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Veröffentlicht am 22.03.2023

Ich bin gut so wie ich bin

Finni Fantastisch
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Finni ist ein zauberhaftes Fuchskind, dass seinen einzigartigen Charakter auch nach außen hin sichtbar macht. In farbenfroher Kleidung tanzt es wie ein Regenbogen durch die Welt. Dies bringt auch sein ...

Finni ist ein zauberhaftes Fuchskind, dass seinen einzigartigen Charakter auch nach außen hin sichtbar macht. In farbenfroher Kleidung tanzt es wie ein Regenbogen durch die Welt. Dies bringt auch sein näheres Umfeld zum Strahlen. Doch Finnis Individualität stößt auch auf Missfallen und immer öfter wird es mit kritischen Blicken und Worten konfrontiert. Natürlich geht das nicht spurlos an Finni vorbei. Das kleine Fuchskind wird immer unsicherer und versucht sich der Masse anzupassen, um nicht weiter abgelehnt zu werden. Dadurch verliert Finni aber ein wichtiges Stück seiner selbst. Je angepasster es wird, desto trauriger und leerer wird es innerlich. Finni wird allmählich farblos und verschmilzt mit der grauen Masse. Doch auch sein Umfeld verliert dadurch seinen Glanz und Fröhlichkeit. Unbewusst stärkt Finnis Umfeld sein Inneres und das Fuchskind erhält sein Strahlen wieder zurück.
Mir gefiel besonders, dass Finni bewusst kein Geschlecht zugeordnet wurde. So kann sich wirklich jedes Kind mit dem kleinen Fuchskind identifizieren. Außerdem ist ein extrovertierter Lebensstil keine Frage des Geschlechts.
Die gesamte Gestaltung ist genauso bezaubernd wie Finni selbst. Die Illustrationen sind nicht zu grell gestaltet und bieten eine klare Bildsprache, in Verbindung mit den kurzen einfachen Texten. Die Idee, Emotionen und Farben miteinander zu verknüpfen ist zwar nicht neu, passte hier aber sehr gut. Der schleichende Prozess von bunt und fröhlich zu farblos und innerlich leer, tat unheimlich weh.
Mit Finni erhält man einen sehr kindlichen Einblick in dieses hochsensible Thema. Die Geschichte lädt zum Philosophieren und Selbstreflektieren ein. Ich hoffe Finni zeigt all den engstirnigen Menschen, wie sehr man, allein mit Worten, einer Seele Schaden zufügen kann. Hier zeigt sich auch, wie wichtig Resilienzfaktoren sind. Besondere Menschen und Dinge um sich zu haben, um zur eigenen inneren Stärke zu finden.
Ich gebe eine Altersempfehlung von 3-4 Jahren. Natürlich werden auch ältere Kinder ihre Freude mit Finni haben, doch erwarte ich dafür mehr Diversität bzw. eine bessere Problemlösung.
Charaktere wie Finni sind wichtig, um nicht selbst im Alltagsgrau zu versinken.
Danke an alle Finnis, die unsere Welt bunter und strahlender machen.
„Nicht ich bin anders. Ihr seid alle gleich“

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Veröffentlicht am 24.02.2023

klein aber oho

Die kleine Rittereule
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Ich habe schon lange nicht mehr ein solch bezauberndes Kinderbuch lesen dürfen.
Eine kleine Eule träumt davon ein Ritter zu werden. Sie schafft es, das Unmögliche wahr werden zu lassen und ihren Traum ...

