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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2017

Enttäuschend

Fuck you, Kita!
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Mit einigem Berliner Lokalkolorit wird hier die Suche nach einem Kita-Platz und der Alltag eines berufstätigen Paares beschrieben. Mit der Schwierigkeit, dass man sich anmelden muss, bevor das Kind geboren ...

Mit einigem Berliner Lokalkolorit wird hier die Suche nach einem Kita-Platz und der Alltag eines berufstätigen Paares beschrieben. Mit der Schwierigkeit, dass man sich anmelden muss, bevor das Kind geboren ist, startet die Odyssee.

Insgesamt wirkt das Buch auf mich wie der Alltag der Eltern: ziemlich chaotisch. Es kommt in dem Buch keine wirklich durchgehende Handlung vor und für mich ist auch keine Zielsetzung für den Zweck des Buches ersichtlich. Für eine Dokumentation oder einen Zustandsbericht ist es nicht ernsthaft genug und als humorvolles Buch, (wie auch angegeben) ist es nicht witzig genug. Vieles hat man so oder so ähnlich schon oft gelesen und Informationen zur aktuellen Situation, die man nicht der Tagespresse schon hätte entnehmen können, erfährt man auch nicht.

Der Erscheinungstermin ist bezüglich der neuen gesetzlichen Situation geschickt gewählt und wird zu den entsprechenden Verkaufszahlen führen. Am Ende des Buches wirken die letzten 10 Seiten wie dran geklebt und sind meiner Meinung nach mit relativ nichts sagenden Statements von Eltern aus anderen Bundesländern gefüllt, um es etwas „allgemeingültig“ aussehen zu lassen.

Fazit: Nichts neues, aber gut gewählter Erscheinungstermin

Veröffentlicht am 21.08.2024

Zu viel Klischee

Blood Orange - Was sie nicht wissen
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Allison ist Anwältin, verheiratet und Mutter einer Tochter. Ihr Leben ist um Ihren Job zentriert Hier muss sie ihren ersten Mordfall vor Gericht vertreten. Mit einem ihrer Kollegen hat sie eine Affäre, ...

Allison ist Anwältin, verheiratet und Mutter einer Tochter. Ihr Leben ist um Ihren Job zentriert Hier muss sie ihren ersten Mordfall vor Gericht vertreten. Mit einem ihrer Kollegen hat sie eine Affäre, die nicht wirklich gut für sie ist, aber sie schafft es nicht sie zu beenden. Genauso wenig bekommt sie ihren Alkoholkonsum in den Griff und auch das Familienleben entgleitet ihr völlig. Ihr treusorgender Ehemann kümmert sich aufopferungsvoll um die Tochter und erträgt ihre Abstürze mit scheinbar unendlicher Geduld.
Das klingt alles sehr nach Klischee und scherenschnittartigen Charakteren ohne großen Tiefgang. So ist es leider auch. Meiner Meinung nach kommt Allison von Anfang zu extrem und vor allen Dingen sehr unglaubwürdig rüber. Im Laufe des Buches gelingt es ihr die Kurve zu kriegen mit viel „zufälliger“ Hilfe von außen und am Ende ist Friede, Freude, Eierkuchen. Die im Klappentext als überraschend angekündigte Wendung ist eher von daher überraschend, da sie ziemlich an den Haaren herbei gezogen ist.
Der glaubwürdige Teil des Buches wird hier eher von den Nebenfiguren erfüllt. In diesem Fall von der Frau, die ihren Mann erstochen haben soll. Er hat sie über Jahre hinweg misshandelt. Der Kollege mit dem sie eine Affäre hat ist als Mann, der zu wissen glaubt, was Frauen "wünschen" sehr gut vorstellbar.
Fazit:
Wirklich spannend ist es nicht, die Charaktere bleiben eher flach und der Plot inklusive der Wendungen überzeugt auch nicht wirklich.

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Wirklich schlecht!

Die Nachbarin
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Im Buch „Die Nachbarin“ geht es um zwei Frauen, die in London nebeneinander wohnen ohne sich zu kennen. Die Wand, die die Wohnungen gemeinsam haben, ist recht dünn und so können jede Menge Geräusche und ...

