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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2018

Zu vorhersehbar und nicht das, was ich mir vorgestellt habe

Mein wundervoller Antikladen im Schatten des Eiffelturms
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Wo findet man die Liebe, wenn nicht in Paris?

Die junge Anouk ist von der Liebe ziemlich enttäuscht und hat sich geschworen, Gefühle in der Form nicht mehr an sich ranzulassen. Deswegen schmeißt sie ...

Wo findet man die Liebe, wenn nicht in Paris?

Die junge Anouk ist von der Liebe ziemlich enttäuscht und hat sich geschworen, Gefühle in der Form nicht mehr an sich ranzulassen. Deswegen schmeißt sie sich, mit vollem Elan, in ihre Selbstständigkeit, - dem kleinen Antikladen, in eins der schönsten Viertel in Paris.

Ihre große Herausforderung besteht darin, das passende Stück für jeden einzelnen Kunden zu finden und somit die eigene Geschichte des Antiquariats aufleben zu lassen.

Auf der Suche nach einem bestimmten Cello läuft ihr der mysteriöse Tristan über dem Weg. Beide scheinen Gefallen einander zu finden, doch Anouk kann sich dem nicht öffnen, da sie traumatisiert, durch ihre Vorgeschichte, nicht mehr vertrauen kann und so wehrt sich vehement dagegen.

Derzeit machen auch schlimme Schlagzeilen in Paris die Runde. Kunsträuber seien unterwegs. Ist das das mulmige Gefühl, welches Anouk beschleicht, wenn sie Tristan in die Augen schaut?

Für mich war diese Geschichte leider zu vorhersehbar. Anouk als Charakter fand ich auch sehr anstrengend. So mit aller Gewalt allen zu misstrauen und auf Biegen und Brechen sich nicht mehr verlieben zu wollen, was dazu führte, dass ich an manchen Stellen leider schon die Augen verdrehte. Am meisten habe ich mich auf die Szenen mit der Schwester gefreut. Die fand ich nämlich, im Gegensatz zu Anouk gut in ihrer Rolle. Genauso erging es mir übrigens mit der Mutter, die ich auch ziemlich taff fand.

Am Ende konnten mich aber auch die paar Szenen, die wunderschöne Kulisse und der angenehme Schreibstil nicht überzeugen über diese Dinge hinwegzusehen. Immer wieder musste ich mich aufraffen, zum Weiterlesen. Dabei war ich voller Hoffnung auf eine romantische Geschichte an der Seine, ähnlich wie Nicolas Barreau es schafft den Leser in seinen Bann zu ziehen. Stattdessen hatte ich mehr das Gefühl, dass mit aller Gewalt Spannung mit eingebaut wurde, die für mich leider nicht aufging.

Ich weiß aber, dass viele diese Geschichte sehr mochten und auch den Vorgänger, „Mein zauberhafter Buchladen am Ufer der Seine“. Vielleicht werde ich es nochmal mit dem Vorgänger versuchen, denn beide Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.

Somit kann ich abschließend sagen: „Ich habe sie dort nicht gefunden, die Liebe.“

Veröffentlicht am 26.03.2018

Leider zu viele Lückenfüller und Wiederholungen

Wie wir waren
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Eine herzzerreißende Geschichte, wie Pearl Harbor. Achterbahnfahrt der Gefühle, zum Mitfühlen- und weinen…

…all das dachte ich, kommt auf mich zu, als ich diesen Klappentext gelesen hatte.

In dieser ...

Eine herzzerreißende Geschichte, wie Pearl Harbor. Achterbahnfahrt der Gefühle, zum Mitfühlen- und weinen…

…all das dachte ich, kommt auf mich zu, als ich diesen Klappentext gelesen hatte.

In dieser Geschichte geht es um die Ärztin Alice. Verheiratet mit Ben, mit dem sie zwei Mädchen hat. Die pubertierende Jools und die neunmalkluge Holly.
Die vier spiegeln nach außen hin die perfekte Familie, doch hinter der Fassade lauert der Alltag. Ben spielt immer mehr mit dem Gedanken noch mehr erleben zu können. Als Chirurg bietet sich eines Tages die Möglichkeit nach Eritrea in Afrika, für eine Operation, zu gehen. Obwohl Alice ihn versucht davon abzuhalten, geht er seinen Weg.