Ich habe schon lange nicht mehr ein solch bezauberndes Kinderbuch lesen dürfen.
Eine kleine Eule träumt davon ein Ritter zu werden. Sie schafft es, das Unmögliche wahr werden zu lassen und ihren Traum zu verwirklichen.
Dieses Buch zeichnet sich für mich durch einen hohen Mehrwert aus und ist aus pädagogischer Sicht sehr wertvoll.
Beim Betrachten dieses Buches fallen einem als erstes die liebevoll gestalteten Illustrationen auf. Sie wirken nicht überladen und sind selbsterklärend, d.h. sie würden auch ohne Text funktionieren. Die jeweiligen Texte sind relativ kurz. Dadurch bietet sich viel Raum für das eigene Erzählen, Bildbetrachtungen und sogar Philosophieren.
Die kleine Eule ist ein äußerst liebenswerter Charakter. Mit ihrer kindlichen Naivität kommt sie gar nicht auf die Idee zu scheitern. Man kann förmlich spüren, wie mit wie viel Stolz sie ihre Rüstung trägt. Es ist bewundernswert, wie sehr sie die ritterlichen Tugenden verinnerlicht hat und nach diesen auch handelt. Somit hat sie auch eine gewisse Vorbildwirkung.
Obwohl die Geschichte an sich nicht lang ist, enthält sie doch eine Vielzahl an wichtigen und lehrreichen Botschaften. Die kleine Eule verfolgt zielstrebig ihren Traum und lässt sich trotz Rückschlägen nicht entmutigen. Durch sie wird auch deutlich, dass Anderssein nichts negatives ist, sondern ein Mehrwert für die Gesellschaft sein kann. Kinder können durch sie auch lernen, dass man mit Mut, Herz und Verstand auch die schwierigsten Aufgaben meistern kann.
Ich bin ein großer Fan der kleinen Rittereule und auch mein 11jähriger Sohn konnte sich ihren Charme nicht entziehen. Ich würde mich freuen noch mehr von diesem süßen Vogel zu lesen.

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Kommt der Tod zum Psychiater...

Jetzt ist Sense
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Was normalerweise einen platten Witz ankündigen würde, funktioniert in diesem Roman auf eine sehr eigene Art und Weise perfekt.

Ich durfte im Vorfeld schon in das Buch rein lesen. Danke an Vorablesen ...

Was normalerweise einen platten Witz ankündigen würde, funktioniert in diesem Roman auf eine sehr eigene Art und Weise perfekt.

Ich durfte im Vorfeld schon in das Buch rein lesen. Danke an Vorablesen und dem dtv für die Zusendung eines Leseexemplares. Dies wird meine Bewertung für dieses Buch in keinster Weise beeinflussen.

Das Cover an sich ist schon ein echter Blickfang und zog mich magisch an. Auf der einen Seite wirkt der Anblick des Sensenmannes an der Bar schon sehr surreal. Andererseits stimmte es mich unendlich traurig, ihn dort ganz allein sitzen zusehen.

Der Tod gehört zu unserem Leben dazu, auch wenn wir davor gern die Augen verschließen. Hier begegnet er uns in Gestalt eines griechischen Gottes, der nicht nur verdammt gut aussieht, sondern auch noch äußerst charmant zu sein scheint. Kein Wunder also, dass die Psychiaterin Olivia ihn für einen Stripper hält, als dieser rein zufällig an ihrem 50.Geburtstag auf der Matte steht. Da er nebenbei in einer Sinnkrise steckt, nutzt der Tod, hier Zino genannt, die Gelegenheit und besucht Olivia nun häufiger, um in Therapie zu gehen. An der wahren Identität hat Olivia zunächst Zweifel. Doch einige Zufälle später, ist sie sich da nicht mehr so sicher.

Schon nach den ersten Seiten hatte mich die Geschichte. Der locker leichte Schreibstil, in Verbindung mit einem ganz eigenen Humor, bescherte mir reines Lesevergnügen. Es herrschte eine Situationskomik, die für mich auf den Punkt genau richtig war und nie peinlich oder zu gewollt wirkte.
Deshalb mochte ich die Charaktere, da sie auf mich verdreht aber deswegen so authentisch wirkten.
Manchmal fragte ich mich, wie Olivia es mit all den skurrilen Charakteren in ihrem Umfeld überhaupt aushält, ohne selbst in Therapie zu müssen.

Und genau dieser Humor nimmt dem Thema Tod seine erdrückende Schwere ohne respektlos zu werden. Denn neben all der Ironie und dem Wortwitz tauchen auch viele leise Töne auf, die zum Philosophieren und Nachdenken anregen. Es treten tiefgründige Fragen und Sichtweisen auf, die noch lange nachklingen. Zum Glück passiert das Ganze ohne esoterisch zu werden.
Was ist der Sinn des Lebens?
Ist das Schicksal unausweichlich?
Habe ich erfüllt gelebt?
Ist man irgendwann bereit zu gehen?

