Leserunde zu "Bird and Sword" von Amy Harmon

Über die Magie und die Macht der einen, großen Liebe
Cover-Bild Bird and Sword
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Amy Harmon (Autor)

Bird and Sword

Corinna Wieja (Übersetzer)

Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint.

Mit fünf Jahren musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wurde. Mit dem letzten Atemzug nahm sie ihrer Tochter die Stimme und die Macht der Worte. Denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. Dreizehn Jahre später erscheint der junge König Tiras am Hof von Larks Vater, um diesen an seine Treuepflicht im Krieg zu erinnern. Er nimmt die stumme junge Frau als Geisel mit sich. Zunächst fürchtet Lark den König, doch sie merkt schnell, dass Tiras ebenso wenig frei ist wie sie und dass die Liebe womöglich die einzige Waffe ist, die ihrer beider Ketten sprengen kann ...

"Atemberaubend - eine epische Geschichte voller Magie und Romantik!" Totally Booked Blog



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 04.09.2017 - 24.09.2017
  2. Lesen 09.10.2017 - 29.10.2017
  3. Rezensieren 30.10.2017 - 12.11.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 01.11.2017

Geniales Buch mit kleinen Schwachstellen!

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Geniales Buch mit kleinen Schwachstellen! Ich hatte das Gefühl dort zu sein, so lebendig wird das alles beschrieben!

Inhalt:
Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint. ...

Geniales Buch mit kleinen Schwachstellen! Ich hatte das Gefühl dort zu sein, so lebendig wird das alles beschrieben!

Inhalt:
Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint.

Mit fünf Jahren musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wurde. Mit dem letzten Atemzug nahm sie ihrer Tochter die Stimme und die Macht der Worte. Denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. Dreizehn Jahre später erscheint der junge König Tiras am Hof von Larks Vater, um diesen an seine Treuepflicht im Krieg zu erinnern. Er nimmt die stumme junge Frau als Geisel mit sich. Zunächst fürchtet Lark den König, doch sie merkt schnell, dass Tiras ebenso wenig frei ist wie sie und dass die Liebe womöglich die einzige Waffe ist, die ihrer beider Ketten sprengen kann … (© Lyx)

Meine Meinung:
Durch die Leserunde von Lesejury.de bin ich auf das Buch aufmerksam geworden und ich bin so froh darüber!
Die Idee konnte mich schon überzeugen und die Leseprobe machte Lust auf mehr!
Ich bin nicht enttäuscht...wenn aber auch nicht maßlos begeistert! Ich habe das Buch verschlungen, aber – für mich – hatte es auch ein paar Schwächen.

Die Handlung
Ich wusste lange nicht, was nun der rote Faden der Geschichte sein soll. Der Krieg gegen die Volgar?
Larks Entführung? Oder doch die Liebesgeschichte?
Doch irgendwann wurde es mir klar:
Der rote Faden ist (für mich) der Gott der Worte und die daraus resultierenden Magischen. Der Krieg gegen die Volgar ist im Hintergrund immer allgegenwertig, aber dennoch nur Nebenhandlung.
Genauso wie großteils die Liebesgeschichte zwischen Lark und Tiras. Hauchzart und wunderschön mitzuverfolgen! hach

Die Charaktere
Lark ist eine Person, die man einfach mögen muss. Sie ist herzlich, gütig und mutig. Sie ist wahnsinnig stur und wissbegierig. Sie lässt sich trotz ihrer fehlenden Stimme nicht unterkriegen. Lark ist stark und ich habe jeden Schritt, den ich an ihrer Seite erlebt habe genossen.
Tiras hingegen ist nicht immer so liebevoll, aber er hat auch seine guten Seiten. Er ist der König und auf seinen Schultern liegt sehr viel Verantwortung. Für sein Reich/Volk würde er alles tun, nur um es in Sicherheit zu wissen. Tiras ist genauso stur wie Lark, was oft zu interessanten Auseinandersetzungen führt.
Tiras und Lark...sie gehören zusammen. Ich habe sie als Paar so sehr ins Herz geschlossen, denn sie machen sich gegenseitig besser und die Gefahren um sie herum wirken plötzlich weniger unbesiegbar!

