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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr spannend

Eisenberg
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Ich gestehe, dieses war mein erstes Buch von Andreas Föhr und ich war schon sehr gespannt.
Nach den ersten Seiten war ich versucht, das Buch wieder aus der Hand zu legen, denn es gab vier Zeitstränge innerhalb ...

Ich gestehe, dieses war mein erstes Buch von Andreas Föhr und ich war schon sehr gespannt.
Nach den ersten Seiten war ich versucht, das Buch wieder aus der Hand zu legen, denn es gab vier Zeitstränge innerhalb von 20 Seiten. Zwar waren alle aus dem ersten Halbjahr 2015, aber das fand ich noch schwieriger auseinander zu halten als wenn es ein größerer Zeitraum gewesen wäre.
Zum Glück habe ich es nicht aus der Hand gelegt. Zum einen wird es im weiteren Verlauf übersichtlicher und zum anderen fand ich die Geschichte sehr spannend.
Der Krimi ist sehr ausgeklügelt aufgebaut. Erst etwa in der Mitte des Buches hatte ich eine Ahnung wie die verschiedenen Stränge überhaupt zusammenpassen könnten. Trotzdem gab es noch einige überraschende Wendungen, die so nicht unbedingt zu erwarten waren.
Wir begegnen den unterschiedlichsten Protagonisten – vom Obdachlosen über Polzisten bis zum Staatsanwalt ist alles dabei. Die einzelnen Charaktere sind klar gezeichnet und kommen absolut überzeugend rüber und sind teilweise sehr facettenreich.
Trotz seines Umfangs von über 500 Seiten hat die Geschichte für mich keine Längen und der Spannungsbogen hat vom Anfang bis zum Ende gehalten.
Bei Gelegenheit werde ich ein weiteres Buch von Andreas Föhr lesen und wenn es mich auch so überzeugen kann, hat der Autor einen neuen Leser in seiner Fan-Gemeinde gewonnen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolles Buch über die Liebe zum Lesen

84, Charing Cross Road
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Im Jahr 1949 wendet sich Helene Hanff an Marks & Co in London und fragt nach bestimmten Büchern. Aus diesem ersten Brief entwickelt sich über 20 Jahre eine Geschäftskorrespondenz, die im Laufe der Zeit ...

Im Jahr 1949 wendet sich Helene Hanff an Marks & Co in London und fragt nach bestimmten Büchern. Aus diesem ersten Brief entwickelt sich über 20 Jahre eine Geschäftskorrespondenz, die im Laufe der Zeit weit über das geschäftliche hinausgeht. Zwischen Helene Hanff und Frank Doel und den übrigen Angestellten entwickelt sich über die Jahre eine Freundschaft.
Da es sich offiziell um Geschäftsbriefe handelt, wurden diese ordentlich archiviert. Nach dem Tod von Frank Doel hat Helene Hanff die Briefe einem Zeitungsverlag zur Veröffentlichung angeboten. Gott sei Dank interessierte sich ein Buchverlag für die Sammlung und hat sie als Buch veröffentlicht.

Ich war zuerst sehr skeptisch als ich hörte, dass es sich um einen reinen Briefwechsel handelt. Aber dieses schmale nur knapp 160 Seiten zählende Buch beinhaltet so viel. Es erzählt von der Bücher liebenden Helene, die ihre Wünsche mit einer entwaffnenden Direktheit formuliert; dabei witzig und ironisch aber nie verletzend ist. Es erzählt über Freundschaft und Hilfsbereitschaft und den kleinen Widrigkeiten des Lebens.

Vor allen Dingen die ironische Direktheit von Helene Hanff hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Hier eine kleine Kostprobe: “Sie rasender Blitz! Sie machen mich ganz schwindelig, wenn Sie mir …. mit solch atemberaubender Geschwindigkeit herüberschicken. Wahrscheinlich ist Ihnen nicht klar, dass ich sie vor kaum länger als zwei Jahren bestellte. Wenn Sie in diesem Tempo fortfahren, werden Sie einen Herzinfarkt bekommen!“

Dieses Buch ist ein köstliches Kleinod und bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.03.2024

Spannende Fortsetzung

Blutrot
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In ihrem zweiten Fall beschäftigen sich Áróra, die eigentlich im Bereich Wirtschaftskriminalität ermittelt und ihr Freund, der Polizist Daníel mit einer Entführung, die allerlei Fragen aufwirft.

Nach ...

In ihrem zweiten Fall beschäftigen sich Áróra, die eigentlich im Bereich Wirtschaftskriminalität ermittelt und ihr Freund, der Polizist Daníel mit einer Entführung, die allerlei Fragen aufwirft.

Nach „Höllenkalt“ war ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und ob sie mich so fesseln könnte, wie der erste Band. Ich wurde nicht enttäuscht! Mir hat „Blutrot“ sogar noch etwas besser gefallen.

