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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

eine coole Idee

A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic
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„Ich wollte den Kodex für dich brechen, Ray. Und du? Du brichst mir mein Herz.“
(Lilly in A spark of time 1)

Worum geht’s?

Lilly deGray und ihr Vater sind bekannt dafür, dass sie in ihrem Antiquariat ...

„Ich wollte den Kodex für dich brechen, Ray. Und du? Du brichst mir mein Herz.“
(Lilly in A spark of time 1)

Worum geht’s?

Lilly deGray und ihr Vater sind bekannt dafür, dass sie in ihrem Antiquariat die verschollensten Gegenstände wiederauftreiben können. Nur dass sie dafür durch die Zeit reisen, ist ihr Geheimnis. Als ein Ehepaar nach einer Kette sucht, führen alle Spuren auf die Titanic. Ein gefährlicher Auftrag, der jedoch alle Geldsorgen der Familie lösen könnte. Also reist Lilly ins Jahr 1912 zurück und gibt sich als Dienstmädchen einer Gräfin aus. Dort trifft sie auf Ray, einen Passagier der ersten Klasse, der unerwartete Gefühle in ihr auslöst. Mit dem drohenden Untergang der Titanic muss Lilly plötzlich eine Entscheidung treffen: Hält sie sich an den Kodex der Zeitreisenden - oder rettet sie Rays Leben?

A Spark of Time – Rendezvous auf der Titanic ist Band 1 der A Spark of Time-Dilogie. Die Titanic-Handlung ist abgeschlossen, die Rahmenhandlung wird fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Lilly und Damien aka. Ray geschrieben.

Meine Meinung

A Spark of time war ein absoluter Spontan-Einzug in meinem Bücherregal. Ich mochte schon immer Geschichten um Zeitreisen und habe in letzter Zeit vor allem auch meine Vorliebe für Fantasy-Geschichten mit Romance-Bezug wiedergefunden. Als ich nun den Klappentext sah, fand ich die Idee mit der Titanic sehr witzig und wollte dem Buch einfach mal eine Chance geben. Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich kann definitiv sagen, dass es auch nicht mein letztes sein wird.

Ich muss gestehen, dass ich aufgrund des Klappentextes ein kleines bisschen etwas anderes erwartet habe. Denn der Protagonist ist zwar ein Passagier der Titanic, aber tatsächlich auch ein Zeitreisender. Das erfährt man bereits direkt am Anfang des Buches und dadurch bekommt die Geschichte natürlich einen anderen Ausgangspunkt, wird aber zumindest in der Hinsicht auch etwas realistischer, dass man sich nicht fragen muss, wie zum Henker Lilly ihr Dilemma lösen möchte. Gleichzeitig bringt dieser Aspekt auch eine neue Facette in die Geschichte, denn Damien kommt aus einer Familie, die offenbar nicht ganz so schickliche Absichten im Hinblick auf das Zeitreisen hat. Lillys Familie hingegen beziehungsweise ihr Vater steht vor dem Problem, dass windige Finanzhaie Geld eintreiben möchten, was Lilly dazu zwingt, diese absolut gefährliche Zeitreise auf die Titanic vorzunehmen. Ich mochte die grundlegende Rahmenhandlung um das Business von Lillys Familie. Lilly ist ein sehr sympathischer Charakter, der etwas ungewöhnlich daher kommt. Ich meine, sie ist Zeitreisende, da kann man vermutlich bereits erwarten, dass sie ein wenig anders ist. Jedenfalls nimmt Lilly die ganze Mission sehr ernst und führt den Leser unter anderem durch facettenreiche Vorbereitungen, wodurch der Leser einen wirklich interessanten Blick auf die Thematik rund um die Titanic gewinnt. Es war wirklich eine sehr coole Idee, wie die Autorin dieses historische Ereignis um die Titanic in die Geschichte eingebaut hat. Gleichzeitig muss ich aber auch gestehen, das eigentlich der komplette Teil auf der Titanic nach Lillys Sprung in die Vergangenheit leider relativ austauschbar war. Am Anfang erlebt man mit Lilly noch ein wenig die Vorbereitungen, bevor das Schiff auf große Reise geht und begleitet Lilly dabei, wie sie als Dienstmädchen für eine reiche Dame anheuert. Hier wird Lilly vor allerlei Herausforderungen gestellt, da ihr schlichtweg in vielen Punkten natürlich das damalige Handwerk fehlt. Es gibt lustige, es gibt kuriose und es gibt auch gefährliche Situationen. An Bord der Titanic hat man zwar das luxuriöse Leben der damaligen Zeit und auch viele Einblicke in die Gepflogenheiten damals, gleichzeitig hätte die Geschichte aber zum Beispiel auch in einem Schloss oder herrschaftlichen Gebäude spielen können, da die Autorin für meinen Geschmack das Setting im Laufe der Geschichte ein bisschen zu wenig ausnutzt.