Ich bin von der Charakterdarstellung jeder einzelnen Person begeistert, denn sie sind so verschieden, voller Leben und auch authentisch.
Ein paar mochte ich, einige nicht. Ein paar sind ehrlich, andere nicht. Sie überraschen und schockieren.
Doch je mehr ich von der Welt durch die Charaktere kennengelernt habe, desto bewusster wurde mir, dass ich noch mehr davon lesen will!
Und zum Glück ist das im Frühjahr 2018 schon der Fall :).

Die Schreibweise
Ich bin fasziniert und von den Worten gefesselt, denn obwohl Lark Stumm ist, schafft sie es ihre Umwelt so bunt und schillernd zu beschreiben. Beim Lesen hat man das Gefühl dort zu sein, empfindet die Wut, die Trauer oder die Hilfslosigkeit von Lark gleichermaßen wie ihre unbändige Freude oder tiefgehende Liebe.
Die Schreibweise fesselt und verleitet zum Weiterlesen. Die Seiten rasen dahin und die Zeit vergeht wie im Flug.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Namenerklärung am Anfang des Buches, denn so lässt man das Problem mit „die Namen falsch aussprechen“ gleich von Anfang an wegfallen.

Das Ende
ACHTUNG SPOILER
Die ersten 300 Seiten habe ich verschlungen und geliebt, doch gegen Ende wurde meine Begeisterung etwas gedämpft. Der Abschlusskampf ging mir zu schnell von der Hand, das alles löste sich so leicht auf, was ich sehr schade fand.
Und doch, vom Epilog bin ich wieder total begeistert gewesen, der perfekte Abschluss mit Querverweis zum Prolog. Schön gemacht!

Fazit:
„Bird & Sword“ ist ein Buch, welches fesselt, fasziniert, süchtig macht und mich richtig gut unterhalten hat. Lark ist eine wundervolle Protagonistin, die ich ins Herz geschlossen und gerne bei ihrem Erlebnis begleitet habe. Auch Tiras hat sich verändert und mich mehrmals positiv überrascht.
Die Schreibweise ist lebendig und voller Farbe.
Einzig das Ende dämpfte meine Begeisterung, sodass ich nicht volle Punktzahl geben kann. Ein paar (mögliche) Logikfehler sind auch noch offen, welche vielleicht in Band 2 erklärt werden?
Von mir bekommt „Bird & Sword“ jedenfalls 4 von 5 Federn und ich freue mich schon sehr auf Kjells Geschichte!

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Veröffentlicht am 30.10.2017

Ein Highlight, das aber sogar noch mehr Potential gehabt hätte

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Inhalt:
Im Alter von fünf Jahren muss Lark mit ansehen wie ihre Mutter aufgrund ihrer magischen Gabe von König Zoltev hingerichtet wird, ein gängiges Vorgehen im Königreich Jeru, wo die Magischen nicht ...

Inhalt:
Im Alter von fünf Jahren muss Lark mit ansehen wie ihre Mutter aufgrund ihrer magischen Gabe von König Zoltev hingerichtet wird, ein gängiges Vorgehen im Königreich Jeru, wo die Magischen nicht willkommen sind. Um sie zu schützen, nimmt ihre sterbende Mutter Lark deshalb auch die Fähigkeit zu sprechen und damit auch ihre Magie.
Fünfzehn Jahre später herrscht Krieg in Jeru und der junge König Tiras will sich die Treue von Lord Corvyn, Larks Vater, in den bevorstehenden Kämpfen sichern, indem er Lark, die im Haus ihres Vaters wie eine Gefangene behandelt wurde, als Geisel mit auf sein Schloss nimmt. Aufgrund des Verhaltens seines Vaters, traut Lark Tiras zunächst nicht, erkennt jedoch bald, dass er anders ist als der alte König und ebenfalls unter einer großen Bürde leidet. Ihre Liebe zueinander ist womöglich der einzige Weg sie beide von ihrer Last zu befreien.

Meinung:
Obwohl ich sonst eigentlich nicht sehr viel Fantasy lese hat mich dieses Buch, durch das Cover, die Kurzbeschreibung und Leseprobe sowie der Bewerbung des Titels mit „so spannend wie Game of Thrones“, angesprochen. Ich würde zwar nicht sagen, dass es tatsächlich so spannend wie Game of Thrones ist, es ist aber auch alles andere als langweilig und lässt sich wirklich gut lesen.

