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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2024

Ein Experiment

Was in zwei Koffer passt
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Wer sich für den Alltag im Kloster interessiert und den genauen Ablauf wissen möchte, der hat hier das richtige Buch gefunden. Wer sich eine spannende, mitfühlende Biographie einer jungen Nonne und deren ...

Wer sich für den Alltag im Kloster interessiert und den genauen Ablauf wissen möchte, der hat hier das richtige Buch gefunden. Wer sich eine spannende, mitfühlende Biographie einer jungen Nonne und deren Beweggründe für ein asketisches, spirituelles Leben erwartet, der liegt hiermit leider falsch. Ich habe Letzteres erwartet und war dementsprechend etwas gelangweilt.
Veronika Peters beschreibt ihren eigenen Weg in ein Benediktinerinnenkloster, durch die Probezeiten hindurch, in den Alltag hinein bis hin zum Austritt aus dem Kloster. Insgesamt bekommt der Leser einen guten Eindruck davon, mit welchen Erwartungen und Vorstellungen sie mit gerade einmal 21 Jahren das Ordensleben als "Experiment" startet.
Man hat allerdings während der gesamten Lektüre nicht das Gefühl, dass sie jemals wirklich ankommt, zufrieden ist, die Tiefe findet, die sie sucht. Das finde ich einerseits sympathisch, weil es nachvollziehbar dargestellt ist, andererseits schade, weil mich gerade die andere Seite gereizt hätte kennen zu lernen. Das Buch hat mir einen guten Einblick in die Rhythmen und Vorschriften des klösterlichen Lebens gegeben und damit einen Blick hinter die verschlossenen Mauern ermöglicht. Ich kann es jedem empfehlen, der schon einmal über alternative Lebensformen nachgedacht hat oder für einige Tage im Kloster zu einem Seminar war und die Ruhe als wünschenswert empfunden hat.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Mozarts Requiem

Totenmesse
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Ein neuer Fall, der aufgeklärt werden muss, von der A-Gruppe, dem Spezial-Ermittlerteam aus Stockholm. Der Einstieg in das siebte Buch von Arne Dahl „Totenmesse“ um die A-Gruppe gestaltete sich schwierig. ...

Ein neuer Fall, der aufgeklärt werden muss, von der A-Gruppe, dem Spezial-Ermittlerteam aus Stockholm. Der Einstieg in das siebte Buch von Arne Dahl „Totenmesse“ um die A-Gruppe gestaltete sich schwierig. Viele Handlungsstränge wirkten verwirrend.
Man fragte sich, was verbindet einen Banküberfall, bei dem Paul Hjelms Ex-Frau als Geisel genommen wird, die Versteigerung eines antiken Schreibtisches, ein Mitglied der A-Gruppe auf Urlaub in Griechenland und immer wieder zwischen drin Tagebucheintragungen eines deutschen Soldaten im zweiten Weltkrieg, der in Stalingrad kämpfte, miteinander. Parallel dazu erfährt man, dass die USA den zweiten Irakkrieg beginnt. Gleichzeitig hört Paul Hjelm während des gesamten Buches die Totenmesse „Requiem“ von Mozart im Ohr, so wie die Musik lauter wird, gibt es neue Erkenntnisse.

Dem Leser werden viele kleine Puzzleteile vorgelegt. Diese setzen sich nach und nach in kleinen Abschnitten zusammen und enden doch überraschend.
Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten die Handlungsstränge und Gedankengänge richtig nachvollziehen zu können, was auch den Lesefluss bremste. Doch dann möchte man als Leser wissen, wie sich alles zu einem logischen Ganzen zusammenfügt.

Außergewöhnlich fand ich, dass Arne Dahl nicht einen einsamen Ermittler in den Mittelpunkt stellte wie seine skandinavischen Kollegen, sondern ein ganzes Team. Obwohl ich erst die vielen Ermittler und deren Angehörige richtig zu ordnen musste, zeigte sich, dass jede Person ihre Stärken und Schwächen hatte. Mir gefiel der intelligente Stil von Arne Dahl gut. Es wirkte nicht klischeehaft und das Einbringen der Weltgeschichte machte es noch spannender und interessanter.
Nicht einfach zu konsumierende Krimikost bzw. Spionagekost, aber spannende Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Wellengang

Alle sieben Wellen
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Wer es noch nicht weiß, „Alle sieben Wellen“ ist die Fortsetzung des Bestsellers „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer. Damals haben sich Emmi Rothner und Leo Leike durch eine Buchstabenverdrehung ...