Viel zu oft denkt man, dass man noch ewig Zeit hätte oder man vergisst zu leben, aus Angst Fehler zu machen.

Den Tod zu personifizieren, dem Unbekannten ein Gesicht zu geben, um einem die Angst davor zu nehmen, gefiel mir sehr gut. Für mich hatte er viel menschliches an sich. Leben und Tod sind halt untrennbar miteinander verbunden. Die Einbettung der griechischen Mythologie, ist in meinen Augen das Sahnetüpfelchen.

Genau wie der Tod, kam das Ende leider viel zu überraschend. Gern hätte ich noch länger in der Geschichte verweilt.
Für mich gehört dieser Roman jetzt schon zum meinen Jahreshighlights.

Und wenn der Tod eines Tages vor eurer Schwelle steht, dann hadert nicht mit eurem Schicksal.
Ladet ihn einfach auf einen Ouzo ein.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Starke Motive mit schwächelnden Charakteren

Das Mörderarchiv
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Wer sucht schon seinen eigenen zukünftigen Mörder? Na klar, eine verrückte alte englische Dame, die dazu auch noch sehr reich ist. Frances Gravesdown wurde in ihrer Jugend geweissagt, dass eines Tages ...

Wer sucht schon seinen eigenen zukünftigen Mörder? Na klar, eine verrückte alte englische Dame, die dazu auch noch sehr reich ist. Frances Gravesdown wurde in ihrer Jugend geweissagt, dass eines Tages ermordet werden wird. Dies führte unteranderem dazu, dass sie ihr ganzes Leben damit verbrachte ihren zukünftigen Mörder finden zu wollen. Ihr Leben lang sammelte sie mögliche Tatverdächtige und Motive. Annie hat ihre skurrile Großtante Frances noch nie persönlich kennengelernt. Umso verwunderlicher, dass ausgerechnet Annie in Frances Testament mit aufgenommen werden sollte. Am Tag des ersten Treffens scheint sich die Weissagung zu erfüllen und Frances wird ermordet. Mit ihrem letzten Willen verfügte sie, dass unteranderem Annie den Fall lösen muss, um an das Erbe zu gelangen. Annie scheint im Nachteil zu sein, da ihr im Vergleich zu ihren Mitstreitern, das nötige Hintergrundwissen fehlt. Meist gibt es 4 klassische Tatmotive für einen Mord. Habgier, Rache, Leidenschaft oder Rache. In diesem Fall mangelt es außerdem nicht an Verdächtigen, da wirklich jeder in ihrem Umfeld einen mehr oder weniger guten Grund hatte, Frances nach dem Leben zu trachten. Annie steht ein kniffliges Unterfangen bevor, bei dem es die Ereignisse aus Vergangenheit und Zukunft miteinander in Verbindung zu setzten, gilt. Denn, wenn sie den Mörder ihrer Tante Frances finden will, muss sie nicht nur die Weissagung entschlüsseln, sondern auch ein Jahrzehnte zurückliegendes Verbrechen aufklären. Durch Frances Mörderarchiv hat sie zwar alle möglichen Puzzelteile, doch diese richtig zu kombinieren, erweist sich als äußerst kompliziert. War es doch selbst Frances nicht möglich 60 Jahre lang des Rätsels Lösung zu finden.
Die Grundidee hat mich von Anfang an begeistert und erinnerte mich inhaltlich an die alten Agatha Christie Filme mit ihrem morbiden englischen Charme. Die Geschichte brauchte eine Weile, um in Fahrt zu kommen und überraschte dann mit einigen Wendungen, die ich so nicht habe kommen sehen. Die Umgebung wurde sehr ausführlich und bildhaft beschrieben, sodass ich mir alles vorstellen konnte. Die Motive jedes einzelnen waren für mich schlüssig, nachvollziehbar und gut kombiniert. Die Brotkrumen waren erstaunlich gut gestreut. Mit dem tatsächlichen Täter habe ich so nicht gerechnet, da die Hinweise mich auf eine falsche Fährte führten. Mit den Charakteren hatte ich dagegen so meine Schwierigkeiten. Typisch für die Art Story ist, die große Anzahl an handelnden Personen. Und ja, quasi das ganze Dorf scheint involviert zu sein. Genau aus diesem Grund musste ich immer wieder innehalten, um im Kopf die entsprechenden Beziehungen noch ein Mal nachzuvollziehen. Außerdem fehlte es mir Tiefe bei den Charakteren, deren Dialoge etwas flach waren. Viele wirkten teils blass und langweilig. Eine Person war sogar so nichtssagend, sodass ich beim besten Willen nicht mehr wusste in welcher Beziehung sie zum Gesamten stand. Auch mit der Hauptperson Annie wurde ich nicht ganz warm. Sie wirkte auf mich noch sehr unreif und naiv. Frances war mir von allen am sympathischsten, auch wenn ich nicht ganz verstand, warum sie so an ihrer toxischen Freundin Emily hing. Ohne das Tagebuch von Frances wäre Annie wahrscheinlich nie auf den wahren Täter gekommen. Sprachlich gefielen mir die Tagebucheinträge besser, als die Darstellung der Gegenwart. Die Charaktere hatten dort mehr Tiefe und es herrschte eine ganz eigene düstere Dynamik und Stimmung.
Trotz einiger Kritikpunkte habe ich mich gut unterhalten gefühlt, da nichts wirklich vorhersehbar war.
Ein Cozy-Crime Roman für alle die Aghatha Christie und Cluedo mögen und auch mit schwächelden Charakteren leben können.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Der Sommer ihres Lebens

