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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2024

Eine unterhaltsame Erfahrungsreise, die auch tröstet und weiterhilft

Herr G. hat Angst
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Das unterhaltsam geschriebene Buch „Herr G. hat Angst und macht sich auf die Reise durch Philosophie, Wissenschaft und Spiritualität“ ist ein lesenswerter Ratgeberroman. Thorsten Glotzmann erfindet einen ...

Das unterhaltsam geschriebene Buch „Herr G. hat Angst und macht sich auf die Reise durch Philosophie, Wissenschaft und Spiritualität“ ist ein lesenswerter Ratgeberroman. Thorsten Glotzmann erfindet einen „irrenden Ritter von verängstigter Gestalt“ und erzählt zugleich von seiner eigenen verzweifelten Suche nach lindernden Angst-Strategien. Durch diesen Kunstkniff lernte ich als Leserin auch in meiner eigenen Wahrnehmung einen Schritt zurückzutreten und das eigene Erleben wie einen Film zu betrachten. Wenn es sich nicht um irreale Ängste handelt, sondern um begründete Gesundheitssorgen, braucht es einen gewissen Abstand, um die Wege aus dem Angstlabyrinth überhaupt zu erkennen. Das Kapitel über Spiritualität, in dem es mitunter um Achtsamkeit, Meditation, Selbstmitgefühl und Nicht-Ich-Erfahrungen geht, war für mich persönlich deshalb die größte Bereicherung, aber aus allen anderen Kapiteln konnte ich ebenso interessante neue Perspektiven für mich mitnehmen. Denn die Erlebnisse des Herrn G. werden zwar mit einem Augenzwinkern erzählt, aber sie laden auch dazu ein, zu reflektieren, ob die vorgestellten Erkenntnisse aus Philosophie, Wissenschaft und Spiritualität in der eigenen Situation hilfreich sein könnten.

Fazit: Anfangs begleitete ich Herrn G. auf einem Fluchtweg, der sich im späteren Erzählverlauf in eine amüsant beschriebene Erfahrungsreise wandelte, die für mich, über die letzte Buchseite hinaus, tröstende Erkenntnisse bereithält. Herrn Glotzmann ist es somit gelungen, meine Neugier auf die Herausforderungen des Lebens neu zu entfachen und ich bin nun auf meine eigenen Reiseerfahrungen gespannt.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Originelle Fantasyneuschöpfung, die begeistert

Nightowls
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Urban Fantasy ist ein Genre, in das ich immer wieder gerne Leseausflüge unternehme und ich genieße diese ganz besonders, wenn sich die magische Welt einer Geschichte nicht allzu sehr an altbekannten Fantasieschöpfungen ...

Urban Fantasy ist ein Genre, in das ich immer wieder gerne Leseausflüge unternehme und ich genieße diese ganz besonders, wenn sich die magische Welt einer Geschichte nicht allzu sehr an altbekannten Fantasieschöpfungen orientiert. Es gibt schon so viele Bücher, in denen Vampire, Dämonen, Hexen und Gestaltwandler vorkommen.

Zum Glück durfte ich nun einen neu erdachten Kreativschatz mit eigenen Gesetzmäßigkeiten erkunden: In dem Buch „Nightowls. Boten der Dämmerung“ von der Autorin Kathrin Tordasi gerät das empfindliche Gefüge von Chaos und Ordnung aus dem Gleichgewicht. Als die zerstörerischen Chaoskräfte den Weg von zwei seit der Kindheit befreundeten Nachtboten kreuzen, ahnen Nyx und James nicht, dass ihnen nur noch wenig Zeit bleibt, um den Weltuntergang zu verhindern. Zum Glück haben sie HelferInnen an ihrer Seite, die sie bei dieser gefährlichen Herausforderung unterstützen. Doch die Trennlinie zwischen Tag und Nacht verliert sich in der Dämmerung und es ist bis zum Schluss des Buches schwer zu erkennen, wen das Chaos letztlich auserwählt hat und wer auf welcher Seite steht. Indem die Autorin verschiedene Erzählstimmen zu Wort kommen lässt, erschafft sie ein mehrperspektivisches Bild des Handlungsgeschehens, das einen nicht zur Ruhe kommen lässt und bestens unterhält. Denn jenes komplexe Beziehungs- und Moralgefüge hält die Spannung bis zum Schluss aufrecht und lässt zwischendurch immer wieder Fragen aufkommen, deren Beantwortung man, lesetaumelnd von Kapitel zu Kapitel, voller Neugier herbeisehnt. Letztlich münden unerwartete Wendungen in ein spektakuläres Finale, das nur noch eine Frage in den Vordergrund stellt: Kann das Loslassen von Schuldgefühlen und Vergangenem nicht nur die eigene Gegenwart erleichtern, sondern auch die Zukunft der Menschheit retten?

