Davids Geschichte erzählt aus der Sicht von Bathseba
Die Löwin von JerusalemDie Geschichte basiert auf der biblischen Erzählung von David wird aber frei aus der Sicht von Bathseba erzählt.
Bathseba und David treffen sich als Jugendliche und verlieben sich ineinander, jedoch ist ...
Die Geschichte basiert auf der biblischen Erzählung von David wird aber frei aus der Sicht von Bathseba erzählt.
Bathseba und David treffen sich als Jugendliche und verlieben sich ineinander, jedoch ist Bathseba schon einem anderen versprochen. Ihr Vater will die schon bezahlte Mitgift nicht zurückgeben. David gibt zu leicht auf und kämpft nicht um sie, ihm ist Ruhm wichtiger. Bathseba heiratet Uriah, aber gibt ihre Liebe zu David nicht auf und kämpft bis zum Schluss um ihn.
Die Idee die biblische Geschichte Davids aus der Sicht von Bathseba zu erzählen, finde ich eine sehr spannende Idee. Ich finde auch, dass es sehr gut gelungen ist. Ich fand es sehr spannend sich die Ereignisse, die man aus der Bibel kennt, aus Bathsebas Sicht vorzustellen und die Hintergründe zu erforschen (auch wenn es nur fiktiv ist).
In den ersten zwei Dritteln des Buches fühlte ich mit Bathseba mit und hoffte, dass sich ihre Wünsche und Träume erfüllen. Sie ist eine starke Frau, die eigene Entscheidungen treffen möchte und sich von den Männern nichts sagen lässt, was in der damaligen Zeit ungewöhnlich war. Sie setzt alles daran, um ihr Leben so leben zu können wie sie es möchte - jedoch läuft nicht alles nach Plan.
Sie verliebt sich in David und möchte ihn heiraten, aber sie ist schon einem anderen versprochen. Sie wird an den groben Uriah verheiratet und ist in einer lieblosen, gewalttägigen Ehe gefangen. Doch sie gibt nicht auf und möchte ihrer Ehe entkommen und endlich mit David zusammen sein. All das ist echt bewundernswert - Sie nimmt ihr Schicksal in die eigene Hand. Erst im letzten Drittel des Buches ändert sich meine Sicht auf Bathseba etwas. Sie wirkt sehr unsympathisch und machthungrig. Am Ende scheint es, als würde sie alles tun, nur um mehr Macht zu erhalten: Es ist ihr extrem wichtig, dass ihr Sohn der nächste König wird, dass sie die Lieblingsfrau Davids ist und im Schloss wohnen darf. Es geht ihr gar nicht mehr um die Liebe für David.
Was mich am Ende des Buches sehr gestört hat, ist, dass die biblische Geschichte abgeändert wurde. Das wäre absolut nicht nötig gewesen.
Der Erzählstil in diesem Buch ist anders als in den meisten Büchern und sehr erfrischend. Die Zeitsprünge fand ich auch super und haben mich überhaupt nicht gestört. Dadurch wird die Erzählung etwas aufgelockert und man erhält nach und nach mehr Einblicke in ihre Vergangenheit.
Die Idee uns Leser in manchen Kapiteln direkt anzusprechen hat mir sehr gut gefallen. In diesen Kapiteln wirken "Engel" als "Erzähler" und führen uns etwas durch die Geschichte. Sie sagen uns was gerade passiert, was wir gerade "sehen" und wohin die Geschichte als nächstes führt.
Mir hat das Buch, bis auf ein paar Kritikpunkte, sehr gut gefallen. Ich bin froh, dass ich die Gelegenheit bekommen habe es im Zuge dieser Leserunde zu lesen.