Leserunde zu "Bird and Sword" von Amy Harmon

Über die Magie und die Macht der einen, großen Liebe
Cover-Bild Bird and Sword
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Amy Harmon (Autor)

Bird and Sword

Corinna Wieja (Übersetzer)

Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint.

Mit fünf Jahren musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wurde. Mit dem letzten Atemzug nahm sie ihrer Tochter die Stimme und die Macht der Worte. Denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. Dreizehn Jahre später erscheint der junge König Tiras am Hof von Larks Vater, um diesen an seine Treuepflicht im Krieg zu erinnern. Er nimmt die stumme junge Frau als Geisel mit sich. Zunächst fürchtet Lark den König, doch sie merkt schnell, dass Tiras ebenso wenig frei ist wie sie und dass die Liebe womöglich die einzige Waffe ist, die ihrer beider Ketten sprengen kann ...

"Atemberaubend - eine epische Geschichte voller Magie und Romantik!" Totally Booked Blog



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 04.09.2017 - 24.09.2017
  2. Lesen 09.10.2017 - 29.10.2017
  3. Rezensieren 30.10.2017 - 12.11.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 02.11.2017

Poetischer Wortzauber ohne roten Faden

1

Vorab möchte ich mich herzlich beim LYX-Verlag und dem Team der Lesejury bedanken, dass ich an der Leserunde zu „Bird and Sword“ teilnehmen durfte. Ich habe es sehr genossen mich mit den anderen Lesern ...

Vorab möchte ich mich herzlich beim LYX-Verlag und dem Team der Lesejury bedanken, dass ich an der Leserunde zu „Bird and Sword“ teilnehmen durfte. Ich habe es sehr genossen mich mit den anderen Lesern auszutauschen.

Von der Autorin Amy Harmon hatte ich schon viel gehört, aber noch nie etwas gelesen. Umso gespannter war ich nun als ich den Auftaktband der neuen Reihe von ihr in den Händen hielt und konnte es nicht erwarten mit dem Lesen anzufangen.

„Ihm hatte man jedes Wort gegeben, das er brauchte, mir aber hatte man jedes Wort genommen. Ich wollte sie wiederhaben. Alle.“ S. 76

In diesem romantischen Fantasy Buch muss die Protagonistin Lark als kleines Mädchen mit ansehen, wie ihre Mutter vom König des Landes Jeru hingerichtet wird. Während ihres letzten Atemzugs verflucht sie den König und seinen Sohn und nimmt Lark ihre Stimme und somit auch die Macht der Worte, die in Lark wohnt.
Jahre später ist der Sohn des damaligen Königs an der Macht und kommt an den Hof von Lord Corvyn, Larks Vater, um ihn daran zu erinnern, dass er die Pflicht hat das Land und seinen König im Kampf gegen die Volgar, diese grausamen Kreaturen, zu unterstützen. Damit Lord Corvyn seine Pflicht auch wirklich erfüllt, nimmt König Tiras Lark als Pfand und Geisel mit auf sein Schloss, wo sie in einen Turm gesperrt wird. Lark ist seit dem Tod ihrer Mutter stumm und hat nie wieder ein Wort über die Lippen gebracht. Da sie jedoch auch nicht lesen und schreiben kann, kann sie sich nicht verständigen. Tiras ist gar nicht so kaltherzig wie er sich nach außen gibt und öffnet sich Lark Stück für Stück. Er bringt ihr das Lesen und Schreiben bei und bald wird klar, dass Lark mehr für Tiras ist, als eine bloße Gefangene.