„Bird & Sword“ war mein erstes Buch von Amy Harmon, ihren Schreibstil empfand ich als sehr außergewöhnlich und bildhaft, wirklich schön zu lesen.
Gleich zu Beginn war ich bereits völlig fasziniert und gefangen von dieser Geschichte, die Geschehnisse fesselten mich und insgesamt hat es etwas märchenhaftes. Leider muss ich sagen, dass die Spannung im Verlauf des Buches für mich stetig abgenommen hat, da für mich persönlich viele Ereignisse, durch offensichtliche Hinweise, oft wenig überraschend waren, was aber nicht für jeden gelten muss. Nichtsdestotrotz fand ich das Buch gut, denn es liest sich durchweg super und ich habe es anderen Büchern, die ich parallel gelesen habe, immer vorgezogen, es hätte meiner Meinung nach aber einfach noch mehr Potential gehabt. Ich denke man hätte der Geschichte einen Gefallen getan, wenn man ihr mehr Seiten gegönnt hätte. Vor allem das Ende hätte noch ausgeschmückter sein können. Ich muss zwar nicht unbedingt jedes kleinste Detail erklärt haben, sondern kann mir auch einiges denken, aber an manchen Stellen hätte ich mir schon noch mehr Antworten gewünscht. Ansonsten war es aber ein Highlight für mich, ich konnte mir wirklich alles bildlich vorstellen und wurde total mitgerissen.

Lark ist unglaublich mitfühlend, wissbegierig und hat auch ihren eigenen Kopf, weshalb sie es leid ist immer nur eine Gefangene zu sein. Ich mochte sie wirklich sehr gerne. Es ist schrecklich was sie bereits als Kind mit ansehen musste. Von Larks Vater will eigentlich gar nicht erst anfangen, er ist einfach nur ein rückgratloser und egoistischer Feigling.

Tiras konnte mich ziemlich schnell um den kleinen Finger wickeln, für mich kam er aber auch nie wirklich wie ein unbarmherziger Herrscher rüber. Ich hielt ihn sogar für einen sehr guten König, auch wenn er von Zeit zu Zeit arrogant rüber kommen kann, so handelt er doch stets besonnen und strategisch. Und leicht hat er es wahrlich nicht, ein Land zu schützen und regieren ist eigentlich schon ein Fulltime-Job, aber Tiras hat es auch noch mit diversen anderen Erschwernissen zu tun.

Die Liebesgeschichte von Lark und Tiras hat mir durchweg super gefallen. Die Geschichte wird aus Larks Perspektive erzählt, dadurch erfahren wir sehr viel über ihre Gefühle, die zudem noch so gut beschrieben sind, dass man regelrecht mit ihr mitleidet.

Besonders liebenswert fand ich auch Larks Gefährten und Beschützer, den Troll Boojohni. Er ist ihr ein sehr guter Freund, höchst loyal, weise und steht Lark zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite.

Ich bin auch schon auf Teil 2 gespannt, in dem der Hauptmann Kjell als Protagonist auftreten wird, und hoffe, dass dann vielleicht auch nochmal einiges erklärt wird, was in diesem Band offen gelassen wurde.

Fazit:
„Bird & Sword“ fängt auf jeden Fall sehr spannend an und ist durchweg super geschrieben, allerdings waren einige Hinweise auf den Fortgang der Geschichte für mich zu offensichtlich, sodass ich dann nicht mehr wirklich überrascht war als gewisse Ereignisse eingetreten sind. Man hätte aus dieser tollen Geschichte also einfach noch mehr machen können. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon auf Band 2.

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Veröffentlicht am 30.10.2017

Rezension- "Bird and sword" von Amy Harmon

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Gestaltung
Das Cover des Buches ist wunderschön, anders ist es nicht zu beschreiben. Die goldenen Farben umschreiben das Buch als sehr edel, was auf Tiras ja allein von seinem hohen Stand durchaus zutrifft. ...