In Eritrea werden Ben und sein Kollege dann von einer Gruppe Bürgerkriegsrechtler entführt.

Zuhause, in England deutet aber alles daraufhin, dass die zwei bei einem Anschlag gestorben sind.
Für Alice beginnt eine harte Zeit. Besonders dann, als sie es endlich geschafft hat darüber hinwegzukommen, sich neu verliebt hat und wieder heiraten möchte…

…denn dann steht plötzlich Ben wieder vor der Tür.

Für mich klingt der Inhalt dieser Geschichte absolut herzzerreißend. Ich war im Glauben, dass es hier um den Konflikt geht, für wen Alice sich dann entscheiden wird.

Vielmehr ging es die ersten 350 Seiten, eher um eine Art Charakterbeschreibung, in der wir immer wieder erfahren, wie dumm Jools ist, wie klug ihre Schwester Holly ist und ganz viele Lückenfüller, wie z.B. man einen Damenbart entfernt, wie man Chlamydien behandelt oder alles rund um die Kardashians.

Für mich ergab sich dadurch die Schwierigkeit, dass ich mit keinen von den Charakteren richtig warm wurde.

Dass die, für mich, eigentliche Geschichte auch erst im letzten Drittel anfing, fand ich sehr schade, wobei ich aber sagen muss, dass mich wenigstens das Ende dann noch ein wenig berührt hat, doch leider zu spät. Bei einer Buchlänge von 512 Seiten muss man leider ganz schön viel Unnützes lesen, was die Geschichte auch so gar nicht voran bringt.

Wegen dem doch noch emotionalen Ende vergebe ich zweieinhalb Sterne, zumal viele diese Geschichte auch mochten. Ich hatte wohl einfach etwas anderes erwartet. Muss aber definitiv wegen der Lückenfüller auch Sterne abziehen.

Veröffentlicht am 07.03.2024

Das war nix

Wolfsgier
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Für "Wolfsgier" habe ich mich entschieden, weil ich mir davon eine kurzweilig, spannende Story versprochen habe. Zudem hat sich eine spontane Leserunde mit den Kellerkindern ergeben, worüber ich mich immer ...

Für "Wolfsgier" habe ich mich entschieden, weil ich mir davon eine kurzweilig, spannende Story versprochen habe. Zudem hat sich eine spontane Leserunde mit den Kellerkindern ergeben, worüber ich mich immer sehr freue. Liebe den Austausch mit ihnen und das gemeinsame rätseln und mitfiebern. Hoffen wir mal, dass diese Geschichte all das erfüllt. ⁣

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩: ⁣

Wandern, den Kopf frei bekommen. Eine raue, noch unberührte Landschaft auf sich wirken lassen. Nicht groß vorausplanen. Abenteuer fühlen. All das schwebte Simon und Maggie vor, als sie zu zweit mit dem Wohnmobil Richtung Bayerischer Wald aufbrachen. Doch als die beiden auf einer einsamen Straße durch den Tann ein Tier anfahren, nimmt ihr Urlaub plötzlich eine unheilvolle Wendung. Simon und Maggie melden den Unfall in der nächsten Ortschaft. Von den Bewohnern des Dorfes werden sie misstrauisch beäugt. Eine Bedrohung liegt in der Luft, die schon bald darauf greifbar wird. Denn als Simon in Begleitung von zwei örtlichen Polizisten an die Unfallstelle zurückkehrt, erwartet ihn eine böse Überraschung. Alles deutet daraufhin, dass er diesen Ort so schnell nicht wieder verlassen wird. Und dann verschwindet auch noch Maggie spurlos ...⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Ein 𝖕𝖊𝖗𝖋𝖊𝖐𝖙𝖊𝖘 𝕯𝖎𝖓𝖓𝖊𝖗 ??? ⁣

Wenn ich hier einmal den Vergleich zu einem bevorstehenden Menü, mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert ziehen darf, fällt mir Folgendes dazu ein. ⁣

Vorspeise: ⁣

Wie genial! Meine Euphorie hält sich kaum in Grenzen. Auch wenn das Ganze ein paar Toppings enthält, die ich nicht mag, ist das darunter wie eine Geschmacksexplosion. ⁣

Hauptgang: ⁣

Oh, nicht mehr warm, schade!  Geschmacklich aber gerade noch okay. Zumindest bin ich jetzt gespannt, wie mir die Nachspeise gefällt. ⁣

Dessert: ⁣

Was ist passiert? Hat man hier mit verschiedenen Gewürzen gespielt?  Oder anstatt Zucker Salz erwischt? Geschmacklich nicht mehr zu definieren, geschweige denn zu genießen. Nein, das kann ich nicht essen. Würde es am liebsten zurückgeben, aber möchte nicht unhöflich sein, nur deswegen ziehe ich es durch. ⁣

Man merkt, hier war von himmelhochjauchzend bis zu todebetrübt alles dabei, warum ich jetzt sagen kann... ⁣

...KEIN PERFEKTES DINNER! 2 Punkte! ⁣

Ich mochte den Einstieg, die Atmosphäre, obwohl ich sonst nicht zu solchen Büchern greife, die ihren Schauplatz in bayrischen Ortschaften haben und dazu auch diesen Dialekt. Sehe direkt diese Cover vor mir, mit einer Kuckucksuhr oder einem Geweih vorne drauf. Wie gesagt, eigentlich nicht mein Fall, aber hier war es irgendwie gut gemacht. Über Kleinigkeiten konnte ich hinwegsehen. Zumindest zu Anfang. Das änderte sich ab ca. der Mitte, als sich die Geschichte in eine Richtung entwickelte, die nicht nur unrealistisch auf mich wirkte, sondern auch völlig abstrus. ⁣
Meine anfängliche Euphorie verpuffte von Seite zu Seite. Irgendwann wollte ich es nur noch beenden und abhaken. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Schade, eine Story, die spannend und sehr atmosphärisch anfing, aber chaotisch und nicht nachvollziehbar endete.⁣



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  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2024

Bin enttäuscht

Das Gästezimmer
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>>Clémence Michallon ist es gelungen, den Serientäter-Thriller neu zu erfinden.

>>Clémence Michallon ist es gelungen, den Serientäter-Thriller neu zu erfinden. <<⁣
Findet ihr auch, dass diese Aussage neugierig macht? Ich jedenfalls wollte wissen, was dahinter steckt. ⁣

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩: ⁣

Er gilt als der perfekte Vater und Nachbar: der Witwer Aidan. Charmant, hilfsbereit und fürsorglich. Nur Rachel – diesen Namen hat er ihr gegeben – kennt seine düstere Seite. Denn seit fünf Jahren wird sie von Aidan in dessen Schuppen gefangen gehalten. Als er gezwungen ist umzuziehen, überredet Rachel ihn, sie ins neue Haus mitzunehmen. Sie wird im Gästezimmer einquartiert, wo sie die meiste Zeit angekettet ans Bett oder die Heizung verbringt. Auf den Moment wartend, in dem sie fliehen kann. Doch dann lernt Aidan Emily kennen, eine junge Barkeeperin. Plötzlich muss Rachel fürchten, dass Aidan sie tötet, um sie loszuwerden.⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Puh, bin ich froh, dieses Buch nun endlich beendet zu haben. Mir gefiel es leider gar nicht, was mehrere Gründe hatte. ⁣
Zum einen empfand ich die Art des Schreibens merkwürdig und auch gewöhnungsbedürftig, wobei ich mich nie wirklich daran gewöhnt hatte. Es wird nämlich aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Da gibt es die Frau im Schuppen, das Opfer. Es fühlt sich so an, als würde sie den Leser mit "Du" ansprechen, aber sie meint sich selbst.⁣

Beispiel Seite 43, als der Täter sie nach ihrem Namen fragt. :⁣
"Ich heiße Rachel." Du verleihst deiner Stimme einen innbrünstigen Klang. Er braucht etwas von dir [...] usw. ⁣

Dann gibt es noch Emily. Von ihr erfahren wir aus der Ich-Perspektive. Genauso bei Cecilia, die Tochter des Täters. Beim letzten Erzählstrang gibt es weitere Opfer, die wiederum auch das "Du" benutzen. ⁣
Ich bin ehrlich, ich dachte bis zum Schluss, das muss was zu bedeuten haben, warum die Autorin sich für diese Art entschieden hat. War aber nicht. ⁣
Weiter empfand ich es auch nicht spannend, gruselig oder atmosphärisch, was ich mir natürlich bei einem Psychothriller gewünscht hätte. Es zog sich und zog sich, dass ich irgendwann angefangen hatte quer zu lesen. ⁣
Meine Schwierigkeiten lagen auch darin, dass ich es nicht nachvollziehen konnte. Eine Frau, 5 Jahre gefangen, in einem Schuppen, im Garten, ohne dass Jemand, nicht mal die Tochter,  davon mitbekommt. Noch unglaubwürdiger fand ich es, als der Vater mit der Tochter umziehen musste und er die Frau aus dem Schuppen einfach mitnimmt, ins Gästezimmer des neuen Hauses. Eine mögliche Flucht, die sich eines Tages auftut, wägt sie ab und entscheidet sich dagegen. Da war bei mir vorbei. Ich wollte es nur noch schnell durchziehen. Auch von der aufkommenden Spannend am Ende, von der ich in einigen Rezensionen lesen konnte, habe ich nichts gespürt. Vermutlich, weil es mir egal war. Die Frage, warum der Vater so drauf war, was ihn letztendlich dazu gebracht hat, diese Dinge zu tun, bleibt unbeantwortet. Hätte mich tatsächlich interessiert, wenn ich wenigstens mit dem Ende fein gewesen wäre. So war es mir, wie gesagt, aber egal. Zumindest bin ich froh, es durchgezogen zu haben, um mitreden zu können. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Das war leider nix, für mich! Schade, es hörte sich echt gut an.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Leider enttäuscht

Das rote Adressbuch
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𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:

Doris wächst in einfachen Verhältnissen im Stockholm der Zwanzigerjahre auf. Als sie zehn Jahre alt wird, macht ihr Vater ihr ein besonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch, in dem sie all ...

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:

Doris wächst in einfachen Verhältnissen im Stockholm der Zwanzigerjahre auf. Als sie zehn Jahre alt wird, macht ihr Vater ihr ein besonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch, in dem sie all die Menschen verewigen soll, die ihr etwas bedeuten. Jahrzehnte später hütet Doris das kleine Buch noch immer wie einen Schatz. Und eines Tages beschließt sie, anhand der Einträge ihre Geschichte niederzuschreiben. So reist sie zurück in ihr bewegtes Leben, quer über Ozeane und Kontinente, vom mondänen Paris der Dreißigerjahre nach New York und England – zurück nach Schweden und zu dem Mann, den sie einst verlor, aber nie vergessen konnte.

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Lange lag dieses Buch auf meinem SuB. Ich hatte es mir irgendwann einmal gebraucht gekauft, weil das Buch 2018, als es erschienen ist, sehr beliebt war. Es war sozusagen in aller Munde. Und Geschichten über zwei Zeitebenen liebe ich ja sowieso. ⁣
Leider hat es mir nicht gefallen. ⁣
Zu langweilig und langatmig erzählt die Autorin diese Geschichte. Auch, wenn der Anfang noch viel versprach, der Mittelteil zog sich einfach so sehr, dass ich kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt habe, es abzubrechen. Einzig mein Ehrgeiz hat dafür gesorgt, es nicht zu tun. Mit der Erkenntnis, dass selbst, obwohl ich am Ende ein paar Tränchen vergossen habe, es mich nicht überzeugt. Da kann auch der vielversprechende Anfang und das berührende Ende leider nicht über den doch eher zähen Mittelteil hinwegtrösten. Schade, ich dachte wirklich, da liegt ein Schätzchen, auf meinem SuB. ⁣

Gehörst du auch zu denen, die es mochten oder eher nicht? Erzähl' mal! ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Bin leider enttäuscht!😔

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