Bei den Protagonisten ist mein Verhältnis zu Áróra etwas distanziert. Ganz anders geht es mir da mit Daníel, der sowohl mit den Opfern als auch den Tätern Mitgefühl zeigt. Sein Anteil verschiebt sich bei diesem Fall zugunsten seiner jungen und ehrgeizigen Kollegin Helena.

Kurze Kapitel, wechselnde Perspektiven und nicht zuletzt der Spannungsaufbau sorgen für einen guten Lesefluss, so dass die Seiten bei mir nur so dahinflogen. Mir gefällt die Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben der Ermittler sehr gut. Die bildhaften Beschreibungen ließen die karge Landschaft Islands vor meinem inneren Auge entstehen.

Eine gelungene und spannende Fortsetzung, die auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Trotzdem halte ich es für sinnvoll, den Vorgängerband zuerst zu lesen.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Wenn alles für Madeira spricht

Das Lied der Sturmvögel
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Nachdem mir „Im Schatten des Flammenbaums“ von Anna Levin so gut gefallen hatte, musste ich auch unbedingt „Das Lied der Sturmvögel“ lesen.

In diesem Roman nimmt uns die Autorin mit auf die wunderschöne ...

Nachdem mir „Im Schatten des Flammenbaums“ von Anna Levin so gut gefallen hatte, musste ich auch unbedingt „Das Lied der Sturmvögel“ lesen.

In diesem Roman nimmt uns die Autorin mit auf die wunderschöne Insel Madeira. Sehr bildhaft wird die einzigartige Natur, die Farbenpracht und ihre Vielfalt auf dem kleinen Fleckchen Erde beschrieben.

Auch in diesem Roman macht uns Anna Levin auf eine bedrohte Tierart aufmerksam. Es geht um die sogenannten Freiras – Sturmvögel, die nur noch auf Madeira brüten. Für die bedrohte Tierart bedeutete der Brand im Jahr 2010, in dem ein Großteil der Brut umkam eine Katastrophe.

Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich, aber sie haben eins gemeinsam …. ihre Liebe zu Madeira. Für die Journalistin Lisa ändert sich nach einem Schicksalsschlag und ihrem Urlaub auf der Insel ihr Leben komplett. Durch ihre Freundschaft mit dem blinden Korbmacher Hermigo bekommt sie eine andere Sichtweise auf das Leben. Der Dritte im Bunde ist der Ranger und Ornithologe Filipe, dessen Bestreben es ist, die Sturmvögel zu schützen.

Ich habe in diesem Buch nicht nur etwas über die Insel Madeira und ihren Sturmvögeln gelernt, sondern auch über die Augenkrankheit Amaurose, einer Erbkrankheit, die zur Erblindung führen kann. Wissenswerte und interessante Fakten wurden geschickt in eine fiktive Liebesgeschichte verpackt, so dass ein unterhaltsamer Roman entstanden ist, der von mir 4,5 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Wechselvolle Zeiten in Estland

Die Zeit der Birken
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Ich mag die Bücher von Christine Kabus sehr gerne. Sie versteht es, historische Fakten interessant zu verpacken. Auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht.

Der historische Strang beschäftigt sich mit ...

Ich mag die Bücher von Christine Kabus sehr gerne. Sie versteht es, historische Fakten interessant zu verpacken. Auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht.

Der historische Strang beschäftigt sich mit der Geschichte Estlands, beginnend kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch der andere Strang spielt in der Vergangenheit; wir befinden uns nun in Schleswig-Holstein Mitte der siebziger Jahre.

In beiden Strängen begleiten wir Teenager, die ihre erste große Liebe erleben eine ganze Weile durch ihr Leben. Ihre Geschichten ähneln sich in bedeutsamen Punkten, sind aber dennoch sehr unterschiedlich. Beide Mädchen waren mir sofort sympathisch und ich habe mich mit ihnen gefreut und auch mit ihnen gebangt und gelitten. Einige andere Personen in ihrem direkten Umfeld waren mir nicht nur unsympathisch, sondern ich hätte sie teilweise gerne geschüttelt und ihnen meine Meinung gesagt.

Ich mag den flüssigen Schreibstil, der neben den wechselnden Schauplätzen und Perspektiven dafür sorgt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Sehr hilfreich gerade für den Estland-Teil fand ich die Karten am Anfang des Buches. Allerdings gab es mir in dem aktuelleren Strang einige Wiederholungen zu viel. Im historischen Strang hätte ich mir dafür an manchen Stellen mehr Ausführlichkeit gewünscht bzw. hätte gerne etwas zu dem Schicksal und dem Verbleib bestimmter Personen erfahren.

Besonders beeindruckt hat mich wieder einmal die tolle Recherche von Christine Kabus. Ich habe bei der Lektüre wieder viel lernen können, denn über die wechselvolle Geschichte Estlands und seiner Bewohner wusste ich so gut wie gar nichts.

Insgesamt eine sehr informative, unterhaltsame und emotionale Geschichte, die mit 4,5 Sternen in meiner Bewertung nur knapp an der vollen Sternezahl vorbeischrammt.

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