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Veröffentlicht am 04.04.2024

Sylt leben und atmen

Sylt im Getriebe
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Die 56jährige Marina will eigentlich gerade eine Psychotherapie beginnen, um ihre Panikattacken in den Griff zu bekommen, da ereilt sie der Hilferuf ihrer Cousine Sabine. Sabine betreibt einen Fahrradverleih ...

Die 56jährige Marina will eigentlich gerade eine Psychotherapie beginnen, um ihre Panikattacken in den Griff zu bekommen, da ereilt sie der Hilferuf ihrer Cousine Sabine. Sabine betreibt einen Fahrradverleih auf Sylt und braucht dringend Marinas Hilfe im Geschäft, da sie selbst nach Barcelona muss, um ihre Tochter Bea zu unterstützen. Eine große Herausforderung für Marina, die es natürlich zu bewältigen gilt, aber was wird ihr Mann Rolf sagen, wenn sie ihn alleine lässt? Marina macht sich aller Widersetzlichkeiten zum Trotz auf den Weg.

Mit wunderbar gewählten Worten, wird die Geschichte beschwingt und in schöner Sprache von der Autorin erzählt. Der Schreibstil der Autorin hat eine großartige Qualität und gefällt mir sehr gut. Die Botschaft des Buches ''Glück'' kommt dabei schön und deutlich zum Vorschein. Hier fühle ich mich wohl beim Lesen. Der Roman spiegelt gut das Lokalkolorit der Insel Sylt wider; ich sehe die Landschaft vor mir und kann die frische Nordseebrise atmen. Das verwendete Tempo ist angenehm und ich fliege nur so durch den Roman, das Lesen macht mir große Freude. Die Figuren, die Hauptcharaktere ebenso wie die kleinen Nebendarsteller, stecken voller Kraft und Leben, ihre Eigenschaften passen im Spiel hervorragend zueinander und ich folge ihnen bereitwillig und lasse sie freudig in mein Herz einziehen. Marinas Weg und ihre Entwicklung sind zauberhaft zu sehen und es macht Spaß sie zu begleiten.

Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Ich bin sicher, dass es alle Leserinnen und Leser ebenso lieben wie ich, sich nach Sylt treiben zu lassen - die perfekte Wochenendlektüre. Unterhaltung ist dabei garantiert. Dies war mein erstes Buch der Autorin Claudia Thesenfitz, doch ich komme liebend gerne jederzeit wieder zurück.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Pia Korittki ermittelt wieder

Ostseefinsternis
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Die junge Stella Böttcher wird nachts auf dem Heimweg nach der Arbeit im Restaurant brutal überfallen. Kurze Zeit später stirbt ein Mann durch eine Vergiftung. Pia, die gerade erst ihren Urlaub angetreten ...

Die junge Stella Böttcher wird nachts auf dem Heimweg nach der Arbeit im Restaurant brutal überfallen. Kurze Zeit später stirbt ein Mann durch eine Vergiftung. Pia, die gerade erst ihren Urlaub angetreten hat, kann sich ihre Auszeit also abschminken und übernimmt die Ermittlungen. Dabei hatte sie einen schönen, ruhigen Urlaub mit ihrem siebenjährigen Sohn Felix und ihrem Partner Marten an der Ostsee verbringen wollen … Worum geht es bei dem Mordfall, hängt er mit dem Überfall zusammen oder handelt es sich um einen großen Zufall?

Sofort stecke ich mitten in der Geschichte drin. Eindringlich und in exzellenter Sprache erzählt die Autorin ihre Story. Die Szenen sind fantastisch gut gestaltet, das Setting ist perfekt. Ich sehe alles war meinen geistigen Augen ablaufen, wie in einem Film. Ich fiebere mit den Charakteren mit und kann mich hervorragend ins Geschehen einfühlen. Die Polizeiarbeit ist extrem aufregend und wirklichkeitsnah erzählt, alles wurde von der Autorin glaubhaft in Szene gesetzt. Die Landschaftsbilder sind so ansprechend und ich bekomme große Lust, die Schauplätze im wirklichem Leben zu besuchen. Die Figuren sind allesamt authentisch und stecken voller Leben, sie spielen und fügen sich in Perfektion miteinander zu einem Ganzen zusammen. Eva Almstädt kann mich auch in diesem 19. Band um die Kommissarin Pia Korittki auf ganzer Linie beeindrucken und erstklassig unterhalten. Dieses Buch verdient die Auszeichnung "Pageturner'' wie kein anderes. Die Spannung liegt auf hohem Niveau und wird die ganze Zeit über gehalten. Die Twist und Wendungen imponieren mir sehr. Die Atmosphäre ist faszinierend und verursacht mir Gänsehaut.

So klar vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Krimifans kommen hier garantiert voll auf ihre Kosten mit einem klasse Fall und herrlichen Figuren, die ihre Ecken und Kanten haben.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Usedom Band 1

Möwen, Strand und Küstentod - Die verschollene Meerjungfrau
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Ein wunderbarer Cosy-Crime, der mich von der ersten Seite an mitgenommen hat. Die Charaktere sind fantastisch angelegt und fügen sich herrlich zu einem Ganzen zusammen. Die Geschichte selbst ist super ...