Die Liebesgeschichte ist relativ solide, hat in meinen Augen aber auch gar nicht so mega viel Platz in der Geschichte. Im Fokus steht eindeutig Lillys Aufgabe die Kette zu finden und die Herausforderungen, als Dienstmädchen zu arbeiten und natürlich in der damaligen Zeit nicht aufzufallen. Den ablaufenden Countdown im Hintergrund natürlich nicht zu vergessen, denn Lily weiß selbstverständlich, dass ihr nur ein sehr kleines Zeitfenster bleibt. Die leichte Anziehung zwischen Ray und Lilly hat aber durchaus Freude bereitet und war eine nette Ergänzung zu der bereits wirklich guten Zeitreisengeschichte. Vor allem spielt hierbei natürlich auch die Herausforderung für Ray beziehungsweise Damien mit in die Geschichte, dass er eigentlich eine komplett andere Aufgabe hat, als sich in Lilly zu verlieben. Und Lilly, die ja nicht weiß, wer Ray wirklich ist, ist natürlich auch traurig darüber, dass ihr Aufeinandertreffen vermeintlich ein Ablaufdatum haben wird. In der Hinsicht bin ich jetzt schon wahnsinnig gespannt auf Band 2, denn das Ende von Band 1 hat hier bereits einen sehr tollen Grundstein gelegt und verspricht in Band 2 definitiv mehr Lovestory und jede Menge Spannung.

Mein Fazit

A Spark of Time – Rendezvous auf der Titanic war ein toller Auftakt der Dilogie und kann mit einer kreativen Neufassung das Genre Zeitreisen punkten. Hier und da hätte die Autorin das Setting besser nutzen können, aber insgesamt hat das Buch sehr viel Freude bereitet und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.04.2024

eine gelungene Geschichte

Wenn der Frost dein Herz berührt
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„Sei lebendig, Milo. Lebe.“
(Milos Mutter in Wenn der Frost dein Herz berührt)

Worum geht’s?

Als Starlet Evans ihren Freund ausgerechnet an ihrem einundzwanzigsten Geburtstag beim Fremdgehen erwischt, ...

„Sei lebendig, Milo. Lebe.“
(Milos Mutter in Wenn der Frost dein Herz berührt)

Worum geht’s?

Als Starlet Evans ihren Freund ausgerechnet an ihrem einundzwanzigsten Geburtstag beim Fremdgehen erwischt, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie will nur vergessen und flieht auf eine Collegeparty und in die Arme eines geheimnisvollen Fremden, der sie mit seinen tiefgrünen traurigen Augen sofort in seinen Bann zieht. Starlet beschließt, für diese eine Nacht jegliche Vernunft hinter sich zu lassen, ohne Namen und Verpflichtungen - bis sie sich im Klassenzimmer wiederbegegnen. Denn Starlet ist Milos neue Nachhilfelehrerin!
Wenn der Frost dein Herz berührt ist Band 2 der Coldest Winter-Reihe. Die Geschichte ist unabhängig lesbar und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Starlet und Milo geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich Verlust und Alkoholismus.

