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Veröffentlicht am 04.03.2018

Die letzte wahre Geschichte

Die letzte wahre Geschichte
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Die letzte wahre Geschichte, von Tahmima Anam

Cover:
Es zeigt uns eine andere Kultur und ein anderes Leben.
(Wie auch im Buch beschrieben).

Inhalt:
Zubaida, eine junge Frau aus der gehobenen gesellschaftlichen ...

Die letzte wahre Geschichte, von Tahmima Anam

Cover:
Es zeigt uns eine andere Kultur und ein anderes Leben.
(Wie auch im Buch beschrieben).

Inhalt:
Zubaida, eine junge Frau aus der gehobenen gesellschaftlichen Schicht von Bangladesch, hat in Amerika studiert (Paläontologie), sie ist kurz vor der Abreise um nach einem fossilen Wal (Bindeglied zwischen Meer und Land) zu suchen. Da trifft sie Elijah und verliebt sich in ihn.
Doch dann scheint ihr damit scheint ihr Glück aufgebraucht zu sein.
Die Trennung von Elijah verfolgt sie.
Bei den Ausgrabungen geht einiges schief, zurück in Bangladesch heiratet sie ihren Jugendfreund und auch ihre eigenen persönlichen Wurzeln geben ihr plötzlich Rätsel auf.

Meine Meinung:
Als ich mit dem Buch fertig war, habe ich gedacht: eine tolle Geschichte.

Aber während des Lesens empfand ich es sehr langatmig und das Ganze hat sich recht zäh entwickelt.
Die Erzählweise ist so ruhig, unspektakulär und irgendwie so salbungsvoll, der Funke sprang einfach nicht auf mich über und die Emotionen kamen überhaupt nicht bei mir an.

Ja wir haben einiges über die Lebensweise in Bangladesch erfahren, aber irgendwie ist nichts bei mir hängen geblieben.
(Ich möchte es ein bisschen vergleichen: wie wenn der Pfarrer in der Kirche eine Predigt mit monotoner Stimme hält, dann kann sich das gesagte auch nicht im Kopf festsetzen oder ankommen).

Was mich auch sehr gestört hat:
Im Mittelteil ging die Kommunikation von Zubaida und Elijah fast ausschließlich über Songtexte, und die waren dann nur in Englisch. Dadurch ist mir viel vom Sinn dieser Kommunikation verloren gegangen.

Am Ende schließt sich dann der Kreis.

Autorin:
Tahmima Anam, geb. 1975 in Dhaka in Bangladesch, studierte an der Harvard University und lebt in London.

Mein Fazit:
Eine großartige Geschichte, nur leider konnte mich der Erzählstil so überhaupt nicht erfassen und/oder berühren.
Deshalb von mir 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.02.2018

SECRET – Niemand schweigt für immer

Secret - Niemand schweigt für immer
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SECRET – Niemand schweigt für immer,
von Brad Meltzer und Tod Goldberg

Cover:
Dunkel und beängstigend, passend zum Inhalt.

Inhalt:
Hazel Nash erwacht nach einem Autounfall (bei dem ihr Vater ums Leben ...

SECRET – Niemand schweigt für immer,
von Brad Meltzer und Tod Goldberg

Cover:
Dunkel und beängstigend, passend zum Inhalt.

Inhalt:
Hazel Nash erwacht nach einem Autounfall (bei dem ihr Vater ums Leben kam) im Krankenhaus. Sie hat erhebliche Erinnerungslücken, vor allem alles was ihre Emotionen angeht ist weg. So kann sie sich nicht an ihr Verhältnis zu ihrem Bruder erinnern, sogar nicht einmal an sich selber, was war sie für eine Person??
Und was ist mit ihrem Vater, er war ein berühmter Fernsehjournalist mit einem Faible für Verschwörungen.
Ein FBI Agent taucht auf und deutet an ihr Vater könnte ermordet worden sein. Hazel fängt an zu ermitteln und muss sich bald selber fragen: Bin ich selber in eine Verschwörung verstrickt, habe ich meinen Vater selber umgebracht??

Meine Meinung:
Von Anfang bis zum Ende ein wirklich undurchschaubarer und sehr mysteriöser Agenten-Thriller.
Wer ist „böse“ wer ist „gut“, eigentlich lässt sich keiner so richtig einsortieren.
Sogar die Hauptprotagonistin Hazel, muss sich fragen: wer bin ich – das macht schon richtig Gänsehaut.
Es sind viele sehr eigenwillige Charaktere: aber auch am Ende des Buches habe ich eigentlich keinen so richtig durchschaut.
Viele Schauplätze (weltweit), deren Bedeutung sich mir aber nicht immer erschloss. Z.B. warum wurde das zweite Opfer nach Dubai gelockt und dort umgebracht?
Auch manche Handlungen waren mir zu unlogisch: z.B. warum sammelt und verteilt der „undercover“ Leibwächter belastendes Material gegen Personen die er schützen will/soll?
Solche für mich unlogischen Handlungen gibt es einige.
Es wird verschleiert und verwirrt, betrogen, gelogen und hintergangen am laufenden Band.

Autoren:
BRAD MELTZER geb. 1970 in Brooklyn, in Miami aufgewachsen, lebt mit seiner Frau in Florida.
Tod Goldberg IST Autor mehrerer Romane.

Mein Fazit:
Ein Thriller der total verwirrt und mit Rätsel über Rätsel aufwartet.
Undurchschaubar, mysteriös; wem kann man glauben, wenn nicht einmal sich selber? Aber auch wenn man nicht alles versteht, macht gerade das vermutlich die Spannung aus.
Von mir ganz knapp 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Die Frau im hellblauen Kleid

Die Frau im hellblauen Kleid
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Die Frau im hellblauen Kleid, von Beate Maxian

Cover:
Helle Farben und ein nostalgischer Touch machen neugierig.

Inhalt:
Eine Familiensaga über vier Generationen hinweg.
Darin waren die Frauen alle Schauspielerinnen.
Es ...

Die Frau im hellblauen Kleid, von Beate Maxian

Cover:
Helle Farben und ein nostalgischer Touch machen neugierig.

Inhalt:
Eine Familiensaga über vier Generationen hinweg.
Darin waren die Frauen alle Schauspielerinnen.
Es beginnt in der Gegenwart, als Vera, das Leben ihrer berühmten Eltern, einem berühmten uns schillernden Schauspielerehepaar, als Doku verfilmen will.
Im Gegensatz zum Klappentext, drängt ihre Mutter Marianne darauf, weiter zurückzugehen und mit dem Durchbruch ihrer berühmten Mutter Käthe zu beginnen.
Diese Vergangenheit geht zurück bis 1927 und so kommen wir auch in die Nazizeit und es werden einige Familiengeheimnisse (sowohl in der Gegenwart wie auch in der Vergangenheit) aufgedeckt und aufgearbeitet.

Meine Meinung:
Der Einstieg war für mich nicht so einfach.
Vom Klappentext her hatte ich erwartet, dass Marianne alles tut um die Vergangenheit weiterhin zu verschweigen, doch im Gegenteil dazu ist sie es die alles vorantreibt, war für mich sehr verwirrend.
Dann ist mir die Schreibweise zu sprunghaft(Zeit, Handlung, Personen). Ich konnte nicht immer gleich auf Anhieb problemlos folgen. Es werden auf einmal viele Personen eingeführt deren Beziehungen und Verflechtungen mir nicht klar werden. Dadurch wirkt das Ganze auf mich etwas zäh und es kommt für mich irgendwie keine Spannung auf.
Ich empfinde es teilweise zu unlogisch und zu unrealistisch. Manches wird vorweggenommen oder in einem Nebensatz erwähnt so dass bei der „Auflösung“ später, der Effekt weg ist.
Die beiden Erzählstränge: Vergangenheit + Gegenwart sind mir „mehr oder weniger“ nebeneinander her erzählt und weniger miteinander verknüpft als dass daraus Spannung entstehen könnte.
Vor allem die Gegenwart ist in meinen Augen sehr konstruiert und für mich unglaubwürdig, wirr und konfus.
Die Vergangenheit wird im letzen Drittel besser erzählt.
Vor allem die unglaublichen Denunziationen der Nazizeit werden mit sehr viel Emotion erzählt.

Autorin:
Beate Maxian lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Oberösterreich und Wien. Ihre in Wien angesiedelten Krimis haben eine treue Leserschaft erobert.

Mein Fazit:
Eine interessante Idee und gute Geschichte, aber für mich persönlich war die Umsetzung nicht gerade spannend geschrieben.
Ich bin hin und her gerissen, zwischen 3 und 4 Sternen, hier kann ich 3,5 vergeben.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Und morgen das Glück

Und morgen das Glück
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Und morgen das Glück, von Franziska Stalmann

Cover:
Ein bisschen „leblos“, ich hätte in einer Buchhandlung nicht nach dem Buch gegriffen.

