Leserunde zu "Bird and Sword" von Amy Harmon

Über die Magie und die Macht der einen, großen Liebe
Cover-Bild Bird and Sword
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Amy Harmon (Autor)

Bird and Sword

Corinna Wieja (Übersetzer)

Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint.

Mit fünf Jahren musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wurde. Mit dem letzten Atemzug nahm sie ihrer Tochter die Stimme und die Macht der Worte. Denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. Dreizehn Jahre später erscheint der junge König Tiras am Hof von Larks Vater, um diesen an seine Treuepflicht im Krieg zu erinnern. Er nimmt die stumme junge Frau als Geisel mit sich. Zunächst fürchtet Lark den König, doch sie merkt schnell, dass Tiras ebenso wenig frei ist wie sie und dass die Liebe womöglich die einzige Waffe ist, die ihrer beider Ketten sprengen kann ...

"Atemberaubend - eine epische Geschichte voller Magie und Romantik!" Totally Booked Blog



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 04.09.2017 - 24.09.2017
  2. Lesen 09.10.2017 - 29.10.2017
  3. Rezensieren 30.10.2017 - 12.11.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 09.11.2017

"Gut", aber nicht "sehr gut"

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"Bird and Sword" von Amy Harmon (erschienen bei LYX) ist ein Fantasyroman. Genauer gesagt handelt es sich dabei um einen Romantasybuch, da es zwar fantastische Elemente gibt, die Romantik jedoch eine wichtige ...

"Bird and Sword" von Amy Harmon (erschienen bei LYX) ist ein Fantasyroman. Genauer gesagt handelt es sich dabei um einen Romantasybuch, da es zwar fantastische Elemente gibt, die Romantik jedoch eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt.
Die Hauptprotagonistin Lark hat eine besondere Fähigkeit: Sie kann einfachen Lebewesen und Gegenständen Befehle erteilen. So kann sie Stoffpuppen zum Tanzen bringen oder Tieren befehlen etwas bestimmtes zu tun. Jedoch darf niemand von dieser Gabe erfahren, denn sie lebt in einem Königreicht, in dem diese Art der Begabung strengstens verboten ist. Jeder, der sie trotzdem nutzt, wird mit dem Tode bestraft, wie auch schon Larks Mutter. Zu allem Überfluss wird Lark von dem König als Pfand gefangen genommen und muss ab sofort in seiner Nähe leben. Zudem machen riesige Monstervögel das Königreich unsicher und lassen sich gerade durch durch Larks Gabe vertreiben. Kann sie ihre Fähigkeiten geheim halten, oder soll sie mit offenen Karten spielen?


Das Layout des Romans hat mir sehr gefallen. Das Cover zeigt eine junge Frau, die passend zu der Beschreibung Larks im Roman ist. Die kleinen Vögel zu jedem Kapitelanfang sehen nicht nur hübsch aus, sondern harmonisieren auch mit dem Titel und Inhalt des Buchs.
Der Schreibstil ist mir sehr angenehm. Einfache Sätze machen es leicht der Handlung zu folgen und die Seiten fliegen so nur dahin. Detaillierte Beschreibungen sorgen dafür, dass man sich als Leser problemlos die einzelnen Protagonisten, Szenen und Umgebungen vorstellen kann. Der gesamte Roman (mit Ausnahme des Prologs) ist in der Ich- Perspektive aus Larks Sicht geschrieben.
Inhaltlich begann der Roman erst etwas traurig und melancholisch. Nach ein paar Kapiteln nahm er jedoch an Fahrt auf und die Traurigkeit und Einsamkeit war schnell verfolgen und machte viel Spannung Platz. Die Welt, in die man als Leser eintaucht ist mittelalterlich gehalten. Die verschiedenen Begabungen gaben dem Geschehen die richtige Würze. Besonders Larks Fähigkeit wurde eingehend beschrieben und gerade das Nutzen von magischen Wörtern lässt das Leserherz schlagen.
Was mir nicht gefallen hat, ist, dass die Charaktere recht flach beschrieben wurden. Besonders bei Lark hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht, da wir ja die Welt aus ihrer Sicht erleben. Aber weder, wenn sie in angsteinflößenden oder schönen Situationen ist, gibt es eine emotionale Reaktion von ihr. Auch als sie bemerkt, dass sie ausgenutzt wurde empfindet sie weder Wut noch Verzweiflung. Es gibt auch keine inneren Monologe, die man in solchen Szenen erwartet hätte.
Die Handlung ist an manchen Stellen recht Spannend. Oft ist sie aber auch voraussehbar und recht simpel gestrickt. So lösen sich viele Situationen einfach in Wohlgefallen auf oder werden garnicht weiter analysiert, auch wenn dies viel zur Aufklärung von Vergehen beigetragen hätte. An manchen Stellen wird ein recht verdrehtes und unschönes Frauenbild wiedergegeben.


Als Fazit kann man sagen, dass "Bird and Sword"ein kurzweiliges und gutes Buch ist. Jedoch hätte man einzelne Szenen noch weiter ausbauen können, weswegen es nicht sehr gut ist

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Veröffentlicht am 09.11.2017

Verschenktes Potenzial

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Cover/Gestaltung:
Ich finde das Cover sehr schön und harmonisch, aber es ist meiner Meinung nach nichts allzu besonderes. Was mich allerdings sehr anspricht, ist die Farbgestaltung und die Auswahl der ...

Cover/Gestaltung:
Ich finde das Cover sehr schön und harmonisch, aber es ist meiner Meinung nach nichts allzu besonderes. Was mich allerdings sehr anspricht, ist die Farbgestaltung und die Auswahl der Schrift für den Titel.

Meine Meinung:
Der Klappentext des Buches konnte mich sofort überzeugen. Es wird dort nicht zu viel verraten - nur genau so viel, dass man richtig neugierig wird. Nach dem Lesen der Leseprobe war für mich klar: Dieses Buch musst du lesen! Ich habe mich dann sofort für die Leserunde auf Lesejury.de beworben und Bird & Sword dann schlussendlich auch als E-Book zugesandt bekommen.

Die Protagonistin Lark war mir auf Anhieb sympathisch. Ich hatte das Gefühl, dass sie trotz des Verlusts ihrer Mutter und ihrer erschwerten Lebensumstände aufgrund der Stummheit, zu einer starken, unabhängigen Frau herangewachsen ist. Leider verflüchtigte sich dieser Eindruck mit Fortschreiten des Buches, da Lark, als sie auf Tiras, den König, trifft, diese Eigenschaften fast komplett ablegt. Sie vertraut dem König blind, obwohl dessen Vater ihre Mutter getötet hat, und hinterfragt das Geschehen viel zu wenig. Tiras nutzt Lark nach Strich und Faden aus und Lark weiß das auch, doch trotzdem entwickelt sich mir nichts, dir nichts eine Liebesgeschichte daraus, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann.

Ein Charakter, der mir dagegen unheimlich gut gefallen hat, war Boojohni, Aufpasser und Wegbegleiter von Lark. Durch seine witzigen Aussagen und sein sonniges Gemüt hat er mich sehr oft zum Schmunzeln gebracht. Leider kommt dieser Charakter aber nur am Rande vor.

Obwohl das mein erstes Buch von Amy Harmon war, ist mir der leichte Erzähl- und Schreibstil gleich im Gedächtnis geblieben. Zwar gibt es im Buch auch ein paar kleinere Logikfehler, doch die finde ich nicht allzu tragisch. Auf diese möchte ich in meiner Rezension jedoch nicht eingehen, da ich sonst spoilern würde. Ich bin die ersten 15 Kapitel jedenfalls nur so durch die Seiten geflogen, da Harmon wirklich angenehm und ohne übermäßige Ausschmückungen schreibt. Komischerweise habe ich mir aber ab der Mitte des Buches immer schwerer getan, was vermutlich stark am Handlungsverlauf liegt.

Es geht in Bird & Sword ja um Magie und die Macht der Worte — eigentlich Themen mit sehr viel Potenzial, dachte ich. Am Anfang war ich auch wirklich noch sehr begeistert, aber mit der Zeit wurde die Geschichte einfach nur vorhersehbar und ich habe mich irgendwie gelangweilt.

Für mich war dieses Buch, wie auch schon einige andere Rezensenten angemerkt haben, kein richtiges Fantasy-Buch. Eher eine schlechte Romanze mit kurzgehaltenen Fantasy-Elementen. Ich hätte mir einfach mehr Informationen zu der Welt und den Problemen dort gewünscht sowie auch mehr Tiefe in der Beziehung zwischen Lark und Tiras. Das Finale war dann zu allem Überfluss auch noch sehr kurz gehalten.

Mein Fazit:
So begeistert ich von Klappentext und Leseprobe war, so enttäuscht bin ich vom ganzen Buch. Die Geschichte konnte mich insgesamt einfach nicht überzeugen und lässt mich sehr enttäuscht zurück. Schade, dass das Potenzial nicht genutzt wurde.

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Veröffentlicht am 06.11.2017

Absolut enttäuschend!

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Leider fällt es mir sehr schwer eine Rezension zu diesem Buch zu verfassen. Ich hatte mich im Vorfeld monatelang auf dieses Buch gefreut und wurde leider doch bitter enttäuscht.

Amy Harmon entführt uns ...

Leider fällt es mir sehr schwer eine Rezension zu diesem Buch zu verfassen. Ich hatte mich im Vorfeld monatelang auf dieses Buch gefreut und wurde leider doch bitter enttäuscht.

Amy Harmon entführt uns in das Leben von Lark, einer jungen Frau die nach einem tragischen Vorfall und einem grausamen Fluch, dazu gezwungen ist, keine Worte mehr sprechen zu können. Natürlich hat das einen Grund und zwar der, das ihre Worte laut ausgesprochen eine unglaubliche Macht besitzen und in der Welt in der Lark zu Hause ist, ist jegliche Art von Magie strengstens verboten. Von den Menschen in ihrem Umfeld gemieden, lebt sie zurückgezogen auf dem Landsitz ihres Vaters, bis König Tiras erneut in ihr Leben tritt und ebenso mit den Folgen des Fluchs zu kämpfen hat.

Während mir der Einstieg in die Geschichte noch sehr gut gefiel, entwickelte sich die Story und auch die Charaktere in eine Richtung, die es mir sehr schwer gemacht haben das Buch gut zu finden. Zu viele Handlungsstränge waren kompliziert oder einfach nur verwirrend und letztendlich langweilite mich das Buch nur noch.

Während meine Erwartungen groß waren, eine starke Persönlichkeit kennenzulernen, diese auf ihrer Reise zu begleiten und ihre Entwicklungen mitzuverfolgen, blieb Lark meist naiv und mir ab einem bestimmten Punkt nur noch unsympathisch. Ich wurde einfach nicht wirklich warm mit ihr und das sind absolut keine guten Voraussetzungen, wenn man so gar nichts mit der Hauptprotagonistin anfangen kann.

Eine Figur die uns in der Ich-Perspektive durch die Geschichte führt und die mir nach einer Weile absolut nicht mehr gefiel. Ich konnte ab einem bestimmten Punkt die Entscheidungen der Protagonistin einfach nicht mehr nachvollziehen und nach einiger Zeit, war es mir einfach nur noch egal wie sich ihr Leben weiterentwickelt oder was mit ihr passiert.

Auch die Liebesgeschichte war mir zu plump und teilweise einfach nur überflüssig, da sie mich, in keiner Weise in den Bann ziehen konnte. Zu sehr war die Hauptprotagonistin damit beschäftigt, ihren Angebeteten anzuhimmeln, als das sie wirklich merkt, das da irgendwas absolut nicht stimmt. Das Verhalten ihres Auserwählten war einfach nur unverschämt und trotzdem fand sie ihn großartig und konnte ihre Augen nicht von ihm lassen. Ein Handlungsstrang der für mich absolut unpassend dargestellt wurde. Da hätte ich mir von der Autorin ein bisschen mehr Gefühl gewünscht. Mir fehlte einfach das knistern zwischen zwei Menschen und dem Gefühl, das beide zueinander finden müssen.

Ich hatte bisher noch keine Bücher von Amy Harmon gelesen, jedoch einiges sehr positives über ihren Schreibstil gehört. Sehr schade das es in diesem Werk nicht zum Einsatz kam.

Auch die Tatsache das dieses Buch mit den Worten „So märchenhaft romantisch wie "Selection", so spannend wie "Game of Thrones" beworben wird, stört mich im Nachhinein sehr. Dieses Buch hat absolut nichts gemeinsam, mit diesen Werken und kann nicht einmal ansatzweise, der Komplexität, den Machtspielen oder Kämpfen in der Saga von George R.R. Martin das Wasser reichen.

Sehr schade, da dieses Buch eine unglaublich tolle Idee mitbringt. Eine Idee die nur so vor Fantasy Elementen strotzt und zu einem komplexen und interessanten Weltenkonstrukt geführt hätte. So sehr ich mich auf das Erscheinen dieses Buches freute, so sehr war ich auch enttäuscht.

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Veröffentlicht am 01.11.2017

Tolle Idee, leider viel Potenzial verschenkt

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Inhalt:

Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint.

Mit fünf Jahren musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wurde. Mit dem letzten Atemzug ...

Inhalt:

Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint.

Mit fünf Jahren musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wurde. Mit dem letzten Atemzug nahm sie ihrer Tochter die Stimme und die Macht der Worte. Denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. Dreizehn Jahre später erscheint der junge König Tiras am Hof von Larks Vater, um diesen an seine Treuepflicht im Krieg zu erinnern. Er nimmt die stumme junge Frau als Geisel mit sich. Zunächst fürchtet Lark den König, doch sie merkt schnell, dass Tiras ebenso wenig frei ist wie sie und dass die Liebe womöglich die einzige Waffe ist, die ihrer beider Ketten sprengen kann

Meine Meinung:

Geschrieben wurde das Buch aus der Perspektive von Lark. Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Er ist sehr anschaulich und hat mich direkt gefesselt – man fliegt nur so durch die Seiten. Auch das Cover finde ich alles in allem ansprechend.

Die Protagonistin Lark war mir von Beginn an wirklich sympathisch und ich habe sie direkt lieb gewonnen. Sie ist eine Weissagerin und kann durch ihre Gabe nicht nur Gegenstände beherrschen und die Puppen tanzen lassen, sondern auch mit der Natur und ihren Tieren kommunizieren und diese beeinflussen. Außerdem kann sie das Leitwort einer jeden Person hören, also das Wort, dass das Leben der jeweiligen Person in diesem Augenblick bestimmt.
Ich muss allerdings sagen, dass mich Lark im Verlaufe des Buches immer mehr enttäuscht hat. Nachdem der König sie mit auf seine Burg genommen hat, scheint sie kaum noch einen eigenen Willen zu haben. Sie tut alles, was er möchte und lässt sich und ihre Magie von ihm nach Gutdünken benutzen, auch wenn es ihr widerstrebt. Ihr scheint es nur noch wichtig zu sein, ihm zu gefallen und das passt mir persönlich überhaupt nicht. Insgesamt hätte ich mir von ihr einfach mehr Persönlichkeit gewünscht. Auch ihre Gedanken und Handlungen erschienen mir von Zeit zu Zeit sehr unlogisch.

Meine Meinung zu König Tiras hat im Verlaufe des Buches sehr geschwankt. Am Anfang fand ich ihn eigentlich ganz nett, mal abgesehen davon, dass er Lark einfach so entführt hat. Er kümmert sich aber ganz gut um sie und sie fühlt sich dort wohl. Allerdings wurde er mir mit seiner Arroganz und Selbstgefälligkeit zunehmend unsympathischer. Gegen Ende des Buches hatte er aber auch nochmal seine netten und lieben Momente.

Positiv aufgefallen ist mir die Namensliste zu Beginn des Buches. So weiß man direkt, wie alle Namen ausgesprochen werden. Da diese ja doch recht ungewöhnlich sind, finde ich das eine gute Hilfestellung.
Auch das Setting der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen und bietet viel Potenzial.

Am meisten gestört hat mich jedoch, dass sich für mich bei einige Szenen, Gedanken und Handlungen der Sinn nicht erschließen wollte. Manchmal musste ich einfach mit dem Kopfschütteln, weil wieder irgendwas durch und durch unlogisch war.
Außerdem verliefen manche Szenen einfach viel zu schnell und abrupt. Kaum haben sie begonnen, sind sie auch schon wieder zu Ende, ohne dass man die Chance hatte, in die Szene einzutauchen. Auch das Finale war für mich viel zu kurz und zu konstruiert.
Zuletzt sind bei mir auch noch ein paar Fragen offen, die wohl nicht mehr aufgeklärt werden, was ich sehr schade finde.

Fazit:

Ich finde die Hintergrundidee wirklich gut und sie bietet enormes Potenzial, allerdings hat die Autorin auch einiges davon verschenkt. Die Charaktere wurden mir zunehmend unsympathischer und manche Szenen sind einfach zu schnell abgearbeitet worden, sodass man gar nicht erst in die Szenen eintauchen konnte. Außerdem empfand ich einige Gedanken und Handlungen als super unlogisch, was mich sehr gestört hat.
Trotzdem hat die Autorin eine wirklich schöne, wenn auch nicht sehr ausgereifte, Welt erschaffen, die mir gut gefallen hat.
Ich gebe dem Buch 2,5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.10.2017

Eine echte Enttäuschung

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Als kleines Mädchen musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter hingerichtet wurde. Ihre letzte Tat war es, Larks Wort-Magie verschwinden zu lassen, da diese im Land Jeru verboten ist. Fortan kann Lark nicht ...

Als kleines Mädchen musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter hingerichtet wurde. Ihre letzte Tat war es, Larks Wort-Magie verschwinden zu lassen, da diese im Land Jeru verboten ist. Fortan kann Lark nicht mehr sprechen und lebt unter der Aufsicht ihres Vaters, der sie mehr und mehr einengt. Bis zu dem Tag an dem König Tiras ihnen einen Besuch abstattet und Lark als Geisel mit auf ihr Schloss nimmt, damit ihr Vater ihn im Kampf gegen die befeindeten Volgar, magische Vogelwesen, unterstützt. Doch kann Lark vor ihm verbergen, dass sie eigentlich eine magische Gabe besitzt? Und was hat es mit dem Fluch auf sich, den ihre Mutter einst aussprach und damit auch das Leben des Königs für immer veränderte?

Als großer Fan von Amy Harmons wunderbaren Liebesgeschichten war ich unglaublich neugierig auf ihre erste Geschichte im Fantasybereich. Umso größer war die Enttäuschung, dass sie dort in meinen Augen um Längen schlechter ist, als in ihrem üblichen Genre.

Die Idee hinter dem Buch war wunderbar. Magie mit Worten, die rückwärts gesprochen wieder zurückgenommen werden können. Und auch der Anfang der Geschichte sah vielversprechend aus: Als Lark als kleines Mädchen ein Prinzenpüppchen durch die Luft fliegen lässt, nur mit Worten, war ich direkt verzaubert. Doch leider hielt diese Verzauberung nur kurze Zeit an..

Zum einen fehlte es mir sehr an Tiefe, sowohl was die Welt angeht, als auch bei den Charakteren. Gleich zu Beginn erfahren wir beispielsweise, dass es Trolle gibt und lernen auch den sympathischen Troll Boojohni, der als Larks Aufpasser arbeitet, kennen. Doch alles, was hier kurz angerissen wird, verschwindet dann auch schon wieder: Boojohni taucht nur noch mal am Rande auf, von den Trollen erfahren wir gar nichts mehr. Auch die restliche Welt bleibt sehr blass und man merkt hier, dass die Autorin noch keine Erfahrung im Fantasybereich hat und die Beschreibung dieser magischen Welt vernachlässigt.

Hinzu kamen für mich einige logische Fehler, auf die ich nicht genauer eingehen möchte, um nicht zu spoilern. Auch in der Leserunde, in der ich das Buch gelesen habe, fielen diese auf und störten die Geschichte sehr. Vieles wirkte auch vom Ablauf der Zeit sehr unrealistisch. Beispielsweise heißt es immer wieder, die Bedrohung durch die Volgar sei wirklich schlimm und allgegenwärtig, doch dann wiederum vergehen Monate, in denen man nichts von ihnen hört und sich der König lieber damit beschäftigt, Lark das Lesen beizubringen.

Am meisten enttäuscht hat mich jedoch definitiv die Liebesgeschichte. In ihren anderen Büchern schreibt Amy Harmon diese immer so wunderbar herzerwärmend, doch hier fand ich sie einfach nur schrecklich. Tiras sieht in Lark nur die Macht und nutzt sie von vorne bis hinten aus, während Lark, die anfangs noch eine starke Protagonistin war, zu einem naiven Mädchen verkommt, das blind Befehle ausführt und nicht selbst nachdenkt. Die angeblichen Gefühle waren nirgends zu spüren, die Liebesgeschichte in meinen Augen sehr oberflächlich und von Amy Harmons Talent für diese leider nichts zu erkennen. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass die Autorin von allem etwas wollte und das Wesentliche dadurch vernachlässigt wurde.

So leid es mir tut, aber "Bird and Sword" war für mich leider ein echter Flop. Würde ich die wunderbaren Liebesgeschichten der Autorin nicht kennen und wissen, was sie eigentlich kann, wäre ich insgesamt vielleicht nicht so enttäuscht gewesen. Doch durch die Logikfehler und die wirklich unschöne Liebesgeschichte reicht es für mich leider nur für zweeinhalb Sterne, so wunderbar die Grundidee auch gewesen sein mag.

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