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Veröffentlicht am 16.12.2017

Der Abschlussband konnte mich nicht richtig überzeugen

Endgame
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Gebundene Ausgabe: 415 Seiten
Verlag: Oetinger (14. November 2016)
ISBN-13: 978-3789104046
Originaltitel: Rules of the Game
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Preis: 19,99€
auch als Taschenbuch und als E-Book ...

Gebundene Ausgabe: 415 Seiten
Verlag: Oetinger (14. November 2016)
ISBN-13: 978-3789104046
Originaltitel: Rules of the Game
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Preis: 19,99€
auch als Taschenbuch und als E-Book erhältlich


ACHTUNG: Dies ist Band 3 der Endgame-Trilogie. Meine Rezension kann SPOILER zu den ersten beiden Bänden enthalten. Vorkenntnisse sollten vorhanden sein, wenn man dieses Buch lesen möchte.

Der Abschlussband konnte mich nicht richtig überzeugen

Inhalt:
Nur noch sieben der ursprünglich zwölf Spieler sind am Leben und willens, Endgame auf die ein oder andere Art zu beenden. Während einige das Spiel für sich entscheiden wollen, wollen andere seinen Fortgang verhindern. Dazu schließen sie sich teilweise zusammen und erhalten auch noch Unterstützung von Nicht-Spielern.

Nachdem der Erd- und der Himmelschlüssel gefunden sind, fehlt nur noch der Sonnenschlüssel, den die Spieler finden müssen.

Meine Meinung:
Die ersten zwei Bände fand ich durchweg sehr spannend und auch genau richtig aufgebaut. Im letzten Band fehlt mir nun ein guter Spannungsbogen. Sicher sind auch hier einzelne Szenen sehr spannend und auch wieder sehr brutal und blutig, aber ich konnte nicht wirklich auf einen Höhepunkt hin fiebern. Es geht alles ein wenig hektisch und sprunghaft vonstatten.

Wie gewohnt wird wieder aus den Perspektiven der verschiedenen Spieler erzählt, und auch kepler 22b bekommt seine eigenen Kapitel, die ich mehr witzig als spannend fand, weil er die Spieler so leicht durchschaut. Leider erhellen seine Kapitel die Hintergründe auch nicht besonders.

So wie im 2. Band schon Stella, Greg Jordan und andere die Handlung bereicherten, kommen auch im 3. Band noch weitere Personen dazu, die in das Spielgeschehen eingreifen. Teilweise fand ich sie sehr interessant, teilweise bleiben sie aber auch recht blass, obwohl sie eine große Rolle spielen.

Während mir Sarah und Jago, Hilal und Shari und sogar Maccabee im Verlauf des Trilogie immer sympathischer wurden, hatte ich mit An bis zum Schluss meine Probleme. Seine Ticks (blinzel, zuck) nerven beim Lesen und man ist geneigt, ganze Absätze zu überspringen. Vor allem aber konnte ich viele seiner Handlungsweisen und Gedanken nicht nachvollziehen.

Das Ende kam dann ziemlich schnell und recht unspektakulär und ließ mich doch etwas ratlos und unzufrieden zurück. Ein kurzer Ausblick in die nähere Zukunft versöhnt ein wenig. Insgesamt ist es aber sicher der schwächste Band der Reihe. Die Seitenzahl ist leider auch viel geringer als bei den ersten beiden Teilen. Dabei hätten gerade dem Abschlussband noch ein paar Seiten mehr mit Erklärungen gutgetan.

Die Trilogie:
1. Die Auserwählten
2. Die Hoffnung
3. Die Entscheidung

★★★☆☆

Veröffentlicht am 31.10.2017

Die Reihe kann mich immer noch nicht mitreißen

Young Elites (Band 2) - Das Bündnis der Rosen
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Gebundene Ausgabe: 405 Seiten
Verlag: Loewe (11. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3785584156
Originaltitel: The Rose Society
empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Preis: 18,95€
auch als E-Book erhältlich
Papego-fähig ...

Gebundene Ausgabe: 405 Seiten
Verlag: Loewe (11. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3785584156
Originaltitel: The Rose Society
empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Preis: 18,95€
auch als E-Book erhältlich
Papego-fähig



ACHTUNG: Dies ist der 2. Band einer Trilogie. Meine Rezension kann daher SPOILER zum 1. Band enthalten.


