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Veröffentlicht am 05.05.2018

Thriller aus Japan

Blutroter Tod
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Reiko Himekawa ermittelt in Tokio
Reiko ist etwas Besonderes bei der Polizei in Japan, da sie noch sehr jung ist und trotzdem schon Hauptkommissarin und Teamleiterin. Sie ist tough, mutig und intuitiv. ...

Reiko Himekawa ermittelt in Tokio
Reiko ist etwas Besonderes bei der Polizei in Japan, da sie noch sehr jung ist und trotzdem schon Hauptkommissarin und Teamleiterin. Sie ist tough, mutig und intuitiv. Ein Toter mit unzähligen Glassplittern wird gefunden und mithilfe Reikos Intuition werden weitere Leichen gefunden.

Für mich war der Einstieg ins Buch nicht ganz einfach, da ich mit dem Unterscheiden der einzelnen Personen zu kämpfen hatte. Japanische Namen sind gar nicht so einfach auseinander zu halten. Zum erleichterten Zuordnen, ist am Beginn des Buches eine Liste aller wichtigen Personen und welche Position sie innehaben.
Befremdlich für uns Europäer ist hin und wieder der Umgang der Menschen untereinander, man erkennt deutliche Unterschiede. Reiko hat es als Frau deutlich schwerer als die Männer und sie trägt noch ein Geheimnis aus der Vergangenheit mit sich herum. Reikos Reaktionen sind mir manchmal zu heftig und ihr Verhalten nicht immer nachvollziehbar.

Der Fall ist sehr spannend aufgebaut. In kurzen Zwischenteilen erfährt man auch etwas aus der Sicht des Mörders und wie es zu dieser Serie kam.

Richtig los ging es für mich ab Teil III, ab hier hatte ich mich an die Namen und Personen und auch an die japanischen Umgangsformen gewöhnt und könnte flüssig durch das Buch lesen. Hier stieg die Spannung! Teil IV kann man nur in einem Rutsch lesen und man blickt in tiefe Abgründe der Menschen.

Von mir 4 Sterne, da ich etwas brauchte um mich an den Stil und die Namen zu gewöhnen. Für Japan-Thriller-Fan ein MUSS!!!

Veröffentlicht am 04.05.2018

Schwieriges Problem in unserer Gesellschaft

Opfer-Leid
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Die Geschichte besteht aus zwei Hauptsträngen, die sich hin und wieder überschneiden. Erste Problematik sind die Flüchtlinge und die Asylpolitik.

Was sie sich in Deutschland erhofft haben.
Was ihnen erzählt ...

Die Geschichte besteht aus zwei Hauptsträngen, die sich hin und wieder überschneiden. Erste Problematik sind die Flüchtlinge und die Asylpolitik.

Was sie sich in Deutschland erhofft haben.
Was ihnen erzählt wurde.
Und dann die harte Landung auf den Boden der Tatsachen.
Die Unterschiede in den Kulturen.

Hier wird immer wieder von Tarik erzählt, der inzwischen illegal hier lebt und sich mit kriminellen Arbeiten (Diebstählen) durchschlägt um nach wie vor Geld zu seiner Familie zu schicken. Er ist im Grunde ein sehr anständiger Kerl, der nicht weis, wie er sonst weitermachen soll.

Dann der zweite Erzählstrang, er dreht sich um Missbrauch von Kindern an Kindern. Wie gehen die Familien damit um, was hätte man tun können oder wäre es vermeidbar gewesen.

Die Situation eskaliert, als Sugar umgebracht wird, welche vor Jahren die Tochter von Angelika und Michael missbraucht hat. In der Mordnacht hat bei ihr in der Wohnung Tarik übernachtet. Michael gerät ins Visier der Polizei, da er Sugar wochenlang beobachtet hatte um etwas zu finden, welches er zur Anzeige bringen kann.

Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Das Hauptaugenmerk der Autorin liegt nicht in der Aufklärung des Mordes, sondern auf den Menschen. Welche Gefühle haben sie, wie gehen sie mit den unterschiedlichen Problemen um. Wo suchen sie Hilfe, wie leben sie in ihre Beziehung weiter ...

Es wird sich am intensivsten mit dem Missbrauch beschäftig, wie wäre er erkennbar gewesen, wie verarbeitet man dies. Man erfährt viel darüber im Buch. Einziger Minuspunkt für mich war, dass sich etliches wiederholte und sich die Geschichte dadurch sehr in die Länge zog. Allerdings zeigt sie auch, dass nicht alle Familien daran zerbrechen müssen, sondern das durch Vertrauen und Verständnis die Liebe wachsen kann.


Veröffentlicht am 03.05.2018

Mord in Berlin

Neuntöter
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Emma ist Profiler beim LKA in Berlin. Emma ist tough und verbissen in ihrem Beruf, allerdings ist sie auch paranoid und trägt ein furchtbares Geheimnis mit sich herum. Sie ist nicht sozialkompetent, eine ...

