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Veröffentlicht am 12.12.2022

Tolles Abenteuer der Stoffis

Die Stoffis - Alle für einen (Band 2)
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„Die Stoffis – Alle für einen“ von Sabine Städing ist der zweite Band aus der Reihe um sechs knuddelige Kuscheltiere. 
Das Buch behandelt das Thema Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen. Die Stoffis ...

„Die Stoffis – Alle für einen“ von Sabine Städing ist der zweite Band aus der Reihe um sechs knuddelige Kuscheltiere. 
Das Buch behandelt das Thema Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen. Die Stoffis halten zusammen und kümmern sich umeinander. Eine schöne Botschaft für die Kinder.

Am Anfang des Buches werden die 6 Stoffis alle einmal vorgestellt, was wir sehr toll finden, da wir den erste Teil nicht kennen. Man kann das Buch auch gut lesen, ohne den ersten Teil zu kennen.

Die Geschichte ist sehr bildhaft und lebendig geschrieben, man kann allem sehr gut folgen. Allerdings finde ich, dass die Sätze und Kapitel zu lang sind, gerade wenn man Abends vor dem Schlafengehen nur ein wenig vorlesen möchte. Außerdem eignet sich das Buch meiner Meinung nach eher zum Vorlesen, auch für ältere (Grundschul-) Kinder. Zum Selberlesen muss das Kind schon fortgeschrittene Erfahrungen haben. 

Die Illustrationen im Buch finden wir sehr schön und liebevoll. Außerdem passen sie recht gut zur Handlung. Die einzelnen Charaktere sind gut herausgearbeitet, alle ganz toll dargestellt und sympathisch.

Eine Kleinigkeit ist meiner Tochter aber direkt aufgefallen, sie hat da ein Auge für. Auf den Seiten 31 und 39 heißt es, der Seestern Sternchen ist mit zwei Wäscheklammern an der Leine befestigt. Bei der passenden Illustrationen auf den Seiten 37 und 38 ist Sternchen allerdings nur mit einer Wäscheklammer befestigt. 

Uns hat die Geschichte sehr gut gefallen und wir sind gespannt, wie es im dritten Abenteuer für die Stoffis weitergeht. Die kurze Leseprobe dazu hat uns neugierig gemacht.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Die Hilfe der Pflanzen

Kräuter-Elfen erzählen neue Geschichten
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In „Kräuter-Elfen erzählen neue Geschichten“ von Christl Vogt werden in 28 Geschichten eine bunte Mischung aus bekannten und auch weniger kannten Pflanzen vorgestellt. Mit dabei sind unter anderem die ...

In „Kräuter-Elfen erzählen neue Geschichten“ von Christl Vogt werden in 28 Geschichten eine bunte Mischung aus bekannten und auch weniger kannten Pflanzen vorgestellt. Mit dabei sind unter anderem die Kamille, der Salbei und die Taube-Skabiose. Jede Pflanze hat eine eigene Elfe / einen eigenen Elf der sich um sie kümmert und sich bestens mit der Pflanze auskennt. Die süßen Elfen stellen die Heilkräfte vor und man erfährt, wie die Natur hilfsbereit zur Seite stehen kann. Uns haben die vielen verschiedenen Pflanzen sehr gut gefallen.

Das Cover sieht sehr schön aus. Zu jeder Geschichte gibt es eine passende Illustration, die das jeweilige Elfchen und seine Pflanze zeigt. Die Farbwahl ist stimmig und nicht aufdringlich. Die Illustrationen sind ein echter Hingucker und es gibt so viel zu entdecken. Insgesamt macht das Buch einen guten Eindruck. Ich persönlich mag leider die glatten Seiten des Buches nicht.

Das Buch eignet sich meiner Meinung nach gut als Vorlesebuch für Kinder ab dem Vorschulalter. Für Leseanfänger ist das Buch weniger geeignet, eher für sehr fortgeschrittene Leser. Das liegt zum einen an der recht kleinen Schrift, dem vielem Text und manch schwierigen Wörter. 

Meine Tochter (7) und ich haben uns immer zusammen auf die Couch gekuschelt und ich habe ihr vorgelesen. Dabei haben wir uns vor jeder Geschichte unterhalten, ob wir die Pflanze kennen und ggf. ihre Heilkräfte auch bereits nutzen. Das gemeinsame Lesen und Besprechen hat sehr viel Spaß gemacht. 

