"Little Book of Vivienne Westwood - Die Geschichte der Mode-Revolutionärin" ist genau das, was drauf steht: Ein kleines Buch, in dem das Leben und Wirken der Vivienne Westwood zusammengefasst wird. Gerade ...
"Little Book of Vivienne Westwood - Die Geschichte der Mode-Revolutionärin" ist genau das, was drauf steht: Ein kleines Buch, in dem das Leben und Wirken der Vivienne Westwood zusammengefasst wird. Gerade einmal 160 Seiten (inklusive Index und Bildnachweis) umfasst das Büchlein; schon allein deshalb sollte man nicht erwarten, allzu tief in Vivienne Westwoods Leben einzudringen. Hinzu kommen zahlreiche Bilder.
Das Buch ist zwar relativ klein und kompakt - es hat ungefähr Din-A5-Format, liegt aber dank der Entscheidung des Verlags, es als Hardcover zu veröffentlichen, sehr gut in der Hand.
Da Glenys Johnsons "Little Book of Vivienne Westwood" an der Oberfläche bleibt, bietet es sich vor allem für Einsteiger*innen und mehr noch als Geschenk an.
Johnson hat sich für die wichtigsten Stationen in Vivienne Westwoods Leben entschieden. Vieles davon ist bekannt, aber dank der gut gewählten Bebilderung werden die Fakten visuell derart untermauert, dass ich nicht ständig den Drang hatte, mal eben im Internet nachzuschauen, sondern immer beim Buch blieb.
Das Buch selbst ist schnell gelesen, aber es lädt dazu ein, immer wieder in die Hand genommen zu werden; sei es, um noch einmal eine Passage nachzulesen, sei es, um noch einmal die Bilder anzusehen.
Sehr gut hat mir gefallen, dass nicht nur auf Westwood, sondern auch auf ihr Umfeld (vor allem ihr King's-Road-Umfeld) eingegangen wird. Ebenso wird auf Westwoods politisches Engagement eingegangen, dem sogar ein eigenes Kapitel gegönnt wurde.
Alles in allem ist "Little Book of Vivienne Westwood" eine runde Sache und meiner Meinung nach sehr empfehlenswert. Es feiert Westwood und ihr Wirken (und ist zugegebenermaßen kritikfrei); es gibt uns einen ersten Einblick in ihr Leben und es ist wertig genug gestaltet, dass man es problemlos als kleine Gabe verschenken kann.
Bisher konnte ich nie so recht festmachen, warum ich ausgerechnet der "Der Donnerstagsmordclub"-Reihe verfallen bin. Ich bin eigentlich kein großer Fan so genannter "Cozy-Krimis" und den ersten Band habe ...
Bisher konnte ich nie so recht festmachen, warum ich ausgerechnet der "Der Donnerstagsmordclub"-Reihe verfallen bin. Ich bin eigentlich kein großer Fan so genannter "Cozy-Krimis" und den ersten Band habe ich durch reinen Zufall gelesen. Aber ich wurde immer gut unterhalten - ob nun per Taschenbuch (1. Teil), eBook (zweiter und vierter Teil) oder Hörbuch.
Natürlich laufen die jeweiligen Bände jeweils nach dem gleichen Schema ab. Natürlich ist die Reihe nicht besonders anspruchsvoll. Natürlich ist alles völlig unrealistisch. Aber - meine Güte! - ich wurde und werde auf eine Art und Weise unterhalten, die mir gut tut. Und ja, mir sind die Charaktere nach und nach ans Herz gewachsen.
Stand im ersten Teil noch ganz klar der Humor im Vordergrund, so haben sich im Lauf der Serie doch einige ernsthafte Themen entwickelt. Insbesondere Ibrahim und Elizabeths Ehemann Stephen sorgen immer wieder für ernste Untertöne; mal mehr, mal (meistens) weniger subtil . Teil 4 hat mich dann auch entsprechend mitgenommen, denn hier tritt Stephens Demenz stärker in den Fokus. Erfreulicherweise macht das Richard Osman auf ganz wunderbare Weise und mit einer Einfühlsamkeit, die ich ihm ehrlich gesagt vorher nicht zugetraut hätte. Man merkt - auch ohne das Nachwort gelesen zu haben -, dass ihm das Thema sehr wichtig ist. Und das tut diesem Teil der Serie sehr gut.
Wie schon im dritten Teil tritt die Auflösung bzw. der Weg zur Auflösung des primären Mordfalls leider etwas in den Hintergrund. Hier wünschte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Ausgewogenheit bzw. mehr Fokussierung auf die Fälle, aber das ist Geschmackssache.
Die Charaktere sind nach wie vor sehr sympathisch und mittlerweile ist es einigermaßen wichtig, die vorangegangenen Bände gelesen zu haben, um halbwegs den Überblick zu behalten und vor allem die einzelnen Entwicklungen besser verstehen zu können - gerade in Bezug auf Stephen.
Da ich die ersten drei Bände schon gelesen bzw. gehört hatte, ging mir die Entwicklung Stephens und damit einhergehend Elizabeths sehr nahe. Für mich war alles nachvollziehbar und ich litt gefühlsmäßig mit.
Abseits davon bietet "Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt" die mittlerweile gängige Formel und damit vorhersehbare, aber dennoch gute Unterhaltung. Richard Osman gibt auch nie vor, etwas anderes bieten zu wollen. Insofern ist das alles okay für mich.
Gespannt bin ich auf den nächsten Teil, denn sowohl Band 3 als auch Band 4 sind zwar durchaus in sich abgeschlossen, bieten aber noch einige lose Enden, die hoffentlich in Band 5 zusammengeführt werden.
Ich habe "New Berlin: Die Kinder der Ikarus" innerhalb weniger Stunden gelesen, so gut hat mir der Roman gefallen.
Der Roman spielt in der Zukunft. Berlin bzw. New Berlin wird komplett von Rauchschwaden ...
Ich habe "New Berlin: Die Kinder der Ikarus" innerhalb weniger Stunden gelesen, so gut hat mir der Roman gefallen.
Der Roman spielt in der Zukunft. Berlin bzw. New Berlin wird komplett von Rauchschwaden verdunkelt. Keine Sonne ist zu sehen, dafür aber Brandgeruch allerorten und ein Pilz, der überall wuchert. Die Bewohnerinnen wohnen wegen der Pilzsporen und der Rauchschwaden im Untergrund. Kopfgeldjäger Max Hofstetter ist einer dieser Menschen. Er arbeitet als Kopfgeldjäger, um Spione und Überläufer ausfindig zu machen. Eines Tages setzt ihn seine Chefin Charlotte auf einen Mordfall an. Was mehr oder weniger als Routinefall beginnt, entpuppt sich dank Max' Beharrlichkeit bald als weitaus größer als ursprünglich angenommen.
Autor Karsten Krepinsky verknüpft verschiedene Genres wie Dystopie, Kriminalroman und Science-Fiction zu einer spannenden Mixtur. Ich persönlich konnte mich ihr schwer entziehen; Pausen einzulegen, fiel mir schwer.
Mir hat die Länge des Romans sehr gut gefallen. Mit gerade einmal 208 Seiten (inklusive Danksagung und einer Werbeseite für andere Werke des Autors) bleibt das Tempo gleichmäßig hoch und es kommen keine Längen auf. Genau das ist der Grund, weshalb es so schwer fällt, eine Pause einzulegen. Weil der Roman kompakt erzählt ist, gibt es keinen Grund, ihn beiseite zu legen.
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive, wodurch Beschreibungen New Berlins und seiner Strukturen eher beiläufig eingeflochten werden. Hier hat mir besonders gefallen, dass sich die Beschreibungen gut in die Erzählung einfügen und nie ausufernd sind. Es wird gerade genug erzählt, damit die Leserinnen sich ein Bild vor Augen führen können und zum Teil selbst ihre Phantasie einsetzen können.
Die Story an sich entfaltet sich nach und nach: Das repressive System, die Charaktere und eben auch die Entdeckungen, die Brick - der Spitzname, mit dem Hofstetter von allen anderen Menschen angesprochen wird - im Verlauf der Erzählungen macht, fügen sich nach und nach wie verschiedene Puzzleteile zusammen. Mir hat die Auflösung gefallen, sie hat für mich ins Gesamtgefüge gepasst, und auch das Ende war für mich befriedigend, auch wenn es ein bisschen abrupt kam.
Alles in allem hat mich "New Berlin: Die Kinder der Ikarus" sehr gut unterhalten.