Meine Meinung

Brittainy C. Cherry und ich sind bisher eine komplizierte Geschichte. Ich habe von der Autorin bereits einige Bücher gelesen, kann aber insgesamt bisher die große Faszination für ihre Bücher nicht nachvollziehen. Als mir nun dieser Klappentext runterkam, war ich wahnsinnig interessiert. Leider verschweigt der Klappentext einen kleinen Punkt: Starlet ist nicht nur Milos Nachhilfelehrerin, sondern arbeitet als Lehrpraktikantin an seiner Schule. Dadurch erhält man natürlich eine Forbidden Romance, die sich in einigen Punkten mir leider nicht erschlossen hat, aber für amerikanische Verhältnisse vermutlich sind macht.

Die Geschichte beginnt relativ turbulent, in dem Starlet zur Feier ihres Geburtstages auf einer Collegeparty einen Unbekannten trifft und mit diesem einen One Night Stand hat. Starlet wurde gerade erst von ihrem Freund betrogen, nachdem sie eigentlich dachte, dass sie zum Geburtstag einen Verlobungsring bekommen würde. Die beiden haben eine sinnliche Nacht, danach trennen sich aber ihre Wege. Beide können dennoch nicht aufhören, aneinander zu denken. Denn sie spüren sofort eine gewisse Verbindung zueinander, die sich im Laufe der Geschichte auch weiter festigt. Milo ist ein herausfordernder Charakter, der sich selbst ein klein wenig aufgegeben hat. Nach dem plötzlichen Verlust seiner Mutter nach längerer Krebserkrankung ist sein Leben regelrecht in 1000 Teile zerfallen. Sein Vater ertränkt die Trauer im Alkohol, Milo selbst wandert verloren durch die Gegend und hat kaum noch einen wirklichen Antrieb zu leben. Milo zeigt in vielen Verhaltensweisen Depressionen, Schule ist für ihn ein Fremdwort und auch die Unterstützung durch seinen Onkel, welcher gleichzeitig der Direktor in der Schule ist, wehrt Milo ab. Damit Milo aber überhaupt seinen Schulabschluss kriegen kann, muss er nun jede Menge Kurse bestehen und bekommt daher von seinem Onkel eine Nachhilfelehrerin gestellt. Milos Anreiz, den Schulabschluss zu schaffen, liegt in einem Brief, den seine Mutter ihm hinterlassen hat, den er aber erst zum Schulabschluss kriegen soll. Das ist der einzige Antrieb, der ihn irgendwie noch motiviert. Zumindest, bis erst Starlet wiedersieht. Starlet kommt als Praktikantin an die Schule und wird aufgrund ihrer guten Leistungen Milo für Privatnachhilfe zugeordnet. Die Thematik, dass beide etwas miteinander hatten, hängt wie ein Damoklesschwert über ihn und Milo hat große Freude daran, Starlet immer wieder zu provozieren, dass ihr gemeinsames Geheimnis zu großen Problemen führen könnte. Doch mit der Zeit entwickeln sich bei beiden Gefühle und beide merken, wie gut sie einander tun. Starlet ist so ungefähr die einzige Person, die sich wirklich Mühe mit Milo gibt. Ein kompliziertes Konstrukt, was für jede Menge Probleme sorgt. Aber gleichzeitig konnte mich diese Problematik auch nur bedingt erreichen, denn Starlet ist keine richtige Lehrerin und sowieso nur kurzzeitig an der Schule. Ich habe mir die ganze Zeit gedacht, dass vermutlich ein offenes Gespräch das Problem hätte beseitigen können.

Der Verlauf der Geschichte ist in vielen Punkten sehr schön, insgesamt aber auch fast komplett vorhersehbar. Die Charakterentwicklung von beiden ist gelungen, die Beziehungsentwicklung funktioniert anfangs nicht ganz so gut, im späteren Verlauf fand ich sie aber dennoch recht überzeugend. Je mehr Probleme hinzu kommen, desto komplizierter wird es natürlich. Im letzten Drittel des Buches tritt bei Milo, der ja sowieso bereits extrem vom Leben gebeutelt ist, eine weitere Problematik hinzu, die ich sehr interessant fand, gleichzeitig mir aber auch gewünscht hätte, dass sie etwas mehr thematisiert wird und vor allem vielleicht auch noch etwas mehr erklärt wird. Lustigerweise hätte es für mich diese Erweiterung der Problematiken gar nicht gebraucht, da ich bereits bis dahin den Hintergrund der Charaktere gut und greifbar fand. Gleichzeitig zeigt sich hier aber auch, wie etwa Starlets Vater und Milos Onkel Milo unterstützen. Auch wenn insgesamt das Buch jetzt nicht mein Jahreshighlight war und was mich zwar emotional berührt, aber jetzt auch nicht zerstört hat, war es durchaus eine lesenswerte und schöne Geschichte, bei der ich mir nur diese Thematik um die Schüler- Lehrer-Beziehung weg gewünscht hätte.

Mein Fazit

Wenn der Frost dein Herz berührt war eine schöne Geschichte, die sich gut lesen ließ. Ich hätte mir an einigen Stellen mehr Tiefe gewünscht und auch die Beziehungsentwicklung war nicht ganz mein Ding, aber es ist wirklich eine gelungene Story mit gewichtigen Themen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 14.03.2024

mitreißend und verwirrend

Pretty Scandalous - Heißer als Rache
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„Es war einmal eine Hochstaplerin, die nach Coco Mademoiselle duftete, Jimmy Choos trug und kurz davor war, an ihrer Shapewear zu ersticken.“
(Sarah in Pretty Scandalous)

Worum geht’s?

Sarahs Welt ...

„Es war einmal eine Hochstaplerin, die nach Coco Mademoiselle duftete, Jimmy Choos trug und kurz davor war, an ihrer Shapewear zu ersticken.“
(Sarah in Pretty Scandalous)

Worum geht’s?

Sarahs Welt bricht zusammen, als ihre Zwillingsschwester nach einem Jahr Funkstille verängstigt und mit blauen Flecken übersät wieder auftaucht. Payton wollte sich an der Columbia University in New York ihren Traum vom Architekturstudium erfüllen, doch ausgerechnet ihre elitären neuen Freunde haben sie zugrunde gerichtet. Wutentbrannt beschließt Sarah, sich als Payton auszugeben, um den verwöhnten High-Society-Zöglingen das Handwerk zu legen. Doch in New York angekommen, häufen sich die Skandale und Geheimnisse. Und dann stolpert Sarah auch noch dem attraktiven Monroe in die Arme – und dessen Lächeln könnte weitaus mehr gefährden als nur ihre Rachepläne …

Pretty Scandalous ist Band 1 der Manhattan Elite-Reihe. Das Buch ist nicht in sich geschlossen und wird fortgesetzt.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Sarah in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet expliziten Content und potenziell triggernde Themen.

Meine Meinung

Nachdem das Buch das erste Mal in meinem Blickfeld aufgetaucht ist, wusste ich, dass ich es lesen muss. Rache in den vornehmen Kreisen New Yorks? Eine Freundesclique voller Skandale und Geheimnisse? Eine Mischung aus Gossip Girl, Revenge und Pretty Little Liars? Natürlich war ich sofort hyped. Aber auf das, was mich dann erwartet hat, war ich so nicht vorbereitet.

Gleich vorweg: Dieses Buch besteht aus über 600 Seiten Wahnsinn. Wahnsinnig viel Geld, eine wahnsinnige Idee, eine wahnsinnige Clique, wahnsinnig viele Fragen, wahnsinnig wenige Antworten und das Gefühl, wahnsinnig zu werden. Der Schreibstil? Wunderbar leichtfüßig mit einem Hauch Sarkasmus und einer guten Portion Scharfzüngigkeit. Die Charaktere? Wunderbar flach, eindimensional und stereotypisch, sodass es zur Thematik der oberflächlichen Clique mit ihren verborgenen Geheimnisse passt. Die Geschwindigkeit? Atemberaubend schnell und gleichzeitig wahnsinnig langsam – denn es passiert super viel, aber Antworten kriegt man kaum.

Der Grundstein der Geschichte ist einfach: Sarah und Payton sind Zwillinge, die sich unterschiedlich entwickelt haben. Vor einem Jahr ging Payton nach New York, studiert dort an der Columbia und bewegt sich seitdem laut ihrer Instagram-Einträge offenbar im gehobenen Kreis der Elite. Partys, teure Klamotten, eine Top-Wohnung. Von der Familie hat sie sich entfernt, bei Sarah meldet sie sich kaum. Bis sie eines Abends vor der Tür steht, high und voller blauer Flecken, verweint und emotional gebrochen. Was genau passiert ist, damit rückt sie nicht raus, selbst in den kommenden Tagen und Wochen nicht. Sarah schwört Rache und möchte zudem Paytons Studienplatz retten, indem sie ihren Platz einnimmt. Leider hapert es hier und da am Plan und ich habe mich oft über Sarah aufgeregt, die relativ unvorbereitet nach New York geht. Natürlich macht es das für den Leser spannender, weil man mit ihr zusammen mehr erlebt, aber entsprechend wackelig ist der Plan in meinen Augen gewesen. Ich bin eigentlich ein Fan von „das muss Sinn machen“ und hier macht vieles leider nicht unbedingt Sinn, aber es hat trotzdem funktioniert und mich mitgerissen. Stück für Stück taumelt man mit Sarah auf den Stilettos durch die Geschichte, zwischen Vorlesungen, Partys und Racheplänen kommen immer mehr Fragen auf und jede Menge Geheimnisse – auch von Payton – kommen ans Tageslicht.

Ich bin ehrlich, dass hier nicht alles so ganz zusammenpasst. Gerade Sarah macht es einem manchmal schwer, ihr nicht eins runterhauen zu wollen, wenn sie mal wieder mit „das glaube ich nicht, so ist Payton nicht“ anfängt .Aber das Buch hat eine unbeschreibliche Sogwirkung, man blättert Seite um Seite, will verstehen und das wirre Knäuel aus Input entwirren. Aber das klappt natürlich nicht, denn immer wenn man ein loses Ende gefunden hat, kommen 20 weitere Knoten hinzu. Geschickt lenkt die Autorin den Leser zu immer neune Minenfelder, zu kleineren und größeren Knallern, über Stolpersteine hinweg. Manchmal dachte ich „echt jetzt“ und manchmal dachte ich „oh ja!“ – das Buch löst viel in einem aus, manchmal aber eben auch Frustration. Das große Finale mit fliegt einem dann regelrecht um die Ohren und es entstehen so viele Fragezeichen, dass man das Buch sicher mehr als einmal an die Wand klatschen möchte, weil man weiß, dass man die Antworten jetzt nicht mehr kriegen wird. So verlässt man das Buch verwirrt, irritiert und vor allem mit der Frage: Wie zum Henker möchte die Autorin das alles in Band 2 und 3 erklären und entwirren? Ich bin jedenfalls gespannt, wie es mit dieser Geschichte, bei der nicht alles Gold ist, was glänzt, weitergeht.

Mein Fazit

Pretty Scandalous ist eine mitreißende, absolut verwirrende Geschichte, die von tausend Fragezeichen und wenigen Antworten lebt. Skandalös, frustrierend und süchtig-machend, wenngleich an einigen Stellen auch etwas unlogisch oder zumindest sehr konstruiert. Ich werde aber auf jeden Fall weiterlesen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 11.03.2024

positiv überrascht

Magnolia Parks - The Long Way Home
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„Das Leben ist so seltsam, es lässt dich jemanden lieben, bis du zerbrichst, aber durch das Zerbrechen lernst du, diesen Menschen auf neue Arten zu lieben.“
(BJ in The long way home)

Worum geht’s?

Es ...

„Das Leben ist so seltsam, es lässt dich jemanden lieben, bis du zerbrichst, aber durch das Zerbrechen lernst du, diesen Menschen auf neue Arten zu lieben.“
(BJ in The long way home)

Worum geht’s?

Es ist fast ein Jahr her, dass Magnolia Parks BJ Ballentine auf den Stufen des Hotels stehen ließ. Seitdem hat sich alles verändert: Magnolia führt jetzt ein Leben in New York und BJ scheint endlich losgelassen zu haben und weiterzuziehen. Doch als beide wieder in London landen und sich erneut begegnen, stellen sie sich die uralte Frage: Wie oft findet man die große Liebe, und vor allem - hatten Magnolia und BJ sie bereits gefunden?

Magnolia Parks – The long way home ist Band 3 der Magnolia Parks Reihe um das Universum. Vorkenntnisse sind nötig.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch BJ und Magnolia in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte und explizite Themen.