Ein wunderbarer Cosy-Crime, der mich von der ersten Seite an mitgenommen hat. Die Charaktere sind fantastisch angelegt und fügen sich herrlich zu einem Ganzen zusammen. Die Geschichte selbst ist super spannend und mitreißend von der Autorin erzählt. Die Landschaft ist beeindruckend beschrieben. Usedom sehe und atme ich fast durch dieses Buch. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Wie gerne möchte ich mehr von Ulla, Klaus und Bernhard und selbstverständlich Gundula lesen. Bitte unbedingt fortsetzen.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Zwänge

Ein Blick zurück zu dir
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Großbritannien ist europaweit das einzige Land, das Zwangsadoptionen erlaubt. Eltern verlieren ihre Kinder bereits bei kleineren Versäumnissen. In Judiths Fall, im Glasgow der 60er Jahre war der fehlende ...

Großbritannien ist europaweit das einzige Land, das Zwangsadoptionen erlaubt. Eltern verlieren ihre Kinder bereits bei kleineren Versäumnissen. In Judiths Fall, im Glasgow der 60er Jahre war der fehlende Vater der Grund für die Adoption. Judith blieb keine andere Wahl nach James' Verschwinden, als sich an das Heim für unverheiratete Mütter zu wenden. Jimmy hingegen weiß bis heute - 50 Jahre später - noch nichts von seiner Vaterschaft. Das Leben von Jimmy und Judith wäre wohl komplett anders verlaufen, ohne diesen massiven staatlichen Eingriff. Jetzt begegnen sich die beiden zufällig wieder. Und Judith erkennt ihn sofort an seinen Augen, als er ihren Reparatur-Shop betritt. Der Grund für diese Reparaturen hat für die Kunden zumeist sentimentale Gründe, sie wollen ihre Erinnerungen behalten, an liebgewonnene Stücke, die Geschichte dahinter ist ihnen wichtig. Für Jimmy und Judith bedeutet das Wiedersehen so viel mehr.

Einfühlsam und mit starken Gefühlen versehen ist die Geschichte von Juduth und Jimmy.
Anstey Harris ist das Pseudonym der britischen Autorin Anstey Spraggan. Sie ist selbst ein Adoptivkind, das 1965 im Heim für unverheiratete Mütter in Liverpool geboren wurde, und ihr dritter Roman, der im Original „When I First Held You“ heißt, basiert natürlich stark auf dieser eigenen Erfahrung. Der Schreibstil der Autorin ist brillant, natürlich und eindringlich. Liebend gerne folge ich den Figuren durch den Roman und lasse sie bereitwillig in mein Herz. Die Geschichte bewegt mich zutiefst. Die verwendete Sprache ist wunderschön und harmonisch. Die Charaktere sind lebendig und glaubwürdig.

Von Herzen vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es so klar weiter. Leserinnen und Leser, die eine Vorliebe für einen Blick hinter die Beweggründe für Geschichten haben, die gerne tiefer hineintauchen mögen in eine Materie, sind hier genau richtig und werden bei der Lektüre prächtig unterhalten.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Ostalgie

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Eine Nachricht aus seiner Vergangenheit schreckt Heinz Labensky aus seinem eintönigen Leben im Altersheim auf, so sehr, dass er sich auf eine Reise begibt. Es ist seine erste Reise seit nun wohl zehn Jahren ...

Eine Nachricht aus seiner Vergangenheit schreckt Heinz Labensky aus seinem eintönigen Leben im Altersheim auf, so sehr, dass er sich auf eine Reise begibt. Es ist seine erste Reise seit nun wohl zehn Jahren und es wird, wie er zumindest annimmt, auch die letzte seines Lebens werden. Er macht sich auf, um etwas über den Verbleib seiner Jugendliebe Rita zu erfahren, damals war sie urplötzlich verschwunden. Wird es ihm gelingen, Antworten zu finden?

Dieser Roman ist wie eine literarische Reise in die Vergangenheit. Die Reise, auf die wir Leserinnen und Leser uns begeben, steckt voller Nostalgie oder besser formuliert voller Ostalgie. Der Protagonist Heinz reist an die Ostsee, um schlussendlich auch seine eigene Vergangenheit aufzuarbeiten. Dabei trifft er auf viele Zufallsbekannschaften, die ihm helfen, die Reise zu bewältigen.

Voller Herzenswärme, mit gut pointiertem Witz ist dieses Buch geschrieben. Ich bin sofort bei Heinz und möchte mehr über ihn und sein Leben erfahren. Er ist ein vielleicht etwas sonderbarer und verschrobener Kauz, der sich in der modernen Welt nicht so gut auskennt, doch der das Herz auf dem rechten Fleck hat.

Der Schreibstil des Autoren-Ehepaares Anja und Michael Tsokos gefällt mir unglaublich gut. Es gibt, zu Heinz eigener Geschichte, einen tiefen, ehrlichen Einblick in die dunkle Seite der Historie der DDR. Wahre Stories um das Netz der Agenten und die Machenschaften der Stasi, spurlos verschwundene Menschen, verborgene Geheimnisse. Der Roman vermischt Fiktives mit realen Geschehnissen. Heinz' Weg ist auch der Versuch, einer Bewältigung eines Stücks ostdeutscher Geschichte. Sie können mich von der ersten bis zur letzten Zeile einfangen und mitnehmen. Die verwendete Sprache ist dabei angenehm wie anspruchsvoll. Das Buch sprüht vor Retro-Begriffen, an die sich nicht nur Heinz Labensky gerne erinnert. Seine Sehnsucht nach Erklärungen sowie seine Gefühlswelt sind hervorragend deutlich beschrieben. Ich fühle mich bei der Lektüre des Romans exzellent unterhalten, hier tauche ich gerne ein.

Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Heinz Labensky auf seinem Weg ein Stück weit zu begleiten, macht einfach nur Freude. Die Welt aus seiner Sicht zu erlesen ist melancholisch und heiter zugleich.

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