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Veröffentlicht am 06.04.2024

Ein neuer Fall für die angehenden Kriminalistinnen

Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee
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1969 haben die ersten sechs angehenden Kriminalistinnen gemeinsam mit den Männern ihre Ausbildung in Düsseldorf begonnen. Eine der eingestellten Frauen ist die Erzählerin Lucia Specht. Ihre Mutter war ...

1969 haben die ersten sechs angehenden Kriminalistinnen gemeinsam mit den Männern ihre Ausbildung in Düsseldorf begonnen. Eine der eingestellten Frauen ist die Erzählerin Lucia Specht. Ihre Mutter war ums Leben gekommen und als die Ermittlungen eingestellt wurden, hat sie sich geschworen den Täter eines Tages zu finden.

Im zweiten Band dieser Reihe begeben wir uns ins Jahr 1970. Die angehenden Kriminalwachtmeisterinnen durchlaufen alle Abteilungen bei der Polizei. Lucia Specht arbeitet gerade bei der Sitte und kontrolliert in einem Tanzlokal die Jugendlichen. Bei Michaela Ellerbeck gibt es Probleme mit ihrem Ausweis und so wird sie von Lucia ihrem Vater übergeben. Als der Unternehmer Theo Ellerbeck auf offener Straße erschossen wird, will seine Tochter Michaela nur mit Lucia sprechen, deshalb fordert der Leiter der Mord Arthur Menden Lucia an. Da der Fall absolute Priorität hat, wird eine Sonderkommission ausgerufen und Lucia wird Teil dieser Gruppe.

Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen. Alles ist sehr detailliert, bildhaft und manchmal mit einem Augenzwinkern geschrieben. Die damalige Zeit ist wunderbar eingefangen, nicht nur durch die eingestreuten Musiktitel, sondern auch die Handlungen, die dem Zeitgeist entsprechen. Die jungen Frauen sind gezwungen sich gegen die Macho-Sprüche der Männer durchzusetzen, werden nicht für voll genommen und müssen besser als ihre Kollegen sein. Zum Glück helfen sie sich untereinander und können gut neben ihren männlichen Kollegen bestehen.

Nicht nur der Kriminalfall, sondern auch die Zeitreise in das Jahr 1970 hat mir gefallen und ich hoffe, noch mehr über die ersten Kriminalistinnen zu erfahren.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Spannend

Du sollst nicht leben (Ein Marina-Esposito-Thriller 6)
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Darren hatte vor langer Zeit ein Auto gestohlen und zwei Fußgänger getötet. Aufgrund eines Fehlers wurde das Verfahren eingestellt. Jemand muss für diese Tat bezahlen, meint der selbsternannte Rechtsprecher ...

Darren hatte vor langer Zeit ein Auto gestohlen und zwei Fußgänger getötet. Aufgrund eines Fehlers wurde das Verfahren eingestellt. Jemand muss für diese Tat bezahlen, meint der selbsternannte Rechtsprecher und stellt Darren Richards vor die Wahl. Entweder sterben seine Freundin Cloe und ihre gemeinsame Tochter Shannon oder Darren. Er entscheidet sich für das eigene Leben.
Über das Bürgertelefon der Polizei meldet sich ein Unbekannter, der unbedingt mit Detective Inspector Phil Brennan sprechen will. Er nennt sich der Rechtsprecher, den es um Gerechtigkeit geht. Er nennt Phil die Adresse eines alten Lagerhauses. Dort findet die Polizei die Leiche einer jungen Frau und ihres Kindes gefesselt auf einem Stuhl. Es bleibt nicht der einzige Mord dieser Art und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Phil Brennan kann dieses Mal nicht auf die Hilfe seiner Ehefrau Marina Esposito, der Polizei-Profilerin, hoffen, da sie in Colchester sich ihrer Vergangenheit stellen muss.
Dieses ist der sechste Band der Reihe um Detective Inspector Phil Brennan und der Profilerin Marina Esposito. Mich begeistern die Bücher von Tania Carver immer wieder. Gleich die ersten Seiten reißen einen beim Lesen mit und schnell wird klar, dass dieses kein Buch für schwache Nerven ist. Durch den flüssigen Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten. Verschiedene Handlungsstränge werden packend geschildert, wobei jeder für sich mitreißend ist. Wechselnde Perspektiven und kurze Kapitel halten den Spannungsbogen hoch. Das Ende wartet mit einem Cliffhanger auf, so dass man auf die Fortsetzung gespannt sein darf.
Ein empfehlenswerter Thriller, vorausgesetzt man hat starke Nerven.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Witzig, charmante Krimikomödie

Abgeschlagen
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Bei dem Buch „Abgeschlagen“ von Katrin Schön handelt es sich um den dritten Band mit der Hobbydetektivin Lissie Sommer. Titel und Cover weisen bereits darauf hin, dass dieser Fall auf einem Golfplatz spielt.
Lissie ...