Meine Meinung

Here we go again, es geht in die nächste Runde von Magnolia und BJ. Ich muss gestehen, dass ich nach Daisy Haites eigentlich „The long way home“ nur schnell weglesen wollte, um mit Daisys Geschichte weiterzumachen (ich mag den Wahnsinn um Magnolia und BJ, aber mein Herz gehört einfach der scharfzüngigen Daisy!). Niemals hätte ich erwartet, dass dieses Buch so schmerzhaft und emotional wird, denn ehrlich gesagt – ja, ich mochte Band 1, aber es war halt auch ein sehr verwirrendes, oberflächliches und ungewöhnliches Buch. Viele der Elemente sieht man hier wieder, nun aber auch mit Tiefe und Gefühl und vor allem: Jede Menge Hintergründe, dass man plötzlich BJ und Magnolia aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.

Ein Jahr ist vergangen, dass Magnolia abgehauen ist. Das Buch beginnt mit einem kurzen Blick auf sie in New York, kurz danach kehrt sie aber nach London zurück. Hier hat sich vieles und gleichzeitig nichts geändert. Magnolias Familie ist ein einziger Haufen Wahnsinniger (einzig ihre Schwester ist und bleibt normal), ihre Freunde loyal und trotzdem irgendwie fragwürdig und BJ, nun. Der ist BJ, aber BJ 2.0. Vieles hat sich bei ihm im Leben getan, er ist in Therapie und hat eine Freundin! Eine Freundin, die nicht Magnolia ist. Das wird einen Großteil des Buches das Hauptthema sein, für viel Verwirrung, viel Stress und jede Menge Schmerz sorgen. The Long Way Home ist genauso wie die Vorgänger sehr ausufernd und lang, es ist wie ein Karussell, was noch eine Runde und noch eine Runde dreht. Immer, wenn man denkt, man hat Fortschritte gemacht, knallt bei BJ oder Magnolia (oder beiden oder Dritten) eine Sicherung durch und man steht erneut vor einem riesigen Trümmerfeld. Alles an diesem Buch ist toxisch, problematisch, kompliziert, zerstörerisch – und das ist die Magie des Buches. So viel Trash, so viel Chaos, so viel What the… und trotzdem blättert man Seite um Seite, lacht und weint, flucht und schreit mit den Charakteren, die so wenig liebenswert sein dürften mit ihren ganzen Problemen, aber irgendwie einem Platz im Herzen erschlichen haben. BJ und Magnolia sind halt eine dysfunktionale, toxische, fragwürdige und unglaublich problematische Geschichte für sich, die aber so süchtig macht, den Leser vor Herausforderungen stellt und einen irgendwie nicht loslässt. Und durch zahlreiche Einblicke in ihre Vergangenheit gewinnt der Leser plötzlich Erkenntnisse, die so viel verändern und so viel erklären. Hat mich absolut unvorbereitet getroffen, bin ich ehrlich. So viele kleine und gigantische Momente, die die beiden geprägt haben. Die sie zu BJ und Magnolia machen, zu dem Pärchen, von dem jeder weiß, dass sie zusammen gehören, aber deren Love Language es ist, einander zu verletzen.

Anders als Band 1 fand ich diesen Teil etwas „bodenständiger“, keine ewige Benennung von Marken (aber natürlich, zumindest gelegentlich), mehr Tiefe an vielen Stellen (und eben nicht nur zwischen den Zeilen). Mal habe ich Magnolia gehasst, mal BJ, mal beide und dann war ich einfach nur der Cheerleader an der Seitenlinie. Die zweite Hälfte des Buches sorgte für viel Verwirrungen, denn plötzlich ist da Julian Haites als Love Interest und ehrlich gesagt – i’m here for it. Ich könnte locker 10 Bände über Julian und seine Welt lesen, ich bin so heftig gespannt, was Band 4 und 5 bereit halten werden. Man muss bei der Lektüre dieser Reihe ein kleines bisschen den Moralkompass ausstellen und vor allem auch die Vernunft weglassen. Denn vieles ist nicht vernünftig, nicht normal. Mal eben ein Trip übers Wochenende nach Italien, endlose Partys, Bäumchen Wechsel dich im Bett (oder auch außerhalb). BJ und Magnolia – wobei allen voran eher Magnolia – zeigen in diesem Buch, wie gezielt man verletzen kann. Ich muss aber auch sagen, dass BJ im Vergleich zu Band 1 eine große Entwicklung hingelegt hat und in einigen Punkten fast schon vernünftig agiert, während Magnolia in ihrem Schmerz sehr unbesonnen handelt. Das Buch hat entsprechend im Kern wieder sehr wenig Handlung, denn es ist eigentlich nur ein konstantes Push and Pull zwischen Magnolia und BJ, so wunderbar fragwürdig, gleichzeitig aber so greifbar und der verquere Inbegriff von One True Love. Alle Wege führen immer wieder zueinander, egal wie gut oder schlecht sie füreinander sind.