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Ein ermutigender Fantasyroman über die Kraft von Hoffnungsfunken

Sparks
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Endlich wieder ein Fantasywerk, das nicht nur ein neuartiges Handlungsgeschehen erschafft, sondern auch die inneren Landkarten der Hauptfiguren authentisch zeichnet und dadurch mitfühlen lässt: Bereits ...

Endlich wieder ein Fantasywerk, das nicht nur ein neuartiges Handlungsgeschehen erschafft, sondern auch die inneren Landkarten der Hauptfiguren authentisch zeichnet und dadurch mitfühlen lässt: Bereits innerhalb weniger Leseminuten fand ich mich mitten im Zirkus-Geschehen und somit quasi im Duell zwischen Gut und Böse wieder. Der beseelte Erzählstil von J. R. Dawson ist so wunderbar eindringlich und detailreich. Während der Lektüre stellte ich mir immer wieder die Frage, wie ich selbst eine übernatürliche Fähigkeit nutzen würde? Zum Wohle aller Menschen und zur Erleichterung ihrer Schicksalsschläge oder letztlich doch nur für rein egoistische Zwecke? Auf mich wirkten die dargestellten, sehr unterschiedlichen Charaktere mit ihren Handlungsmotiven lebensecht und ich verstand relativ schnell, dass es in diesem Buch auch um das Thema „Toxische Beziehungen“ geht. Ringmasters Vergangenheit als Ruth, die sie mit dem düsteren, sich nach ihrer Anerkennung und Bewunderung sehnenden Edward verbracht hat, durchzieht die Geschichte mit kleinen Rückblicken, welche zum Verständnis des gesamten Beziehungsgeflechts beitragen und in ihren Bann ziehen. Auch Ringmasters eigensinnige Charakterstärke sowie ihre zeitgleich durch Selbstzweifel bestimmte innere Zerrissenheit wurden von der Autorin plausibel herausgearbeitet. So schloss ich die Zirkusdirektorin in mein Herz und fieberte mit ihr und ihren Freunden mit, als sie sich dem Circus King und einer noch viel größeren Gefahr in der Zukunft, deren Bannung nahezu unmöglich scheint, stellen mussten.

Der Krieg als Szenario einer vollkommenen Zerstörung erinnert an Herausforderungen und Krisen, denen wir in unserer Wirklichkeit auch gegenüberstehen und mir gefällt sehr, welchen Ausgang die Autorin für ihren ersten Roman gewählt hat. Zwischen den Zeilen glimmen immer wieder hoffnungsvolle Botschaftsfunken, die in eine spannende sowie weise Geschichte eingebunden sind und das Ende des überzeugenden Romans offenbart eine Definition von Mut, die richtungsweisend sein kann und Ohnmachtsgefühle verstummen lässt.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Gesund alt werden: Erstaunliche Erkenntnisse aus der Langlebigkeitsforschung

Jung bleiben, alt werden
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„Jung bleiben, alt werden.“ Dieser kurze Satz fasst mein Hauptanliegen und gewiss das vieler Menschen wunderbar treffend zusammen. Ein möglichst hohes Alter zu erreichen wäre jedoch nur dann erstrebenswert, ...

