enthält sie viel echte Kritik

Die Idee dem Mörder die „Hauptrolle“ abzusprechen hat mir richtig gut gefallen. Da gibt es ein schönes Zitat aus einem von Hazels Kapitel „echte Strafe wäre wie ein einsames, kolossales Nichts“, denn natürlich interessiert sich bei medienwirksamen Kriminalfällen niemand für die Opfer, alle sehen nur den Täter. In diesem Buch steckt so viel Wahrheit, so viel Schrecken und so viel Leid, dass es mich beim Lesen fassungslos gemacht hat. Tolles Buch, bei dem ich froh bin es gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Tragisch schön und voller Intrigen

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Schicksalhafte Geschichten über besondere Freundschaften haben immer einen ganz eigenen Flair, der sie mitreißend und eindringlich macht. Und so ging es mir auch wieder mit „Season Sisters“, dass mich ...

Schicksalhafte Geschichten über besondere Freundschaften haben immer einen ganz eigenen Flair, der sie mitreißend und eindringlich macht. Und so ging es mir auch wieder mit „Season Sisters“, dass mich dieses Buch nicht nur magisch angezogen, sondern auch einfach nicht losgelassen hat. Ich will jetzt unbedingt auch von den anderen drei Schwestern lesen und ärgere mich, dass es bisher nur Band 1 gibt, denn ich will unbedingt mehr davon.

Zum Inhalt: Spring Season ist eine von vier Schwestern, die auf einer Farm in Wales aufgewachsen sind, bei Eltern, die eigentlich keine waren. Mit 18 flüchtete sie sich nach London, gerät aus den bahn und landet, verurteilt zu Sozialstunden bei Sofia. Und obwohl Spring alles daran hasst, stellt sie doch fest, dass es ihr bei Sofia gefällt und dass sie beide offensichtlich mehr gemeinsam haben, als es auf den ersten Blick scheint. Allem voran einen fehlenden Abschluss mit der Vergangenheit. Und so beschließen sie, diesen gemeinsam herbeizuführen.

Ich liebe ja, wie gegensätzlich die beiden Protagonistinnen sind. Und trotzdem haben sie erstaunlich viele Schnittmengen. Die Geschichte ist eher episodenhaft erzählt, auf das wesentlich fokussiert. Es gibt quasi bis auf den Einstieg keine Rahmenhandlung, sondern es geht direkt um die Familiengeschichte der beiden Frauen, wobei für mich schon Sofias Geschichte und die ihrer Ahnin im Fokus stand. Trotzdem stiehlt sie Spring nicht die Show, stattdessen untermalt es das Leben, wie es die vier Schwestern kannten und das deutlich gezeichneter war als das privilegierte Leben von Sofia. Und da es ja über die andere Schwestern auch Bücher geben wird, wird man als Leser wahrscheinlich in den Folgebänden mehr über das Leben auf der Farm erfahren.

Im Verlauf der Handlung werden viele Geheimnisse aus Sofias Vergangenheit enthüllt, die von Lügen, Verrat und schockierende Intrigen strotzen. Wer auf dramatische Wendungen und Familiengeheimnisse steht, wird hier auf seine Kosten kommen. Vor allem in Sofias Erzählungen über ihre Ahnin habe ich wirklich mitgefiebert, wie die Geschichte wohl ausgehen mag.

Eine packend erzählte Familiengeschichte, ein Buch voller Wendungen und überraschender Lebensentscheidungen. Kann dieses Buch nur empfehlen

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Düstere Abgründe

Verborgen
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Mit „Verborgen“ ist der dritte Band der Island-Krimis von Eva Björg Ægisdóttir erschienen. Die Bücher stellen abgeschlossene Fälle dar und da sich auf privater Ebene der Ermittler wenig tut und man gute ...

Mit „Verborgen“ ist der dritte Band der Island-Krimis von Eva Björg Ægisdóttir erschienen. Die Bücher stellen abgeschlossene Fälle dar und da sich auf privater Ebene der Ermittler wenig tut und man gute Zusammenfassungen dazu in jedem Buch erhält, kann man bei dieser Reihe gut quereinsteigen. Nachdem ich den zweiten Band nicht ganz so interessant fand, hat mich dieser hier wieder total abgeholt. Es wird wendungsreich, düster und sehr packend.

Zum Inhalt: ein Brand und ein toter Jugendlicher. Doch irgendwie passt das Gesamtbild des Falls nicht zusammen und gibt den Ermittlern Rätsel auf. Wieso musste der Junge sterben und was hatte er zu verbergen? Als plötzlich der Verdacht naheliegt, dass es einen weiteren Mord gegeben haben könnte, muss Kommissarin Elma mal wieder vor ihrer eigenen Haustür ermitteln.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, wobei eine davon die Erfahrungen einer jungen Holländerin in Akranes beleuchtet. Das Buch befasst sich also quasi mit zwei Fällen, die am Ende stimmig zusammengeführt werden. Ich finde die Grundstimmung im Buch wieder total gelungen. Akranes ist kein großer Ort, man kennt seine Nachbarn und es gibt viele Verstrickungen der einzelnen Personen. Das schafft eine Atmosphäre des Misstrauens, denn der Mörder muss einer von ihnen sein.

Elma mochte ich bereits in den vorherigen Bänden als Ermittlerin ganz gerne, aber mit diesem Buch hatte ich das Gefühl, dass sie endlich auf persönlicher Ebene nahbar wird. Ihre eigene Story nimmt aber nur wenig Raum ein, im Fokus steht ganz klar der Fall selbst, was ich gut finde.

Das Ende war in Augen sehr überraschend, die Autorin hat es absolut geschafft, mich in die Irre zu führen. Sehr stimmungsvoll, fesselnd und gewohnt düster ist dieser Band wieder richtig gut gewesen.

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