Die letzten Seiten sind sehr überrumpeln, es passiert so viel und einiges auch einfach wahnsinnig schnell. Die letzten paar Seiten habe ich zweimal gelesen, weil ich dachte, ich hätte mich verlesen. Cliffhanger-Level über 1000. Ich habe so viele Fragen und ich werde wiederkommen für die Antworten, auch wenn die Reihe eben eine kleine glamouröse Trash-Show in Gucci-Klamotten ist, bei der man im wahren Leben ganz weit wegrennen würde. Manchmal sind es aber genau solche Bücher, die man zur Abwechslung mal braucht.

Mein Fazit

Magnolia Parks – The long way home ist eine sehr gute Fortsetzung, die überraschend viel Tiefe mitbringt, aber immer noch sehr herausfordernd und kompliziert ist. Hier und da waren mir die Längen zu viel, aber insgesamt war ich sehr gefesselt. Toxisch, dysfunktional - und leider hochgradig süchtig-machend!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 15.02.2024

interessantes Konzept

Murder in the Family
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„Sie müssen dich als Zuschauer bei der Stange halten, daher kriegst du nie alles auf einen Rutsch präsentiert.“
(aus Murder in the family)

Worum geht’s?

Es war ein Fall, der die ganze Nation bewegte ...

„Sie müssen dich als Zuschauer bei der Stange halten, daher kriegst du nie alles auf einen Rutsch präsentiert.“
(aus Murder in the family)

Worum geht’s?

Es war ein Fall, der die ganze Nation bewegte und doch nie aufgeklärt wurde: Dezember 2003, Luke Ryder wird ermordet im Garten des Familienhauses in London aufgefunden und hinterlässt eine wohlhabende ältere Witwe und drei Stiefkinder. Niemand hat etwas gesehen. Doch jetzt, Jahre später, werden die Geheimnisse live vor der Kamera gelüftet. Eine Gruppe von Experten untersucht in der True-Crime-Show ›Infamous‹ erneut die Beweise – mit schockierenden Ergebnissen. Weiß das Team mehr, als es zugegeben hat? Liegt die Wahrheit vielleicht ganz nahe? Und vor allem: Kannst du den Fall vor den Experten lösen?

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wurde durch eine skriptähnliche Erzählweise dargestellt. Es gibt keinen Erzähler.

Meine Meinung

Okay, diese Rezension wird mich vor einige Herausforderungen stellen, weil ich normalerweise die Geschichte eines Buches bewerte, aber es bei diesem Buch ehrlich gesagt gar nicht so sehr um die tatsächliche Geschichte geht. Als ich das Buch das allererste Mal auf Tiktok entdeckt habe, war sofort klar, dass ich es lesen muss. Riesiger True Crime-Fan, lese gerne Krimis und Thriller und ich liebe Escape- und Krimi-Games. Also quasi ein Buch, wie für mich gemacht. Eigentlich wollte ich es auf Englisch lesen, habe aber kurz danach schon erfahren, dass es zeitnah auf Deutsch kommt. Als es endlich im Briefkasten lag: Riesige Vorfreude. Aber diese hielt leider nicht so lange an.