„Jung bleiben, alt werden.“ Dieser kurze Satz fasst mein Hauptanliegen und gewiss das vieler Menschen wunderbar treffend zusammen. Ein möglichst hohes Alter zu erreichen wäre jedoch nur dann erstrebenswert, solange die gesundheitliche Verfassung auch eine zufriedenstellende Lebensqualität und Selbstständigkeit im Alltag ermöglichen würde. Doch wie bleibt man bis ins hohe Lebensalter gesund?
Die Langlebigkeitsforschung widmet sich jener Fragestellung und beschäftigt sich mit den neuesten (epi)genetischen, biologischen und medizinischen Erkenntnissen, um diese im Rahmen von Studien näher zu untersuchen und für eine zukünftig denkbare, personalisierte Medizin nutzbar zu machen. In seinem neu erschienenen Buch schildert der Autor, Dr. Slaven Stekovic, hochinteressant und zugleich unterhaltsam, wie genetische Veranlagungen, Lebensumstände und Stoffwechselvorgänge den Alterungsprozess beeinflussen. Mir gefiel besonders gut, dass ich mir die faszinierend vielseitigen Informationen bereits während des einmaligen Lesens einprägen konnte, denn die klug gewählten Metaphern und Beispiele aktivieren das eigene Vorstellungsvermögen und tragen so zu einem schnellen Verstehen und Einprägen bei. Ich habe viel Neues gelernt und ertappe mich manchmal dabei, wie ich diese eigentlich für jeden Menschen relevanten Informationen am liebsten im Bekanntenkreis verbreiten und weitergeben würde. Allerdings kann ich mir vorstellen, wie diese Informationsübergriffigkeit wirken würde und halte mich deshalb besser zurück. Stattdessen empfehle ich dieses außerordentlich lesenwerte Sachbuch, denn seine plausiblen Zusammenhangserklärungen mahnen nicht an, sondern geben auf eine motivierende Weise Wissen und Werkzeuge in die Hand, um gut für seinen eigenen Körper sorgen zu können. Darüber hinaus erhält man als LeserIn einen guten Überblick darüber, welche realistischen Ziele die Langlebigkeitsforschung zukünftig anstrebt.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Kleine Anbauflächen sinnvoll nutzen und Fensterbretter zu Grünoasen umgestalten, die eine gesunde, frische Ernährung ermöglichen

Fensterbrettgarten
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Der Selbstanbau von Gemüse ist ohne einen angeborenen grünen Daumen nicht ganz so einfach, lohnt sich jedoch nicht nur geschmacklich, sondern auch ernährungsphysiologisch. Letztes Jahr begann ich mit meinen ...

Der Selbstanbau von Gemüse ist ohne einen angeborenen grünen Daumen nicht ganz so einfach, lohnt sich jedoch nicht nur geschmacklich, sondern auch ernährungsphysiologisch. Letztes Jahr begann ich mit meinen ersten Anbauversuchen und kann nun endlich selbst beeinflussen, woher das verwendete Saatgut stammt und welche Düngemittel zum Einsatz kommen. Seitdem bin ich auf der Suche nach geeigneten Sachbuchratgebern, die mich unterstützend anleiten und mir das notwendige Wissen vermitteln, um mein relativ kleines Anbau-Platzangebot möglichst vielfältig und ertragreich zu nutzen.

Frau Deike Haßler zeigt in ihrem Buch „Fensterbrettgarten“ auf, wie sogar Fensterbänke in Minigärten verwandelt und jahreszeitenunabhängig zum Anbau von Gemüse, Kräutern und sogar Obst genutzt werden können. Durch die Lektüre des Buches habe ich erfahren, wie ich den richtigen Fensterbrettstandort auswähle und durch die Düngeempfehlungen weiß ich nun, dass ich zukünftig sogar Kochwasser nicht mehr im Abfluss entsorgen sollte und wie ich vermeintlichen Küchenabfall besser nutzen kann. Die ressourcensparende und umweltbewusste Ausrichtung des Ratgebers finde ich besonders gelungen. Wissenswert und interessant sind zudem die vielen Pflanzenportraits, welche in einer kurzen Auflistung alle relevanten Informationen über Vorzucht, Ernte, Standort, Krankheiten, Schädlinge, Nährstoffbedarf und Sortenempfehlung angeben und zudem begleitend weitere Tipps und Ratschläge bereithalten. Auch für fortgeschrittene GärtnerInnen wird vermutlich so mancher Geheimtipp zwischen den Zeilen zu finden sein.

Für mich ist das abwechslungsreich gestaltete Praxisbuch eine wahre Schatzquelle an neuem Wissen (über mir unbekannte Pflanzensorten, Aquaponik, Vertikales Gärtnern). Die anschaulich beschriebenen Anleitungen vermitteln das Gefühl, dass es mir durchaus sein wird, einige der aufgezeigten Anbauexperimente erfolgreich umzusetzen und ich freue mich schon auf die bald zu erntenden Lebensmittel, die unsere Mahlzeiten durch Frische und Geschmack aufwerten werden.

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