The Fort
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Evan, Jason, Mitchell und C.J. kennen sich schon ihr ganzes Leben und sind unzertrennlich. Ricky ist eher zufällig mit dabei, als sie alle gemeinsam im Wald zufällig einen Bunker entdecken. Bestens ausgestattet ...

Evan, Jason, Mitchell und C.J. kennen sich schon ihr ganzes Leben und sind unzertrennlich. Ricky ist eher zufällig mit dabei, als sie alle gemeinsam im Wald zufällig einen Bunker entdecken. Bestens ausgestattet bietet er weit mehr als einen geheimen Treffpunkt. Es soll ihr Geheimnis bleiben. Dies beinhaltet leider auch Ricky, den niemand wirklich dabei haben will aber aufgrund des gemeinsamen Geheimnisses ein Teil dieser Gemeinschaft wird. Es hätte ein Sommer voll grenzenloser Freiheit und Abenteuer werden können. Doch jeder von ihnen schleppt sein eigenes Päckchen mit sich herum, die einige Ereignisse in Gang setzten. Die Jungs müssen sich mit vielschichtigen Themen wie Scheidung, häusliche Gewalt, Zwangsstörungen und Außenseitertum auseinandersetzten.
Die Bewertung dieser Geschichte fällt mir dieses Mal schwerer als sonst. Dies ist einfach dem geschuldet, dass ich mich altersmäßig nicht mehr ganz zur Zielgruppe zähle. Damit möchte ich keinesfalls etwas Negatives ausdrücken oder der Zielgruppe etwas Absprechen. Deshalb wird mein persönliches Empfinden dieses Mal nicht so sehr in die Gesamtbewertung einfließen wie sonst. Begründen möchte ich dies damit, dass der Autor ja nichts dafür kann, dass ich mich in der Altersgruppe völlig vergriffen habe. Ich wusste zwar, dass es sich um einen Jugendroman handelte, aber mir war nicht ganz bewusst, dass die Charaktere dann doch so jung sind. Dies war einfach mein Fehler. Für Kinder ab 11 Jahren ist dieser Roman genau richtig so wie er ist. Die Story an sich war spannend, mit einem gewissen Nervenkitzel und einem guten Spannungsbogen. Die dargestellten Problematiken empfand ich als äußerst wichtig und altersgerecht beschrieben. Die Handlungen und Gedankengänge der Charaktere waren in meinen Augen sehr authentisch und nachvollziehbar. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und liest sich demnach sehr flüssig. Hervorheben möchte ich, dass jedes Kapitel aus der Sicht eines anderen Charakters erzählt wurde und man dadurch viel mehr in die Gedankenwelt aller Charaktere eintauchen konnte.
Für mich wäre dieser Roman ideal als Schullektüre. Ein Coming-of-Age Roman, der zeigt wie wichtig Freundschaft ist und das Zuhause kein Ort, sondern ein Gefühl ist.

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