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Veröffentlicht am 03.08.2025

Gibt es eine Zukunft für die Menschheit?

All An!
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Zum Inhalt:
Der Autor Kai-Holger Brassel nimmt uns mit in eine dystopische Zukunft, in der der Kampf gegen den Klimawandel verloren zu sein scheint. Doch dann lässt er uns drei ungewöhnliche Helden kennenlernen: ...

Zum Inhalt:
Der Autor Kai-Holger Brassel nimmt uns mit in eine dystopische Zukunft, in der der Kampf gegen den Klimawandel verloren zu sein scheint. Doch dann lässt er uns drei ungewöhnliche Helden kennenlernen: einen Slumbewohner, eine Umweltschützerin und einen Systemwissenschaftler. Wird es ihnen gelingen mit ihrem unkonventionellen Plan, die Katastrophe zu verhindern? Und welche Rolle spielen die "Maschinellen" in diesem utopischen Roman mit den Hauptthemen Klimawandel, Rolle der Technologie und Generationskonflikten?

Meine Gedanken zum Buch:
Wie kann man dieses Buch beschreiben? Das ist eine Frage, die mich seit einiger Zeit umtreibt – seitdem ich die letzte Seite umgeblättert habe. Am liebsten würde ich einfach schreiben: Unbedingt lesen! Denn es ist für mich schwierig in Worte zu fassen, was ich alles beim Lesen gefühlt und gedacht habe, was bestimmt auch daran liegt, dass ich bisher noch nichts Vergleichbares gelesen hatte. Und das meine ich durchweg positiv.

Es hat nur wenige Abschnitte gedauert, bis ich mittendrin war in dieser ganz besonderen Geschichte, die im Jahre 2084 beginnt und sich bis ins Jahr 2192 weiterentwickelt. Die tiefgreifende Entdeckung, die ein Hobby-Astronom gleich zu Beginn macht, bringt einen Stein ins Rollen, der die Menschheit bis spät ins 22. Jahrhundert beschäftigen wird. Im Weiteren schenkt uns der Autor in zwei Epilogen einen eindrücklichen und anschaulichen Ausblick darauf, wie es im 27. Jahrhundert sein könnte.

Der Schreibstil ist wirklich einnehmend und es werden auch technische Details bildlich und verständlich erklärt. Da ich allgemein technisch nicht im Speziellen versiert bin, bin ich doch ab und an über Details gestolpert und musste dann den einen oder anderen Abschnitt nochmals lesen. Aber auch das wurde nie langweilig. Im Gegenteil: Mir eröffnete sich damit eine neue (Lese-)Welt.

Kai Brassel hat ein mögliches Zukunfts-Szenario auf sehr intelligente, spannende und originelle Weise gezeichnet. Von unserer heutigen Welt aus in die Zukunft blickend, haben die meisten von uns ein mulmiges Gefühl, welches uns auch der Autor hier nicht nehmen kann. Aber so düster sich auch manches abzeichnet, lässt er trotzdem stets die Hoffnung wie eine Wolke über der Menschheit schweben.

Mit „All an!“ schaut man beim Lesen weit über den üblichen Tellerrand hinaus. Auch das ist ein Grund, warum dieses Buch für mich ein besonderes Leseerlebnis war und ich es ohne Zögern sehr gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 15.05.2025

Ein Familienalbum wie kein anderes

Familienalbum
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Mit diesem Büchlein schenkt uns die Autorin Gabriela Alemán neun Kurzgeschichten, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Und doch zieht sich der eigenwillige und sehr eingängige Erzählstil durch sämtliche ...

Mit diesem Büchlein schenkt uns die Autorin Gabriela Alemán neun Kurzgeschichten, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Und doch zieht sich der eigenwillige und sehr eingängige Erzählstil durch sämtliche Erzählungen durch wie ein roter Faden. Oder besser gesagt wie ein bunter Faden – genauso bunt wie die unterschiedlichen Charaktere, mit denen die Autorin ihre Figuren ausgestattet hat.

Man könnte so viel über die einzelnen Geschichten berichten und gleichzeitig fehlen mir dafür die richtigen Worte. Für mich ist es schwierig, die Gefühle, die diese Erzählungen bei mir ausgelöst haben, zusammenzufassen. Ich befürchte, ich würde dieser kleinen Kostbarkeiten einfach nicht gerecht werden. Und auch auf die einzelnen Inhalte möchte ich lieber nicht eingehen. Ich bin überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser für sich selbst eine ganz persönliche Besonderheit in jeder einzelnen Geschichte findet. So will jede Erzählung ganz individuell entdeckt werden.

Ich liebe Bücher, die mich so in den Bann ziehen, so dass ich nicht aufhören kann weiterzulesen. Hier war für mich jedoch alles anders – aber nicht weniger faszinierend. Nach jeder Geschichte konnte ich nicht anders, als innezuhalten, das Gelesene sacken zu lassen und das Büchlein erstmal wegzulegen. Zu intensiv sind diese einzelnen Geschichtsperlen, die sich nach und nach zu einer einzigartigen Kette zusammenfügen. Für mich ist das kein Buch, das man in einem Rutsch liest. Aber so hatte ich auch viel länger etwas von dieser ganz besonderen literarischen Reise nach Südamerika.

Gabriela Aléman hat etwas in mir drin hallen lassen. Daher wünsche ich mir ganz viele Leserinnen und Leser für dieses ganz besondere „Familienalbum“.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Zeitreise mit Herz und Spannung - für mich ein Lesehighlight

A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic
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Darum geht’s:
Lilly deGray und ihr Vater sind Zeitreisende. Niemand kennt ihr Geheimnis und die Menschen scheinen überraschenderweise nicht zu sehr zu hinterfragen, wie sie immer wieder an verschollene ...

Darum geht’s:
Lilly deGray und ihr Vater sind Zeitreisende. Niemand kennt ihr Geheimnis und die Menschen scheinen überraschenderweise nicht zu sehr zu hinterfragen, wie sie immer wieder an verschollene Antiquitäten rankommen. Obwohl diese Gabe den beiden ein gutes Einkommen beschert, gerät der Vater in eine Schuldenfalle. So muss Lilly einen äußerst gefährlichen Auftrag annehmen, der sie auf die Titanic führt. Dort heuert sie als Dienstmädchen einer Gräfin an, um ein verschwundenes Familienerbstück ausfindig zu machen. Doch nicht nur die drohende Schiffskatastrophe bringt Lilly ins Strudeln. Ray, ein Passagier aus der ersten Klasse, übt eine besondere Anziehung auf sie aus und ihr Herz gerät außer Takt, so dass sie zwischen dem Kodex der Zeitreisenden, in der Vergangenheit nichts zu ändern, und dem Wunsch Rays Leben zu retten, hin und her gerissen ist. Wie wird sie sich entscheiden?

So fand ich’s:
Es ist richtig, dass immer wieder Zeitreiseromane erscheinen und man könnte langsam das Gefühl haben, das Thema hätte langsam ausgedient. Für mich jedoch nicht. Und ich mag es sehr, immer wieder Geschichten zu entdecken und rauszufinden, wie die jeweilige Autorin oder Autor diesen Stoff interpretiert hat. Und ja, es gab da für mich auch schon die eine oder andere Enttäuschung. Aber bei Kira Lichts Dilogie „A Spark of Time“ ist genau das Gegenteil der Fall.

Dieser erste Teil vermochte mich jedenfalls durchweg zu überzeugen. Und die Idee, die Geschichte auf der sagenumwobenen Titanic spielen zu lassen, machte für mich noch einen zusätzlichen Reiz aus. Es sind zwar Ereignisse, die man schon intensiv aus Filmen und anderen Büchern kennt. Aber Kira Licht erzählt alles rund um diese Katastrophe nochmals aus einer ganz anderen Perspektive. Und obwohl es eine Fantasy-Geschichte ist, hatte ich durchgehend das Gefühl direkt dabei zu sein. Das kommt bestimmt vor allem durch die ausführliche und fundierte Recherche der Autorin. Man spürt auch zwischen den Zeilen ihre Begeisterung für diese Zeitepoche und auch ihre Liebe zu ihren Figuren, die sehr lebendig gezeichnet sind.

Die Sprache ist modern und dennoch der Zeit entsprechend. Es ist der Autorin auch gut gelungen, die Protagonistin manchmal in die Sprachfalle tapsen zu lassen, da sie ja doch aus einer anderen Zeit stammt. Das klingt jetzt alles nach sämtlichen Klischees, die bei Zeitreiseromanen zu Tragen kommen. Aber Kira Licht hat hier für meinen Geschmack die dazu perfekte Balance gefunden, so dass nichts abgedroschen klingt.

Auch der Spannungsbogen wird stetig weiter gespannt und ich hatte bis zum Ende hin keine Ahnung, wie die Geschichte ausgehen würde. Die zarte Liebesgeschichte, die überhaupt nicht kitschig wirkt, bildet der rote Faden in dieser Dilogie.

Das Ende ist so gestaltet, dass ich mit einem Lächeln, aber auch mit schwerem Herzen die letzte Seite umgeblättert habe. Vor allem hibbele ich aber der Fortsetzung entgegen. Und wenn die Autorin es schafft, das Niveau des ersten Bandes zu halten, wird für mich der zweite Teil ebenfalls zu einem Lesehighlight werden.

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Schaurig-schöne Fantasy mit einem Hauch Poesie

Starling House
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Zum Inhalt:
Nach dem Tod der Mutter lebt die junge Opal zusammen mit ihrem kleinen Bruder in einem einfachen Motel Zimmer. Die beiden schlagen sich gerade so durch und Opal hat eigentlich keine Zeit für ...

Zum Inhalt:
Nach dem Tod der Mutter lebt die junge Opal zusammen mit ihrem kleinen Bruder in einem einfachen Motel Zimmer. Die beiden schlagen sich gerade so durch und Opal hat eigentlich keine Zeit für Träumereien. Als sie sich immer stärker zum mysteriösen Starling House, das auf einem abgeschiedenen Anwesen steht, hingezogen fühlt, malt sie sich mit wachsender Intensität aus, wie es wohl drinnen aussieht und träumt sich ins Haus hinein. Eines Tages steht sie unverhofft dem geheimnisvollen und abweisenden Hausbesitzer gegenüber. Überraschenderweise bietet er ihr eine Anstellung als Hausmädchen an, dass sie einerseits begeistert, aber auch gleichzeitig mit Bauchgrummeln annimmt. Die Bewohner der Kleinstadt Eden machen jeweils einen großen Bogen um das Haus, um das sich so manche gruseligen Geschichten ranken. Doch Opals Neugierde ist zu groß und sie hat sich fest vorgenommen, dem Geheimnis von Starling House auf die Schliche zu kommen.

Meine Gedanken zum Buch:
Hier haben die Werbetrommel des Verlages und des Reese Witherspoon Bookclubs gefruchtet und meine Neugierde auf dieses Buch geweckt. Das wunderschön gestaltete Cover, das perfekt zur Geschichte passt, hat mich dann endgültig davon überzeugt, dass ich doch Mal etwas in Richtung Gothic Fantasy lesen sollte. Ich war dann auch schnell drin in der Geschichte und absolut gefangen von der dichten, düsteren Atmosphäre, die über der Kleinstadt Eden und insbesondere über Starling House schwebt.

Besonders gut gefällt mir die Protagonistin Opal. Sie ist erfrischend anders als so manche weibliche Hauptfigur und kommt recht burschikos rüber. Sie ist keine typische Roman-Schönheit – sie ist einfach ein Mädchen von nebenan. Mit dem mysteriösen Hausbesitzer hatte ich erst so meine Probleme. Aber ich habe die Autorin im Verdacht, dass das ihre Absicht war. Er wirkt sehr gruselig und gleichzeitig spürt man eine tiefe Melancholie, die seine Seele fest im Griff hat. Mit der Zeit verstand ich immer besser, warum er so geworden ist. Viel darf ich drüber nichts sagen, ohne zu spoilern. Die Entwicklung der Geschichte hat mich jedenfalls mit seiner Folgerichtigkeit überzeugt und trotz der Fantasy-Elemente wirkte alles sehr real auf mich.

Manchmal tu‘ ich mich mit melancholischen und düsteren Geschichten recht schwer. Aber hier ist es der Autorin gelungen, aus dieser dunklen Atmosphäre auch etwas Faszinierendes, gar Zauberhaftes zu schaffen. Es ist fast so, als ob man beim Lesen von der Atmosphäre eingehüllt wird.