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Lehrreich

Der Billabongkönig
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Der Billabongkönig Ben herrscht in den Mangroven. Als Ben eines Tages Zahnschmerzen bekommt und einen Zahnarzt braucht, will er sich nicht von irgendeinem Krokodilwächter behandeln lassen. Er geht zu Kaukasius, ...

Der Billabongkönig Ben herrscht in den Mangroven. Als Ben eines Tages Zahnschmerzen bekommt und einen Zahnarzt braucht, will er sich nicht von irgendeinem Krokodilwächter behandeln lassen. Er geht zu Kaukasius, der den besten Ruf hat. Obwohl dessen Praxis bereits geschlossen ist, fordert Ben eine Behandlung und erfragt nicht den Preis dafür. Als Bezahlung fordert Kaukasius einen freien Wunsch von Ben. Ohne zu überlegen, willigt Ben ein. Dies wird nicht nur sein Leben, sondern auch das der anderen Bewohner verändern.

Das Buch ist hochwertige verarbeitet. Das Cover des Buches ist schön und passend ausgewählt. Im Buch selbst gibt es viele schöne, ruhige Illustrationen in gedeckten Farben und auch die Buchinnenseiten sind toll gestaltet. 
Matthias Kröner hat in seinem ersten Kinderbuch einen etwas anderen, abwechslungsreichen und lockeren Schreibstil gewählt. Dieser ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber man ist schnell in der Geschichte dabei. Der Dialog zwischen dem Erzähler und dem Billabongkönig Ben macht die Geschichte sehr lebendig. Der Text der beiden ist jeweils in einer anderen Farbe gedruckt, so das man immer weiß, wer gerade an der Reihe ist. Dies ermöglicht z.B. auch das abwechselnde Lesen von Eltern und Kindern. 

Matthias Kröner hat sehr viel Wissen in sein Buch gesteckt. So erfahren die Leser viele interessante und umfangreiche Informationen wie zum Beispiel, was überhaupt ein Billabongkönig ist, das es eine Symbiose zwischen den Tieren gibt, Begriffe wie Demokratie etc. werden erklärt. An einigen Stellen empfand ich das als Mutter etwas zu viel Wissen, gerade wenn man mit jüngeren Kindern liest. Aber insgesamt gut eingebaut. 
Die Danksagung am Ende des Buches ist wieder im lustigen Gespräch mit Ben und gefällt uns sehr gut. Sie bietet einen runden Abschluss.

Zwei Punkte haben uns nicht ganz so gut gefallen. Dies waren zum einen die recht langen Kapitel. Gerade wenn man abends vor dem Schlafengehen noch ein wenig lesen will, finden wir kürzere Kapitel schöner. Zum anderen das "Der Gute Rat" als Tier aufgetreten ist, mit seiner stetig wachsenden Kinderschar. Ich glaube, das verstehen jüngeren Kinder nicht so schnell. 

Fazit: Der Billabongkönig ist eine lehrreiche und spannende Geschichte, mit unverhofften Wendungen. Die Geschichte bietet viel Gesprächsstoff und regt zum Nachdenken und Diskutieren an. Sehr lesens- und empfehlenswert! Zum Selberlesen aber eher für etwas ältere Kinder geeignet. 

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Interessantes Buch

Die Sammlerin der verlorenen Wörter
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In "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" geht es um die Entstehung und Bedeutung von englischen Wörtern und des Oxford English Dictionary. Wir erleben diese Geschichte aus Sicht von Esme, die am Anfang ...

In "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" geht es um die Entstehung und Bedeutung von englischen Wörtern und des Oxford English Dictionary. Wir erleben diese Geschichte aus Sicht von Esme, die am Anfang der Geschichte im Jahr 1886 gerade mal 6 Jahre alt ist. Da sie ohne Mutter aufwächst, nimmt der Vater, der Lexikograph ist, sie mit zur Arbeit. Dort sitzt sie die meiste Zeit unter dem Tisch im Scriptorium, um nicht zu stören. Von klein auf wächst sie mit Wörtern und deren Bedeutungen auf, denn der Vater erklärt ihr viel. Dadurch faszinieren sie Wörter und deren Bedeutungen und das Scriptorium ist ein magischer Ort für sie. Nach und nach ziehen die Wörter sie immer mehr in den Bann und sie arbeitet schließlich auch mit an der Entstehung des Wörterbuches. Doch Esme macht sich früh ihre eigenen Gedanken, fragt sich, ob Wörter eine andere Bedeutung haben, je nach dem, ob sie von Männern oder Frauen benutzt werden. Und warum tauchen viele Wörter, die meist nur von Frauen genutzt werden nicht im Wörterbuch auf? So sammelt Esme mit der Zeit jede Menge eigener Wörter und versteckt sie in einer Truhe unter dem Bett ihrer Freundin und Vertrauten Lizzie.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr ruhig und gemächlich, was mir persönlich gut gefallen hat. Es dauert zwar etwas bis die Geschichte spannender wird, aber das fand ich nicht stöhrend. Im ersten Teil des Buches geht es überwiegend um das Sammeln der Wörter, im zweiten Teil kommen dann die Frauenrechtsbewegungen und der Erste Weltkrieg hinzu.
Im Buch gibt es viele liebenswerte Charaktere neben Esme. Das sind für mich ihr Vater Harry, der viel Verständnis für sie aufbringt und nur das beste für Esme möchte und dafür auch Ditte, die Freundin der Familie um Rat bittet. Auch Ditte unterstützt und hilft Emse von Anfang an. Außerdem ist da Lizzie, die als Hausmädchen beim Arbeitgeber von Esmes Vater, dem Herausgeber des Wörterbuches arbeitet. Sie ist 6 Jahre älter als Esme, musste aber schon früh erwachsen werden und auf eigenen Beinen stehen. Sie kümmert sich liebevoll um Esme, ist ihr eine Freundin und Vertraute. Und dann kommt später noch Gareth dazu, der eine besondere Rolle im Leben von Esme einnimmt.
Interessant war, das die Wörter für das Wörterbuch, deren Bedeutung und die Zitate dazu in ihrer englischen Schreibweise und danach in der deutschen Übersetzung zu lesen sind. Man kann da sehr gut sehen, wie Wörter sich verändern können.

Mich hat es sehr erstaunt wie aufwendig es gewesen ist und wie lange es gedauert hat, um all die Worte zusammenzutragen, um dann ein mehrbändiges Wörterbuch zu erstellen. Am Ende des Buches erklärt die Autorin, dass die Geschichte nicht komplett fiktiv ist, sondern einen historischen Bezug hat. Damit würdigt das Buch nicht nur die langjährige und schwierige Arbeit am Wörterbuch, sondern hebt vor allem die aktive Arbeit und Unterstützung der vielen Frauen in den Vordergrund, die in der Vergangenheit eher "unter den Tisch gefallen sind", so wie viele ihrer Wörter.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Ein besonderes Mädchen

Das Mädchen mit dem Porzellangesicht
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Miyo ist die Tochter des Puppenmachers Kazuki Kobayashi und seiner schwermütigen Frau. Er liebt seine Tochter über alles, von der Mutter hat Miyo leider sehr wenig. Mr. Kobayashi hat in der Vergangenheit ...

Miyo ist die Tochter des Puppenmachers Kazuki Kobayashi und seiner schwermütigen Frau. Er liebt seine Tochter über alles, von der Mutter hat Miyo leider sehr wenig. Mr. Kobayashi hat in der Vergangenheit einen Vertrag mit dem unheimlichen Advokaten Francis Fairweather geschlossen. Zu jeder Jahreszeit erhält dieser ein unschuldiges Kind von Mr. Kobayashi. Bisher waren dies immer die Puppen. Doch nach Miyos Geburt verlangt er das neugeborene Baby. Mr. Kobayashi stellt von nun an Porzellanmasken für Miyo her, die sie vor dem Advokaten verbergen. Für Miyo bedeutet die Maske zwar erst einmal Sicherheit, aber sie führt gleichzeitig ein einsames Leben, und sie darf nicht so aufwachsen wie andere Kinder. Doch Fairweather gibt so schnell nicht auf und ist fortan auf der Suche nach Miyo und fordert die Einhaltung des Vertrages ein. Das Schicksal meint es nicht gut für Miyo und nach dem Tod der Eltern muss sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Dabei begegnet sie alten Freunden, Menschen, die es nicht gut mit ihr meinen, und findet aber auch immer wieder neue Freunde.