Emma ist Profiler beim LKA in Berlin. Emma ist tough und verbissen in ihrem Beruf, allerdings ist sie auch paranoid und trägt ein furchtbares Geheimnis mit sich herum. Sie ist nicht sozialkompetent, eine Einzelkämpferin, ein Besserwisserin, ein die jeden irgendwann mal auf die Füße tritt.
Als in Berlin drei Leichen, eingewickelt in Panzertape aufgefunden werden, freut sich Emma - endlich Arbeit und sie muss nicht über sich nachdenken.

Emma ist eine schwierige Persönlichkeit, manchmal konnte ich sie verstehen, aber oftmals übertreibt sie es und ist richtig durchgeknallt. Ich mochte sie und dann doch wieder nicht, am sympathischen war mir in diesem Buch ihr Mentor Lutz. Als Profilerin ist Emma unschlagbar, verbissen und arbeitet bis zur totalen Erschöpfung, durch ihr immerwährendes Nachforschen, Bohren, kommt sie den Täter immer näher.

Mit dem Schreibstil hatte ich etwas zu kämpfen. Es gab immer wieder Szenen, wo es hieß Emma tut .... und dann kam, tat sie doch nicht, aber .... und manchmal kam erst beim dritten Anlauf das eigentliche Geschehen. Da ich mir immer alles sofort bildlich vorstellen konnte, war es manchmal etwas anstrengend die eigentliche Handlung zu erfassen. Es handelt sich um einen tiefgründigen Thriller, der beschreibt, was das Opfer empfindet, mit was es im Leben danach zu kämpfen hat, der nichts beschönigt.

Richtig mitgerissen hat mich das Buch erst im letzten Viertel, da kam Spannung auf und nicht zu kurz. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich hoffe, dass noch mehr von dem Autorenduo kommt.

Veröffentlicht am 21.03.2024

Unvorhersehbar

Der Klang der Rache
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Auf dem Rockfestival wird ein Toter aufgefunden. Ermordet mit Wespengift. Daske und sein Team sind mitten in den Ermittlungen, als zwei Zeugen spurlos verschwinden. Der Fall scheint unlösbar und der Hauptermittler ...

Auf dem Rockfestival wird ein Toter aufgefunden. Ermordet mit Wespengift. Daske und sein Team sind mitten in den Ermittlungen, als zwei Zeugen spurlos verschwinden. Der Fall scheint unlösbar und der Hauptermittler hadert mit sich.

Daske ist eine komplexe Persönlichkeit. Als Vorgesetzter und Ermittler macht er meist eine gute Figur. Im Privaten sowie Beruflichen gibt es allerdings eine Person mit der kann er einfach nicht. Sein Partner und der Verlobte seiner Tochter ist ein rotes Tuch für ich. In der Arbeit hat er einen Weg gefunden professionell zu bleiben, privat allerdings mit seiner Tochter gebrochen. Diese Gefühlschaos wird gut vermittelt und manchmal möchte man ihn oder seine Tochter einfach anschreien: Kommt macht schon!

Der Fall ist merkwürdig. Es gibt keine Spuren, keine Zusammenhänge und über Monate ziehen sich die Ermittlungen. Immer wieder kommt Spannung auf, als neue Erkenntnisse auftauchen. Das letzte Drittel ist aber trotz allem sehr überraschend und traf ich unvorhergesehen.

Das Buch liest sich leicht und flüssig. Durch die verschiedenen Ansichten, ist es vielseitig und spannend, manchmal auch mit Gänsehautfeeling.

Fazit: Ein spannender Thriller mit privater Note!



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Veröffentlicht am 16.12.2023

Leben unter Beobachtung

Grenzgebiet
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Als Eva zu einem Mordfall in Neubrandenburg gerufen wird, gehen die ersten Spuren zurück in die Zeit der DDR. Hierbei erfährt man nach und nach, wie das Leben damals ablief. Wie kontrolliert alles war ...

Als Eva zu einem Mordfall in Neubrandenburg gerufen wird, gehen die ersten Spuren zurück in die Zeit der DDR. Hierbei erfährt man nach und nach, wie das Leben damals ablief. Wie kontrolliert alles war und was man für ein „gutes“ Leben machen musste. Doch die Fragen bliebt, warum musste jetzt erst jemand sterben.

Das Buch hat immer wieder Rückblenden auf 1986. Dort erfährt man, wie Peter Seidel mit seiner Familie lebte. Er ist Hubschrauberpilot in der DDR, seine Frau Lehrerin, sie habenzwei Kinder, ein Haus und ein Auto. Eigentlich das perfekte Leben, welches aber jäh endete.

Die ganze Geschichte ist sehr dramatisch, traurig und bestürzend. Es muss schwer gewesen sein, ständig unter Beobachtung und Leistungsdruck. Um Vorteile und gute Chancen für sich und die Kinder zu bekommen, gab es nur die Staatstreue. Dies wird in diesem Buch sehr gut beschrieben.

Leider konnte mich der Schreibstil nicht überzeugen. Bei mir sprangen keine Gefühle über, obwohl es hochdramatisch zuging. Deshalb keine 5 Punkte, wobei es inhaltlich sehr überzeugend war.

Fazit: Ein Staat hat eine ganze Familie zerstört.


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