Gestaltung
Das Cover des Buches ist wunderschön, anders ist es nicht zu beschreiben. Die goldenen Farben umschreiben das Buch als sehr edel, was auf Tiras ja allein von seinem hohen Stand durchaus zutrifft. Aber auch Lark kommt ja aus einer edlen Familie, in der sie eigentlich nicht wenig Standart besitzt, allerdings ist sie ja in den Fängen ihres Vaters gefangen, was das ganze verkompliziert. Aber ich habe selten ein so schönes Cover gesehen, dass mich rundum so verzaubert und in seinen Bann zieht.

Erwartung
Meine Erwartungen waren nicht sonderlich hoch, da es meine erste Leserunde war und ich mir ein "Einsteiger" Buch ausgesucht hatte, ein Buch, was mich vom Klappentext her angesprochen hat, von dem ich allerdings noch nichts gehört hatte über die sozialen Medien. Es war also ein Versuch ganz ins Blaue hinein.


Handlung
Zu Beginn des ersten Abschnitts war ich vorerst noch etwas skeptisch, da es sich bei Lark ja um eine Stumme Protagonistin handelt und ich nicht wusste, ob ich mich mit einer Stummen Protargonistin identifizieren kann und sie vor allem nachvollziehen könnte. Meine Sorge war allerdings vollkommen unbegründet. Lark ist die perfekte Protargonistin gewesen! Ohne ihren kleinen Makel wäre sie nicht so geheimnissvoll und sympathisch rübergekommen. Ihre Entwicklung im ersten Abschnitt war hervorragend dargestellt. Das arme vom alten König verschreckte Mädchen wir vom neuen König in Gefangenschaft genommen und wird in ein Turmzimmer gesperrt. Hiebei fand ich die Lösung mit Kjell und der Idee, dass Lark Tiras helfen könne fantastisch umgesetzt. Wie er sie mitten in der Nacht zu Tiras schleppt, der gerade wieder einmal die Qualen seiner Wandlung durchleidet, und sie sich nicht gegen Kjell wehren kann, da sie stumm ist. In diesem Abschnitt lernt man Lark und ihre Situation kennen und man spielt ihre Möglichkeiten zu fliehen erst einmal durch.
Im zweiten Abschnitt entwickelt sich Larks Gabe so, dass sie sich nun nicht mehr nur mit Boojohni "unterhalten" kann, sondern auch Tiras und sie sich nun verständigen können. Ich mochte den Abschnitt, da Lark und Tiras sich hier näher kommen durch den Unterricht in lesen und schreiben den er ihr erteilt. Hierbei hat man das Gefühl Lark ist sicher bei Tiras und ihr Vater kann ihr nichts antun. Ihr Vater kann ihr zwar nichts antun, aber die Volgar, die nun immer näher kommen und mordlustiger werden. Bei diesem Problem ist Lark natürlich die Retterin in der Not, da sie die willensschwachen Volgar mit ihrer Gabe kontrollieren kann und somit den Sieg gegen die Volgar einleitet. Aber heir macht ihr die immer längere Abwesenheit von
Tiras sehr zu schaffen, da er ihr mitlerweile sehr am Herzen liegt.
Als es dann zur Hochzeit kommt und Lark auf Tiras warten muss, da dieser in eine Falle gelockt wurde treibt es die Spannung auf den Höhepunkt. Danach wird Lark allerdings wieder ein bisschen abweisend zu Tiras, da sie das Glück was sie umgibt nicht genießen kann, da sie Tiras Verwandlung zum Adler nicht aufhalten kann. Als man dann erfährt, dass sie schwanger ist steigt die Dramatik, da Tiras sie nun auf die Regentschaft vorbereitet und Kjell als seinen Bruder anerkennt, damit dieser die Herrschaft über Jeru-city übernehmen kann, wenn Tiras es nicht mehr möglich ist sein Land zu regieren. Das große Finale, in dem dann König Zoltev als Liesh auftritt und Tiras als Vogelmensch kommt zwar etwas früh, ist aber ganz großes Kino. Obwohl ich mich gefragt habe, warum Boojohni Lark nicht viel früher gesagt hat, dass sie nur das Wort zurück nehmen muss um Tiras zu heilen.