Das Cover hat mir vom ersten Augenblick an sehr gut gefallen. Es ist wunderschön gestaltet, wirkt edel und zieht die Blicke auf sich.

Der Schreibstil ist eher ruhig und entspannt. Trotzdem gelingt es der Autorin einen Spannungsbogen aufzubauen. Meiner Meinung nach erzeugt die Geschichte eine besondere Atmosphäre, stellenweise herrscht eine gewisse Melancholie und Traurigkeit, aber trotzdem wird ein gewisses Wohlfühlgefühlt erzeugt.

Die Figuren im Buch sind sehr interessant, glaubwürdig und liebenswürdig. Meine Lieblingscharaktere sind die Haushälterin Miss Whittles und irgendwie auch Lady Strix. Obwohl ich diese lange Zeit etwas unheimlich gefunden habe. Die dubiose Sammelleidenschaft von Francis Fairweather war sehr gruselig, wie eigentlich der ganze Charakter an sich.

Das Gesamtkonzept der Geschichte passt sehr gut, die Autorin bleibt im gesamten Buch ihrer Linie treu, alles ist irgendwie stimmig. Trotzdem hätte ich an einigen Stellen etwas mehr Erklärungen und etwas mehr Tiefe gut gefunden. Einige Geschehnisse werden zu schnell abgehandelt und nicht erklärt. Interessant habe ich auch die kleinen geschichtlichen und realen Hintergründe in den Randnotizen gefunden.

Natürlich freue ich mich über ein Happy End für Miyo, denn das hat sie sich mehr als verdient. Das Ende ging viel zu schnell und war wie bei vielen Sachen etwas unverständlich. Das Miyos eigene Emotionen; also ihre Tränen die Maske zum Zerfallen gebracht haben, fand ich sehr schön gewählt, aber trotzdem etwas zu wenig. Mir war in diesem Moment nicht mehr bewusst, ob Miyo in der gesamten Geschichte sonst nie eine Träne vergossen hat.

Der Verlust von Miyos Unschuld als Begründung für die Beendigung des Vertrages ist irgendwie unpassend. Hat sie diese wirklich so schnell "verloren", oder ist damit im weiteren Sinne die Liebe zum Clown gemeint? Die Autorin lässt leider vieles unkommentiert, bzw. unerklärt. Dem Leser bleibt nur die Wahl es so hinzunehmen, oder sich seine eigene Erklärung auszusuchen. Es wird zwar am Anfang in der Geschichte geschrieben, das Fairweather zu jeder Jahreszeit eins der unschuldigen Kinder von Miyos Vater zu bekommen hat. Doch es wird nicht weiter auf das Wort "unschuldig" eingegangen, und man schenkt diesem Wort dann auch überhaupt keine Bedeutung. Bis eben zu dem Moment am Ende. Es passt natürlich alles zusammen. Aber bis dieser Moment der Erkenntnis kommt, hat es bei mir etwas gedauert. Und ich war zunächst etwas "enttäuscht" beim Lesen.

Wer der Clown nun tatsächlich ist, das erwähnt die Autorin mit keinem Wort. Für mich ist es eindeutig Max. Denn alle anderen Personen, die eine wichtige Rolle in Mioys Leben hatten, sind auch wieder aufgetaucht. Und vom Gefühl her kann es auch gar nicht anders sein. Sie hat ihn damals zu seinem eigenen Schutz so schlecht behandelt, was er natürlich nie erfahren hat. Aus diesem Grund war er nun auch nicht gut auf sie zu sprechen und sie abgelehnt und war grob zu ihr.

Francis Fairweather ist zwar sauer darüber, das er Miyo nun nicht erhält, aber er ist ein Geschäftsmann und hält sich an den Vertrag. Schließlich ist er ja auch irgendwie selber Schuld, das es nicht schon viel früher zur Vertragseinlösung gekommen ist. Er hat ja "getrödelt", und anderen Angelegenheiten den Vorrang gelassen.

Insgesamt hat mir die Geschichte aber doch sehr gut gefallen, auch wenn es Höhen und Tiefen gab und die Geschichte manchmal etwas oberflächlich war. Die Idee der Autorin hat auf jeden Fall Potential. Außerdem wird eine tolle Botschaft vermittelt, nämlich die Hoffnung niemals zu verlieren und auch ein bisschen an Wunder zu glauben.

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