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Veröffentlicht am 22.04.2024

Feinste Kriminalliteratur

Allmen und Herr Weynfeldt
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ALLMEN UND HERR WEYNFELDT
Martin Suter

Johann Friedrich von Allmen, kurz Allmen genannt, ist ein charmanter Lebemann, der einst ein Vermögen besaß, eine Villa bewohnte und nie auf Geld achtete.
Zu Allmens ...


ALLMEN UND HERR WEYNFELDT
Martin Suter

Johann Friedrich von Allmen, kurz Allmen genannt, ist ein charmanter Lebemann, der einst ein Vermögen besaß, eine Villa bewohnte und nie auf Geld achtete.
Zu Allmens Leidwesen ist von seinem Vermögen nichts geblieben - alles ist verbraucht - was ihm im übrigen nicht daran hindert, das mittlerweile geliehene Geld mit vollen Händen auszugeben - da kann eine Flasche Wein schon einmal 1000 Franken kosten …
Zum Glück darf er in Restaurants anschreiben und ihm fallen einige Tricks ein, wie man Leute dazu bringt, ihn einzuladen. Der sympathische Allmen ist so gewandt, dass zu guter Letzt immer ein warmer Regen kommt, der ihm Geld in die Taschen spült.
In diesem Roman lernt er Herrn Adrian Weynfeldt kennen. Ein aparter Herr, der die gleichen Dinge wertschätzt, wie er selbst und zum Glück steinreich ist.
Einige Tage später, nach einer Dinnerparty, wird Herrn Weynfeldt ein Gemälde eines großen Meisters gestohlen. Da trifft es sich hervorragend, dass Allmen mit seinen Latino-Hausangestellten Maria und Ehemann Carlos eine Firma betreibt, die sich "Allmen Int. Inquiries" nennt.
Gerne nimmt Allmen die Untersuchung auf, um das gestohlene Gemälde zu finden, doch leider steht der engste Freundeskreis von Herrn Weynfeldt im Fokus seiner Ermittlungen, was wiederum Herr Weynfeldt nicht besonders wertschätzt ...

Wenn Martin Suter einen Krimi schreibt, kann dieser nur elegant, charmant und sehr fein sein.
Das ganze Buch lebt von dem geschmeidigen Charakter Allmens, der sich so gar nicht um seine Finanzen und seine veränderte Lebenssituation kümmert. Ein Genussmensch durch und durch, der einen eloquenten Geschmack für einen guten Tropfen besitzt und das macht ihn in meinen Augen noch sympathischer.
Wer allerdings Spannung sucht, der ist hier falsch. Einen Spannungsbogen gab es nicht und für meinen Geschmack kam auch das Ende ein wenig zu schnell.
Dennoch feinste Kriminalliteratur.
4/ 5

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Ein Buch, das mich auf den Autor neugierig macht!

Wir sehen uns im August
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WIR SEHEN UNS IM AUGUST
Gabriel García Márquez

1975:
Jedes Jahr im August, an dem Todestag ihrer Mutter, fährt Ana Magdalena auf die karibische Insel, um an ihrem Grab einen Strauß Blumen niederzulegen.
Erst ...

WIR SEHEN UNS IM AUGUST
Gabriel García Márquez

1975:
Jedes Jahr im August, an dem Todestag ihrer Mutter, fährt Ana Magdalena auf die karibische Insel, um an ihrem Grab einen Strauß Blumen niederzulegen.
Erst waren die Überfahrten zu der Insel beschwerlich, doch mittlerweile ist die Insel zunehmend touristischer geworden und mit dieser Veränderung kamen die neuen modernen Fähren.
Sie übernachtet jedes Jahr in demselben Hotel.
Dieses Jahr besucht sie ihre Mutter zum achten Mal. Nachdem sie ihren Strauß Blumen am Grab abgelegt hat, macht sie sich zum Abendessen fertig. Nach dem Essen geht sie in eine Bar; nicht wissend, das dieser Besuch ihr Leben verändern wird, denn dort wird sie von einem Mann angesprochen und noch viel später werden sie gemeinsam diese Hotelbar verlassen …

Es ist die Geschichte einer Frau, die einmal im Jahr versucht, aus der für sie festgelegten Konvention der Ehe auszubrechen. Es geht um Eifersucht, Treue und Enttäuschung.

Vor 10 Jahren ist der kolumbianische Nobelpreisträger Gabriel García Márquez verstorben. Diese Geschichte stammt aus seiner Hinterlassenschaft.

Der Schreibstil, der mich in die 50er-Jahre katapultierte, ist für mich brillant und deshalb dominiert und kaschiert er einige ungeschliffene, holprige Passagen des Buches, die der Autor sicherlich vor der Veröffentlichung bearbeitet hätte.

Das kleine Büchlein mit dem eleganten und realistischen Schreibstil hat mich auf weitere Bücher des Autors neugierig gemacht.
Könnt ihr mir eins empfehlen?

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Gutes Buch!

Und Großvater atmete mit den Wellen
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UND GROßVATER ATMETE MIT DEN WELLEN
Trudy Teige

Auch in diesem zweiten Buch von Trudy Teige hat die Autorin wieder eine fiktionale Geschichte mit historischen Fakten und Personen verknüpft.
Während wir ...

UND GROßVATER ATMETE MIT DEN WELLEN
Trudy Teige

Auch in diesem zweiten Buch von Trudy Teige hat die Autorin wieder eine fiktionale Geschichte mit historischen Fakten und Personen verknüpft.
Während wir im letzten Buch „Als Großmutter im Regen tanzte“ von dem Schicksal ihrer Großmutter erfuhren, so handelt ihr neuestes Buch über das Leben ihres norwegischen Großvaters Konrad während des 2. Weltkrieges.

