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Veröffentlicht am 15.04.2024

Die Sea-Girls von Brighton

Der Brighton-Schwimmclub
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Allmorgendlich treffen sich drei unterschiedliche Frauen am Strand von Brighton, um sich in die Wellen zu stürzen, denn es gibt keinen besseren Trick, um einige Jahre los zu werden, als ein Bad im eiskalten ...

Allmorgendlich treffen sich drei unterschiedliche Frauen am Strand von Brighton, um sich in die Wellen zu stürzen, denn es gibt keinen besseren Trick, um einige Jahre los zu werden, als ein Bad im eiskalten Wasser. Mit dabei sind die über 70jährige Helga, die eine Vorliebe für Vögel hat, Dominica hat dieses Weihnachtsfest zum ersten Mal ohne ihren Lebenspartner Chris verbracht und auch Tor, die gerade die Dreißig überschritten hat. Als die Influencerin Maddy sich auf die Suche nach ihrem Sohn Jamie begibt, trifft sie auf das Trio am Strand. Sie wird sofort in die Gruppe aufgenommen, genau wie Claire, die in ihrem Leben etwas ändern möchte. Das gemeinsame Schwimmen und die Gespräche untereinander bilden den Höhepunkt des Tages und gleichzeitig können die Frauen über alles sprechen was sie beschäftigt. Es ist immer jemand da, der ihnen zu hört und sie versteht.

Die Geschichte spielt im Lockdown und so ist das Thema Corona am Rande präsent. Zu Beginn musste ich mich erst etwas einlesen, um die Charaktere richtig einzuordnen. Sie alle machten im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch und es hat mir sehr viel Freude bereitet, die Frauen zu begleiten. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil und erweckt die Romanfiguren zum Leben. Im Laufe der Geschichte sind mir die Frauen ans Herz gewachsen und ich fühlte mich als Mitglied dieser Schwimmgruppe. Es ist ein Wohlfühlroman, der auch zum Nachdenken anregt und mir angenehme Lesestunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Leiser Roman mit Tiefgang

Und vor uns das Meer
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Die Schulfreundinnen Mette und Josefa hatten sich aus den Augen verloren. Zu Lebzeiten hatte Josefa einen Fehler begangen, den Mette ihrer besten Freundin nicht verzeihen konnte. Doch nun war es zu spät. ...

Die Schulfreundinnen Mette und Josefa hatten sich aus den Augen verloren. Zu Lebzeiten hatte Josefa einen Fehler begangen, den Mette ihrer besten Freundin nicht verzeihen konnte. Doch nun war es zu spät. Josefa war an Krebs verstorben. Gemeinsam wie Diebe in der Nacht kletterten Mette und Ole, ein Freund aus Schulzeiten, über die Friedhofsmauer, um den letzten Wunsch von Josefa zu erfüllen. Obwohl es verboten war, sollten die beiden die Asche auf Sylt im Meer verstreuen.

Auf der Fahrt von Berlin an die Nordsee wird Mette aus der Gleichförmigkeit ihres Lebens gerissen und redet sich viel von der Seele. Die Gespräche mit Ole helfen ihr bei einer Reise zu sich selbst und bringen beide einander näher. Auf der Insel brechen aber Kindheitserinnerungen auf, über denen jahrzehntelang der Deckmantel des Schweigens ausgebreitet war.

Jule Henning ist das Pseudonym einer erfolgreichen Schriftstellerin. Die Autorin punktet mit viel Gefühl und einem angenehmen flüssigen Schreibstil. Es ist ein leiser Roman mit vielen Zwischentönen, der sich nicht nur mit verpassten Gelegenheiten, Trauerbewältigung, Beanspruchung durch die Pflege von Angehörigen befasst, sondern auch über das Martyrium der Verschickungskinder am Beispiel von Mette erzählt.

Das Buch spricht nicht nur einige wichtige Themen an, sondern bleibt auch in Erinnerung und regt zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Veränderung durch Sylter Sommer

Sommerglück auf Sylt
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Lou, Nette und Kati sind seit Schulzeiten beste Freundinnen. Lou lebt in Berlin und benötigt dringend eine Auszeit. Gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen planen sie einen dreimonatigen Aufenthalt auf ...

Lou, Nette und Kati sind seit Schulzeiten beste Freundinnen. Lou lebt in Berlin und benötigt dringend eine Auszeit. Gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen planen sie einen dreimonatigen Aufenthalt auf Sylt, denn auch Nette und Kati haben in ihrem Alltagstrott das Leben vergessen und wollen von außen auf die Dinge schauen. Eine Insel wäre der perfekte Ort. Sie können ihr Glück kaum fassen, als sie kurzfristig ein Kapitänshaus in Hörnum auf Sylt mieten können. Leider entpuppt sich die Unterkunft als heruntergekommenes Haus. Die drei beweisen sehr viel Tatkraft und renovieren kurz entschlossen, um einigermaßen wohnen zu können. Kann der Sylter Sommer die Freundinnen verändern, dass sie einen neuen Weg für die Zukunft finden?

