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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2024

Witzig, überspitzt, gut

Mord im Antiquitätenladen
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Ich gestehe: Dieses Buch habe ich nur aufgrund des Autors lesen wollen. Ich bin ein großer Fan von "Bares für Rares", kenne daher Waldi aus dem Fernsehen und war neugierig, wie er denn jetzt dazu kommt, ...

Ich gestehe: Dieses Buch habe ich nur aufgrund des Autors lesen wollen. Ich bin ein großer Fan von "Bares für Rares", kenne daher Waldi aus dem Fernsehen und war neugierig, wie er denn jetzt dazu kommt, ein Buch zu schreiben.

"Mord im Antiquitätenladen" ist ein kurzweiliger, gemütlicher Krimi, den man gerne an ein, zwei Abenden hintereinander weglesen kann.
Im Mittelpunkt steht dabei der Antiquitätenhändler Siggi, der in seinem Laden eine Leiche findet, die dann aber wieder verschwunden ist. Ich mochte ihn, denn er wirkt sehr authentisch und so, wie man sich einen kauzigen Antiquitätenhändler vorstellt.

Die Figuren insgesamt sind alle sehr überspitzt. Das hat mir gut gefallen, denn es passt zum Genre und zur Geschichte, aber man muss es mögen. Mein Liebling war Doro, die Putzhilfe, die sich einfach mal selbst einstellt. Sie ist selbstbewusst, verpeilt und einfach super sympathisch.

Die Handlung an sich rückt fast ein wenig in den Hintergrund. Es wird nämlich nicht nur eine Leiche, sondern auch ein Schatz gesucht. Es hat Spaß gemacht, alles mitzuverfolgen und auch mitzurätseln. Auch wenn ich die Naivität der Figuren manchmal verflucht habe. Natürlich hängt die Auflösung mit sehr vielen Zufällen zusammen. Hier hätte der ein oder andere Stolperstein noch sein dürfen.
Am Ende kommt man als Leser schneller auf den Täter als Siggi - aber das ist glaube ich gewollt.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten!
Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 09.05.2024

Mitten im Nirgendwo

Tödliche Oase
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Irgendwo aufzuwachen und nicht zu wissen, wie ich dort hingekommen bin, ist für mich der absolute Albtraum. Selbst, wenn ich auf einem schicken Anwesen gelandet wäre. So ergeht es auch der Protagonistin ...

Irgendwo aufzuwachen und nicht zu wissen, wie ich dort hingekommen bin, ist für mich der absolute Albtraum. Selbst, wenn ich auf einem schicken Anwesen gelandet wäre. So ergeht es auch der Protagonistin des Thrillers. Zoey kann sich nur noch daran erinnern, dass sie in New York feiern war - und plötzlich ist sie auf einem prächtigen Anwesen mitten in der Wüste.

Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen. Man bekommt gleich ein Gefühl von Abgeschiedenheit, dass trotz des Luxus außen herum etwas beklemmend ist. Was Zoey erlebt hat und warum sie dort gelandet ist, erfährt man als Leser nur nach und nach. Das fand ich etwas nervig, denn es war nicht unbedingt etwas, was zur Spannungssteigerung beitragen musste, sondern für mich waren es vielmehr Informationen, um die Hauptfigur besser verstehen zu können.

Auch hat es für mich etwas gedauert, bis die Story Fahrt aufgenommen hat. Am Anfang passiert nämlich nicht so viel, außer dass man die anderen Bewohner kennenlernt und unterschwellig das Gefühl wächst, dass etwas mit diesem Ort einfach nicht stimmt.

Ab der Hälfte ändert sich das dann und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Denn jetzt steigt die Spannung, weil Zoey immer mehr über die "Oase" herausfindet. Als Leser kann man miträtseln, was schief läuft - aber man muss sich auf die Infos verlassen, die die Protagonistin nach und nach zusammenträgt. Man weiß nicht, wer Freund oder Feind ist und wem sie vertrauen kann. Das fand ich richtig gut!

