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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2021

spannend und brutal

Raum der Angst
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Sieben Teilnehmer eines psychologischen Experiments, bei dem es um das menschliche Verhalten in Escape Rooms geht, wurden ausgewählt, um sieben Räume zu erforschen. Nachdem es den sieben, die unterschiedlicher ...

Sieben Teilnehmer eines psychologischen Experiments, bei dem es um das menschliche Verhalten in Escape Rooms geht, wurden ausgewählt, um sieben Räume zu erforschen. Nachdem es den sieben, die unterschiedlicher nicht sein könnten, gelungen ist, den ersten Raum zu verlassen, treffen sie auf Hannah, die nicht nur behauptet, kein Teil des Experiments zu sein, sondern bestreitet, dass ein solches überhaupt stattfindet, da sie entführt worden sei. Die Teilnehmer müssen nun nicht nur versuchen, aus dem zweiten Raum zu (ent-) kommen, sondern auch entscheiden, ob Hannah die Wahrheit sagt oder lügt. Als es dann brenzlig wird, merken alle acht, dass es kein Spaß ist, sondern es im Gegenteil um Leben und Tod geht. Ein Psychopath spielt ein Spiel und wir sind mittendrin.

Gefallen hat mir, dass der Autor mich nicht sofort mit allen Personen und Namen überfallen hat, sondern diese gruppenweise hintereinander vorgestellt hat. Dies hat es etwas leichter gemacht, sich die Teilnehmer zu merken. Abwechselnd werden wir einerseits Zeuge, wie die Teilnehmer versuchen, die Rätsel zu lösen und zu überleben, andererseits läuft parallel hierzu die Ermittlung, die uns eine Pause gönnt von den sehr blutigen, fast schon barbarischen Ereignissen. Die ein oder andere Tötungsart ist nichts für schwache Nerven; wer es eher unblutig mag, sollte einzelne Szenen überblättern oder Abstand nehmen. Die Rätsel haben mir gut gefallen, die Hintergründe waren schlüssig und auch die Auflösung machte Sinn. Es ist ein Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung, die das Ende vermuten lässt. Von mir gibt es 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Knallhart durchgeboxt

Frau Faust – Der letzte Kampf
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Die nach ihrem letzten Fall suspendierte Kriminalhauptkommissarin Kata Sismann hadert mit ihrer Diagnose; es steht fest, dass sie unter dem faustkämpferischen Syndrom leidet, eine Folge ihrer Boxkarriere. ...

Die nach ihrem letzten Fall suspendierte Kriminalhauptkommissarin Kata Sismann hadert mit ihrer Diagnose; es steht fest, dass sie unter dem faustkämpferischen Syndrom leidet, eine Folge ihrer Boxkarriere. Eine experimentelle Therapie in den USA verspricht Heilung, allerdings braucht Kata dafür mindestens hunderttausend Euro, um überhaupt aufgenommen zu werden. Ihr ehemaliger Kollege vermittelt ihr einen Job bei einer Sicherheitsfirma, Kata soll dort als ersten Auftrag die Verlobte eines russischen Geschäftsmannes suchen. Erste Spuren führen zu einer umstrittenen Klinik und einem russisch-orthodoxen Priester, allerdings läuft Kata die Zeit davon, denn plötzlich verschwinden Zeugen und eine Tote taucht auf, von der verschwundenen Russin aber fehlt jede Spur.

Dies ist der zweite Teil der Reihe mit Kriminalhauptkommissarin Kata Sismann und ich war sehr neugierig darauf, wie es weitergeht. Den ersten Band habe ich gerne gelesen, hatte aber auch einige Kritikpunkte, die ich in meiner Rezension begründet habe. Man muss den Vorgänger nicht zwingend gelesen haben, um alles zu verstehen, es gibt genug Hin- und Verweise auf die vorangegangenen Ereignisse, die einiges erklären, dennoch brauchte ich ein paar Seiten, um alles für mich zu sortieren, weil meine Lektüre bereits so lange zurücklag. Im Laufe der Geschichte habe ich aber genug Informationen gesammelt, um problemlos folgen zu können.

Die Protagonistin gefiel mir im vorliegenden Buch besser, als es im ersten Teil der Fall war. Ich konnte mich in ihre Situation hineinversetzen, konnte verstehen, was sie antreibt. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, einige Dinge, die mich störten, wurden beseitigt und wenn nicht, dann zumindest so abgemildert, dass es eine Freude war, auf ihrer Seite zu sein. Der Fall selbst war schlüssig, realistisch und ich mochte die Überschneidungen zwischen polizeilichen und privaten Ermittlungen sehr. Die Autorin hat nicht zu dick aufgetragen, ich fieberte dem Finale entgegen und wurde nicht enttäuscht. Das Ende war schön, der Nachsatz tragisch, es bleibt abzuwarten, was da noch kommt. Ich freue mich drauf!

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Großartiger Thrill!

Der Mentor
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Zwei tote Frauen werden im Wald aufgefunden, im Nacken die römischen Zahlen I und III eingeritzt. Von einer Leiche mit der Nummer II fehlt jede Spur, in der Nähe jedoch entdecken die Ermittler eine nackte ...

Zwei tote Frauen werden im Wald aufgefunden, im Nacken die römischen Zahlen I und III eingeritzt. Von einer Leiche mit der Nummer II fehlt jede Spur, in der Nähe jedoch entdecken die Ermittler eine nackte Frau mit dem Kopf Richtung Boden, deren ausgebreitete Hände mit Seilen am Baumstamm befestigt sind, im Nacken eine eingeritzte IV. Es wird eine Sondereinheit gebildet, die Hilfe von der LKA München erhält, denn allen ist klar, dass dies nur der Anfang ist. Mit Hochdruck wird nach der vermissten Frau gesucht, die nummeriert wurde, da tauchen Hinweise auf, dass diese gesehen worden ist.

„Sein Verstand sagte ihm, dass er sich abwenden sollte, aber er konnte nicht. Weit über ihren Köpfen auf mindestens vier Metern Höhe schwebte eine weitere Leiche, eine Frau.“ (Seite 31)

Bereits nach den ersten Sätzen bin ich begeistert von dem Schreibstil, weiß nach wenigen Seiten, dass dieser Thriller gut werden wird. Der ständige Wechsel der Perspektive und die unterschiedlich langen Kapitel führen dazu, dass ich durch das Buch fliege, als gäbe es keinen Morgen mehr. Fast sofort geht die Geschichte fulminant los und es folgen viele Stellen, die blutig und brutal gestaltet sind, dabei gibt es allerdings nicht zu viele reißerische Ausführungen, die Gemetzel stehen nicht im Mittelpunkt. Die Spannung wird nicht weniger, als die Sicht der Täterpersonen geschildert wird, ohne einen Hinweis darauf, wer diese tatsächlich sind. Natürlich gibt es Verdächtige, aber die Autorin versteht es meisterhaft, die Hinweise so zu platzieren, dass ich mit den meisten Spuren nicht nur nichts anfangen kann, sondern im Gegenteil auf falsche Fährten reingefallen bin.

Dies war ein großartiger Thriller, der mir spannende Lesestunden beschert hat, lediglich bei der Auflösung fehlte mir ein wenig der Sinn. Hier hätte ich mir schlüssigere Erklärungen gewünscht, dies ist aber der einzige Kritikpunkt. Ansonsten gibt es nichts zu meckern, gerne empfehle ich das Buch weiter und freue mich auf weitere Werke von Svenja Diel.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Zweiter Auftritt von Kommissar Wim Schneider überzeugt

Hinter Liebfrauen
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Kommissar Wim Schneider erholt sich in einer Klinik im Harz von seiner Tumoroperation, als er vom tragischen Unfall seiner Yogalehrerin erfährt. Dieser erscheint merkwürdig, weil die Frau kurz vorher auf ...

Kommissar Wim Schneider erholt sich in einer Klinik im Harz von seiner Tumoroperation, als er vom tragischen Unfall seiner Yogalehrerin erfährt. Dieser erscheint merkwürdig, weil die Frau kurz vorher auf dem Parkplatz der Klinik beobachtet wurde, wie sie mit einer unbekannten Person in heftigen Streit geriet, sodass Wim inkognito anfängt zu ermitteln. Seine Kollegin in Braunschweig, die Kommissarin Rosalie Helmer, untersucht indessen einen Selbstmord, als sich die Anzeichen mehren, dass Wims Nachforschungen ebenfalls nach Braunschweig führen. Dies nutzt Wim, um Rosalie auf dem kleinen Dienstweg um Hilfe zu bitten, die diese ihm aufgrund des letzten Falles nicht verwehren kann und will.