Bei dem Buch „Abgeschlagen“ von Katrin Schön handelt es sich um den dritten Band mit der Hobbydetektivin Lissie Sommer. Titel und Cover weisen bereits darauf hin, dass dieser Fall auf einem Golfplatz spielt.
Lissie Sommer ist zurückgekehrt in ihre alte Heimat Traunbach in Hessen und hat dort eine Apfelweinwirtschaft. Kriminalkommissar Sebastian Loch hat sich ein Herz gefasst und Lissie zum Essen in den Golfclub eingeladen. Am Nachbartisch erleben sie einen Streit um das gestrige Golfturnier, das anders ausging als erwartet. Noch bevor sie sich auf einen romantischen Abend einstellen können, wird ihnen eine Leiche zum Dessert serviert. Im Umkleideraum wurde vom Platzwart ein Toter aufgefunden. Dieter Gerlach, der Sieger des Turniers, wurde mit einem 7er Eisen erschlagen und in seinem Mund steckte ein Ballmarker.
Die Handlung wird aus der Perspektive von Lissie erzählt. Die Charaktere sind anschaulich geschildert und durch die Beschreibungen fühlte ich mich in die Kleinstadt Traunbach versetzt. Durch den hin und wieder eingestreuten hessischen Dialekt wirkte vieles sehr authentisch. Der Schreibstil ist leicht und locker. Er bietet neben einem Kriminalfall auch mit Humor gewürzte Unterhaltung. In das Geschehen kam ich schnell hinein und tat mich am Anfang mit den Golfbegriffen genauso schwer wie Lissie und Sebastian Loch, aber beim Lesen des Buches änderte sich dieses.
Der Roman ist eine witzig, charmante Krimikomödie und eignet sich hervorragend als wundervolle Sommerlektüre.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Nichts geschieht ohne Grund

Eine Liebe in Apulien
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Die Innenarchitektin Viola hat in diesem Monat schon mehrere Tiefschläge verkraften müssen. Erst den Job verloren, dann den Freund und nun stirbt ihre Großmutter Adele in Apulien. Gemeinsam mit ihren Eltern ...

Die Innenarchitektin Viola hat in diesem Monat schon mehrere Tiefschläge verkraften müssen. Erst den Job verloren, dann den Freund und nun stirbt ihre Großmutter Adele in Apulien. Gemeinsam mit ihren Eltern reist sie nach Süditalien. Viola hat vor zwei Jahren ihre Großmutter zuletzt besucht und war erschrocken, als sie das vernachlässigte Gut wiedersah. Die größte Überraschung für Viola ist, als das Testament von Adele eröffnet wird. Sie hat das Gut geerbt mit der Auflage, ihm zu altem Glanz zu verhelfen. Die Großmutter hinterlässt ihrer Enkelin keine leichte Bürde. Nimmt Viola diese Herausforderung an und auf welche Hindernisse wird sie stoßen?

Das Buch lässt sich flüssig lesen und entführt den Leser in das sonnige Süditalien. Die Autorin benutzt eine sehr bildhafte Sprache, bei der man sich gut die Landschaft und die Orte der Handlung vorstellen kann und nach Apulien versetzt fühlt. Nach dem Titel zu urteilen, erwartet man einen seichten Liebesroman, doch schon die ersten Seiten versprechen auch einen Umbruch im Leben von Viola, den sie zu verkraften hat. Neben der aussichtlosen Liebe zwischen Viola und Ari gibt es auch Spannung in dem Roman, denn nicht jeder möchte, dass Viola ihre Pläne umsetzt. Die Autorin überrascht mit unvorhersehbaren Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Für mich kam das Ende dann etwas plötzlich, gern hätte ich noch einige Seite mehr gelesen.
Trotzdem hat mir der Roman angenehme Lesestunden bereitet. Er eignet sich gut als sommerliche Urlaubslektüre.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Berührende Familiengeschichte

Wenn wir wieder leben
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Da mich die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts interessiert, war ich sehr gespannt auf das neue Buch von Charlotte Roth und wurde wieder nicht enttäuscht.

Das Geschehen beginnt im Jahr 1963. Wanda, ...

Da mich die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts interessiert, war ich sehr gespannt auf das neue Buch von Charlotte Roth und wurde wieder nicht enttäuscht.

Das Geschehen beginnt im Jahr 1963. Wanda, ihre Zwillingsschwester Vera und die ältere Schwester Ariane werden gemeinsam von ihrer Mutter Matti und der Tante Lore verwöhnt und mit viel Liebe aufgezogen. Einer Zeit in der studieren für Frauen noch nicht alltäglich war, wird es Wanda ermöglicht an der Uni in Berlin zu studieren. Durch den Kommilitonen Andras wird sie wachgerüttelt, denn er fragt sie, was ihre Eltern in der Zeit von 1933 bis 1945 getan haben. Wanda hat sich nie nach ihrem Vater und ihrem Geburtsort Zoppot erkundigt, als sie nachzuforschen beginnt, weicht ihre Matti aus und vertröstet sie.
Die Autorin schlägt ein Bogen zurück in die 1920er Jahre nach Danzig und dem Ostseebad Zoppot. Hier wächst Gundi bei ihrem Großvater Pop auf. Gemeinsam mit ihren Freunden Eric, Lore und Julius machen sie Musik. Sie träumen von einem großen Erfolg, als er eintritt, beginnt auch langsam die NS-Zeit. Die dadurch stattfindenden Veränderungen werden verdrängt, doch irgendwann müssen sie sich entscheiden, wo sie stehen.

Mich hat wieder die Autorin mit ihrem Schreibstil begeistert und mitten in die Zeit katapultiert. Die beiden Zeitstränge wechseln sich ab und die Übergänge haben mir gut gefallen. Wobei ich bei den Rückblenden in die 1920er Jahre zu Beginn etwas Probleme hatte mit Gundi warm zu werden. Im weiteren Verlauf der Geschichte besserte sich dieses. Auf beeindruckende Weise hat Charlotte Roth mir einen anschaulichen Eindruck der deutsch-polnischen Beziehungen zu Zeiten vor bzw. während des Zweiten Weltkrieges vermittelt, von denen ich dachte das nötigste zu wissen, die aber mit Gefühlen untermalt, neu erscheinen.
Ich fand den Roman unterhaltsam sowie sehr informativ und empfehle ihn gern weiter an diejenigen, die ein Interesse an dieser bewegenden Zeitepoche mitbringen.

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