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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2024

Verrückte, aber kurzweilige Geschichte

Der Elektrische Mönch
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Wie Douglas Adams schon selbst sagt, handelt es sich bei „Der elektrische Mönch“ um ein Geister-Horror-Wer-ist-der-Täter-Zeitmaschinen-Romanzen-Komödien-Musical-Epos, für das die casual Leser:innen über ...

Wie Douglas Adams schon selbst sagt, handelt es sich bei „Der elektrische Mönch“ um ein Geister-Horror-Wer-ist-der-Täter-Zeitmaschinen-Romanzen-Komödien-Musical-Epos, für das die casual Leser:innen über ihren Schatten springen, die Logik aus- und den Spaß einblenden sollten.

Ich muss ehrlich gestehen: Ich hab minimum die Hälfte des Buches verstanden, aber ich hatte unfassbaren Spaß beim Lesen. Es ist mein erstes Douglas-Adams-Buch gewesen, deswegen wusste ich nur aus Filmen, auf was ich mich eingelassen habe.

Mir persönlich gab es zu viele Handlungsstränge, die lange Zeit parallel liefen, nichts miteinander zu tun hatten und lange Zeit keine Verknüpfungen zueinander erkennen ließen. Ich bin mir auch bis zum Ende gar nicht sicher, ob sie dort verwebt wurden. Dennoch verfolgte ich jeden von ihnen wirklich gern.

Ich mochte die absurden Charaktere, die sich tatsächlich oft der Absurdität aus der Literaturtheorie bedienten, aneinander vorbei sprachen, nicht immer logisch handelten und ein absolutes fabulöses Schauspiel boten.

Der Schreibstil war einfach einmalig. Nicht nur, dass er mich hin und wieder überforderte, er war witzig, geistreich und einfach grandios. Ich hab selten so schöne Wortketten verfolgt wie bei diesem Roman.

War es ein Meisterwerk? Wahrscheinlich nicht. Hab ich die Geschichte komplett verstanden und bin ich am Ende schlauer als zuvor? Wahrscheinlich auch nicht. Dennoch ist es eine so besondere Geschichte, die ich nicht mehr missen möchte. Ob ich jedoch nochmal ein Douglas-Adams-Buch zur Hand nehme, weiß ich nicht. Aber Spaß gemacht hat es auf jeden Fall und kurzweilig war es auch.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Netter Einstieg in die Welt der Neurodivergenz

Kirmes im Kopf
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Klappentext: Lange Zeit fragt sich Angelina Boerger: Bin ich einfach chaotisch und kann nicht gut mit Stress umgehen, oder steckt vielleicht mehr dahinter? Mit Ende zwanzig erhält sie schließlich die Diagnose ...

Klappentext: Lange Zeit fragt sich Angelina Boerger: Bin ich einfach chaotisch und kann nicht gut mit Stress umgehen, oder steckt vielleicht mehr dahinter? Mit Ende zwanzig erhält sie schließlich die Diagnose »AD(H)S im Erwachsenenalter« und ist erleichtert: Endlich hat die Kirmes in ihrem Kopf einen richtigen Namen.

Schätzungsweise 2,5 Millionen Erwachsene sind in Deutschland von der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, kurz AD(H)S, betroffen. Die Symptome bei Erwachsenen sehen in der Regel anders aus als bei Kindern und auch das Bild des klassischen »Zappelphilipps« ist längst überholt. Aber warum wissen wir über AD(H)S im Erwachsenenalter so wenig? Warum ist der Weg zur Diagnose so lang? Und wieso erhalten gerade Mädchen und Frauen oft sehr späte oder falsche Diagnosen?

Diese und mehr Fragen beantwortet Angelina Boerger in »Kirmes im Kopf«. Sie klärt über die gängigsten Vorurteile gegenüber Menschen mit AD(H)S auf, berichtet von den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen – und erzählt mit Leichtigkeit und Witz aus ihrem Alltag: von Lernkrisen während des Studiums und Busfahrten ans falsche Ende der Stadt über Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen bis hin zu übersprudelnden Ideen und kreativem Potenzial. Denn das Gehirn von Menschen mit AD(H)S tickt etwas anders – aber wer sagt eigentlich, dass das etwas Schlechtes ist?

In kurzen und bekömmlichen Kapiteln erzählt Angelina Boerger von ihrer eigenen Erfahrung mit ihrer ADHS, berichtet von Forschungsergebnissen, gibt erste Einblicke davon, wie ein ADHS-Hirn funktioniert und vieles mehr.

Ich fand's super, dass sie ihre eigenen Erlebnisse schilderte und man somit aus erster Hand Einblicke in das Hirn einer Person mit ADHS blicken kann. Unkompliziert schildert sie von eigenen Erlebnissen und spickt diese mit einer Prise Humor.

Mir fehlte ein wenig der Tiefgang. Wie die Autorin gegen Ende schrieb, dass sie gerne noch mehr Dinge in ihr Buch aufgenommen hätte, musste ich ihr zustimmen und dachte sofort daran, dass ein bis zwei Beispiele sicherlich durch mehr Tiefgang hätten ersetzt werden können. Ich hatte ständig das Gefühl, als würde nur an der Oberfläche gekratzt werden, aber wahrscheinlich war genau das ihre Intention: Einen kurzen Überblick geben und Menschen an das Thema heranführen.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Zu poetischer Schreibstil

i fell in love with hope
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Nachdem Sam einen tragischen Verlust erlitten hat, schwört er sich, nie wieder zu lieben. Im Krankenhaus trifft er Neo, einen mürrischen Jungen mit Anorexie, der nur schreiben möchte, Sony, ein Mädchen ...

Nachdem Sam einen tragischen Verlust erlitten hat, schwört er sich, nie wieder zu lieben. Im Krankenhaus trifft er Neo, einen mürrischen Jungen mit Anorexie, der nur schreiben möchte, Sony, ein Mädchen mit nur einem funktionsfähigen Lungenflügel, und Coeur, einen sanften Riesen mit einem schwachen Herzen. Zusammen kämpfen sie darum, das zurückzugewinnen, was ihre Krankheiten ihnen genommen haben, und die Erfahrungen zu machen, die anderen Jugendlichen vorbehalten sind. Trotz ihrer Freundschaft ist ihnen stets bewusst, wie endlich ihr Leben sein kann. Als Hikari neu auf die Station kommt, wird alles anders: Sam erkennt in Hikari die Seele einer vergangenen Liebe wieder und der Frieden gerät ins Wanken.

Das Buch wird auf mehreren Zeitebenen erzählt, wodurch sich nach und nach immer mehr Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammenfügen sollen.

Die Charaktere waren auf ihre Weise allesamt besonders. Ich mochte, dass man durch die Rückblenden immer mehr über die sonst sehr blassen Charaktere erfahren konnte. Man lernte sie "privat" kennen, vor ihrer Krankheit und ohne die sehr bedrückende Stimmung im Krankenhaus. Gerade bei Neo und Coeur fand ich das Aufeinandertreffen sehr schön. Verrückt, dass sie sich im Krankenhaus wiedergetroffen hatten und ihre Freundschaft eine zweite Chance bekam.
Ich weiß, dass es Teil der Geschichte war, aber ich konnte Sam einfach nicht greifen. Ich weiß, dass er mystisch und nicht "normal" rüberkommen sollte, aber er entzog sich mir einfach komplett. Ich wusste nie, was er eigentlich will und auch wenn es wahrscheinlich seine innere Zerrissenheit widerspiegeln sollte, so war ich teilweise von dem ganzen Hin und Her einfach verwirrt.
Ich mochte, wie die Charaktere zusammenspielten, wie sie irgendwie eins wurden und sich gefühlt auch alle aneinander annäherten und tatsächlich zu einer einheit geworden sind.

Mit dem Schreibstil kam ich jedoch so gar nicht zurecht. Ich weiß, dass er besonder poetisch und verspielt sein sollte, aber ich befürchte, dass das einfach nicht meins ist. Ich hab mich so schwer getan mit den ganzen blumigen Umschreibungen, die teilweise zu gewollt und daher nicht immer authentisch für mich gewesen sind. Klar werden Charaktere in dem Setting und diesem Background sicherlich ein wenig poetisch und rührselig, aber jeder einzelne? Puh, ich weiß nicht.

Eine sicherlich sehr berührende Geschichte, die mich aber nicht komplett in ihren Bann ziehen konnte.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Slow

Schönes Mädchen - Alle Lügen führen zu dir
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Katy und Viola McKenzie, zwei Schwestern, die so unterschiedlich waren wie Tag und Nacht, teilten viele Geheimnisse miteinander, bis Viola plötzlich aus ihrer Heimatstadt Bristol verschwand. Jahre später ...

Katy und Viola McKenzie, zwei Schwestern, die so unterschiedlich waren wie Tag und Nacht, teilten viele Geheimnisse miteinander, bis Viola plötzlich aus ihrer Heimatstadt Bristol verschwand. Jahre später zieht Una als Betreuerin ins Haus der McKenzies, um sich um die Mutter der Mädchen zu kümmern. Una spürt sofort, dass etwas nicht stimmt. Was ist mit Viola passiert? Und warum schweigt jeder darüber? Die Suche nach der Wahrheit setzt Una großen Gefahren aus.

„Schönes Mädchen“ von Claire Douglas bietet eine sehr langsame, aber dennoch teilweise fesselnde Handlung, die hin und wieder mit unerwarteten Wendungen auf sich warten lässt.

Die Charaktere haben mir relativ gut gefallen. Sie waren teilweise leider ein wenig blass, aber dennoch hab ich alle sehr gern begleitet. Ich mochte Courtney, die eigentlich nur eine relativ kleine Rolle spielte, Willow fand ich auch ganz erfrischend und auch zu Una konnte ich direkt eine Bindung aufbauen. Auch wenn sie mir ein wenig zu forsch und mutig gewesen ist, konnte ich mich noch am meisten mit ihr anfreunden. Auch Kathryn hat es mir angetan, weil ich immer wieder an der Nase herum geführt wurde, was sie denn jetzt im Schilde führt und wie ihr Charakter eingesetzt werden sollte.

Die Geschichte an sich war zwar sehr atmosphärisch und sowohl Spannung als auch Paranoia konnten bei mir aufgebaut werden, aber dennoch war es mir alles ein wenig zu artifiziell. Wie wahrscheinlich ist es, dass so viele Mädchen alle genau gleich aussehen? Und diese Mädchen alle bei Elspeth landen? Und vor allem in so kurzer Zeit? Der Punkt schwebte leider über allem und ließ mich die Geschichte nicht wirklich als authentisch wahrnehmen.
Dennoch war das Buch sehr kurzweilig, ich hab es gern gelesen und wenn man davon absieht, dass es kein spannungsgeladener Thriller, sondern eher ein Spannungsroman ist, kann man das Buch durchaus genießen.

Eine solide Geschichte, die zwar die ein oder anderen „na ja, ich weiß ja nicht“-Momente mit sich bringt, aber dennoch kurweilig erzählt wurde.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Kurzweiliger Read

Target. Du bist das Ziel
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Hinter einer scheinbar normalen Fassade verbirgt sich tödliche Gefahr... In L.C. Freys neuem Thriller begibt sich Tim, ein leidenschaftlicher Handwerker, in ein heruntergekommenes Haus, das er renovieren ...

Hinter einer scheinbar normalen Fassade verbirgt sich tödliche Gefahr... In L.C. Freys neuem Thriller begibt sich Tim, ein leidenschaftlicher Handwerker, in ein heruntergekommenes Haus, das er renovieren möchte. Doch er ahnt nicht, dass das alte Gebäude bereits von einem Geheimnis bewohnt wird. Als er eines Nachts eine verstörende Entdeckung macht, gerät sein Leben in eine unvorhergesehene Wendung. Anna, eine Herumtreiberin, die unsichtbar bleiben möchte, kreuzt Tims Weg und bringt damit unerwarteten Ärger mit sich. Ihr umgibt ein düsteres Geheimnis, und als in der Nähe des Hauses ein Kind verschwindet, findet Tim heraus, dass Anna mehr weiß, als sie preisgibt. Doch kann er ihr wirklich vertrauen? Tim wird immer tiefer in ein Netz aus Lügen und Verbrechen gezogen, und als er die wahre Identität von Anna aufdeckt, steht er vor einer Entscheidung, die das Schicksal aller Beteiligten verändern könnte. Doch wer ist Opfer und wer ist Täter?

Die Geschichte wird aus Tims Sicht erzählt und fängt sehr gut seine Gedanken- und Gefühlswelt ein. Auch wenn wir nicht wirklich viel über Tim erfahren, reicht es mir, um ihn sympathisch zu finden und seine Lebenssituation weiter zu verfolgen.

Für die kurze Länge des Thrillers ist es find ich passend, dass wir nicht allzu viel über die Charaktere erfahren und sie somit relativ blass bleiben. Jedoch waren sie für mich sehr authentisch und ich zweifelte zu keiner Sekunde an, dass sie wirklich existieren könnten.

Die Geschichte braucht ein wenig, um an Fahrt aufzunehmen, da sie jedoch auch anfangs relativ kurzweilig gewesen ist, hat mich das nicht wirklich gestört. Da vor allem das Ende mit einigen Überraschungen auftrumpfen kann, war das ein kurzer und angenehmer Read für zwischendurch.

Ich würde es nicht als Meisterwerk bezeichnen, jedoch hat es wirklich Spaß gemacht, Anna zu erkunden und an Tims Seite zu erfahren, was es mit all dem auf sich hat.

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