Platzhalter für Profilbild

KaKu

aktives Lesejury-Mitglied
offline

KaKu ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KaKu über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2024

Ein Buch über das, was uns ausmacht

Mühlensommer
0

Maria, alleinerziehende Mutter zweier Teenager-Töchter, erfolgreich in der Werbebranche lebt in der Stadt und dort geht es ihr gut – denkt sie.
Maria kommt vom Land und dort will sie nie wieder hin – denkt ...

Maria, alleinerziehende Mutter zweier Teenager-Töchter, erfolgreich in der Werbebranche lebt in der Stadt und dort geht es ihr gut – denkt sie.
Maria kommt vom Land und dort will sie nie wieder hin – denkt sie.
Der Unfall ihres Vaters zwingt Maria zurückzukehren in die Mühle, in der sie aufgewachsen ist. Schnell fügt sie sich wieder in den Rhythmus des Lebens dort ein. In Rückblenden in Marias Kindheit erfährt man viel über das Leben auf dem Land mit all seinen Verpflichtungen und Entbehrungen, vor dem sie damals geflohen ist. Im Hier und Jetzt lernt sie aber auch die positiven Seiten zu schätzen und findet trotz allem ihre Wurzeln wieder.
Wird sie es schaffen, da Beste aus beiden Leben zu leben?
In atmosphärisch dichten Bildern erzählt Martina Bogdahn vom Leben auf dem Land und davon, dass unsere Wurzeln uns zu dem machen, was wir sind.
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt über das, was uns wirklich ausmacht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.12.2023

Eines der berührendsten Bücher seit langem!

Der Schacherzähler
0

Ein wunderschönes Cover – ein alter Mann und ein Junge, umrahmt von Kastanien und Kastanienblättern. Die rote Farbe des Titels wird von der Kleidung der Figuren wieder aufgenommen und kontrastiert zum ...

Ein wunderschönes Cover – ein alter Mann und ein Junge, umrahmt von Kastanien und Kastanienblättern. Die rote Farbe des Titels wird von der Kleidung der Figuren wieder aufgenommen und kontrastiert zum eher unauffälligen beige-grünen Hintergrund.
Wir lernen Janne kennen, einen Jungen, der überall aneckt und für die meisten Leute „zu viel“ ist (ADHS?), seine Mutter Malu, alleinerziehend, die alles für ihren Sohn tut und sich so sehr eine Pause von ihrem Leben wünscht und Walter, einen alten Mann mit leicht autistischen Zügen, der sich nach dem Tod seiner Frau von der Welt zurückgezogen hat und für seine Rituale und das Schachspiel lebt.
Diese drei lernen sich durch Zufall kennen und „retten“ sich gegenseitig und auch für die Menschen in ihrem Umfeld ergeben sich Veränderungen zum Guten. Jeder hat so seine Geheimnisse, die gelüftet werden und dann gar nicht mehr so schlimm erscheinen.
Dies alles beschreibt die Autorin so spannend, teilweise auch lustig und vor allem einfühlsam, dass man am Ende meint, von Freunden Abschied nehmen zu müssen.
Verschiedene Protagonisten berichten aus der Ich-Perspektive, wodurch ein tieferes Verständnis für ihre Gefühle und Beweggründe entsteht. Nur die Passagen, die Walter, der sich „Oldman“ nennt, betreffen sind in der dritten Person geschrieben.
Fazit: Eines der berührendsten Bücher, die ich seit langem gelesen habe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2023

Wohlfühlroman mit Weihnachtscharme

Der Adventskalender zum Glück
4

Zahnarztgattin Fie wird von ihrem Mann verlassen und aus ihrem bequemen Leben hinauskatapultiert, was sie in einer tiefen Depression versinken lässt.
Ihre Schwester Sara versucht sie aus ihrem Loch zu ...

Zahnarztgattin Fie wird von ihrem Mann verlassen und aus ihrem bequemen Leben hinauskatapultiert, was sie in einer tiefen Depression versinken lässt.
Ihre Schwester Sara versucht sie aus ihrem Loch zu ziehen, in dem sie ihr, verpackt als Adventskalender, immer wieder Aufgaben stellt, die ihr helfen, herauszufinden, wer sie wirklich ist und was sie selber braucht. Spannend, wie sich aus der (über)angepassten Gattin, die nur für die Karriere ihres Mannes und die Familie gelebt hat, langsam eine starke Frau entwickelt, die weiß, was sie will.
Auf ihrem Weg lernt sie viele nette und auch weniger nette Menschen kennen und findet neue Freunde, die sie so annehmen, wie sie ist. Und am Ende ist es nicht Fie alleine, die neue Wege geht und an Heiligabend ein Happy End erlebt.
All das wird von Siri Ostli mit viel Einfühlungsvermögen erzählt. Die Charaktere haben Tiefgang und laden zum Mitfühlen ein. Und trotz der teilweise düsteren Thematik fehlt es nie an einem Schuß (Galgen-)Humor.
Das Cover mit seiner skandinavischen Adventssymbolik, die auch den Anfang jedes Kapitels schmückt, rundet die Geschichte perfekt ab.
Fazit: Ein berührender, humorvoller Roman nicht nur für die Vorweihnachtszeit!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 17.09.2023

Ein spannendes Stück Medizin Geschichte!

Die Formel der Hoffnung
0

Das Buch handelt vom Kampf gegen die Polio, der in der Entwicklung zweier Impfstoffe gipfelt.
Ein spannendes Thema, das selbst mir als Ärztin wenig bekannt war. Bis in die Lehrbücher haben es nur Albert ...

Das Buch handelt vom Kampf gegen die Polio, der in der Entwicklung zweier Impfstoffe gipfelt.
Ein spannendes Thema, das selbst mir als Ärztin wenig bekannt war. Bis in die Lehrbücher haben es nur Albert Sabin und Jonas Salk geschafft. Umso interessanter fand ich es, mehr über die vielen anderen Wissenschaftler und Mitarbeitenden zu erfahren, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben. Lyn Cullen legt hier besonderes Augenmerk auf die Frauen. Dies spiegelt sich auch im Originaltitel „The Woman’s Cure“ wider, im deutschen Titel fällt dieser Aspekt weg, aber zumindest das Cover zeigt ja eine Frau.
Die Hauptfigur ist Dorothy Horstmann, eine Ärztin und Forscherin auf dem Gebiet der Polio. Wir begleiten sie auf ihrem Weg von der Assistenzärztin, die als Frau um ein Stipendium kämpfen muss, bis zu ihrer tragenden Rolle bei der Zulassung des Lebendimpfstoffes in einer Zeit, als es Frauen noch größtenteils vorausbestimmt war, Hausfrau und Mutter zu sein. Eindrücklich beschreibt die Autorin, welche Opfer Dorothy bringen muss, um in einer reinen Männerwelt bestehen zu können. Aber auch viele andere Frauen erhalten Raum, so z.B. Sylvia, die Ehefrau von Sabin, Barbara, seine Assistentin, Isabell Morgan, die einen Polio-Impfstoff entwickelt hatte, aber nicht kaltblütig genug war, diesen an Kindern zu testen und viele andere. Manchmal sind es fast ein wenig zu viele Personen, um den Überblick zu behalten.
Sehr anschaulich beschreibt Cullen auch den Wettstreit zwischen den Forschern, in dem es nicht jedem nur darum geht, die Menschheit voranzubringen, sondern Ehrgeiz und (gekränkte) Eitelkeit oft im Vordergrund stehen.
Der Aufbau des Buches ist chronologisch. Jedem Abschnitt wird die kurze Würdigung der Rolle und der Opfer einer Frau, sei es Ehefrau, Assistentin, Sekretärin, vorangestellt. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, leider treten, gerade bei den verschiedenen Konferenzen, so viele Personen auf, dass man leicht den Überblick verliert, aber dafür gibt es am Ende ein Personenverzeichnis. Mir als Ärztin hat das Buch sehr gut gefallen, ich könnte mir jedoch vorstellen, dass für den Laien die medizinischen Zusammenhänge teilweise nicht so leicht zu erfassen sind.
Interessant fand ich auch, dass die Autorin mit dem Schreiben dieses Romans kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie begonnen hat – rückblickend kann man hier einige Parallelen erkennen.
Fazit: Ein spannendes Stück Medizingeschichte, in dem insbesondere die Frauen gewürdigt werden, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben. Klare Leseempfehlung für alle, die sich dafür interessieren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.08.2023

Tolle Mischung aus historischem Hintergrund und spannender Story!

Die Zuckerbaronin
1

Das Buch handelt von der Familie des Fuhrmannes Korbinian Schindler, die sich mit dem Schmuggel von Saccharin dem Monopol der Zuckerbarone entgegenstellt. Eine tolle Mischung aus gut recherchierten historischen ...

Das Buch handelt von der Familie des Fuhrmannes Korbinian Schindler, die sich mit dem Schmuggel von Saccharin dem Monopol der Zuckerbarone entgegenstellt. Eine tolle Mischung aus gut recherchierten historischen Fakten und einer spannenden Story.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar, der Spannungsbogen wird gut aufgebaut. Einige Wendungen (teils voraussehbar, teils aber auch nicht) halten die Spannung aufrecht. Die einzelnen Charaktere werden sehr detailliert und in ihrer Individualität gut dargestellt. Rückblenden klären über die Beweggründe für das Handeln der Protagonisten auf. Nebenhandlungen wie z.B. die Ereignisse um den Zöllner und seine Tante oder die Brunner-Brüder runden das Gesamtbild ab - vielleicht werden sie in den nächsten Bänden noch wichtig, wenn nicht bereichern sie trotzdem die Geschichte.
Für mich ein rundum gelungenes Buch, das trotz der zwei Autoren aus einem Guss erscheint.
Man freut sich auf die Fortsetzung!
Kleiner Kritikpunkt ist der Klappentext: Hier wird von den Schindler-Schwestern nur Martha explizit erwähnt, obwohl sie im Verlauf der Handlung zunehmend in den Hintergrund rückt und Gwendolyn (und in den nächsten Bänden vielleicht auch Helena) aus ihrem Schatten heraus treten. Und auch der Titel "Die Zuckerbaronin" wird der Handlung nicnt ganz gerecht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre