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Veröffentlicht am 17.11.2020

the dark side of Disney

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Ich liebe Disney und alles was damit zu tun hat. Dementsprechend fasziniert bin ich von dem neu aufgekommenen Genre des "Dark Disney", was düsterer und erwachsener ist. "Die Chroniken von Alice" ist mein ...

Ich liebe Disney und alles was damit zu tun hat. Dementsprechend fasziniert bin ich von dem neu aufgekommenen Genre des "Dark Disney", was düsterer und erwachsener ist. "Die Chroniken von Alice" ist mein erstes Buch aus diesem Genre. Warum genau das? Weil Alice schon immer meine Lieblingsfigur war. Dementsprechend gespannt war ich also auf die Neuversion von Lewis Carolls Werk.

Zum Inhalt: Alice befindet sich zu Anfang des Buch in einem Zuchthaus. Allein in einer Zelle, seit zehn Jahren dort eingesperrt, nachdem sie offenbar den Verstand verloren hat. Eigentlich kommt Alice aus einer behüteten Familie, die in guten Verhältnissen wohnt. Doch als Alice eines Tages mit einer Freundin die sicheren Bereiche ihres Zuhauses verlässt, widerfährt ihr etwas, was sie schwer traumatisiert. Seitdem träumt sie von einem Mann mit Kaninchenohren und ihre überforderten Eltern weisen sie ein. Ihr einziger Freund in der Anstalt ist der Zelleninsasse neben ihr: Hatcher, der ein geisteskranker Axtmörder ist. Als eines Nachts ein Feuer in der Anstalt ausbricht, gelingt den beiden die Flucht. Doch das ist erst der Anfang ihrer gemeinsamen Strapazen, denn die beiden sind in großer Gefahr. Denn mit den beiden ist auch etwas dunkles aus der Anstalt entkommen, ein Jabberwock.

Lewis Carolls Wunderland ist in diesem Buch ein wundersamer, wunderbare Ort, sondern ein finsteres und grausames Slum, dass von Gangbossen regiert wird. Mord, Prostitution, Drogen, Menschenhandel- es gibt nichts, was es hier nicht gibt. Immer wieder tauchen dabei bekannte Namen aus dem Original auf.

Ich weiß gar nicht genau, in welches Genre ich dieses Buch einordnen würde, gemäß Verlag ist es glaube ich Dark Fantasy. Aber so brutal und grauenhaft wie bestimmte Inhalte dargestellt werden grenzt es schon an Horror. Der Erzählstil ist flüssig aber hat mich nicht mitgerissen. Die Charaktere sind mir fast schon zu extrem und klischeehaft.

Das Buch ist wundervoll gestaltet, das Cover gefällt mir total gut und macht echt was her im Regal. Der Inhalt war für meinen Geschmack fast schon zu düster und richtig bizarr wurde es, als sich auch noch eine Liebesgeschichte anbahnte. Mehr will ich hier nicht verraten.

Ich werde mir den nächsten Band wohl auch besorgen, einfach aus Neugier wie sich diese skurrile Geschichte entwickelt.

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Über die Suche nach dem ewigen Leben

Das Volk der Bäume
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Ich habe mir dieses Buch gekauft, nachdem "Ein Wenig Leben" von Hanya Yanagihara mich umgehauen hatte. Ich habe einen ähnlichen erwartet, aber ein Buch bekommen, bei dem ich bis heute nicht sagen kann, ...

Ich habe mir dieses Buch gekauft, nachdem "Ein Wenig Leben" von Hanya Yanagihara mich umgehauen hatte. Ich habe einen ähnlichen erwartet, aber ein Buch bekommen, bei dem ich bis heute nicht sagen kann, ob es mir gefallen hat.

Zum Inhalt: das Buch stellt die Biographie des Arztes und Forscher Norton Perina dar und ist entsprechend mit Vorwort und Nachwort aufgebaut. Auf der Insel Ivu'ivu gibt es ein Volk deren Mitglieder überdurchschnittlich alt werden. Der Grund dafür soll der Verzehr einer besonderen Schildkröte sein, die es nur auf der Insel gibt. Wer das 60. Lebensjahr erreicht hat die Ehre, das Schildkrötenfleisch zu probieren.
Aber nicht nur das entdeckt Perina auf der Insel: so scheinen die Ureinwohner auch rege sexuelle Kontakte untereinander zu pflegen, auch mit ihren Kindern.
Und so kommt es, dass Perina nicht nur ein paar der älteren Einwohner zu Studienzwecken mit sich nimmt, sondern auch Kinder der Insel adoptiert.

Von Schreibstil her wirkte das Buch so sachlich wie man es von einer Biographie erwarten würde. Die Expedition und die Erkenntnisse, welche auf der Insel gemacht wurden, wurden detailliert geschildert. Der Einstieg ins Buch war dadurch für mich etwas langatmig, einen riesigen Spannungsbogen wird man in diesem Buch nicht finden. Das Inselleben und der Umgang der Ureinwohner mit ihren älteren Mitgliedern war für mich sehr faszinierend und interessant zu lesen. Auch Perina's Bestreben war nachvollziehbar geschildert und wäre das Buch vor dem Nachwort zu Ende gewesen, hätte es einen netten aber vermutlich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Erst das Nachwort offenbart wie weit Perinas Liebe zu Kindern wirklich ging. Vorher gab es Andeutungen, aber im Nachwort wird ganz klar gesagt, dass Perina seine Adoptivkinder missbraucht hat. Und das ist der Punkt, an dem mich das Buch fassungslos zurückgelassen hat und ich nicht mehr wusste, ob ich das Buch nun gut fand oder nicht.

Es ist jetzt fast ein Jahr her, dass ich das Buch gelesen habe. Und trotzdem bin ich mir immernoch unschlüssig, was ich davon halte. Es ist gut geschrieben, hat eine interessante Story und eine Botschaft, die mir nicht harsch genug ausgefallen ist.

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Veröffentlicht am 03.06.2019

Schweden mal anders

1793
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Vorab: ich habe mir dieses Buch hauptsächlich geholt, weil es im Zuge der Leipziger Buchmesse so stark beworben wurde. Überall konnte man in den sozialen Medien Werbung und Rezensionen sehen. Ich hab vorher ...

Vorab: ich habe mir dieses Buch hauptsächlich geholt, weil es im Zuge der Leipziger Buchmesse so stark beworben wurde. Überall konnte man in den sozialen Medien Werbung und Rezensionen sehen. Ich hab vorher noch nicht viele Schwedenkrimis gelesen; und schon gar keine historischen ;D

Der Leser wird direkt in die Handlung geworfen: eine Leiche wird in der Stadtkloake gefunden. Der vermeintliche Held: ein versoffener Veteran namens Cardell, der in Stockholm als Häscher arbeitet. Soweit so gut, dann kann die Ermittlung ja beginnen. Es werden noch einige andere Charaktere in die Handlung eingeführt, unter anderem den "Ermittler für besonders prekäre Falle" Cecil Winge. Zusammen wollen Cardell und Winge den Fall lösen.
Schade nur, dass die Geschichte erstmal nicht so richtig in Gang kommt. Nachdem das grausam zugerichtete Mordopfer obduziert wurde, kommen die beiden Ermittler einfach nicht so recht weiter.Stattdessen wird viel über die Vergangenheit der beiden Hauptcharaktere erzählt, was ein nettes Benefit ist, aber eben den Fall nicht löst.

So richtig Fahrt nimmt die Gesichte erst im zweiten Teil auf, der aus einer ganz anderen Perspektive geschrieben ist, nämlich aus der des Möders. Dieser Teil der Geschichte hat mich einfach umgehauen. Die Geschichte rund um Blix war gut konstruiert, wahnsinnig fesseln und hat mich sprachlos zurückgelassen. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen dem, was man als Täter und Opfer definiert.

Auch der dritte Teil der Geschichte, der erneut einen neuen Charakter auf die Bühne holt, ist super geschrieben. Dieser Teil hat mir vielleicht sogar am besten gefallen, weil man mit der Protagonistin sehr gut mitfühlen konnte.

Im vierten Teil laufen dann alle Fäden zusammen und der Fall wird zum Abschluss gebracht. Auch diesen Teil fan dich sehr gut geschrieben und die Auflösung des Falls war detailliert beschrieben und durchaus spannend.

Alles in allem ist es ein sehr solider Krimi. Nachdem ich meine anfänglichen Schwierigkeiten, in die Geschichte einzusteigen, überwunden hatte, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Allerdings muss ich sagen, dass ich aufgrund der vielen Werbung und der begeisterten Rezensionen irgendwie mehr erwartet hatte.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Mörderische Idylle

Nachts schweigt das Meer
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Ben kehrt nach einem Schicksalsschlag auf seine Heimatinsel zurück um sich selbst zu finden und einen klaren Kopf zu fassen. Doch ein Mord erschüttert die traumhafte Idylle der Scilly Inseln und der Täter ...

Ben kehrt nach einem Schicksalsschlag auf seine Heimatinsel zurück um sich selbst zu finden und einen klaren Kopf zu fassen. Doch ein Mord erschüttert die traumhafte Idylle der Scilly Inseln und der Täter kann nur einer der Bewohner sein. Dies scheint auf der beschaulichen Insel, wo man seine Nachbarn seit Ewigkeiten kennt und jeder jedem hilft, eine Unmöglichkeit zu sein. Und doch scheinen direkt mehrere Inselbewohner verdächtig. Ein zweiter Handlungsstrang führt den Leser zusätzlich in die Irre. Und wer ist die schöne, unnahbare Fremde, die Ben den Kopf verdreht? Das Buch ist flüssig geschrieben und lässt sich angenehm lesen. Man fiebert mit den Menschen mit und will wissen, wer auf der Insel einen solchen Verrat begangen hat. Generell scheint hinter den Kulissen nicht alles so idyllisch zu sein, wie es scheint. Ich hatte bis zuletzt keinen Verdacht wer der Mörder ist, alle meine Theorien wurden vorher zerschlagen. Trotzdem fand ich das Ende sehr enttäuschend, nachdem die Autorin so lange auf die Auflösung des Falls hingearbeitet hat. Hier hätte ich mir mehr Details, Reaktionen der anderen Inselbewohner und eine schlüssigere Erklärung gewünscht. Aber alles in allem war es ein lesenswerter Krimi, der mich gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 17.04.2024

Interessantes Konzept, am Ende etwas unausgereift

Böse Mädchen sterben nicht
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Ich lese die Bücher von Christina Henry sehr gerne, weil sie düster und mitreißend erzählt sind. „Böse Mädchen sterben nicht“ ist jetzt das erste Buch ohne Märchen/Sagenbezug und ich fand den Klappentext ...

Ich lese die Bücher von Christina Henry sehr gerne, weil sie düster und mitreißend erzählt sind. „Böse Mädchen sterben nicht“ ist jetzt das erste Buch ohne Märchen/Sagenbezug und ich fand den Klappentext total ansprechend. Der episodenhafte Erzählstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, von Henry aber gekonnt und temporeich umgesetzt.

Zum Inhalt: drei Frauen, die sich in Situationen wiederfinden, die sie nicht unter Kontrolle haben und von denen sie nicht verstehen, wie ihnen das passieren konnte. Jede kämpft für sich und jede weiß, wenn sie entkommen will, ist sie auf sich allein gestellt. Wer treibt hier seine Spielchen mit ihnen?

Vom Aufbau her wirkt das Buch wie drei separate Kurzgeschichten, die erst am Ende zusammengeführt wurden. Dadurch gelingt es der Autorin einen interessanten Genremix zu kreieren. Alle drei Szenarien fand ich grausig und zugleich spannend, aber dadurch, dass die einzelnen Abschnitte recht kurz sind, bleibt die Storyline selbst recht oberflächlich. Bin zwar eher kein Fan von Kurzgeschichten, die Autorin schafft es aber Stimmung und Unbehagen bei mir zu erzeugen. Ich hatte zwischenzeitlich echt Gänsehautfeeling.

Ich glaube ich hätte es besser gefunden, wenn der Abschnitt, der alle drei Frauen verbindet etwas länger gewesen wäre, denn das ging mir am Ende alles ein bisschen zu schnell und erschien mir auch nicht ganz logisch. Dabei hatten die drei Einzelstories eigentlich ganz solide vorgelegt und Potential für eine wirklich perfide Storyline. Das Ende hat da ein bisschen was verschenkt und war für mich eher enttäuschend.

Die kurzen Kapitel hatten den Charme sehr kurzweilig und temporeich zu sein, außerdem waren die jeweiligen Geschichten sehr atmosphärisch und bitterböse- mochte ich sehr. Spannung war auf jeden Fall da und ich hab bis zum Ende überlegt was dahinterstecken könnte. Das Buch ist also durchaus wieder mitreißend erzählt. Trotzdem hat es mich am Ende nicht völlig überzeugt. Das Konzept war gut, kommt für mich aber nicht an die bisherigen Bücher der Autorin ran.

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