Konrad, der mit seinem Bruder Sverre auf demselben Handelsschiff angeheuert hat, wird 1943 im Indischen Ozean auf dem Weg nach Australien von einem japanischen U-Boot torpediert. Während vier Offiziere, unter ihnen Sverre, an Bord des U-Boots in Gefangenschaft genommen werden, bleibt Konrad mit der übrigen Besatzung auf mehreren Rettungsbooten zurück. Doch es kommt schlimmer. Bevor das U-Boot abtaucht, feuern die Japaner Gewehrsalven auf die Mannschaft. Nur Konrad und ein Schiffsmann überleben.
Doch das Glücksgefühl überlebt zu haben, wehrt nur kurz: Weitere 19 Tage treibt das Rettungsboot auf dem offenen Meer. Die Männer haben weder Wasser noch ausreichend Nahrung, die Sonne scheint erbarmungslos und lässt die Haut verbrennen.
Als das Rettungsboot endlich gesichtet wird, hat nur Konrad überlebt. Er wird in ein Krankenhaus in Java eingeliefert, wo er von der Krankenschwester Sigrid aufopferungsvoll gesund gepflegt wird.
Doch Konrads Odyssee ist noch nicht beendet. Indonesien ist von den Japanern besetzt. Während die Norweger zu Beginn des Krieges noch als „friendly enemys“ einen Sonderstatus genossen, wurden mittlerweile auch diese Landsmänner in Gefangenschaft genommen und in überfüllten Internierungslagern deportiert. Hier herrschen Hunger, Tod und Krankheit.
Ob Sigrid und Konrad die brutalen Machenschaften der Japaner überleben, müsst ihr selber herausfinden.


Der Anfang gefiel mir sehr. Ich war sofort in der Geschichte und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Leider konnte sich der Spannungsbogen ab der Mitte des Buches nicht halten. Es wurde mir zu kitschig. Immer waren unsere Protagonisten, die Auserwählten, die Medizin erhielten oder den sehnlichst Gesuchten wiederfanden. Auch wenn in einigen Szenen die harten Bestrafungen der Japaner gut herausgearbeitet wurden, so fehlte mir irgendwas bezüglich der Glaubwürdigkeit.
Der Schreibstil ist wie auch im letzten Buch, leicht und flüssig, doch für mein Empfinden kommt dieses Buch nicht an seinen Vorgänger heran. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch.
Im Ganzen eine gute Geschichte, die man lesen kann.
4-/ 5

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Hoch aktuell-leider!

Und immer wieder aufbrechen
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Und immer wieder aufbrechen
Sisonke Msimang


Sisonke und ihre Geschwister wachsen im Exil auf: ihr Vater war ein Widerstandskämpfer gegen die Apartheid in Südafrika und musste ins Ausland fliehen.
In ...

Und immer wieder aufbrechen
Sisonke Msimang


Sisonke und ihre Geschwister wachsen im Exil auf: ihr Vater war ein Widerstandskämpfer gegen die Apartheid in Südafrika und musste ins Ausland fliehen.
In Swasiland geboren, aber ständig im Aufbruch. Kaum angekommen und eingelebt, ziehen sie bereits weiter. So wächst Sisonke in Sambia, Kenia, Kanada, und Äthiopien auf. Später studiert sie in Amerika.
Sie ist über 20 Jahre alt, als sie zum ersten Mal nach Südafrika reist. Aber gehört sie dort eigentlich hin?

Sisonke erzählt ihre Lebensgeschichte. Sie wird fast vergewaltigt, sie spürt die Ausländerfeindlichkeit vielerorts, Gewalt und Intoleranz begegnen ihr oft, aber sie ist eine Kämpferin und sie steht für ihr Land und für ihre Hautfarbe ein.

Ein wichtiges Thema, leider noch immer hoch aktuell,
Es ist ein Buch über Familienbande, Verlust, Liebe, Gewalt, sexuelle Übergriffe und Rassismus

Das Buch lies sich gut, aber ich habe bereits fesselndere und lehrreichere Bücher über dieses Thema gelesen, daher gebe ich dem Buch
4/ 5

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Gut, stellenweise langatmig

Machandel
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Machandel
Regina Scheer


Wusstet ihr, dass alle Bücher, die auf den Flügen Europa-Bangkok in den Airlines der Lufthansa, Austrian und SWISS vergessen werden, bei mir in der Schulbibliothek risswisssection ...

Machandel
Regina Scheer


Wusstet ihr, dass alle Bücher, die auf den Flügen Europa-Bangkok in den Airlines der Lufthansa, Austrian und SWISS vergessen werden, bei mir in der Schulbibliothek

risswisssection landen?
Das ist für die Leser, die noch schnell eine Ferienlektüre vor dem Abflug gekauft haben, sehr ärgerlich. Aber vielleicht ist es ein kleiner Trost zu wissen, dass das Buch nicht im Müll gelandet ist, sondern sich noch eine ganze Schul-Community an den Büchern erfreut 🙏🏻
Danke liebe Lufthansa AG

machandel war also in einer der 8 Kisten, die im November 2020 abgegeben wurden.

Das Dorf Machandel in Vorpommern vom Ende des 2.Weltkriegs über die DDR bis in die Neuzeit. Es werden unterschiedliche persönliche Lebensgeschichten, ja sogar aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. #reginascheer versteht es Geschichtswissen mit den Schicksalen unterschiedlichster Protagonisten zu verknüpfen.

Trotzdem gibt es von mir nur
4/5
da ich es streckenweise zu trocken empfand

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