Die Reihe kann mich immer noch nicht mitreißen


Inhalt:
Adelina und ihre Schwester Violetta mussten nach Enzos Tod aus Kenettra fliehen. Nun versuchen sie, neue Verbündete zu finden, mit deren Hilfe sie die Inquisition beseitigen können.


Unterdessen tun sich die Dolche mit Maeve, der Königin von Beldain, zusammen, um Enzos Schwester Giulietta zu stürzen.


Meine Meinung:
Ich konnte mich schon für den 1. Band nicht wirklich erwärmen und hätte die Reihe vielleicht am besten abbrechen sollen. Doch am Ende hatte Marie Lu mich neugierig gemacht, sodass ich dann doch wissen wollte, wie es weitergeht.


Leider konnte sie mich aber auch mit dem 2. Band nicht wirklich fesseln und von ihrer Geschichte, besonders von der Antiheldin Adelina, überzeugen. Adelina ist mir nach wie vor zu sprunghaft. Ich kann ihre Handlungsweisen nicht verstehen und oft nicht einmal nachvollziehen. Ihre dunklen Kräfte machen sich immer mehr selbstständig und Adelina erscheint mir als unnötig brutal und grausam. Ohne mit der Wimper zu zucken, tötet sie Menschen, die keine Gefahr mehr für sie sind, oder lässt sie töten. Für ein Jugendbuch kann ich das nicht gutheißen.


Die Handlung kommt in diesem Band auch etwas langsam in Gang. In der ersten Hälfte des Buches passiert nicht so besonders viel. Erst danach geht es dann wieder rund und ein Ereignis jagt das nächste.


Wie schon der 1. Band ist auch dieser aus verschiedenen Perspektiven und im Präsens geschrieben. Dabei erzählt Adelina in der Ich-Form, die anderen Perspektiven sind in der 3. Person. Normalerweise mag ich diese Erzählweise sehr gerne, weil sie mich tief in die Geschichte hineinziehen und ich mich an der Seite des Protagonisten wiederfinden kann. Doch mit einer Figur wie Adelina geht das einfach nicht.


Fazit:
Leider konnte mich genau wie der 1. Band auch der 2. nicht überzeugen. Zu viel Grausamkeit, zu viel Düsteres, eine zu sprunghafte Protagonistin, mit der ich mich nicht identifizieren kann.


Ob ich den 3. Band lesen werde, muss ich mir wirklich gut überlegen.


Die Young Elites-Trilogie:
1. Die Gemeinschaft der Dolche
2. Das Bündnis der Rosen
3. ???

Veröffentlicht am 27.10.2017

Tolle Idee - lauwarme Umsetzung

Das Haus ohne Männer
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Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Diana Verlag (9. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3453359628
Originaltitel: L’immeuble des femmes qui ont renoncé aux hommes
Preis: 9,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Tolle ...

Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Diana Verlag (9. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3453359628
Originaltitel: L’immeuble des femmes qui ont renoncé aux hommes
Preis: 9,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Tolle Idee – lauwarme Umsetzung

Inhalt:
Fünf Frauen leben in Paris in einem Haus. Sie sind ganz unterschiedlich. Lediglich in einem sind sie sich einig: Sie wollen keinen Mann mehr in ihr Leben lassen – und auch nicht in das Haus. Als Carla für einige Monate nach Indien reist, zieht Juliette vorübergehend in ihre Wohnung. Die junge Frau ist zwar im Moment solo, den Männern aber nicht wirklich abgeneigt. Sie bringt das ruhige Leben der Damen ein wenig durcheinander.

Meine Meinung:
Nachdem ich von Karine Lamberts letztem Werk „Und jetzt lass uns tanzen“ absolut begeistert war, musste ich natürlich auch sofort „Das Haus ohne Männer“ lesen. Leider kann es für mich nicht an die Genialität des letzten Buchs anknüpfen. Dazu muss man sagen, dass „Das Haus ohne Männer“ das Romandebüt der belgischen Autorin ist, in Deutschland aber erst nach „Und jetzt lass uns tanzen“ erschienen ist.