Wer es noch nicht weiß, „Alle sieben Wellen“ ist die Fortsetzung des Bestsellers „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer. Damals haben sich Emmi Rothner und Leo Leike durch eine Buchstabenverdrehung in der Email-Adresse kennen gelernt. Sie begannen sich zu schreiben und eine ungewöhnliche Liebesgeschichte per Email entstand. Der Briefverkehr auf der Datenbahn war so intensiv, so einfach und doch so kompliziert und in einer angenehmen Sprache. Als Leser spürte man ein ständiges Kribbeln im Bauch und stellte sich die Frage, wann sehen sie sich von Angesicht zu Angesicht. Ein Treffen wird verabredet, aber sie begegnen sich nicht. Leo Leike geht nach Boston und der Email-Verkehr bricht ab. Als Leser ist man völlig entgeistert, dass dieses Buch so endet.
Doch nun ist die Fortsetzung „Alle sieben Wellen“ da. Emmi hat regelmäßig Emails an Leos Adresse verschickt, doch in der Rückantwort kamen nur stereotype Zeilen des Systemadministrators. Aber dann nach einem Jahr, Leo war gerade aus Boston zurückgekehrt, bekam sie eine lang ersehnte Antwort von ihm. Schnell kehren sie zu ihrer alten Vertrautheit zurück und verabreden ein Treffen. Es bleibt nicht bei einer Verabredung, sie kommen nicht voneinander los, aber die Situation ist schwieriger, da nicht nur Emmi verheiratet ist, sondern Leo auch eine Partnerin hat.
Daniel Glattauer hat nochmals einen fesselnden und gefühlvollen Roman in einer meisterhaften Sprache geschrieben. Der Zauber war wieder da. Schnell ist man mit der Kommunikationsart vertraut und beobachtet neugierig die Weiterentwicklung von Emmi und Leo, die den Wellengang folgt.
Obwohl mir die Fortsetzung „Alle sieben Wellen“ gut gefallen hat, kommt es mit „Gut gegen Nordwind“ nicht mit. Das war einzigartig, originell und etwas ganz besonderes.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Spannend erzählt

Dem Tode nah
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Adam Langley und seine Eltern wollen in Urlaub fahren. Sein bester Freund, der siebzehnjährige Nachbarsjunge Derek Cutter, verabschiedet sich von ihnen und statt das Haus zu verlassen, versteckt er sich ...

Adam Langley und seine Eltern wollen in Urlaub fahren. Sein bester Freund, der siebzehnjährige Nachbarsjunge Derek Cutter, verabschiedet sich von ihnen und statt das Haus zu verlassen, versteckt er sich heimlich im Keller, da er ungestört mit seiner Freundin zusammen sein möchte. Und was gibt es besseres als ein leer stehendes Haus. Doch das Vorhaben geht nicht auf. Unerwartet kommen die Langleys noch am selben Abend zurück und Derek wird Zeuge wie die gesamte Familie Langley von zwei Killern ermordet wird.
Derek und seine Eltern werden auch von der Polizei verhört und Derek verschweigt seine Anwesenheit während des Mordes im Nachbarhaus. So rückt er immer näher ins Visier der Polizei. Auch seine Eltern machen sich Gedanken und stellen sich die Frage, ob die Killer sich vielleicht in der Adresse geirrt haben. Die Eltern möchten natürlich ihren Sohn schützen und Jim Cutter stellt eigene Nachforschungen an.
Man begleitet Dereks Vater bei den Ermittlungen. In rasantem Tempo schreitet die Geschichte voran und wenn ich sicher war, die Auflösung zu kennen, traten immer wieder außergewöhnliche Ereignisse ein, die alles umkehrten. Der Schein trog. Die Charakterzüge der Protagonisten waren nicht Gut und Böse, sondern veränderten sich im Laufe des Geschehens. Manche Verwicklungen wirkten zum Ende doch etwas sehr konstruiert, trotzdem gefiel mir das Buch, denn es ist spannend und flüssig erzählt..

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Was geschah wirklich?

Das Regenmädchen
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Das Hörbuch wird von Kaja Riemann gelesen. Man mag gerne zu hören, denn ihre melancholische Stimme passt hervorragend zu dem Hörbuch.
Es ist dunkel, es regnet. Sie taucht auf wie aus dem Nichts. Bekleidet ...

Das Hörbuch wird von Kaja Riemann gelesen. Man mag gerne zu hören, denn ihre melancholische Stimme passt hervorragend zu dem Hörbuch.
Es ist dunkel, es regnet. Sie taucht auf wie aus dem Nichts. Bekleidet war sie mit einem Abendkleid. Dem Autofahrer war es nicht möglich sein Fahrzeug rechtzeitig zu stoppen. Als die Kripobeamten Franza Oberwieser und Felix Herz an der Unglückstelle ankommen, sind sie betroffen von dem jugendlichen Aussehen des Mädchens. War es Selbstmord? Doch die Spuren erzählen was anderes. Was geschah wirklich?
Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt und sie entwickelt sich sehr langsam. Auf Blutvergießen und großartige Aktionen hat die Autorin verzichtet. Man hat das Gefühl, dass es um real existierende Personen und ihre Emotionen geht. Die beiden ermittelnden Beamten empfinde ich sehr sympathisch, speziell durch die privaten Einschübe von Franza Oberwieser. Über ihren Partner Felix Herz erfährt man leider etwas zu wenig. Die handelnden Personen wirken sehr stimmig und glaubwürdig.
Mir hat die ruhige Art des Krimis gefallen.

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