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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2024

Starker Titel, toller Inhalt

Eine Fingerkuppe Freiheit
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"Eine Fingerkuppe Freiheit" - allein der Titel ist schon so schön, dass ich das Buch einfach lesen musste. Als ich dann noch gesehen habe, dass es um die "Erfindung" der Blindenschrift geht, war ich erst ...

"Eine Fingerkuppe Freiheit" - allein der Titel ist schon so schön, dass ich das Buch einfach lesen musste. Als ich dann noch gesehen habe, dass es um die "Erfindung" der Blindenschrift geht, war ich erst recht fasziniert. Der beeindruckende Weg des jungen Braille zeigt, dass einfach nichts unmöglich ist, wenn man sich ein Ziel setzt und einer Leidenschaft folgt, für die man brennt! Gleichzeitig ist es erschreckend, auf wie viel Widerstand er gestoßen ist, obwohl er nichts anderes wollte, als den Blinden eine Möglichkeit zu geben, an der "Welt der Sehenden" teilzuhaben. Da fragt man sich automatisch was ohne diese Ignoranz und den Hochmut möglich gewesen wäre - vielleicht hätte Brailles Schrift dann schon viel früher die Welt verändert. Teilweise hätte ich mir mehr Fokus auf Braille statt auf seinen Widersachern gewünscht, aber die Sprache ist durchgehend sehr schön und macht einfach Spaß!

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Eine tolle Fantasy-Story mit ein paar Schwächen

Godkiller
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An "Godkiller" hat mir besonders gut gefallen, wie die Götter selbst dargestellt wurden. Der "Weg" den sie gehen müssen, um tatsächlich ein Gott zu werden und wie abhängig ihre Macht von den Menschen ...

An "Godkiller" hat mir besonders gut gefallen, wie die Götter selbst dargestellt wurden. Der "Weg" den sie gehen müssen, um tatsächlich ein Gott zu werden und wie abhängig ihre Macht von den Menschen und ihren Opfergaben ist, ist mal etwas ganz anderes. Häufig werden die Götter und ihre Macht ja einfach vorausgesetzt, sodass diese Ansatz eine sehr schöne Abwechslung war. Abgesehen davon fand ich die Figuren sehr sympathisch - gerade weil sie so unterschiedlich sind, passen sie sehr gut zusammen und geben ein tolles Team ab - auch wenn sie das selbst nicht so unbedingt wahrhaben wollen. Die kleine Lovestory hätte ich zwar nicht unbedingt gebraucht, ist aber ganz süß.
Bei der Handlung hat es mir zwischendurch ein wenig an Spannungselementen gefehlt, aber der Showdown war dafür voller Action und Überraschungen. Da bleiben auf jeden Fall noch ordentlich Fragen und Konflikte für die folgenden Teile übrig.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Wer beherrscht hier wen?

Die Burg
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"Die Burg" verbindet sehr gekonnt Spannungselemente mit leichtem Grusel-Faktor - eingerahmt von dem großen Thema KI und der Frage, wie viel Kontrolle wir wirklich abgeben wollen und sollten. Das Buch beginnt ...

"Die Burg" verbindet sehr gekonnt Spannungselemente mit leichtem Grusel-Faktor - eingerahmt von dem großen Thema KI und der Frage, wie viel Kontrolle wir wirklich abgeben wollen und sollten. Das Buch beginnt erst einmal recht harmlos mit einem Escape-Room-Spiel, das nach und nach immer bedrohlicher wird, bis es schließlich nicht nur ums Gewinnen sondern ums Überleben geht. Von Anfang an habe ich mich gefragt, warum ausgerechnet diese Gruppe von Spielern ausgesucht wurde und ob da nicht noch mehr hinter steckt. Im Laufe des Spiels häufen sich dann die Anzeichen, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, bis es zum großen Showdown kommt. Das Spiel selbst artet bald in eine Art Horror-Show aus und an einigen Stellen war es mir fast schon etwas zu eklig, auch wenn es sich "nur" um Projektionen handelte. Die Auflösung hat mir sehr gut gefallen, allerdings haben mir auf dem Weg dahin ein paar Spannungsmomente gefehlt und vielleicht die ein oder andere falsche Spur. Man ahnt zwar, dass da noch etwas kommt, aber genau dieses Etwas spielt sich dann leider erst ganz am Ende ab.