Hinter der Umschlagklappe erfährt man gleich mal, welche der Frauen in welchem Stockwerk wohnt. Auch die Hintergrundgeschichte zu diesem Roman wird hier erwähnt, und dann geht es auch schon los. Die Frauen werden einzeln vorgestellt mit ihrer Vergangenheit und ihren enttäuschten Hoffnungen, fünf voneinander unabhängige Geschichten. Hierbei fehlte mir einfach die Verbindung zwischen allen. Die Abkehr von den Männern war mir als Gemeinsamkeit zu wenig.

Das Haus gehört einer 75-jährigen ehemaligen Primaballerina, genannt „die Königin“, die sich nicht damit abfinden kann, dass ihr Körper sie immer mehr im Stich lässt, dass ihre Glanzzeiten vorbei sind. So versteckt sie sich vor aller Welt und vor allem vor den Männern. Nach und nach hat sie die anderen Frauen um sich geschart und ihnen ihre Regeln auferlegt, was denen aber ganz recht ist.

„Das ganze Leben besteht aus Dingen, die dich aus dem Gleichgewicht bringen: Laufen, Fallen, Tanzen, Altern.“ (S. 150, die Königin zu Juliette)

Die Idee von Frauen, die den Männern und der Liebe abgeschworen haben, fand ich sehr reizvoll, doch mit ihrer Umsetzung des Themas konnte die Autorin mich nicht abholen. Ich hatte etwas entweder viel Witzigeres oder viel Tiefgründigeres erwartet. Aber die Handlung plätscherte mehr oder weniger oberflächlich an mir vorbei. Sämtliche Frauen blieben mir zu blass. Ich konnte keine Nähe zu ihnen herstellen. Ich denke, ein paar Seiten mehr hätten diesem Roman gutgetan, zumal die eigentliche Geschichte nur über 222 Seiten geht, der Rest ist Danksagung und Leseprobe zu „Und jetzt lass uns tanzen“.

★★★☆☆

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Diana Verlag, der mir freundlicherweise im Rahmen einer Testleseaktion auf literaturschock.de ein Rezensionsexemplar zukommen ließ.

Veröffentlicht am 10.10.2017

Nicht ganz so spannend und philosophisch, wie die Beschreibung vermuten lässt

Der Club
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Gebundene Ausgabe: 238 Seiten
Verlag: Kein & Aber (28. Februar 2017)
ISBN-13: 978-3036957531
Preis: 22,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Nicht ganz so spannend und philosophisch, wie die ...

Gebundene Ausgabe: 238 Seiten
Verlag: Kein & Aber (28. Februar 2017)
ISBN-13: 978-3036957531
Preis: 22,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Nicht ganz so spannend und philosophisch, wie die Beschreibung vermuten lässt

Inhalt:
Hans hat seine Eltern schon früh verloren. Seine einzige Verwandte ist die Halbschwester seiner Mutter, Alex Birk, die als Professorin in Cambridge arbeitet. Nach dem Abitur holt sie Hans zu sich ans College. Er soll Mitglied des Pitt Clubs werden und für Alex etwas herausfinden. Zunächst weiß er jedoch nicht, worum es sich dabei handelt. Dafür verliebt er sich in die etwas ältere Doktorandin Charlotte …

Meine Meinung:
Takis Würger konnte mich anfangs durch seine gewollt einfache Erzählweise fesseln. Sowohl die Handlung als auch die Sprache sind relativ geradlinig. Dies passte für mich hervorragend zu dem Kind, das Hans zu Beginn des Buches ist. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass der Roman im weiteren Verlauf etwas komplexer wird, wird er aber nicht wirklich.

Obwohl die Erzählperspektive zwischen verschiedenen Beteiligten wechselt, ist die Story nicht besonders verschlungen. Mir war es im Endeffekt zu oberflächlich und auch zu vorhersehbar, um mich wirklich berühren zu können. Die Distanz zu den Protagonisten blieb bis zum Schluss, obwohl ich Hans und auch Charlotte sehr sympathisch fand.

Ein paar Seiten mehr hätten dem Roman meiner Meinung nach sehr gutgetan. Ein wenig Ausschmückung, ein wenig mehr Gedanken und Gefühle hätten mich als Leserin mehr in die Geschichte hineinziehen können. Wenn man bedenkt, dass es sich um knapp 240 Seiten im kleinen Format handelt, ist allerdings klar, dass einfach nicht mehr zwischen die Buchdeckel passt.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 07.10.2017

Ein außergewöhnlicher Debütroman, so viel steht fest

Außer sich
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Gebundene Ausgabe: 366 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag (11. September 2017)
ISBN-13: 978-3518427620
Preis: 22,00€
auch als E-Book erhältlich

Ein außergewöhnlicher Debütroman, so viel steht fest

Ein außergewöhnlicher ...

Gebundene Ausgabe: 366 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag (11. September 2017)
ISBN-13: 978-3518427620
Preis: 22,00€
auch als E-Book erhältlich

Ein außergewöhnlicher Debütroman, so viel steht fest

Ein außergewöhnlicher Debütroman, so viel steht fest. Das ist dann aber auch schon so ziemlich das Einzige, was feststeht.

Im Mittelpunkt des Romans steht Ali, eine junge Frau, die auf der Suche nach ihrem verschwundenen Zwillingsbruder Anton ist. Eine Postkarte lässt darauf schließen, dass er sich in Istanbul befinden könnte. Also reist Ali dorthin. Schnell kommen einem beim Lesen Zweifel, ob Ali nur auf der Suche nach Anton ist oder vor allem auch auf der Suche nach sich selbst. Dies zeigt sich unter anderem im Austesten verschiedener Grenzen, zum Beispiel in der Geschlechtsidentität oder beim Sex.


Ich kauerte auf diesem Ast, umklammerte meine Knie und dachte, irgendwer muss mich ganz dringend festhalten. (S. 322)

Um Alis familiäre Wurzeln zu entdecken, erzählt Salzmann in einzelnen Episoden von ihren Vorfahren, den Eltern, Großeltern und Urgroßeltern der Zwillinge. Die Eltern sind als jüdische Russen schließlich mit den Kindern nach Deutschland ausgewandert, wo sie nur schlecht Fuß fassen konnten. Auch Anton und Ali hatten zu kämpfen. Diese Kapitel in der Vergangenheit, die sich mit den Vorfahren beschäftigen, wirken zunächst etwas zusammenhanglos. Der rote Faden ist schwer zu finden. Aber wenigstens sind sie gut zu verstehen.

Dies kann man bei Alis Perspektive nicht behaupten. Ihre Kapitel wirken oft wirr und surreal. Man kann sich nicht sicher sein, ob das Erzählte tatsächlich so stattfindet, oder ob Ali sich das zusammenfantasiert, zum Beispiel, als sie in den Spiegel schaut und darin Antons Gesicht sieht.

Mit ihrem bildhaften Schreibstil konnte Sasha Marianna Salzmann mich überzeugen. Besonders in Alis Kapiteln schafft es die Autorin, eine innere Zerrissenheit und Getriebenheit allein durch die kantige Satzkonstruktion auszudrücken. Die Kapitel der Vorfahren sind dagegen ruhiger und runder geschrieben.

Inhaltlich hat mich das Buch aber nicht erreicht. Salzmann hat meines Erachtens zu viele Themen in diesen Roman gepackt und dadurch nur an der Oberfläche gekratzt. Zu sämtlichen Figuren bleibt eine enorme Distanz, was sicher auch so gewollt ist. Die beschriebene Gewalt und Hoffnungslosigkeit wäre sonst kaum zu ertragen.

Mit dem Schluss bin ich gar nicht glücklich, denn ich bin so schlau wie am Anfang des Romans. Zu vieles bleibt offen und ungelöst. Wer das mag, hat hier natürlich die Gelegenheit für eigene Interpretationen.

„Außer sich“ wurde 2017 für den Deutschen Buchpreis nominiert und hat es immerhin auf die Shortlist geschafft. Mich hat das Buch sprachlich fasziniert, inhaltlich jedoch sehr unzufrieden zurückgelassen. Liebhaber anspruchsvoller Literatur sollten sich aber am besten selbst ein Bild davon machen.

★★★☆☆

Herzlichen Dank an den Suhrkamp Verlag, der mir für die Leserunde auf LovelyBooks ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte.