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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2017

Eine Geschichte über einen begnadeten Künstler mit allen Höhen und Tiefen seines Lebens

Michelangelo
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Nun habe ich dieses Buch schon zum zweiten Mal gelesen und bin wieder absolut begeistert. Nicht nur der gewaltige Erzählstil von Irving Stone als auch die mitreißende Geschichte eines Künstlers der italienischen ...

Nun habe ich dieses Buch schon zum zweiten Mal gelesen und bin wieder absolut begeistert. Nicht nur der gewaltige Erzählstil von Irving Stone als auch die mitreißende Geschichte eines Künstlers der italienischen Renaissence hat mich gepackt.
Man wächst mit Michelangelo zusammen auf und erfährt alle Stationen seines bewegten Lebens. Außerdem erlebt man die unheimliche Vielfalt dieses Genies, indem Kunstwerke und ihre Erstellung gut beschrieben sind.
Besonders die Ausflüge in die Steinbrüche von Carrara und die Auswahl der Marmorblöcke sind mir in bleibender Erinnerung geblieben. Die extrem anstrengende Arbeit als Bildhauer wird dem Leser bewußt, wie auch die in schwindelnder Höhe ausgeführten Wand- und Deckenmalereien am Petersdom werden gut beschrieben.
Die körperlichen sowie geistigen Durchhaltekräfte dieses Künstlers kann man nur immer wieder bewundern.

Dieser Roman ist ein eindringlicher Beweis für die große Schaffenskraft Michelangelos. Für Kunstfans ein ausgesprochenes Muss!

Veröffentlicht am 02.11.2017

Eindrucksvolle Beschreibung der Zeit vor 200 Jahren am Rhein

Die Festung am Rhein
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"Plötzlich war sie wieder da, die alte Feindschaft, die unterschiedlichen Welten, die sie weiter voneinander trennten als der Rhein das eine Ufer vom anderen." Zitat

Dieser Roman hat mich gut unterhalten ...

"Plötzlich war sie wieder da, die alte Feindschaft, die unterschiedlichen Welten, die sie weiter voneinander trennten als der Rhein das eine Ufer vom anderen." Zitat

Dieser Roman hat mich gut unterhalten und mitgenommen auf eine spannende Suche nach einem Verräter. Dabei wurde ich auch geschichtlich gut informiert und anschaulich in eine Zeit zurückversetzt, als Verbindungen zwischen Preußen und Franzosen nicht geduldet wurden.
Ich konnte wunderbar in die Handlung eintauchen und wurde einfach mitgerissen von den spannenden Wendungen und der zarten, aber unsäglichen Liebesgeschichte zwischen Franziska und Rudolph.
Diese Verbindung zwischen einem Protestanten und einer Katholikin wurde damals nicht geduldet.

Der Autorin ist es dank ausführlicher Recherche wieder bestens gelungen, die historischen Grundlagen verständlich und authentisch in den Roman einzubinden.
Die traumatischen Erlebnisse der napoleonischen Kriege zeigen sich durch die Person Rudolphs beängstigend nah. Auch die wenigen ärztlichen Möglichkeiten werden aufgezeigt.
Man kann sich ein deutliches Bild davon machen, wie die religiösen und standesmäßigen Unterschiede damals das Leben eines Menschen bestimmten. Aber auch die Lebensumstände der Bewohner am Rhein und ihre finanzielle Situation werden sehr deutlich geschildert. Das Rheinland war tief im Katholizismus verwurzelt und durch die französische Herrschaft eher dem Geist der Revolution verpflichtet, sie standen den konservativen protestantischen Preußen eher feindlich gesonnen gegenüber. Doch die Preußen brachten einige positive Änderungen in diesen Landstrich, die dank Schulreform, neu eingeführte Verwaltung und technische und medizinische Fortschritte der Bevölkerung zugute kam.

Mir hat es gefallen wie sich die Charaktere Franziska und Rudolph im Handlungsverlauf gedanklich mit den religiösen Schwierigkeiten ihrer Verbindung auseinandergesetzt haben. Auch die Unterschiede ihrer Herkunft machten einen großen Teil des Interesses für die Gegend und die Menschen dort aus. Wie sich hier am Rhein alle möglichen Landsleute aus Berlin, Oberschlesien und anderswo verdingen mussten, zeigt Maria W. Peter durch die vielen eingebauten Dialekte. Das bringt eine anschauliche Szenerie mit sich, die sehr lebensnah wirkt.

Meine Vermutung nach dem eigentlichen Verräter hat sich im Roman bestätigt, es war nicht schwer, ihm auf die Schliche zu kommen. Jedoch hat sein spezielles Motiv mich dann doch überrascht.

Dieser Roman hat mit seinem facettenreichen Bild der vielfältig geprägten Bevölkerung und der Darstellung von entgegengesetzten politischen und gesellschaftlichen Strömungen ein eindrucksvolles Sichtfenster dieser Zeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts gezeichnet.

In einem ausführlichen Nachwort gibt die Autorin noch einen historisch erklärenden Überblick über das Rheinland. Hier kann man versäumtes Geschichtswissen schnell nachholen.


Die Geschichte um Franziska und Rudolph ist spannend zu verfolgen. Wie die Menschen damals am Rhein gelebt haben, kann man im Roman verstehen lernen. Große Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 26.04.2024

Anti-Aging-Ernährung für ein natürliches Verjüngungsprogramm!

Die Kollagen-Formel
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"Die Kollagen-Formel" ist ein Ernährungsratgeber von Dr. Dorothea Portius und Thomas Kartelmeyer aus dem Südwest Verlag.

Die Haut altert ab dem 25. Lebensjahr. Kann man Hautalterungsprozesse verlangsamen ...

"Die Kollagen-Formel" ist ein Ernährungsratgeber von Dr. Dorothea Portius und Thomas Kartelmeyer aus dem Südwest Verlag.

Die Haut altert ab dem 25. Lebensjahr. Kann man Hautalterungsprozesse verlangsamen oder sogar aufhalten? Viele Produkte aus der Beauty-Industrie versprechen den Kundinnen das Blaue vom Himmel. Ernährungstherapeutin Dr. Dorothea Portius weiß, welche Vitalstoffe in der Nahrung nötig sind, um Entzündungen zu lindern, den Darm zu heilen und so die Haut strahlen zu lassen. Diese Ernährung ist nachweislich gut für eine strahlende Haut.

Denn eine Anti-Aging-Ernährung regt gezielt die körpereigene Bildung von Kollagen an und ein gesunder Lebensstil schützt und regeneriert die Haut.

Je nach Jahreszeit benötigt der Körper unterschiedliche Nährstoffe, um schädliche Umwelteinflüsse abzuwehren, die Zellen zu erneuern und Falten dauerhaft zu straffen.
Gegen die Hautalterung kann man anstatt von nutzlosen Kollagencremes mit gezielter Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Sonnenschutz etwas tun. Und eine gesunde Ernährung hilft dem ganzen Körper und ist wirksamer als jede Creme.

Die erste Hälfte des Buches umfasst den Theorieteil, in dem folgende Themen vorgestellt werden:

- Wissen über Hautfunktion und Alterung

- Blue-Zones-Theorie

- Kohlenhydrate, Zucker und Co

- Hautgesunde Zucker, Ballaststoffe und Co

- Fette

- Kollagen (Was sind kollagene Fasern und wie altern sie? Welche Nährstoffe tragen zur Kollagenbildung bei?)

Die Themen werden klar umrissen und mit gut verständlichen Sätzen und übersichtlichen Tabellen beschrieben. Es werden viele Punkte angesprochen und es fließt durch die Erklärungen viel Wissen ein.

Manche Bereiche haben mich mehr interessiert (hormonelle Hautalterung, Verzuckerung von Hautstrukturen, Polyphenole, Resveratrol), andere dafür weniger (umweltbedingte Hautalterung durch Rauchen und Alkohol). In der Gesamtheit kann dieses Buch viel Wissenswertes auf verständliche Weise gut und umfassend erklären und ernährungstechnische Grundlagen vermitteln, damit wir erkennen, was eine gesunde Ernährung und ausreichende Versorgung mit Vitalstoffen für Körper und Haut bewirken kann.

Im zweiten Teil des Buches werden über 50 alltagstaugliche Rezepte für Speisen vorgestellt, die für eine stärkere körpereigene Kollagensynthese, schnellere Zellerneuerung und jugendlichen Glow sorgen, indem sie unseren Körper mit nötigen Antioxidantien und Vitalstoffen versorgen.

Aus der nach Jahreszeiten geordneten Sammlung an alltagstauglichen und umsetzbaren Rezepten kann man sich von den eigenen Vorlieben leiten lassen und schmackhafte Gerichte zaubern, die der ganzen Familie schmecken werden.

- Ceviche von Gemüse mit veganem Tomaten-Thunfisch

- Frühlingsbowl mit Quinoa

- Linsensalat mit Granatapfel

- Zucchinisalat mit Tahinsauce

- hausgemachte Tagliatelle mit Limetten-Mandel-Sauce

- Kokos-Gemüse-Curry mit Kabeljau

- Linsen-Fusilli mit Zucchini und Garnelen

- Linsennudeln mit Rosenkohl

- Buchweizen-Pancakea mit Ahornsirup

Es gibt viele leckere Rezepte, die ich zum Teil noch ausprobieren möchte. Werden nur geringe Mengen einzelner Zutaten gekocht, sollte man "meal preb" betreiben und mehr zubereiten, denn für den Linsensalat sollen für zwei Portionen lediglich 80 g Linsen für 20 Minuten gekocht werden. Diese Energie kann man ausnutzen, imdem man größere Mengen vorbereitet und in anderen Mahlzeiten einbaut.


Dieses Buch ist ein Leitfaden für alle, die einen gesundheitsfördernden Ernährungsstil anstreben und sich das Strahlen einer gesunden Haut erhalten wollen, sozusagen als natürliches Verjüngungsprogramm. Denn was für die Gesundheit gut ist, tut auch der Haut und der eigenen Ausstrahlung gut!

Veröffentlicht am 05.04.2024

Gefährliche Alpenwanderung

Und täglich grüßt die MörderMitzi
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Im Emons Verlag erscheint "Und täglich grüßt die MörderMitzi" von Isabella Archan, es ist der 6. Band der Reihe.

Agnes hat die Leitung der Polizeidienststelle in Kufstein übernommen und ist auf der Suche ...

Im Emons Verlag erscheint "Und täglich grüßt die MörderMitzi" von Isabella Archan, es ist der 6. Band der Reihe.

Agnes hat die Leitung der Polizeidienststelle in Kufstein übernommen und ist auf der Suche nach einem ominösen Bogenschützen, der scheinbar wahllos auf Wanderer schießt. Sie muss ihn schnappen, ehe er noch jemanden tötet. Währenddessen plant Mitzi voller Vorfreude mit ihrem Freund Rudolfo die Eröffnung eines eigenen Cafés, an eine gemeinsame Wohnung ist aber nicht gedacht. Dafür genießt Mitzi zu sehr ihr Leben in der WG. Als sie dann Post von ihrem Bruder Benni bekommt, den sie seit der Explosion in Kindertagen als tot geglaubt hat, schlagen Mitzis Gedanken und Hoffnungen Purzelbaum. Sie möchte diesen Mann treffen, denn für diesen Schicksalschlag fühlt sich sich immer noch verantwortlich und bekam dafür auch den Spitznamen MörderMitzi angehängt.

Eigentlich könnte Mitzi gerade nicht glücklicher sein, denn ihr Traum von einem Café rückt näher und sie ist zufrieden mit ihren Freunden Agnes, derem Mann Axel und der kleinen Konstanze. Doch dann kommt die unheilvolle Nachricht, dass der Serienmörder Sam aus dem Gefängnis geflohen ist, zu dem Mitzi immer noch Gefühle hegt.

Doch noch mehr macht ihr zu schaffen, dass sie ihren tot geglaubten Bruder Benni wiedertrifft. Es ist eine Mischung aus Freude und Angstgefühl, ihm ihre Schuld an der Explosion in Kindertagen beichten zu müssen. Als sich sich mit ihm trifft, hat Agnes Zweifel an diesem unerwarteten Auftauchen. Doch sie hat mit dem Bogenschützen zu tun, der schon bald ein Todesopfer zu verantworten hat.

Der Erzählstil ist gewohnt flüssig, locker und mit reichlich Lokalkolorit und verständlichem Dialekt versehen. So bringt Isabella Archan österreichisches Flair in die Story und macht mit dem kulinarischen Schmankerl und den regionalen Kaffeesorten einfach Appetit.

Ihre Figuren sind sehr lebendig und wiedererkennbar ausgeführt, Agnes ist die toughe Ermittlerin, die den Spagat zwischen Beruf und Familie stemmen muss, während Mitzi immer noch recht skurril und irgendwie traumtänzerisch ihr Leben lebt und nur den Moment zu genießen scheint. Das Privatleben sorgt wie immer für unterhaltsame Szenen, durch die man die Figuren immer näher kennen lernt und ins Herz schließt.

Die Krimihandlung läuft eher unterschwellig mit, hält aber genügend Spannung bereit, um nicht in den Hintergrund gedrängt zu werden. Und einige Wendungen und die Angst vor Sams Begegnung hat mich in der gesamten Geschichte gespannt weiter lesen lassen. Am Ende sorgt ein gefährlicher Showdown für Todesängste in den Alpen, bei denen man um Mitzis Leben bangen muss.

Dieser unterhaltsame Regionalkrimi bringt mit seinen interessanten Figuren, einem ominösen Bogenschützen und einem vermeintlich totgeglaubten Bruder jede Menge Spannung mit!

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Fesselnder Roman zum Umsturz in Dresden

Das Opernhaus: Rot das Feuer
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Bei Rowohlt Polaris erscheint mit "Rot das Feuer" der zweite historische Roman von Anne Sterns Dresden-Epos 'Das Opernhaus'.

Dresden, 1849: Elise ist verheiratet mit dem Komponisten Adam Jacobi, der ...

Bei Rowohlt Polaris erscheint mit "Rot das Feuer" der zweite historische Roman von Anne Sterns Dresden-Epos 'Das Opernhaus'.

Dresden, 1849: Elise ist verheiratet mit dem Komponisten Adam Jacobi, der ihr ein Leben als gefeierte Violinistin ermöglicht, aber in ihrer arrangierten Beziehung fehlt die Liebe. Als sie an der Oper den Kulissenmaler Christian wieder trifft, gerät ihre Welt ins Wanken. Beide verbindet eine Leidenschaft für die Kunst und für die Musik und die Liebe füreinander ist nicht erloschen. Aber noch ehe Elise neue Schritte in ein anderes Leben wagen kann, erschütten blutige Aufstände das Leben der Dresdner.

In diesem Roman schlägt Anne Stern einen Bogen um den erbitterten Freiheitskampf der Dresdner Bürger, der in den Maiaufständen gipfelte, um Dramen rund um die Semperoper und um eine unerfüllte große Liebe. Auf eindrückliche Weise zeigt Anne Stern deutlich, wie die Bevökerung unter der Restaurationspolitik litt und sich aus dieser Notlage ein revolutionärer Geist entwickelte und in Freiheitskämpfen gipfelte, der aus allen Ständender Gesellschaft Anhänger anzog. Gleichzeitig entwickelte sich eine Frauenbewegung, die diese Umbruchstimmung für eine Verbesserung der Lage der Frauen nutzen. Bisher mussten sich Frauen immer noch gehorsam ihren Männern unterordnen und waren in allen Dingen abhängig, was Barbara und andere mutige Frauen dazu animierte, für die Gleichberechtigung von Frauen zu kämpfen.


Sehr flüssig und mit einem wunderschönen und poetischen Sprachstil lässt uns Anne Stern an den Gedanken und Gefühlen ihrer Protagonisten teilhaben. Sie zeigt überaus deutlich die unterschiedlichen Stände der Gesellschaft auf und macht den Kampfgeist der Bürger lebendig, der sich aus der politischen Situation heraus entwickelt. Zu lange hat der König die Bevölkerung klein gehalten, nun kocht die Volksseele und als der preußische König die Kaiserkrone ablehnt, fordern die Leute mehr Rechte und Freiheit, sowie bessere Entlohnung. Den Aufständen schließen sich auch Gottfried Semper und Richard Wagner an, die Bevölkerung bewaffnet sich und errichtet Barrikaden, die in blutigen Straßenkämpfen der Maiaufstände enden. Man taucht in diese Zeit ein und erlebt wie die Volksseele kocht, allerdings ohne die Rechte auf für Frauen und Gläubige anderer Religionen einzufordern.


In dieser Zeit der Umbrüche wächst die Unzufriedenheit der Menschen. Die Handlung führt uns Elise vor Augen, die in ihrer in ihrer unglücklichen Ehe gefangen ist, die Umstände aber für ihre Tochter und ihre Möglichkeit zum Musizieren erträgt. Als sie Christian wieder trifft, gerät ihre Welt ins Wanken. Man wird Zeuge, wie Richard Wagner, damals Kapellmeister an der Semperoper, mit der Auswahl der Stücke an der Oper unzufrieden ist. In diesen Stücken verläuft die Rolle der Frau noch nach untergeordenten Massstäben. Was nicht nur Frauenrechtlerinnen wie Louise Otto, Christians Schwester Ernestine und Luises Schwester Barbara auffällt, sondern auch der älteren Kostümbildnerin Bertha. Und so ist es fast selbstverständlich, dass mit den Maiaufständen auch die Frauenrechtlerinnen in den Kampf ziehen.

Sehr interessant und alle Bürgerschichten streifend, hat Anne Stern ihre Charaktere feinfühlig und sehr lebendig gezeichnet, sodass ich sie erkennbar vor Augen hatte. Die Figuren haben alle persönliche Träume, Ziele und Lebensumstände, die hier sehr klar zum Ausdruck gebracht werden und mir dadurch zum Teil nahe kamen. Elise, Barbara und Bertha sind Personen, die mir mit ihrer Rolle im Buch das Bild der Frau in dieser Zeit näher gebracht haben. Mir wurde beim Lesen sehr bewusst, dass Frauenrechte zu dieser Zeit noch ein Begriff war, den niemand überhaupt für möglich oder gar nötig hielt. Und auch Männern war der Aufstieg aus ihrem Standes noch sehr erschwert, was Christians Entwicklung zeigt.
In den Roman eingebunden sind kursiv gedruckte, zeitgemäße Briefe und Dokumente, die Hintergrundinformationen von Zeitzeugen ins Spiel bringen und anschaulich den Zeitgeist widerspiegeln. In einem inhaltsreichen Nachwort ergänzt Anne Stern die historischen Fakten.

"Rot das Feuer" ist ein kraftvoller und dennoch feinfühlig erzählter Roman, der eine fiktive, spannende Familiengeschichte vor den politischen Hintergrund der Dresdner Maiaufstände im Jahr 1849 stellt und den Kampf um Freiheit und Frauenrechte lebendig sichtbar und fühlbar macht. Das Schicksal von Elise ist ein Baustein, der den Roman zu einer unterhaltsamen Lektüre macht und die Rolle der Frau in dieser Zeit wunderbar darstellt.
Besonders schön empfand ich die Ausflüge in die Welt der Musik dieser Zeit und die Situation auf und hinter den Bühnen der Semperoper. Ein Umbruch im politischen Geschehen geht durch alle Gesellschaftsschichten und macht auch nicht Halt vor Komponisten und Musikern auf den großen Bühnen.


Die Dresden-Saga wurde mit diesem Band erneut hervorragend weiter erzählt. Dieser Roman ist spannend und zeigt den historischem Hintergrund von Revolution und Semperoper. Große Leseempfehlung von mir!