Viel zu den Protagonisten muss ich nicht sagen, aber insgesamt fand ich es schade, dass Boojohni und Kjell nur eine Nebenrolle gespielt haben, da man sie noch mehr und viel besser hätte einsetzen können um die Handlung spannender zu gestalten. Auch hätte man König Zoltev und später dann Liesh besser erklären können, denn mann wusste über den alten König nur, das er Meshara umgebracht hatte und alle Menschen mit der Gabe tot sehen wollte, was ja wiedersinnig ist wenn man überlegt, dass sowohl er als auch sein Sohn die Gabe haben.

Insgesamt ist Bird and sword ein super tolles Buch gewesen, welches ich jedem nur ans Herz legen kann. Mir hat gefallen, dass es das Anders sein nicht als negativ darstellt und Amy Harmon eine Möglichkeit gefunden hat auch eine Stumme Person sprechen zu lassen.

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Veröffentlicht am 30.10.2017

Von Wortmalerei bis Kampfgeschrei

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Endlich. Endlich gibt es wieder eine solide, unterhaltsame, wundervolle Fantasy-Geschichte bei LYX. Ich habe lange darauf gewartet und nachdem bei der LoveLetter Convention 2017 dieses Buch vorgestellt ...

Endlich. Endlich gibt es wieder eine solide, unterhaltsame, wundervolle Fantasy-Geschichte bei LYX. Ich habe lange darauf gewartet und nachdem bei der LoveLetter Convention 2017 dieses Buch vorgestellt wurde, war ich gleich Feuer und Flamme, denn Fantasy ist in diesem Verlags-Label wirklich rar geworden.

Den ersten Abschnitt habe ich also regelrecht verschlungen, anders kann man es nicht sagen, dann gab es einige schwächen im Mittelteil und ein rasantes, spannendes Ende. Es ist also nicht nur alles gold was auf diesem wundervollen Cover glänzt, denn es beinhaltet die ein oder andere Macke. Aber wer will schon immer nur perfekte Bücher ...

Lark kam mir zuerst etwas naiv vor. Dass sie einfach und ohne viel Gegenwehr über ihr Leben bestimmen lässt und dann auch noch meint sie habe es verdient, war doch reichlich konfus. Aber wenn man bedenkt, was sie daheim für ein „Leben“ hatte, ist diese neue Situation in die sie gerät doch wohl der pure Luxus, denn sie begleitet den König in seine Burg. Ich mag vor allem Larks Art über Worte zu denken und wie all dies von der Autorin beschrieben wird. Da steckt schon einiges an Wortmalerei in der Geschichte, etwas Wortpoesie. Vor allem zu Beginn des ganzen, wenn der Lese Lark und ihre Welt kennen lernt. Ich würde es sogar ein bisschen mit der Art von Tahereh Mafi vergleichen, wobei „Bird & Sword“ doch einfacher zu lesen ist als „Ich fürchte mich nicht“ von besagter anderen Autorin. Da wird jedoch keinen Abklatsch einer anderen Autorin wollen, ist dies vollkommen in Ordnung und annehmbar und ein recht leichter Schreibstil hat noch niemandem geschadet.

König Tiras wusste ich lange nicht genau einzuschätzen, weil ich doch von Anfang an glaubte seine "Geheimnisse" zu kennen. Und, dass er total auf Lark steht ist auch irgendwie offensichtlich. Welcher König würde sonst einer Frau so viel Geduld, Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Sein Charakter macht während der Geschichte jedoch eine unheimliche Entwicklung durch, wobei er doch eines nicht verliert: Sein Selbstbewusstsein. Er ist nicht der tiefgründigste Charakter und wird es wohl auch niemals werden, dennoch mochte ich die Passagen mit ihm und Lark besonders, da sie eine gewisse Wärme ausstrahlten.

Schwieriger zu durchschauen ist in der gesamten Geschichte wohl Leiter der Leibgarde des Königs: Kjell. Schön und gut, dass er scheinbar der beste Freund des Königs ist, aber er macht sich bei mir zunächst unglaublich unbeliebt mit seinem ständigen, muffeligen Dasein. Muss er denn immer so schlechte Laune haben? Muss das sein? Andererseits ist vielleicht gerade diese Undurchschaubarkeit das, was ihn andererseits irgendwie interessant macht. Ich meine: Wer weiß schon, was er denkt? Er kann Lark nicht leiden und ist Tiras ergeben, der wiederum vollends auf Larks Seite steht. Hach. Das riecht schier nach ein wenig Tragik.

Der Werdegang der Geschichte ist überraschenderweise eine wirkliche Talfahrt. So gefiel mir der erste Teil des Buches außerordentlich gut, aufgrund von Larks Gedankenspielen und Unsicherheiten und dem mutigem Durchsetzen ihrer Meinung. Die Anbahnung von Zuneigung und die Szenen mit ihrem Freund und Helfer Boojohni. Jedoch passiert dann plötzlich in der Mitte der Geschichte so viel auf einmal, ganz ohne Substanz. Als ob die Autorin unbedingt die Geschichte an eine bestimmte stelle bringen muss um wieder zu spannenden Dingen zu kommen. Das ist ja auch in Ordnung, aber nicht so wie es hier passiert ist. Mir kam es vor wie eine Auflistung von Geschehnissen, eine durchrattern von Fakten und darlegen der Tatsachen, ohne viel drum herum. Lark macht dies. Der König tut das. Während Kjell weiter herum muffelt. Zack: Monate später. Und den Sprung den die Geschichte hier auf einmal macht reißt den Leser erst einmal vollkommen raus. Das gefiel mir leider überhaupt nicht. Dass dies zum Ende hin wieder viel besser wurde und auch spannende, rasante Züge von seiten des Königs und von Seiten seiner Feinde gemacht wurde, ist einfach nur eine Erleichterung. Denn "Bird & Sword" hat es verdient ein gutes Ende zu nehmen.

Besonders gefallen haben mir die kleinen Kniffe, die zu Beginn eingebaut wurden und schlussendlich doch essenziell wichtig für das Ende waren. Und auch der Epilog, welcher sich wiederum auf den Prolog bezog, rundet diese wundervolle Fantasy-Geschichte gut ab. Wer also Lust hat von einem König im Krieg mit unbeschreiblichen Kreaturen zu lesen und wie er zu seiner Lark findet und wie Lark zu ihrer Stimme findet und dabei die Welt der begabten Menschen rettet, der sollte sich zumindest einen Blick in dieses strahlende Buch gönnen.

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Veröffentlicht am 30.10.2017

Die besondere Macht der Worte - "Bird and Sword"

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Hallo Fantasyliebende und andere Büchermenschen
Lasst euch von mir in eine Welt voller (ungesagter) Worte und Gaben entführen..
Wir reisen gemeinsam nach Jeru, die Heimat von Lark und ein Land voller ...

Hallo Fantasyliebende und andere Büchermenschen
Lasst euch von mir in eine Welt voller (ungesagter) Worte und Gaben entführen..
Wir reisen gemeinsam nach Jeru, die Heimat von Lark und ein Land voller Geheimnisse.
Ich zeige euch mal den ersten Satz des Klappentextes, nach dem ich wusste, dass ich „Bird and Sword“ lesen muss:
„Ein Mädchen ohne Stimme.

Ein König in Ketten.

Ein Königreich, das kurz vor dem alles entscheidenden Krieg steht ...“
Lark musste als junges Mädchen mit ansehen, wie ihre Mutter vom König des Landes ermordet wurde. Mit ihrem letzten Atemzug hat ihre Mutter Lark noch die Stimme genommen, denn Lark hat die Gabe. Der König jagt die Menschen mit der Gabe unerbittlich.
Jahre später ist Lark immer noch stumm und lebt mit ihrem Vater, Lord Corvyn in der Burg, als der neue König, Tiras, zu ihnen kommt.
Tiras sucht den Lord aus einem bestimmten Grund auf, denn in Jeru herrscht Krieg. Das Königreich wird von Vogelmenschen, den Volgar, bedroht. König Tiras fordert von Larks Vater Soldaten und nimmt Lark als Pfand für diese Forderung mit in sein Schloss.
Schnell merkt Lark, dass mit dem König etwas nicht stimmt, andererseits entwickelt sie Gefühle für ihn. Der Krieg gegen die Volgar geht unerbittlich weiter und Lark spielt schnell eine größere Rolle als ihr lieb ist… Sie muss sich fragen, ob Tiras sie nur benutzt oder ob auch ihm etwas an ihr liegt. Dazu kommt noch die Krankheit des Königs, die alles erschwert.
Vielleicht habt ihr es gemerkt, mit fällt es gerade unheimlich schwer den Inhalt des Buches so zusammenzufassen, dass ich euch nicht zu viel verrate.
Was ich euch dafür aber versprechen kann, es gibt so viel in „Bird and Sword“ zu entdecken, was einen guten Fantasyroman ausmacht und was die Geschichte einfach besonders werden lässt.
Die Idee einer Welt voller Menschen mit Gaben, die von ihrem Herrscher und den Gesetzen unterdrückt werden, hat etwas an sich, was mich fasziniert hat. Man bekommt im Buch einen Einblick in die Geschichte der Gaben und kann miterleben, wie ein ganzes Königreich sich verändert. Für Spannung ist durch den Krieg mit den Volgar auch gesorgt! Das Buch wird zwar als „für Fans von Game of Thrones“ angepriesen, aber mit den Kriegsszenen von GoT kann „Bird and Sword“ nicht mithalten. Trotzdem ist durch Intrigen, Attentate und die ein oder andere Szene für Spannung und Action gesorgt.
Natürlich gibt es, wie schon angedeutet auch eine Liebesgeschichte zwischen Lark und Tiras – klingt ein bisschen nach Stockholm Syndrom im ersten Moment, dass sie Lark als Gefangene in ihren Entführer verliebt, aber es steckt so viel mehr dahinter, was ich euch jetzt gar nicht unbedingt verraten kann und möchte, denn dann nehme ich zu viel der Story vorweg. Was ich aber sagen kann, ist das diese Liebesgeschichte für mich Höhen und Tiefen hatte, mir insgesamt aber gut gefallen hat und auch die Geschichte vorantreibt und zu ihrem Verlauf passt.
In einem Punkt muss ich „Bird and Sword“ in den Himmel loben. Das Thema Worte und die große Bedeutung dahinter für Lark aber auch für uns, ist einfach unglaublich gut umgesetzt. Wir reden jeden Tag so viel und sind uns der Gabe unserer Worte meistens nicht mehr bewusst. Worte können so viel mehr als einfach aus unserem Mund purzeln. Sie sind bedeutsam! Sie vermitteln mehr als eine Botschaft, sie vermitteln Gefühle, Unausgesprochenes und noch so vieles mehr. Wir merken das heute alles gar nicht mehr, aber was wäre, wenn uns die Gabe der Worte genommen wird?
Wir wären alle aufgeschmissen! Lark lebt ein Leben ohne Worte, sie kann ihre Kraft nicht nutzen, aber sie findet andere Wege um mit Worten umzugehen. Wusstet ihr, dass Lark Lerche bedeutet?
In „Bird and Sword“ wird aus einer unglücklichen, eingesperrten, stummen Lerche so viel mehr, sie entwickelt sich weiter, fasst Vertrauen zu sich selbst und zu anderen und wird ein singender, freier, starker Vogel. Die Metaphorik hinter „Bird and Sword“ hat Amy Harmon einfach genial gewählt.
Vielleicht noch ein schnelles Wort zu den Figuren.
Tiras konnte ich lange nicht einschätzen genau wie einige andere Figuren auch, aber das macht ihren Charme aus. Die Undurchsichtigkeit der Figuren fand ich beim Lesen manchmal störend, aber am Ende hat sich für mich alles befriedigend aufgeklärt.
Übrigens lässt sich das Buch sehr schnell und angenehm lesen und ist ein wahrer Pageturner – ich konnte es kaum aus der Hand legen so sehr hat mich Jerus Welt gefesselt.
Für ein paar kleine Macken und Dinge, die mich gestört haben, muss ich „Bird and Sword“ ein paar Pünktchen abziehen, kann es aber guten Herzens mit 4 Sternen bewerten und empfehle es jedem Fantasy Fan als Buchtipp und euch anderen natürlich auch!
Kuss & Schluss

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