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Veröffentlicht am 08.07.2018

Vier mal London

Vier Farben der Magie
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Kell ist ein Antari, er ist in der Lage zwischen verschiedenen Welten hin und her zu springen. Denn die Stadt London existiert nicht nur einmal, sondern gleich viermal. Doch ein London hat wenig mit dem ...

Kell ist ein Antari, er ist in der Lage zwischen verschiedenen Welten hin und her zu springen. Denn die Stadt London existiert nicht nur einmal, sondern gleich viermal. Doch ein London hat wenig mit dem anderen zu tun. Das rote London, die Heimat von Kell pulsiert von Magie, das weiße London ist eine brutale Welt in der der Stärkste regiert, im grauen London ist die Magie bereits vor langer Zeit versiegt und das schwarze London wurde vor Jahren verriegelt, da dort nur Tod und Verderben lauern. Kell dachte, alles was einst aus dem schwarzen London kam wurde vernichtet. Doch versehentlich gerät ein altes Stück Magie aus dem schwarzen London in seine Hände und löst eine Katastrophe aus. Denn das weiße London versucht sich auszubreiten und die Tore zwischen den Welten, die verschlossen waren, zu öffnen.

Die "vier Farben der Magie" ist der Auftakt einer Trilogie und führt den Leser in eine Welt der Magie, die jedoch nicht jedem zur Verfügung steht. Kell ist einer der letzten Antari, ein Weltenwanderer, der als Bote zwischen den Welten fungiert. Er ist ein starker und freundlicher Charakter, der versucht das Richtige zu tun. Delilah, Lila, ist ebenfalls ein starker Charakter, der viel durchzumachen hatte und daran gewachsen ist. Sie ist vorlaut und abenteuerlustig und mir äußerst sympathisch.
Die Geschichte ist zwar in sich abgeschlossen, aber man erahnt schon, dass die Geschichten dieser Welt noch nicht alle erzählt sind. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Die kolossale Stadt in der Wüste

Wédora – Staub und Blut
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Mitten in der Wüste erhebt sich eine gigantische, gut befestigte Stadt, Mittelpunkt des Handels und voller Intrigen, Reichtum und Geheimnisse - Wédora. Als Tomeija und Liothan durch einen fehlgeschlagenen ...

Mitten in der Wüste erhebt sich eine gigantische, gut befestigte Stadt, Mittelpunkt des Handels und voller Intrigen, Reichtum und Geheimnisse - Wédora. Als Tomeija und Liothan durch einen fehlgeschlagenen Zauber in das ihnen unbekannte Zentrum der Wüste gesandt werden, versuchen sie verzweifelt in ihre Heimat zurückzukehren. Dabei werden sie jedoch in Ereignisse verwickelt, die Wedoras Untergang herbeiführen können. Während die Stämme der Wüste die Stadt von Außen bedrohen, sind Verräter im Inneren bereits in Stellung gegangen, um den Herrscher zu stürzen. Der Krieg um Wedora hat begonnen.

Wie ich es schon aus vorherigen Büchern von Markus Heitz gewöhnt bin, hat mich die präzise gezeichnete Welt von Wedora sogleich durch seine starken Charaktere und den fantastischen Schreibstil in seinen Bann geschlagen. Schon der erste Blick auf die Karte von Wedora im Innendeckel verspricht eine einzigartige, verwinkelte Stadt, die mehr als ein Geheimnis birgt.
Als Charakter hat mich besonders Liothan mit seinem lockeren Gemüt und seinem Humor begeistern können, während ich Tomeijas Fähigkeiten schon fast als zu unschlagbar empfand. Während Liothans Vergangenheit zumindest teilweise beleuchtet wird, werden zwar Andeutungen zu Tomeija gemacht und zu dem Fluch der auf ihr liegt, aber eine genaue Darstellung bleibt dem Leser doch verborgen. Besonders einfallsreich finde ich die kurzen Auszüge an jedem Kapitelende über die Geschichte oder Religion der Stadt, die Wedora und deren Umgebung näher beleuchten ohne dass man in einem seitenübergreifenden Glossar blättern muss.
Insgesamt wird deutlich, dass der Inhalt des Buches auf eine Reihe ausgelegt ist, sodass einige Fragen und offene Handlungsstränge zurück bleiben, die hoffentlich im nächsten Band näher beleuchtet werden. Ich freue mich jedoch, dass Wedoras Geschichte noch nicht zu Ende ist, denn die Stadt bietet Geheimnisse die noch einige Bücher füllen könnten.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Weder Rot noch Silbern, aber stärker als Beide

Gläsernes Schwert (Die Farben des Blutes 2)
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Nachdem sie mit Mühe und Not der Arena entkommen konnten, schließen sich Mare und der gefallene Prinz den Rebellen der Roten Garde an. Doch auch der Frieden hier hält nicht lange, denn Mares Fähigkeiten ...

Nachdem sie mit Mühe und Not der Arena entkommen konnten, schließen sich Mare und der gefallene Prinz den Rebellen der Roten Garde an. Doch auch der Frieden hier hält nicht lange, denn Mares Fähigkeiten verbreiten auch unten Ihresgleichen Angst und Misstrauen. Gleichzeitig macht der neue König Jagd auf die Roten mit besonderen Fähigkeiten. Mare macht sich auf den Weg so viele zu retten wie sie kann, um eine Armee gegen den neuen König aufzubauen und eine neue Ära einzuleiten.

Das "gläserne Schwert" ist der zweite Band der Reihe um Mare, die Rote mit den silbernen Fähigkeiten. Die charakterliche Entwicklung die Mare durchmacht, nachdem sie so viel Verrat ertragen musste, ist fast erschreckend. Das unbeherrschte Mädchen aus dem ersten Teil weicht nach und nach einer Anführerin, die jedoch für jeden den sie nicht retten kann, einen Teil ihrer eigenen Seele zu verlieren scheint und dessen Gefühle immer mehr abstumpfen. Der gute Schreibstil und die wundervollen Charaktere trösten auch über die weniger spannenden Passagen hinweg. Und jeder gewonnene Neublüter bring eine spannende Fähigkeit in das Team ein. Insgesamt also eine gute Fortsetzung des ersten Bandes, der auf jeden Fall Lust auf die Fortsetzung macht.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Götter auf Erden

AERA – Die Rückkehr der Götter
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Die Götter wandeln seit einiger Zeit wieder auf Erden. Nach einer langen Zeit des Umbruches und der Kriege ist wieder Frieden in die Welt eigekehrt und jeder Gott verwaltet sein Territorium und seine Anhänger ...

Die Götter wandeln seit einiger Zeit wieder auf Erden. Nach einer langen Zeit des Umbruches und der Kriege ist wieder Frieden in die Welt eigekehrt und jeder Gott verwaltet sein Territorium und seine Anhänger auf seine Art und Weise. Nur Interpol-Ermittler Malleus Bourreau ist trotz des wachsenden Glaubens Atheist geblieben und versucht die vermeintlichen Götter in ihre Schranken zu weisen. Ein verzwickter Diebstahl wertvoller Artefakte hinterlässt eine Menge Leichen und führt den Ermittler um die ganze Welt. Bourreau muss den mächtigen Auftraggeber des Diebstahles finden bevor noch mehr Menschen sterben.

"Aera" besteht insgesamt aus 10 Teilen, die anfänglich separat als Ebooks erschienen sind und jetzt in einem Buch zusammengefasst wurden. Malleus Bourreau ist ein facettenreicher Charakter und erfüllt nicht wirklich den Stereotyp des Helden. Seine Rolle in den Übergangskriegen und der Verlust seiner Familie haben ihn zu einem zynischen Menschen gemacht, der sich trotz der Anwesenheit der Götter zu einem eingeschworenen Atheisten erklärt, was ihn mehr oder weniger zu einem Einzelgänger macht. Je näher man den Charakter kennenlernt, desto mehr mochte ich seine ruppige Fassade, die jedoch ein gutes Herz verbirgt. Es gibt einige Phrasen, die mich gerade am Anfang ziemlich genervt haben, da sie sich viel zu oft wiederholen. Lagrandes Besessenheit für ihren Kaffee oder auch der Glyphenmörder, dessen Ausdrucksweise mir oft gehörig auf die Nerven ging. Auch der Satz "Denn ich folge Ihm" oder "Der dem ich folge" wird so oft verwendet, dass kurz davor war das Buch abzubrechen. Trotzdem konnte mich die Story immer wieder fesseln und erfuhr gegen Ende eine deutliche Steigerung, sodass ich froh bin das Buch nicht vorzeitig beendet zu haben.
Leider fehlen trotz des 750 Seiten umfassenden Buches viele Erklärungen und auch Abschlüsse in der Handlung, dabei vor allem die Vergangenheit des Protagonisten und die Verbindung zwischen ihm und dem Glyphenmörder betreffend. Dies ist wohl der Tatsache geschuldet, dass auch hier wohl Folgebände kommen sollen, die soweit ich weiß aber noch nicht absehbar sind.
Insgesamt eine actionreiche Geschichte mit einem ungewöhnlichen Helden, der mir nach einem etwas holprigen Einstieg doch sehr ans Herz gewachsen ist.

Veröffentlicht am 08.10.2017

Das Leben zweier Schwestern

Die Seele meiner Schwester
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Maddy und Ella sind eineiige Zwillinge, trotzdem sind sie beide sehr unterschiedlich. Maddy ist beliebt und steht gern im Mittelpunkt. Ella hingegen hält nichts von der Meinung anderer und zeichnet lieber, ...

Maddy und Ella sind eineiige Zwillinge, trotzdem sind sie beide sehr unterschiedlich. Maddy ist beliebt und steht gern im Mittelpunkt. Ella hingegen hält nichts von der Meinung anderer und zeichnet lieber, als auf sinnlose Partys zu gehen. Als Ella ihre Schwester von einer Party abholt, passiert ein folgenschwerer Autounfall in dem Maddy stirbt. Vollkommen durcheinander erwacht Ella im Krankenhaus und wird fälschlicherweise für ihre Schwester gehalten, doch anstatt den Fehler zu korrigieren beschließt Ella vor lauter Schuldgefühlen, sich weiterhin für ihre Schwester auszugeben und ihr das Leben zu geben, dass sie ihr mit dem Unfall genommen hat. Nur muss Ella erkennen, dass ihre Schwester zu sein schwieriger ist als sie dachte und dass sie Geheimnisse hatte von denen Ella bisher nichts geahnt hat.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und passend für ein Jugendbuch. Die Idee hinter der Geschichte finde ich sehr traurig. Ich denke es wäre schon so unglaublich schwer seine Schwester zu verlieren, aber die eigene Zwillingsschwester zu verlieren muss ein Albtraum sein. Vor allem Ella ist mir als Charakter sehr sympathisch, während Maddy, trotzdem sie von Ella als jedermanns Liebling dargestellt wird, eher den unsympathischeren Part der Beiden einnimmt.
Ich finde es insgesamt sehr traurig, dass niemand merkt, dass Ella nicht Maddy ist. Vor allem nicht, da Ella sich einige Ungereimtheiten erlaubt, die eigentlich schon hätten vermitteln können, dass sie nicht ihre Schwester ist. Bis zum Ende konnte ich mir auch nicht erklären, warum Maddy und Ella sich so plötzlich entfremdet haben. Maddys Verhalten gegenüber ihrer Schwester finde ich ziemlich ungenügend erklärt vor allem, da sie ja alle Zeichnungen von Ella im Geheimen gesammelt hat. Das ergibt für mich gar keinen Sinn an der Geschichte. Das Ende fand ich, obwohl letztendlich vorhersehbar, doch sehr schön. Der Konflikt mit Molly schien mir aber trotzdem nicht zur Gänze gelöst.
Trotz kleiner Schwächen ein wundervolles Jugendbuch über Verlust und Familie mit sehr emotionalen und traurigen Szenen.