Im Buch „Die Nachbarin“ geht es um zwei Frauen, die in London nebeneinander wohnen ohne sich zu kennen. Die Wand, die die Wohnungen gemeinsam haben, ist recht dünn und so können jede Menge Geräusche und Aktivitäten aus der Nebenwohnung wahrgenommen werden.
Harriet ist Single und leidet unter ihrer letzten Beziehung, die kurz vor der Hochzeit in die Brüche ging und feiert laute Partys und „ertränkt“ so einiges in Alkohol. Lexie lebt mit ihrem Freund Tom in der anderen Wohnung und macht Homeoffice um sich besser auf die erhoffte Schwangerschaft vorzubereiten.
Jede der beiden Frauen lebt in ihrer eigenen Blase und verliert im Laufe des Buches immer mehr den Kontakt zur Realität. Harriet, weil sie Tom für ihren demnächst neuen Freund hält und anfängt in zu stalken. Lexie, weil irgendwann nichts mehr existiert, außer der Tatsache, dass ihr Kinderwunsch nicht in Erfüllung geht, egal was sie und Tom versuchen. Harriet versucht einen Keil zwischen Lexie und Tom zu treiben. Viel mehr passiert in dem Buch leider nicht.

Die Charaktere lassen es sehr an Tiefe vermissen, sind sehr klischeehaft angelegt und auch übertrieben.Der Schreibstil ist auch nicht so wirklich überzeugend. Das Ganze gipfelt dann in einem winzigen “Showdown“, der mehr oder weniger schon fast 100 Seiten vorher zu erahnen ist.

Dieses Buch kann ich wirklich beim besten Willen nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.06.2017

Was ist ein Roman?

Die Schriften von Accra
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Dieses Buch war für mich eine echte Herausforderung! Zum Glück habe ich es als Klobuch eingesetzt, denn um es "einfach so" zu lesen, war es eindeutig zu wenig Roman!

Überhaupt finde ich die Bezeichnung ...

Dieses Buch war für mich eine echte Herausforderung! Zum Glück habe ich es als Klobuch eingesetzt, denn um es "einfach so" zu lesen, war es eindeutig zu wenig Roman!

Überhaupt finde ich die Bezeichnung Roman bei diesem Buch sehr irreführend. Man denkt, man bekäme ein Buch mit einem Handlungsstrang. Stattdessen bekommt man ein Sammelsurium von Coelhos Weltanschauungen, vor die er einen kurzen Bezug zur Belagerung Jerusalems 1099 herstellt. Wie angenehm überrascht war ich nach den ersten 2-3 Seiten, die die historischen Hintergründe erläuterten. Hätte er es dabei nicht lassen können und die Geschichte einfach weiter schildern können? Nein - denn darum ging es ganz offenbar nicht. Dieses Buch hätte er in jede x-beliebige Zeit pflanzen können - es wäre nicht einmal aufgefallen.

Zugegebenermaßen sind einige seiner Weltanschauungen durchaus nachvollziehbar und haben sehr viel Wahres in sich. Leider ist es für mich absolut ermüdend, wenn aber auch das ganze Buch vor Frömmigkeit und Weisheit nur so strotzt. Und es wird für mich absolut unglaubwürdig. Mag er noch so schön die Worte wählen, mir sträubten sich irgendwann nur noch die Haare ob dieses perfekten Kopten (oder sollte ich sagen: des perfekten Coelho?). Was das Fass aber unweigerlich zum Überlaufen brachte, ist das letzte Kapitel indem er alle auffordert, seine Weisheit in alle Welt zu verbreiten. Wer es nicht hören und lernen will, ist ohnehin verloren und nur jene, die sich nach seinen Thesen richten, haben das Glück auf Erden gepachtet.

Solch eine Selbstbeweihräucherung habe ich selten gelesen! Gott sei Dank! Und ganz sicher ist es das einzige Buch von Coelho, das ich je lesen werde.

Für die schönen Worte gibt es einen Mitleidspunkt von mir. Der Rest ist Schweigen... !

Veröffentlicht am 22.06.2017

Eine mobile Freizeitnutte

Fucking Fulda
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...so nennt sich die Protagonistin des Buches selbst. Und genau das entspricht in etwa dem Niveau dieses literarischen Ergusses (Wortwitz!)

Bei diesem Buch handelt es sich nicht wie versprochen um einen ...

...so nennt sich die Protagonistin des Buches selbst. Und genau das entspricht in etwa dem Niveau dieses literarischen Ergusses (Wortwitz!)

Bei diesem Buch handelt es sich nicht wie versprochen um einen erotischen Roman, sondern ganz einfach um einen Porno. Obwohl er von einer Frau geschrieben wurde, ist es eindeutig eher ein Buch, dass Männerherzen pochen lässt (oder etwas anderes...).

Eigentlich ist vollkommen egal, wo er spielt, wer die Akteure sind und was drumherum passiert. Es geht ausschließlich darum, die Protagonistin in möglichst vielen verschiedenen Sexualpraktiken darzustellen. Die Hauptperson ist Lokführerin (hätte aber auch Stewardess, Postbotin oder Handelsvertreterin sein können, passt aber so besser ins Klischee der vertauschten Rollen) und hält sich an unterschiedlichen Bahnhöfen unterschiedliche Liebhaber für unterschiedliche Sex-Spielchen. Natürlich wird sie von ihrem Ehemann nicht verstanden und er kann ihre Bedürfnisse nicht im Entferntesten erfüllen. Da gibt es also keinerlei Unterschied zu von Männern geschriebenen Pornos - lediglich die vertauschten Rollen.

Der Verlagstext versucht, eine emanzipierte Frau zu vermitteln. Emanzipiert ist sie in so weit, dass sie Hauptverdiener ist und ihr Mann den Hausmann schlechthin verkörpert und sich um Heim und Kinder kümmert. Offenbar gehört in diese Schublade auch eine gehörige Portion sexueller Frustration, weshalb der Hauptverdiener nahezu gezwungen wird, sich seine wohlverdiente Bestätigung und Befriedigung außerhalb des heimischen Schlafzimmers zu suchen.

Das war es dann aber auch schon mit Emanzipation, denn die Aussage "Diese Frau weiß, was sie will und wer es ihr besorgen kann " ist schlichtweg falsch! Was sie will, richtet sich lediglich nach ihrem Dienstplan und den am Übernachtungsort vorhandenen Gespielen. Was gespielt wird bestimmt der vorhandene Spielgefährte und nicht umgekehrt.

Ist der erste Gespiele noch ein Jüngelchen (sehr wahrscheinlich minderjährig), der brav das tut, was die Lady ihm sagt, so übernimmt sie an den weiteren Stationen nichts anderes als die Rolle einer Prostituierten - und wird auch tlw. dafür bezahlt. Mal mit Geld, mal mit Geschenken. Der eine will nur ihre Brüste haben, der nächste möchte von ihr gepampert und mit Schnuller ausgestattet werden, ein Tattergreis möchte ihr nur beim Putzen zusehen, wobei er unter ihren Kittel stieren kann - immer nur das, was die Herren von ihr sehen und haben möchten findet statt. Manchmal auch ganz anders als sie es sich vorgestellt hat und auch nicht gerade immer angenehm (sehr schmerzhaft, Angst zu ersticken z. B.), was sie sich selbst aber im Nachhinein trotzdem als Supersex zu verkaufen versucht. Ein Masseur z. B. der sich zunächst noch gemäß seines Berufes sehr wohltuend um sie kümmert - was durchaus einen gewissen erotischen Reiz mit sich bringt - nimmt sie letztendlich doch so, wie er will, als er sie weichgekocht hat. Nicht einmal von ihm lässt sie sich bedienen, sondern er bedient sich am Ende an ihr. Aus diesem Grund nimmt er auch die Bezahlung für seine Dienste nicht an.

Das finde ich eigentlich am erschreckendsten an diesem Buch, dass es im Grunde ein frauenfeindliches Buch ist, in dem die Frau als willfähriges Objekt dargestellt und auch noch impliziert wird, dass genau DAS die Sehnsucht der emanzipierten Frau schlechthin ist. Meiner Meinung nach hat die Autorin den Begriff Emanzipation nicht verstanden, der ja nicht bedeutet, dass man als Frau unbedingt nach Kräften alle Fehler der Männer nachahmen muss.

Obendrein sind die Schilderungen der Kopulationen derb und plump. Daran kann ich nun leider auch überhaupt nichts erotisch finden. Ich weiß nicht, was die Autorin geritten hat, aber ganz offensichtlich ist die Phantasie mit ihr durchgegangen, als sie für eine Reportage eine Lokführerin interviewte, die ehedem eine Prostituierte war. Vielleicht ein Traumberuf von ihr?

Sehr enttäuschend und fällt für mich unter die Kategorie Bücher die die Frau nicht braucht! Dient allenfalls als Onaniervorlage für Männer.