Mir hat das Element der KI gut gefallen, denn die Hälfte der Zeit denkt man hauptsächlich darüber nach, ob wir unsere eigene Erfindung wirklich im Griff haben und wo das noch alles hinführen wird ...

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Eine dramatische Familiengeschichte

Die Postkarte
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"Die Postkarte" wurde mir von mehreren Leuten empfohlen und ich kann diese Empfehlung nur weitergeben. Basierend auf der unglaublichen Familiengeschichte der Autorin spannt dieses Buch einen Bogen vom ...

"Die Postkarte" wurde mir von mehreren Leuten empfohlen und ich kann diese Empfehlung nur weitergeben. Basierend auf der unglaublichen Familiengeschichte der Autorin spannt dieses Buch einen Bogen vom Holocaust bis heute und zeigt dabei, das wir noch weit davon entfernt sind, die Vergangenheit wirklich hinter uns zu lassen. Besonders der erste Teil des Buches ist nicht fürs schwache Nerven, denn Berest nimmt kein Blatt vor den Mund, als sie von den Schrecken der Verhaftungen, Transporte und natürlich Ausschwitz berichtet. Dennoch ist der Ton eher nüchtern und drückt nicht übertrieben auf die Tränendrüse, was mir gut gefallen hat. Auch in den folgenden Kapiteln musste ich immer wieder schlucken, wenn sie Situationen im "normalen" Leben beschreibt, die zeigen, wie Juden bis heute in unserer Gesellschaft wahrgenommen werden. Dieser Roman - der an vielen Stellen fast an eine Biographie erinnert - schafft eine Brücke zwischen der Vergangenheit und heute. Zwischen Juden und nicht-Juden und ich hoffe sehr, dass noch viele Leute den Empfehlungen von Freunden und Familie folgen und dieses Buch lesen werden.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Mut oder Wahnsinn?

Der Fluss der Götter
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Beim Lesen von "Der Fluss der Götter" habe ich mich mehrfach gefragt, ob ich die Männer, um die es in diesem Buch geht, bewundern oder für verrückt erklären soll. Es ist wirklich unfassbar mit welcher ...

Beim Lesen von "Der Fluss der Götter" habe ich mich mehrfach gefragt, ob ich die Männer, um die es in diesem Buch geht, bewundern oder für verrückt erklären soll. Es ist wirklich unfassbar mit welcher Vehemenz - und häufig ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben oder das ihrer Begleiter - sie ihr Ziel verfogt haben. Die lebendigen Schilderungen der Expeditionen, ja allein schon den gewaltigen Aufwand der Vorbereitungen, zieht einen mitten hinein in dieses Abenteuer. Man verfolgt mit Spannung die Erfolge - und auch die vielen Fehlschläge und Hürden - die sich auf dem Weg zur Quelle des Nils auftun. Mit hat gut gefallen, dass die Autorin sehr objektiv an das Verhältnis zwischen Burton und Speke herangegangen ist und "nur" wiedergegeben hat, was man Quellen entnehmen konnte, ohne selbst Partei zu ergreifen.
Allerdings fand ich es schade, dass der Fokus fast ausschließlich auf diesen beiden Männern lag. Statt den sehr ausführlichen Schilderungen von diversen Krankheiten hätte ich mir ein paar mehr Einblicke zu Land und Leuten und dem Welt-Geschehen zu der Zeit gewünscht, das die Expeditionen sicher beeinflusst hat.
Alles in allem aber ein sehr interessantes Buch über einen Teil Geschichte, den man noch nicht gut kennt!

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