Das ansprechende Cover lädt zu einem Besuch an der Nordsee ein und macht neugierig auf die Geschichte. Der flüssige Schreibstil ist leicht und locker, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Durch die detaillierten Beschreibungen hat man das Gefühl man befindet sich auf Sylt, spürt den Sand an den Füßen und den Wind durch das Haar wehen. Die Verbindung der drei Freundinnen ist wunderbar beschrieben und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Die Charaktere sind alle sehr sympathisch gezeichnet, so dass man sie schnell ins Herz schließt.

Der Roman verbreitet nicht nur eine wunderbare Wohlfühlatmosphäre, sondern ist auch die ideale Lektüre für den Urlaub.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Mord an der Algarve

Lost in Fuseta
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Die Einwohner von Fuseta sprachen von einem Schwarzen Mittwoch als ihr Polizist Rui Aviola nach Deutschland flog, um dort im Rahmen eines Austauschprogramms zu arbeiten. Im Gegenzug kommt aus Deutschland ...

Die Einwohner von Fuseta sprachen von einem Schwarzen Mittwoch als ihr Polizist Rui Aviola nach Deutschland flog, um dort im Rahmen eines Austauschprogramms zu arbeiten. Im Gegenzug kommt aus Deutschland Leander Lost nach Portugal in das Fischerdörfchen Fuseta. Seine neuen Kollegen Graciana Rosado und Carlos Esteves holen ihn vom Flughafen ab. Er soll in der Villa Elias der Familie Rosado untergebracht werden. Kaum angekommen, werden sie zu einem Todesfall gerufen und Leander Lost lässt es sich nicht nehmen, gleich mit zu fahren. Der Privatdetektiv Markus Conrad, kurz O Olho genannt, wurde tot in einem Boot aufgefunden. Zuerst ging man von einem Unfall aus, doch dann stellte sich heraus, dass er durch Fremdeinwirkung gestorben ist.
Dies ist der Auftakt einer neuen Reihe und der doppeldeutige Titel hat mich schon angesprochen. Zu Beginn werden die handelnden Personen kurz vorgestellt und man bekommt einen ersten Blick auf die Unterschiede verbunden mit Vorurteilen zwischen Deutschen und Portugiesen. Leander Lost ist ein sehr ungewöhnlicher Kommissar. Er trägt trotz der Hitze einen schwarzen Anzug und weißes Hemd mit einer schmalen Lederkrawatte. Seine Kollegen können ihn schwer einordnen, so dass erst nach und nach klar wird, dass Leander Lost ein Autist ist. Der Autor hat die Stärken und Schwächen des Autismus wunderbar gezeichnet, dieses war für mich sehr aufschlussreich. Aber auch die anderen Protagonisten waren gut beschrieben und ich habe sie in mein Herz geschlossen.
Der Erzählstil ist leicht und mit einer Prise Humor gewürzt. Da ich die Algarve kenne, gefallen mir auch die Landschaftsbeschreibungen und man hat beim Lesen das Gefühl einen Abstecher in den Urlaub zu machen.
Eine Serie, die Lust auf mehr macht und auch nicht Krimiliebhaber werden ihre Freude an dem Buch haben.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Anrufe zwischne Himmel und Erde

Miss Gladys und ihr Astronaut
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Die wunderschöne Covergestaltung hat mich sofort angesprochen und meine Neugier geweckt.

Widrige Umstände geben Thomas Major die Chance als Astronaut zum Mars zu fliegen. Der griesgrämige Thomas hat keine ...

Die wunderschöne Covergestaltung hat mich sofort angesprochen und meine Neugier geweckt.

Widrige Umstände geben Thomas Major die Chance als Astronaut zum Mars zu fliegen. Der griesgrämige Thomas hat keine Familie, keine Freunde und einen Job, in dem er zwischenmenschliche Kontakte vermeidet. Er möchte die Menschen hinter sich lassen und weiß nicht, ob er heil am Mars ankommt und dort überleben kann. Aber er hat diese Einsamkeit selbst gewählt.

Als Gegenpol, die reizende, aber leicht demente ältere Dame Gladys Ormerod, die nicht ans Telefon gehen sollte, doch sie freut sich über jeden Anruf und hat den Astronauten Thomas an der Strippe, der eigentlich seine Ex-Frau anrufen wollte. Gladys sollte sich um ihre Enkelkinder James und Ellie kümmern, während ihr Sohn Darren sich im Gefängnis befindet. Die Hauptlast trägt aber die fünfzehnjährige Ellie. Ihre Angst ist groß, dass jemand aus der Sozialbehörde von der Krankheit ihrer Großmutter erfährt und die Familie auseinander reißt. Doch die Probleme werden immer größer und die Räumung der Wohnung steht bevor. Aus dem All bekommen sie Unterstützung von Thomas Major.

Zu Beginn musste ich mich erst etwas in die Geschichte hineinfinden, da es immer wieder kurze Rückblenden auf die Familie Ormerod und das Leben von Thomas Major gibt. Diese führten dazu, dass man sich gut in die Gedankenwelt der Figuren hineinversetzen konnte. Zwischen den Protagonisten entsteht eine ganz besondere Freundschaft und auch die Entwicklung von Thomas Major hat mir sehr gefallen. Das Buch gibt viele Anregungen zu den Themen: Freundschaft, Zusammenhalt und gemeinsam sind wir stark. Gewürzt wird dieses mit einer Prise britischen Humors. Ich empfehle dieses Buch gern weiter.

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