Die Erzählweise des Buches ist ungewöhnlich und in gewisser Weise innovativ. Das ganze Buch liest sich wie ein Skript, wie Mitschrift eines Drehbuchs für die Show „Infamous“. Man erhält am Anfang Lebensläufe und Steckbriefe, zwischendurch gibt es Zeitungsausschnitte und im Text sind unzählige Regieanweisungen enthalten, währen die Dialoge in Form von Mitschriften wiedergegeben werden. Hier gibt es keine Erzähler, keine Point of View, nichts. Nur das stets sich entwickelnde Drehbuch der Sendung, zwischendurch Landkarten, Auszüge aus Onlineforen und jede Menge mehr. Und es ist gewöhnungsbedürftig, herausfordernd und lustigerweise wahnsinnig anstrengend. Ich habe für das Buch deutlich länger gebraucht als ich für einen vergleichbaren Krimi gebraucht hätte, einfach weil man ganz anders liest. Durch die Regieanweisungen entsteht eine Dynamik im Kopf, die vorm inneren Auge das komplette Set aufbaut und entwickelt, was ich bisher bei Büchern so noch nie hatte. Es war also herausfordernd, aber in einer guten Art.

Hinzu kommt, dass es unfassbar viele Namen gibt, viele davon kommen nur für ein Interview zu einem Miniaspekt vor, andere sind die Ermittlungspersonen oder Leute, die von Bedeutung sind. Mehr als einmal musste ich zurückblättern, nochmal in mich gehen. Selbst die ermittelnden Fachleute habe ich gelegentlich durcheinander gebracht. Da die Figuren für den Leser quasi immer nur in der Gesprächsrunde vorkommen und hier erzählen, was sie zwischenzeitlich erlebt und herausgefunden haben, man dies aber nicht miterlebt, bleiben sie kurios eindimensional und austauschbar. Es hat sich wirklich angefühlt, als würde man eine normale True Crime Doku gucken, aber in Textform, wo man sich die Bilder selbst im Kopf vorstellt. Es gibt schockierende Cliffhanger, überraschende Enthüllungen und jede Menge Blendgranaten.

Der Leser erlebt den Fall hautnah mit. Von der Ausgangslage aus wird angefangen, Ermittlungen anzustellen. Wer kommt in Betracht, welche Möglichkeiten hatte wer. Die ein oder andere Person hat vielleicht mehr Wissen als andere, jede Person hat ihre ganz eigene Bedeutung für den Fall und es gibt jede Menge unerwartete Enthüllungen. Ich möchte zum Fall selbst kaum was sagen, er ist relativ einfach und wird erst durch die Ermittlungen vielseitig und kompliziert. Einige Sachen fand ich sehr weit hergeholt, einige Sachen zu einfach, vieles wirkte ablenkend und verwirrend. Am Ende gibt es eine Enthüllung, die mich ehrlich gesagt nicht sonderlich überrascht hat, da ich von Anfang an ein Gefühl hatte, wer der Täter sein könnte, nur das Warum nicht erklären konnte. Ich muss auch sagen, dass die erste Erklärung mir als erstes in den Sinn kam und für mich mehr Sinn gemacht hätte, aber bei dem Buch geht es weniger um die Auflösung als solches, sondern das Mitraten und Mitentdecken der Hinweise.

Letztendlich hätte mir hier etwas mehr Einbindung des Lesers gewünscht, weil tatsächlich viele der Enthüllungen so out of the box waren, dass niemand darauf hätte kommen können, sodass ein richtiges Mitraten nur bedingt möglich war. Auch strukturell ist das Buch durch den reinen Skript-Stil sehr zäh und ich hätte mir mehr Abwechslung gewünscht. Auch hätte man sich für die Vielzahl der Charaktere vielleicht etwas einfallen lassen können. Insgesamt aber war es ein sehr interessanter Ansatz, eine ungewöhnliche Idee und diese zahlt sich zum Großteil aus.

Mein Fazit

Murder in the family ist ein innovativer, ungewöhnlicher Ansatz eines Krimis in Form eines True Crime-Show-Drehbuchs, bei dem der Leser bedingt mitraten kann. Man braucht etwas, ins Buch reinzufinden, die Geschichte selbst ist interessant. Ob es was für einen ist, muss aber jeder selbst herausfinden.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]