Auf den ersten Toten muss man etwas warten, aber dafür geht es dann Schlag auf Schlag. Auch hier muss man einfach weiterlesen, bis sich alles in einem großen "Bang" auflöst.

Das Ende konnte mich überzeugen. Es war stimmig und alles wurde aufgeklärt, sodass keine Fragen offen bleiben.

Insgesamt ist "Tödliche Oase" ein spannender, unterhaltsamer Thriller. Von mir gibt es 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 26.04.2024

Tödliches Borkum

Mordseesturm
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Bei "Mordseesturm" handelt es sich um den fünften Teil einer Krimireihe rund um die Hobbyermittler Caro Falk und Jan Akkermann. Das war mir beim Aussuchen der Lektüre nicht bewusst, aber es ist auch nicht ...

Bei "Mordseesturm" handelt es sich um den fünften Teil einer Krimireihe rund um die Hobbyermittler Caro Falk und Jan Akkermann. Das war mir beim Aussuchen der Lektüre nicht bewusst, aber es ist auch nicht schlimm. Man kann das Buch ohne Vorkenntnisse lesen, da der Fall an sich abgeschlossen ist. Allerdings hätte ich mir manchmal doch ein paar mehr Hintergrundinfos (die man bestimmt in den Vorgängern bekommen hat) gewünscht, vor allem was das Verhältnis zwischen den Protagonisten angeht.

Nichtsdestotrotz kommt man hier auf seine Kosten, wenn man Regionalkrimis mag. Das Setting hat mir sehr gut gefallen, man bekommt ein leichtes Urlaubsfeeling und lernt sogar ein bisschen die Insel kennen.

Auch die Krimihandlung war interessant und es wurde nach und nach immer mehr Spannung aufgebaut. Jan und Caro sind keine professionellen Ermittler, aber super neugierig und ein Vorteil: Sie kennen viele Leute. Da der Krimi chronologisch aufgebaut ist, kann man als Leser sehr gut miträtseln, wer hinter allem stecken könnte.

Was die Spannung aber nochmal erhöht sind Passagen, von denen man nicht weiß, aus wessen Sicht sie erzählt sind. Sie sind kursiv gedruckt und heben sich so gut ab. Während des Lesens dienen sie als wichtige Hinweise auf den Mörder bzw. die Hintergrundgeschichte.

Interessant und erschreckend zugleich war das Thema der Kinderverschickungsheime. Dieses war für mich nicht neu, weil ich bereits einiges darüber gelesen habe, aber es ist immer wieder schrecklich zu erfahren, was den Kindern im vermeintlichen Erholungsurlaub angetan wurde. Es ist keine leichte Kost, fügt sich aber gut in das Buch ein, bringt eine gewisse Ernsthaftigkeit hinein und ist gut recherchiert.

Was mich allerdings ein wenig gestört hat: So sympathisch die beiden Hobby-Ermittler auch sind - es geht alles ein bisschen zu glatt. Sie sprechen immer mit den richtigen Leuten, bekommen immer genau die Auskunft die sie brauchen und auch darüber hinaus gibt es so einige Zufälle, die die Mordaufklärung dann doch relativ leicht machen. Hier hätte ich mir die ein oder andere falsche Spur gewünscht.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten: 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 26.04.2024

Tödliche KI

Die Burg
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Ich liebe Escape Rooms und ich kenne mich überhaupt nicht mit KI aus - aber das muss ich ja zum Glück nicht, wenn ich einfach nur einen Thriller darüber lesen :)

Der Einstieg in das Buch fällt sehr leicht. ...

Ich liebe Escape Rooms und ich kenne mich überhaupt nicht mit KI aus - aber das muss ich ja zum Glück nicht, wenn ich einfach nur einen Thriller darüber lesen :)

Der Einstieg in das Buch fällt sehr leicht. Man wird langsam an die einzelnen Figuren herangeführt, man lernt den Schauplatz "Die Burg" kennen und man ahnt schon, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Diese wird chronologisch erzählt, sodass man ihr sehr gut folgen kann.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Maxim Asher, der als Testkandidat auf die Burg eingeladen wird, um den Escape Room als Experte vor der finalen Eröffnung zu testen. Das fand ich sehr gelungen, da er als Protagonist über Fachwissen über Escape Rooms verfügte und so alles sehr glaubwürdig war.

Auch die anderen Figuren passen sehr gut in die Handlung, da sie alle unterschiedlich sind und so ihre eigenen Stärken und Schwächen haben. Mein Problem, bei zu vielen Personen den Überblick zu verlieren, kam hier nicht auf.

Super interessant und auch gruselig fand ich, was die KI alles machen konnte. Zwar ist das alles noch Fiktion, aber man hat beim Lesen schon öfter daran gedacht, wann so etwas auch Wirklichkeit werden könnte. Dadurch, dass der KI keine Grenzen gesetzt waren, war natürlich auch sehr viel Raum für unterschiedliche Welten und Situationen. Dadurch wird alles sehr abwechslungsreich und man weiß nicht, was einem im nächsten Raum bzw. auf den nächsten Seiten erwartet.

Allerdings habe ich hier einen Kritikpunkt: Wenn man einen leichten Magen hat, sollte man das Buch besser nicht lesen, denn es ist an der ein oder anderen Stelle doch sehr eklig - und das wird auch genau beschrieben. Das brauche ich persönlich nicht, denn man kann auch ohne Spannung aufbauen.

Sehr gelungen fand ich das Ende. Die Auflösung ist glaubwürdig und ich gestehe, dass ich auch etwas damit gerechnet habe. Denn Poznanski holt hier die Leser in die Realität zurück.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten! Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 18.04.2024

Guter Reihenauftakt

Mord unterm Reetdach
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Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Fall und damit Reihenauftakt einer Krimireihe auf Sylt rund um den Immobilienmarkler Kristan Dennermann.
Dass man einen Makler statt eines klassischen Ermittlers ...

Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Fall und damit Reihenauftakt einer Krimireihe auf Sylt rund um den Immobilienmarkler Kristan Dennermann.
Dass man einen Makler statt eines klassischen Ermittlers wählt, fand ich absolut gelungen. Es war mal etwas anderes und man bekam gute Einblicke in das Immobiliengeschäft der Luxusinsel. Gut fand ich auch, dass nicht mit den üblichen Makler-Klischees gespielt wurde. Die Hauptfigur ist durch und durch ehrlich und sympathisch. Eine gewisses Geheimnis trägt er mit sich herum, das allerdings erst am Ende aufgeklärt wird. Für den Fall selbst ist es nicht wichtig, aber seine Persönlichkeit kann man dadurch besser verstehen.
Auch wenn bei bei Kristan keine Klischee Anwendung finden, tun sie das bei den anderen Figuren umso mehr. Das fand ich etwas schade. Klar rechnet man bei reinem Sykt-Krimi mit neureichen Schnöseln und einheimischen Eigenbrödlern, aber hier hätte es etwas subtiler sein können.
Der Fall an sich ist spannend und hat einige Wendungen, bleibt jedoch relativ oberflächlich. Ich hätte beispielsweise nicht so viele Verdächtige gebraucht, dafür eine tiefere Auseinandersetzung mit wenigen.
Das Ende konnte mich deswegen auch nicht ganz abholen. Zwar wird es nochmal richtig spannend und es kommt zum Showdown, aber als Leser kann man den Fall nur zum Teil durch die eingebauten Hinweise lösen.
Für mich ist es ein solider Auftakt einer neuen Reihe, die ich gerne weiterverfolge. Ich bin auf die Entwicklung Kristans gespannt!