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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Stimmungsvolle Urlaubslektüre

Septembermeer
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Der Roman „Septembermeer“ von Gabriela Jaskulla ist ein sehr stimmungsvolles Buch, dass dem Leser auf wunderbare Weise eine Inselatmosphäre vermittelt. Auch das Cover paßt wunderbar zum Buch und ich finde ...

Der Roman „Septembermeer“ von Gabriela Jaskulla ist ein sehr stimmungsvolles Buch, dass dem Leser auf wunderbare Weise eine Inselatmosphäre vermittelt. Auch das Cover paßt wunderbar zum Buch und ich finde die Farben, der Strand, das Meer sind perfekt gewählt.

In dem Roman lernt der Leser eine Menge sehr unterschiedlicher Inselbewohner kennen. Die einzelnen Charaktere sind detailreich beschrieben und bekommt eine gute Vorstellung von ihnen. Während sich das Buch anfangs sehr auf die Eigenheiten der Einheimischen und wundervollen Beschreibungen ihrer Umgebung konzentriert, wird es in der zweiten Hälfte spannend.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und läßt sich gut lesen. Die Sätze sind einfach, aber die Worte scheinen immer sehr überlegt gewählt worden zu sein

Mit dem Buch „Septembermeer“ ist es Gabriela Jaskulla gelungen einen Roman zu schreiben, der so ganz anders ist als andere Bücher. Die Atmosphäre der Insel und ihrer Bewohner ist für den Leser zu spüren und beim Lesen hatte ich klare Bilder der Bewohner und ihrer Heimat vor Augen.
Leider bleibt am Ende einiges offen und der Fantasie des Lesers überlassen. Aber vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung (?) in der die offenen Fragen geklärt werden.

Mein Fazit:
„Septembermeer“ ist eine tolle Urlaubslektüre, die durch ihren wundervollen Schreibstil fesselt und verzaubert.


Veröffentlicht am 12.03.2024

Das Leben auf einer Shetland-Insel

Die Strandsammlerin
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„Die Strandsammlerin“ ist das Debüt der auf den Shetland-Inseln lebenden Autorin Sally Huband.

Sally wurde in Bristol geboren und durch die stetigen Warnungen vor dem Meer und den Gezeiten, hatte eine ...

„Die Strandsammlerin“ ist das Debüt der auf den Shetland-Inseln lebenden Autorin Sally Huband.

Sally wurde in Bristol geboren und durch die stetigen Warnungen vor dem Meer und den Gezeiten, hatte eine entsprechende Furcht verinnerlicht. Sie studiert Umweltwissenschaften, konzentriert sich aber dabei auf das Festland. 2011 zog sie dann mit ihrem Mann und ihrem Sohn auf die Shetland-Inseln.

In ihrem Buch dürfen wir die Autorin durch ihr Leben begleiten. Wir erfahren wie sie zum Beachcombing gekommen ist und wie sich ihr Leben verändert hat. Sie sammelt alles auf, was sie am Strand finden kann und ist dabei stets auf der Suche nach einer glücksbringenden Seebohne. Was sie findet, hat leider nichts mit Glück zu tun. Es sind achtlos weggeworfene Dinge, die weder ins Meer noch woanders in die Natur gehören.
Durch Sally und ihre Erlebnisse habe ich eine Menge Wissen über das Meer, seine Bewohner, Vögel, aber auch über die Sitten und Bräuche Shetlands vermittelt bekommen.

Der Schreibstil ist ruhig und unaufgeregt. Es ist kein Buch, das Spannung mit sich bringt, sondern eines, dass beim Lesen nachdenklich macht und bereichert.

Normalerweise schreibe ich nichts über das Cover, da es für jeden offensichtlich ist, aber hier hat mir die Haptik so gut gefallen, dass ich es erwähnen muss. Die Oberfläche ist ein wenig rau und der Titel erhaben, das passte für mich so gut zum Strand, dass ich während des Lesens immer wieder darüber streicheln musste.
Im Anhang gibt es ein Glossar mit den Begriffen, die dem Shaetlan entnommen wurden, wodurch das Gelesene die Atmosphäre noch besser vermittelt.

Ich habe den Einblick in Sallys Leben, ihre Erfahrungen, die sie in der Natur gemacht hat, ihr Wissen über das Land und die Tiere im Wasser und in der Luft mit Interesse verfolgt und habe das Buch gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Eindrucksvoll aber schwierig

Die Vögel sangen ihre letzten Lieder
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„Die Vögel sangen ihre letzten Lieder“ ist ein eindrucksvoller Roman des in Rhode Island lebenden Autors Laird Hunt.

Die Handlung spielt in den 1930er Jahren in Indiana und es geht um ein uraltes und ...

„Die Vögel sangen ihre letzten Lieder“ ist ein eindrucksvoller Roman des in Rhode Island lebenden Autors Laird Hunt.

Die Handlung spielt in den 1930er Jahren in Indiana und es geht um ein uraltes und unverändert aktuelles Problem: Unterschiede zwischen schwarzen und weißen Menschen, Rassismus, Unterdrückung, Gewalt, Vorurteile und Ungerechtigkeiten.

Drei schwarze Männer sollen gelyncht werden und dieses Ereignis wird regelrecht zu einem Volksspektakel. Sowohl Ottie Lee Henshaw als auch Calla Destry machen sich auf den Weg dorthin, allerdings aus vollkommen unterschiedlichen Motiven.

Das Buch ist in drei Teile untergliedert. Der erste wird aus der Perspektive von Ottie Lee Henshaw und der zweite aus der von Calla Destry geschildert. In dem sehr kurz gehaltenem dritten Abschnitt kommt eine Engelsbotin zu Wort.

Während sich die Ereignisse aus Ottie Lees Sicht recht unaufgeregt lesen, ist bei Calla Wut, Hilflosigkeit und Entsetzen zu spüren. Obwohl die beiden Charaktere total verschieden sind und sie vollkommen unterschiedlich mit der Situation umgehen, authentisch wirken sie beide.

Den für die Gegend typischen Maisanbau hat der Autor für seinen Roman genutzt, um mit der Maispflanze eine Metapher für die Menschen zu schaffen. So unterscheidet er nicht in schwarz und weiß, sondern in Maiskörner, -blätter, -haare und -wurzeln. Das klingt ungewöhnlich, passt aber gut in diesen atmosphärischen Roman, der trotz der schweren Thematik poetisch anmutet. Die Atmosphäre der Zeit, die Hitze und das gesamte Setting hat der Autor hervorragend eingefangen.

Thematisch ist dieses Buch kein leichter Stoff und der Schreibstil des Autors ist ebenfalls nicht einfach. Aber ich finde, dass es lohnt, sich darauf einzulassen, da es ein intensiver und eindrucksvoller Roman ist, der auf erschütternde Weise ein Stück Geschichte lebendig macht.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Unheimlich - atmosphärisch - bedrohlich

Das Sanatorium
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„Das Sanatorium“ ist das Debüt der britischen Autorin Sarah Pearse, entsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Das Buch beginnt großartig und ich wurde umgehend in die Handlung hineingeworfen.
In einem ...

„Das Sanatorium“ ist das Debüt der britischen Autorin Sarah Pearse, entsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Das Buch beginnt großartig und ich wurde umgehend in die Handlung hineingeworfen.
In einem Luxushotel, das ehemals ein Sanatorium für Tuberkulosepatienten war, will der Bruder von Detective Inspector Elin Warner seine Verlobung feiern. Nachdem seine Verlobte verschwindet, geschieht ein Mord.
Direkt am Anfang wird deutlich, dass Elin noch mit ganz eigenen Problemen kämpft und dann beginnt auch schon die eigentliche Handlung und es wird spannend.

Ich hatte unzählige Fragezeichen im Kopf.
Nach dem ersten Mord folgen weitere. Die einzelnen Charaktere versuchen Schlussfolgerungen zu ziehen und die Hinweise des Mörders zu entschlüsseln. Wer wird der Nächste sein?

Es gibt immer wieder Wendungen, die ich nicht vorhersehen konnte und die Atmosphäre ist gruselig, das Setting unheimlich und bedrückend. Die Beschreibungen der Schneemassen und die Stimmung, für die die Isolation sorgt, sind gut gelungen.

Dennoch hat mich das Buch nicht komplett überzeugt, da ich mich über Fehler von Erin gewundert oder viel mehr geärgert habe, fast erschien sie mir naiv und sie wurde mir einfach nicht wirklich sympathisch. Bei den übrigen Charakteren verhielt es sich leider ähnlich. Ein richtiger Sympathieträger war nicht dabei. Das muss natürlich nicht zwangsläufig sein, aber ich brauche das.
Ich bin ein wenig zwiegespalten. Der Thriller hat bei mir für Gänsehaut gesorgt, gleichzeitig hätte ich mir mehr Tempo gewünscht. Die Nebenhandlung um Erin hat für meinen Geschmack zeitweise zu viel Raum eingenommen und auch das Ende konnte mich leider nicht wirklich überzeugen.

Vielleicht habe ich zu viel erwartet. Das Buch lässt sich gut lesen und mit ihrem Debüt konnte Sarah Pearse bei mir für Gänsehaut sorgen, aber Luft nach oben bleibt dennoch, da ich das Setting und die erzeugte Atmosphäre zwar gut gelungen fand, mich aber die Charaktere und die Auflösung nicht überzeugen konnten.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Erst magisch, dann verwirrend

Simón
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„Simón“ ist ein ungewöhnlicher Roman des Autors und Journalisten Miqui Otero, der als einer der wichtigsten literarischen Autoren Spaniens bezeichnet wird.

Der Protagonist Simón wächst mit seiner Familie ...

„Simón“ ist ein ungewöhnlicher Roman des Autors und Journalisten Miqui Otero, der als einer der wichtigsten literarischen Autoren Spaniens bezeichnet wird.

Der Protagonist Simón wächst mit seiner Familie in einer Bar am Stadtrand von Barcelona auf. Der Sonntag ist sein Highlight, da kommt sein zehn Jahre ältere Cousin Rico und bringt ihm historische Abenteuerromane vom Bücherflohmarkt mit, in die sich Simón hineinträumt. Als Rico eines Tages verschwindet, muss Simón lernen seinen eigenen Weg zu finden.

Nach den ersten Seiten war ich total begeistert von dem Schreibstil des Autors. Mir gefiel die dargestellte Welt, die Atmosphäre der Kneipe und der Bücherflohmärkte. Der Erzählstil ist äußerst lebendig, atmosphärisch, dicht und poetisch, aber dabei bleibt es leider nicht. Nach Ricos Verschwinden ändert sich die Atmosphäre und es beginnt anstrengend zu werden. Vieles erscheint mir unnötig umständlich ausgedrückt und ich habe es als mühsam empfunden den Ereignissen zu folgen. Es passiert eine Menge, aber vieles ist nicht wirklich relevant, hat keine Bedeutung für das was folgt.

Mich hat das Buch nach dem starken Beginn enttäuscht. Vielleicht hatte ich mich auch zu sehr auf Barcelona gefreut, aber davon kam leider nicht viel bei mir an. Abgesehen von wenigen Gegebenheiten hätte der Roman in jeder beliebigen Stadt spielen können.

In diesem Roman steckt ein wenig Magie und etwas Poesie. Er ist bunt und außergewöhnlich, war aber für mich nicht das Richtige.

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