Da Lark stumm ist, nimmt sie ihre Umgebung und die Menschen auf eine ganz andere intensive und interessante Weise wahr. Sie hat eine empathische Verbindung zur Natur und den Tieren und ist eine sehr gutmütige Person, obwohl man ihr nicht immer wohlgesonnen ist.
Weil sie nicht auf die Weise kommunizieren kann wie andere Menschen hält man sie für einfältig und dumm, doch das genaue Gegenteil ist der Fall - Lark ist wissbegierig und willensstark.
Dadurch, dass die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht der stummen Lark geschildert ist, hatte ich viele innere Monologe erwartet, aber diese sind weitestgehend nicht vorhanden.
Auch, wenn Lark eine sehr angenehme Persönlichkeit ist, konnte ich mich die meiste Zeit leider nicht mit ihr identifizieren oder mit ihr mitfühlen und manche ihrer Handlungen auch nicht nachvollziehen. Obwohl sie eine starke Persönlichkeit hat, wirkt sie teilweise sehr passiv und macht einfach das, was ihr befohlen wird.

„Ich streifte mit den Fingerspitzen über die Raue Rinde eines Baumes und spürte, wie er mich grüßte, obwohl es mehr eine Empfindung als ein Wort war.“ S. 22

Ich habe lange gebraucht im mit König Tiras einigermaßen warm zu werden. Er ist zu Anfang sehr egozentrisch und kühl. Lark soll ihm du Diensten sein und zu gefallen haben, da er der König ist und das hat ihn mir sehr unsympathisch gemacht. Seine Handlungen zeigen immer wieder, dass er zwischen seiner anscheinenden Zuneigung zu Lark und seinen Pflichten als König hin und her schwankt. Man hat lange das Gefühl, dass er Lark nur für seine Zwecke und zu seinem Vorteil benutzt und sie ausnutzt.
Die Liebesgeschichte zwischen Lark und Tiras wird immer mal wieder angedeutet, doch ein richtiges Knistern konnte ich nicht spüren.

„Ich redete mir ein, dass Tiras mir nichts bedeutete, sein Leid mich nichts anging. Seltsamerweise war er jedoch inzwischen eine Art Retter für mich geworden, denn er eröffnete mir neue Welten, obwohl er mich einsperrte.“ S.133

Insgesamt spielt die Magie der Worte und was für eine Macht Worte haben können in diesem Buch auf verschiedenste Weisen eine Rolle. Amy Harmon spielt hier auf eine faszinierende Weise mit Worten und deren Bedeutung, was mir gut gefallen hat.
Der Schreibstil von Amy Harmon ist sehr bildhaft und poetisch - vieles wird in einfachen kleinen Sätzen erklärt. Und doch fehlten mir oft detaillierte Beschreibungen der Landschaften, Orte oder auch der Figuren und der dazugehörige nötige Tiefgang. Viele emotionale und meiner Meinung auch wichtige Szenen werden mit ein paar Sätzen abgetan, die eigentlich mehrerer Seiten bedurft hätten. Auch werden einige Male große Zeitspannen in einen Satz gepackt obwohl es sehr interessant und wahrscheinlich auch wichtig gewesen wäre, was in genau diesen Zeitspannen passiert. Konflikte spitzen sich kaum zu, weshalb sich über die gesamte Handlung kein richtiger Spannungsbogen aufbauen kann.

Es gibt viele Dinge, die mir einfach gefehlt haben: Hintergrundinformationen zum Land und der Geschichte von Jeru und der anderen Ländereien, Tiefgang in der Beziehung zwischen Tiras und Lark, die Authentizität der Protagonisten und Nebencharaktere und an vielen Stellen die Emotionalität, die bei vielen Szenen dazugehören sollte. Manche Dinge waren einfach zu vorhersehbar, was der Geschichte einen Abbruch tut.

Leider muss ich sagen, dass ich insgesamt enttäuscht von „Bird and Sword“ bin. Der Anfang des Buches war wirklich sehr gut und hat mich mitgerissen, doch ab ungefähr einem Drittel des Buches konnte ich keinen richtigen roten Faden mehr erkennen und es hat mich nicht weiter gepackt.
Die Idee von einer stummen Protagonistin mit magischen Fähigkeiten und der Macht der Worte, die sich ihren Weg erkämpfen muss, ist eine ganz wunderbare Idee, die viel Potenzial hat, meiner Meinung nach aber nicht richtig umgesetzt wurde.

Fazit:

Der Auftaktband „Bird and Sword“ von Amy Harmon hat mich zu Anfang sehr fasziniert, doch ab einem bestimmten Punkt konnte mich die Handlung nicht mehr fesseln. Mir fehlte teilweise der rote Faden und die Charaktere hatten meiner Meinung nach nicht genug Tiefgang. Die Idee einer stummen Protagonistin, die Macht über Worte und Magie hat finde ich absolut faszinierend, konnte meiner Meinung nach nicht richtig umgesetzt werden und hätte mehr ausgebaut werden müssen.
Ich habe den teilweise einfachen, aber sehr poetischen Schreibstils von Amy Harmon genossen, aber auch viele Kritikpunkte. Deshalb gebe ich an dieser Stelle nur 2 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 30.10.2017

Magische Worte

1

Zusammenfassung
Die 5-jährige Lark hat eine Gabe. Sie kann Dinge mit ihren Worten verzaubern. Auch ihre Mutter ist eine Magische. Doch die Magischen werden gejagt und hingerichtet, deshalb verstecken sie ...

Zusammenfassung
Die 5-jährige Lark hat eine Gabe. Sie kann Dinge mit ihren Worten verzaubern. Auch ihre Mutter ist eine Magische. Doch die Magischen werden gejagt und hingerichtet, deshalb verstecken sie sich. Als herauskommt, das Larks Mutter eine Gabe besitzt, richtet der König sie auf der Stelle hin. Mit ihren letzten Worten lässt sie ihre Tochter zu ihrem eigenen Schutz verstummen, bindet ihr Leben an das ihres Vaters und verflucht den König und seinen Sohn.
Kann Lark nun nie wieder sprechen? Nie wieder zaubern? Und welche Rolle spielt der schöne Prinz?

Meinung
Bird and Sword entführt den Leser in eine von Angst geplagte Welt. Angst vor dem eigenen König, Angst vor den Volgar (Vogelmenschen), Angst vor den Magischen und auch Angst vor sich selbst.

Das Buch startet vielversprechend. Die Magie der Worte ist anfangs originell und interessant. Später entwickelt sich die Idee dann aber fast zu einem simplen Zaubern, was etwas Schade ist.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Autorin schafft es, dass man sich das Geschehen bildlich vorstellen kann.
Lark als Protagonisten ist herzensgut und sehr liebevoll. Sie schafft es mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren, auch wenn sie nicht sprechen kann. Manchmal schwächelt sie allerdings, da sie nur selten Stärke zeigt und sich ansonsten vieles von anderen vorschreiben lässt. Außerdem sind ihre Entscheidungen nicht immer wirklich nachvollziehbar, da man als Leser, was Larks Gefühle angeht doch etwas außen vor bleibt.
Dann ist da noch Tiras, der ehemalige Prinz und mittlerweile König von Jeru. Er ist es gewohnt sich zu nehmen was er möchte, aber das Reich steht für ihn an erster Stelle und auch wenn Lark zunächst nicht sehr gut auf ihn zusprechen ist, ist er ein besserer Mensch als man anfangs denkt.
Die Handlung schreitet schnell voran und man kann sich leicht in die Geschichte einfinden. Es gibt so viele Geheimnisse und Intrigen aufzudecken. Von Kapitel zu Kapitel nimmt die Handlung immer mehr an Fahrt auf und man glaubt gar nicht was auf knapp 400 Seiten alles passieren kann.
Dadurch ist das Buch zwar durchaus spannend, doch das geht an einigen Stellen auf Kosten der Logik. Es fehlen doch einige Erklärungen, damit man das Geschehen besser verstehen kann und an der ein oder anderen Stelle hätte ich mir ein paar mehr Hintergrundinformationen gewünscht.

Fazit
Hinter „Bird and Sword“ versteckt sich eine wirklich gute Idee, doch die Umsetzung überzeugt mich leider nicht. Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch wirklich nicht geschadet, denn an vielen Stellen geht es einfach zu schnell und vieles ist nicht nachvollziehbar oder wird dem Leser gar nicht erklärt.

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Veröffentlicht am 30.10.2017

Eine ungesunde Liebesgeschichte mit einem Hauch von Fantasy..

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Inhalt:
Ein Mädchen ohne Stimme. Ein König in Ketten. Ein Fluch, der sie vereint.

Im Königreich Jeru gibt es Menschen, die eine besondere Gabe haben. Darunter auch Lark und ihre Mutter Meshara. Die beiden ...

Inhalt:
Ein Mädchen ohne Stimme. Ein König in Ketten. Ein Fluch, der sie vereint.

Im Königreich Jeru gibt es Menschen, die eine besondere Gabe haben. Darunter auch Lark und ihre Mutter Meshara. Die beiden haben die Gabe der „Weissagung“ und können die Zukunft vorhersagen oder mit ihren Worten Dinge und Menschen beeinflussen. Die Ausübung dieser Magie ist jedoch verboten und auf Grund eines kleinen Fehlers muss Lark mit fünf Jahren mit ansehen, wie der damalige König ihre Mutter hinrichtet. Seitdem kann Lark nicht mehr sprechen. Dreizehn Jahre später erscheint Tiras, der Sohn des Königs, am Hof von Larks Vater, um ihn an seine Pflicht im Krieg zu erinnern. Um sicherzustellen, dass dieser seiner Pflicht diesmal auch wirklich nachkommt, nimmt er Lark als “Pfand“ mit in sein Schloss. Dort bemerkt Lark, dass, genau wie sie, auch der König ein Geheimnis hütet.

Meinung:
Ich wollte dieses Buch mögen. Wirklich. Der Anfang war so vielversprechend! Ich liebe den Prolog und das erste Kapitel. Doch dann tauchte Tiras auf und die Geschichte entwickelte sich in eine äußerst enttäuschende Richtung. Aber fangen wir mit dem Positiven an: Der Schreibstil. Amy Harmon schreibt wirklich richtig gut. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Lark erzählt, wodurch der Leser viel von Larks Gedanken und Gefühlen mitbekommt. Gerade, da Lark nicht reden kann, ist dies umso wichtiger. Durch den Schreibstil liest sich das Buch wirklich wunderbar, man möchte gar nicht mehr aufhören. Dadurch hat mich das Buch, trotz vieler Kritikpunkte, gut unterhalten und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Bedürfnis das Buch nicht mehr weiterlesen zu wollen.

Nun ja, aber neben dem Schreibstil sollte natürlich auch der Inhalt der Geschichte überzeugen und das gelang Amy Harmon bei mir nicht. Durch den Austausch in einer Leserunde erfuhr ich, dass die Autorin ansonsten im Liebesroman Genre (schwer zu glaube, bei dem was sie mir hier als Liebe verkaufen wollte) unterwegs ist und dies ihr erstes Buch im Fantasybereich ist und leider merkt man das tatsächlich sehr. Die Liebesgeschichte steht so sehr im Fokus, dass es so wirkt, als hätte sie diese zuerst geschrieben und sich dann überlegt, hier und da noch ein paar Fantasyelemente einzufügen. Die magischen Gaben finden so wenig Beachtung und werden kaum näher erläutert. Außer über Larks Gabe der Weissagung, erfährt man kaum etwas über die anderen 3 Gaben. Und selbst über Larks Gabe habe ich jetzt am Ende genauso viele Fragen wie am Anfang. Ebenso fehlten grundlegende Beschreibungen der Welt. Keine Ahnung in welcher Ära die Geschichte spielt, wie das Land aussieht, wie die Leute aussehen, was die Leute tragen, wie die Leute leben etc. Wahrscheinlich hat die Autorin dies nicht als wichtig empfunden, da ca. 85 % des Buches sowieso im Schloss in Larks oder Tiras Zimmern spielt.

Die Protagonisten konnten mich auch nicht überzeugen. Außer Tiras und Lark begegnen wir leider kaum anderen Personen. Es gibt zwar den Troll Boojohni, ein treuer Freund Larks, den ich wirklich sehr mochte und Kjell, der Tiras treu zur Seite steht, aber auch diese beiden kommen nur ab und zu mal kurz vor. Weitere Protagonisten kommen nur dann zum Vorschein, wenn die Autorin sich mal wieder daran erinnert, dass es sich bei dem Buch ja nicht nur um einen Liebesroman handelt. Die Interaktionen zwischen den Randfiguren und den Hauptpersonen finden nur oberflächlich statt. Einblick in die Gefühlswelt oder gar Hintergrundgeschichten dieser Personen erhält der Leser nicht, sodass sich die Beweggründe der Figuren nicht wirklich nachvollziehen lassen.
Lark war mir am Anfang noch sympathisch. Als sie noch bei ihrem Vater lebte, kam sie mir als eine mutige, unabhängige junge Frau vor. Je mehr Zeit sie mit Tiras verbrachte, umso weniger gut konnte ich sie leiden. Sie entwickelt sich leider zu einem kleinen Mäuschen, dass alles mit sich machen lässt. Mal gab sie Tiras zwar kontra, aber das war leider viel zu selten der Fall. Sie betont immer wieder, dass sie ihre Gabe nicht benutzen möchte um Anderen zu schaden, aber lässt dennoch zu, dass Tiras sie zu diesem Zweck ausnutzt.
Tiras war mir leider sehr unsympathisch. Er manipuliert Lark durchgehend und gibt mehrmals zu, dass er sie nur bei sich behält, weil sie für ihn, mit ihrer Gabe, nützlich ist. Aussagen wie: „Und weil ich König bin. Und weil es deine Pflicht ist, mir zu Gefallen zu sein.“ (S. 204) oder „Du bist mir von großem Nutzen. Ich werde ein Kind mit dir zeugen.“ (S. 263) haben mich zur Weißglut gebracht und bei mir schrillten sämtliche Alarmglocken, sodass ich Lark am liebsten: „Lauf, Mädchen, lauf weg von ihm so weit du kannst!“ zurufen wollte. Die Autorin versucht zwar irgendwie zwischen den Zeilen durchscheinen zu lassen, dass Tiras ja gar nicht so manipulativ und respektlos ist, sondern schon was für Lark empfinden, aber für mich hatte diese Liebesgeschichte einfach einen äußerst faden Beigeschmack und leider konnte mir die Autorin auch nicht glaubhaft näher bringen, wieso die Beiden sich überhaupt ineinander verliebt haben. Tiras “Geheimnis“ ist leider auch von Anfang an recht offensichtlich und der Großteil des Buches beschäftigt sich dann damit, wie Lark und Tiras damit umgehen, bzw. ist Tiras auf Grund seines Geheimnisses oft tagelang verschwunden und dann geht es im Buch natürlich jedes Mal wieder darum, dass Lark sich Sorgen macht und darauf wartet, dass er wieder kommt. Gähn.

Wie bereits erwähnt spielt der Großteil des Buches im Schloss. Dafür, dass in Jeru eigentlich Krieg herrscht hat Tiras nämlich unglaublich viel Zeit Lark das Lesen und Schreiben beizubringen. Am Anfang bekommt der Leser einen sehr kurzen Einblick in den “Krieg“ der dort wütet. Das Königreich wird nämlich anscheinend von Wesen, die halb Mensch, halb Vogel sind und Volgar genannt werden, angegriffen. Ein wirklich sehr interessantes Fantasyelement, das leider sehr, sehr, sehr wenig ausgearbeitet wurde. Über diese Wesen erfährt man nämlich nur, dass sie echt böse sind. Ob einem das als Leser als Grund für die Abschlachtung der Volgar ausreicht, oder nicht, muss dann jeder selbst entscheiden, aber mir haben diese Aussagen nicht gereicht. Ich hätte sehr gerne viel mehr über sie erfahren. Die “Schlacht“ ist allerdings nach ein paar wenigen Seiten schon vorbei. Danach wird dieses Thema erst einmal für einige hundert Seiten vergessen, bevor sie dann gegen Ende des Buches plötzlich doch nochmal auftauchen. Dies passiert leider mit allen wirklich spannenden oder interessanten Dingen. Etwas passiert im Buch, dies wird auf 1-2 Seiten mehr oder weniger abgehandelt und dann wird sich wieder der Liebesgeschichte gewidmet und die Sache einfach vergessen. Schade. Leider war auch alles in diesem Buch ziemlich vorhersehbar. Überraschungen gab es kaum. Vieles war so offensichtlich, dass man sich über einige Handlungen der Protagonisten nur wundern konnte. Es wurde mit Zaunpfählen gewunken, die diese aber anscheinend nicht bemerkten. Leider gab es auch sehr, sehr viele Logikfehler im Buch und zwar so offensichtliche, dass man sich fragt, wie das Buch überhaupt durch das Lektorat kam. Der finale Kampf auf den das Buch irgendwie (nicht wirklich) hinarbeitet wurde dann leider auch ziemlich schnell abgehandelt. Die Beweggründe der “Bösen“ wurden leider auch nicht wirklich beleuchtet oder glaubhaft näher gebracht.

Fazit:
Insgesamt war die Geschichte einfach nicht genug ausgearbeitet. Zu vorhersehbar, zu viele Logikfehler, zu wenig tatsächlich spannende Handlung und vor allem eine Liebesgeschichte, die ich nicht mal als solche bezeichnen möchte, weil das mit Liebe nicht wirklich etwas zu tun hatte. Es war sehr viel Potenzial vorhanden, aber der Fokus lag zu sehr auf den falschen Dingen. Weniger “Liebesgeschichte“ mehr Fantasy wäre mein Wunsch für dieses Fantasybuch gewesen.

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Veröffentlicht am 30.10.2017

Leider nicht so wie erwartet

7

Meinung

Aufgrund der Leseprobe waren meine Erwartungen so immens hoch, dass eigentlich damit zu rechnen war, dass diese zusammenbrechen wie ein Volgar, der gegen seinen eigenen Willen vom Himmel geschossen ...

Meinung



Aufgrund der Leseprobe waren meine Erwartungen so immens hoch, dass eigentlich damit zu rechnen war, dass diese zusammenbrechen wie ein Volgar, der gegen seinen eigenen Willen vom Himmel geschossen und in den Tod geschickt wird. Ein Volgar ist ein magisches Wesen, halb Mensch und Vogel, und ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Nun eigentlich sollten sie das sein, doch so sehr ich versucht habe, die magischen und phantastischen Anteil wohlwollend zu betrachten, so ging dies doch alles zu Laster der Liebe unter.

Das Buch wird damit beworben, so romantisch wie Selection und so spannend wie A Song of Ice and Fire zu sein. Der erste Part mag vielleicht noch zutreffen, mit Game of Thrones hat das hier jedoch wenig zu tun. Bird & Sword ist ein Roman, der so viel Potenzial bietet, es aber nicht ausschöpft. Die mittelalterliche Welt mit ihren vielen verschiedenen Wesen und Städten wird angedeutet, jedoch kaum beschrieben. Die wundervollen Einfälle Harmons, Lark mit Tieren ’sprechen‘ und generell nur über Gedanken kommunizieren zu lassen waren die Eigenschaften, die dieses Buch am meisten getragen haben. Mehr von diesen zauberhaften Ideen rund um die Wortzauber und weniger Gossip wären die Zutaten, die ich mir hier gewünscht hätte.

Der Umgang der Personen miteinander bleibt, wie auch das Beschreiben der Umgebungen, sehr oberflächlich. Sie interagieren, weil es der Plot so vorsieht und zeigen dabei kaum Persönlichkeit. Und so ist es dazu gekommen, dass mir der Ausgang von Larks Geschichte nicht sonderlich berührt hat. Weder zu ihr, noch zu ihrem Love Interest konnte ich eine besondere Beziehung aufbauen. Hätte Harmon weniger auf Klischees, sondern ihre eigenen Ideen gesetzt, hätte sie auch mich mit ihrer Geschichte abholen können. Ich bin die Protagonistinnen satt, die ja so sehr unscheinbar sind. Ebenso gehen mir die Bad Boys, die sich für ihre Angebetete ändern, auf die Nerven – selbst wenn sie Könige sind.

Wenn man noch einmal auf den Vergleich zu A Song of Ice and Fire zurück kommen mag: Bird & Sword fehlt es an den politischen Durchtriebenheiten, den feinfühligen Charakterzügen und der deutlichen Dramatik, um mit einem solchen Epos mithalten zu können. Es geht hier nicht um Kämpfe, (denn die werden mal eben so abgehandelt) oder um die Gestaltwandler (dafür haben sie zu wenig Spielraum und es gibt zu viele Logikfehler), sondern wie Protagonistin A am effektvollsten mit Objekt der Begierde B zusammenfindet.

Auch bleiben einige Fragen ungeklärt, die höchstwahrscheinlich auch nicht mehr im nachfolgenden Teil geklärt werden. Die Kombination mit den vorhersehbaren Plotelementen sowie dem Nichtaufbau von Emotionen gegenüber den Figuren haben schlussendlich dazu geführt, dass ich diesen Roman weder weiterempfehlen, geschweige denn noch einmal lesen würde. Was wirklich sehr schade ist.

Und auch wenn ich grundsätzlich keine Cover bewerte muss ich nun doch einmal ein Wort zu diesem Trend loswerden, den auch Bird & Sword befallen hat. Egal wie düster der dystopische Thriller oder wie blutig das phantastische Gemetzel ist: Die Cover vieler solcher Bücher zieren derzeit wunderhübsche Mädchen (die meist mit der Protagonistin wenig gemeinsam haben) die noch viel schönere Ballkleider tragen. Beispiele wären da Selection, Der Kuss der Lüge oder auch Glimmernächte. Das Reich der sieben Höfe von Sarah J. Maas schießt dazu noch den Vogel ab, wird die ballkleidtragende Schönheit mit Bogen in der Hand abgebildet. Sicherlich die perfekte Garderobe für den nächsten Jagdausflug. Die Originalcover der Bird & Sword Romane gefallen mir durch ihr düsteres Erscheinungsbild deutlich besser.

Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass ich mit den Figuren dieses Romans insoweit Spaß hatte, dass ich – aufgrund des Manuskripts – diese ständig an die Seitenränder zeichnen ‚musste‘ (und leider bin ich sehr häufig ins Zeichnen abgedriftet). Immerhin meine Freude am Zeichnen konnte mir der Roman wiederbringen.

Fazit



Wer Romantasy mag, bei der die Liebe im Vordergrund steht und sich durch einen umfangreichen Weltenbau gelangweilt fühlt, kann mit Bird & Sword nichts falsch machen.

Da hier an so vielen Stellen lediglich an der Oberfläche gekratzt wird, konnte bei mir kein Interesse geweckt werden, auch den zweiten Teil lesen zu wollen. Auch wenn dort die einzige Person, die mich wirklich überzeugen konnte, zum Protagonisten aufsteigen wird.

Eine seichte Liebesgeschichte trifft auf blasse Welten und Charaktere. Betrachtet man den Roman als Märchen, sollte er einen zufriedener stellen. Ähnlichkeiten zu tatsächlich existierenden Märchen wie Die Schöne und das Biest und Rumpelstilzchen unterstreichen dies.

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