Auch die Spannung steigert sich stetig, was den Lesesog immer wieder intensiviert und ich das Buch jeweils nur ungern aus der Hand gelegt habe.

Wer Fantasy mit einer Spur Poesie mag und auch vor schaurigen Szenen nicht zurückschreckt, wird hier spannende und unterhaltsame Lesestunden erleben.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Eine besondere Geschichte über Hoffnung und Liebe mit einem Hauch Zauber

Das Mädchen mit dem Porzellangesicht
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Darum geht’s:
Als Ende des 19. Jahrhunderts in London die kleine Miyo geboren wird, ist ihr Vater, der Puppenmacher Kazuki Kobayashi, der glücklichste Mann der Welt und er kann für einige Zeit sogar den ...

Darum geht’s:
Als Ende des 19. Jahrhunderts in London die kleine Miyo geboren wird, ist ihr Vater, der Puppenmacher Kazuki Kobayashi, der glücklichste Mann der Welt und er kann für einige Zeit sogar den schicksalhaften Vertrag, den er einst für Reichtum und Renommee mit einem obskuren Advokaten geschlossen hat, vergessen. Doch der Advokat erinnert Kazuki daran, dass er nun seinen Teil erfüllen muss, der Miyos Schicksal besiegeln wird. Der Puppenmacher sieht keine andere Möglichkeit als für sein Mädchen eine Porzellanmaske herzustellen, um sie vor dem Advokaten zu verstecken. Da Miyo von Kindesbeinen an die Maske trägt, kennt sie es nicht anders. Mit der Zeit wird ihr jedoch immer bewusster, dass sie durch ihr ungewöhnliches Auftreten zu einer Außenseiterin herangewachsen ist. Glücklicherweise begegnet sie dann doch noch Menschen, die sich bemühen, hinter die ausdruckslose Maske zu schauen und Miyo als Mensch wahrzunehmen. In diesen Freunden findet sie auch Unterstützung auf ihrer Flucht vor dem unheimlichen Advokaten…

So fand ich’s:
Schon das wunderschön gestaltete Cover und die Kurzbeschreibung verraten, dass es sich bei „Das Mädchen mit dem Porzellangesicht“ um eine ungewöhnliche Geschichte handelt. Und die Autorin Simone Keil erfüllt dann auch rundweg diese geweckte Erwartung. Allein schon ihre malerische Sprache entführte mich in eine ganz besondere Atmosphäre – in einen Reigen aus Märchen- und Steampunk-Elementen, die durch Roboter mit menschlichen Zügen unterstrichen werden.

Das Buch hat mich auf mehreren Ebenen berührt. Als Märchenfan haben mich die klare Unterscheidung zwischen Gut und Böse sehr angesprochen. Aber gerade auch das Thema „Außenseiter“ und dass man sich nie von Äußerlichkeiten beeinflussen lassen sollte, hat die Autorin auf einfühlsame Weise in die Geschichte mit eingebunden. Wie habe ich mit Miyo mitgelitten, mich mit ihr zusammen geängstigt, Hoffnung gefasst und mich vor allem für sie gefreut, als sie endlich Menschen trifft, die sich mehr für das, was sich hinter ihrer Maske verbirgt, interessieren.

Die Figuren sind sehr liebevoll gezeichnet und auch die „Guten“ haben ihre Ecken und Kanten. Auch dem Geheimnisvollen bleibt Simone Keil absolut treu, indem sie nicht alle Fragen beantwortet. Es könnte für manchen Leser möglicherweise etwas unbefriedigend sein, da die Autorin einen beim Lesen in so einigen Punkten im Ungewissen zurücklässt. Mir hat aber gerade auch dieses Stilmittel außerordentlich gefallen. Die Autorin scheint hierbei auf das Vorstellungsvermögen ihrer Leser zu vertrauen und lässt ungewöhnlich viel Raum für deren eigene Fantasie.

„Das Mädchen mit dem Porzellangesicht“ ist eine Geschichte, auf die man sich einlassen muss. Wenn man bereit ist, hinter die Maske zu schauen, entdeckt man so manche Metapher für Zauberhaftes, Spannendes, Hoffnung, Liebe und Ungewöhnliches. Es ist ein Buch, das sich aus den Standard-Genres deutlich hervorhebt. Das allein macht es schon absolut lesenswert.

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