Es handelt sich beim vorliegenden Buch um den zweiten Teil der Niedersachsen-Krimis mit Kommissar Wim Schneider. Man muss den ersten Teil nicht zwingend gelesen haben, um ins Buch zu finden, denn im Laufe der Geschichte erklären sich die meisten privaten Dinge von selbst. Da der vorherige Fall hier aber sehr oft Erwähnung fand, hätte ich mir eine knappe Zusammenfassung gewünscht, obwohl ich den Reihenauftakt gelesen habe, einfach deswegen, weil ich mir bei der Fülle der Bücher, die ich lese, nicht alles merken und behalten kann.

Im Buch haben mir die vielen Wechsel zwischen den Personen sehr gefallen, der Fokus wurde nicht allein auf die Ermittlung gelegt. Der Fall selbst war nicht spektakulär neu, aber durch die vielen Abzweigungen und verschlungenen Wege zur Lösung unterhaltsam, spannend und abwechslungsreich genug, um mir wieder tolle Lesestunden zu bescheren. Ich mochte die Diversität bei den Charakteren, den wirklich feinen Humor und auch die Gesellschaftskritik ohne den erhobenen Zeigefinger sehr. Die Auflösung war schlüssig und die Andeutungen am Ende Grund genug, dass ich eine Fortsetzung kaum noch erwarten kann. Ich bin sehr gespannt darauf, wo die Reise hingeht, folge Wim aber gerne dahin, wo es ihn hin verschlägt. Gerne vergebe ich viereinhalb Punkte und empfehle diesen Regionalkrimi weiter.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Familienbande

Das Vorkommnis
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Die Ich-Erzählerin des Buches, die bis zuletzt namenlos bleibt, wie übrigens der überwiegende Teil der anderen Personen, fängt ihre Erzählung mit dem Vorkommnis an, dass nämlich eine unbekannte Frau an ...

Die Ich-Erzählerin des Buches, die bis zuletzt namenlos bleibt, wie übrigens der überwiegende Teil der anderen Personen, fängt ihre Erzählung mit dem Vorkommnis an, dass nämlich eine unbekannte Frau an sie herangetreten ist mit dem Satz, sie hätten beide denselben Vater. Ausgehend von diesem Ereignis entspinnt sich eine gedankliche Reise der Erzählerin, die Zeitsprünge macht zwischen hier und jetzt sowie zwischen Zeiten, zu denen die Frau selbst noch nicht auf der Welt war. Hierbei macht sie sich und mir als Leserin immer wieder klar, welche Unterschiede sie zwischen ihrer Erinnerung und dem tatsächlichen Geschehen findet, indem sie die Vergangenheit hinterfragt.

„Das hier ist nicht die Geschichte meiner Familie. Die Geschichte meiner Familie gibt es nicht. Da ist nur die Geschichte einer Verwirrung.“ (Seite 89)

Dies hört sich trocken und spröde an, ist aber tatsächlich so interessant und unterhaltsam, dass ich an den Seiten klebe und nicht aufhören kann, weiterzulesen und zuzuschauen, was dabei herauskommt. Die Worte und Sätze habe ich dabei gedanklich durchgekaut, viele Sätze, ganze Seiten erneut gelesen, weil ich fasziniert war von der Art und Weise, wie präzise und fein diese Frau sich selbst und ihr Verhalten, ihre Handlungen reflektiert. Manchmal hatte ich das Gefühl, eine Konversation mit ihr zu führen, mit ihr, die ein Mensch ist, den ich gerne kennenlernen würde, habe ich gedacht. Ehe, Muttersein, Kindheit, Adoption, Alleinsein, alle diese Themen finden Platz und kreisen um das Thema Schwester herum, obwohl sie es nicht betreffen, jedenfalls nicht unmittelbar. Erst auf den letzten Seiten geht der Erzählung ein wenig die Luft raus, man merkt, dass es endet, aber dies noch nicht das Ende ist.

Mich hat das Buch insgesamt unglaublich gut unterhalten und ich freue mich darauf, den nächsten Teil der Trilogie lesen zu können, der vor kurzem erschienen ist. Danke für schöne Lesestunden. Von mir gibt es gerne eine Leseempfehlung.

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