Inhalt:
Nina (48) lebt jahrelang glücklich mit ihrem „stinkreichen“ ...

Und morgen das Glück, von Franziska Stalmann

Cover:
Ein bisschen „leblos“, ich hätte in einer Buchhandlung nicht nach dem Buch gegriffen.

Inhalt:
Nina (48) lebt jahrelang glücklich mit ihrem „stinkreichen“ Lebensgefährten Robert zusammen. Der lebt lediglich getrennt von seiner Frau, keiner denkt an die Zukunft.
Nach seinem plötzlichen Unfalltod, steht Nina mit leeren Händen da.
Da kein Testament zu finden ist nimmt der missgünstige Stiefsohn Nina alles.
Nun steht Nina mit leeren Händen da, doch Not macht erfinderisch.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen.
Der Einstig in die Geschichte ist auch interessant und sehr emotional.

Doch so nach und nach möchte ich mehr und mehr über Nina den Kopf schütteln. Sie ist in meine Augen sehr sprunghaft, manchmal finde ich sie verhält sich nicht wie eine 48 jährige Frau. Mal macht sie sich klein und schluckt alles und dann wieder ist sie zu stolz um einen Satz der Entschuldigung zu sagen, der ihre Probleme lösen würde. Dann ist sie wieder sehr weltfremd und naiv, obwohl sie doch, bevor sie ihren Robert kennengelernt hat, alleinerziehende Mutter und Journalistin war und das Leben doch auch in den Griff bekommen hat.
Auf der einen Seite war Robert ihr alles und sie ist ja so am Boden zerstört, und dann landet sie schnell im Bett des nächstbesten (weil der Robert ähnlich sieht?) und kurz später hat sie einen wesentlich jüngeren Mann aufgetan mit dem sie hemmungslosen Sex (just for fun) hat.

Nina ist eine Person die mich spaltet.
Sie ist ein toller Familienmensch, für ihre Familie (Tochter und Enkelin) tut sie alles.
Die „Freunde“ fliegen ihr eigentlich so zu, sie muss dafür nichts tun.

Die Geschichte läuft mit lauter glücklichen Zufällen (die ich mir so im Leben nicht vorstellen kann), und für mich doch recht konstruiert, auf ein Happy End zu.

Das Schöne an dem Buch ist auch, es zeigt, Geld ist nicht alles, und wahre Freundschaft kann man nicht kaufen.

Einen tollen Satz habe ich im Buch gefunden:
Zitat: Wenn man nur Leute lieben darf, die perfekt sind, dann muss man die Liebe ändern.

Autorin:
Franziska Stalmann eroberte mit ihrem Roman "Champagner und Kamillentee", verfilmt mit Andrea Sawatzki, ein Millionenpublikum. Die Autorin und Psychologin lebt in München.

Mein Fazit:
Eine schöne Geschichte, die allerdings mit der Person von Nina steht und fällt.
Und da Nina (für mich) viel zu ambivalent ist, ist meine anfängliche Begeisterung zum Ende des Buches etwas verflüchtigt.
Ich schwanke stark zwischen 3 und 4 Sternen.

Veröffentlicht am 04.04.2024

Der Sommer, in dem alles begann – schwach

Der Sommer, in dem alles begann
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Der Sommer, in dem alles begann, von Claire Léost

Cover:
Recht melancholisch, wie das ganze Buch.

Inhalt und meine Meinung:
Es geht hier um drei Frauen: Helene, Marguerite und Odette.
Die Geschichte ...

Der Sommer, in dem alles begann, von Claire Léost

Cover:
Recht melancholisch, wie das ganze Buch.

Inhalt und meine Meinung:
Es geht hier um drei Frauen: Helene, Marguerite und Odette.
Die Geschichte spielt sich auf verschiedenen Zeitebenen ab und handelt hauptsächlich in einem kleinen Dorf in der Bretagne (im Landesinneren).

Mich konnte die Handlung nicht fesseln. Teilweise wirr und verwirrend erzählt, nicht immer chronologisch.
Die handelnden Personen bleiben für mich farblos und distanziert, so dass ich keinen Bezug bekommen habe. Die Frage nach Marguerites Mutter wird (für uns Leser) irgendwann ganz nebenbei und recht unspektakulär aufgelöst.
Die ganzen „Liebesgeschichten“ sind für mich auch regt flach/schwach erzählt.

Das Ende wird dann nochmal kurz dramatisch. Das wertet das ganze Buch etwas auf.

Autorin:
Claire Léost wurde 1976 in der Bretagne geboren und lebt heute in Paris. Ihr erster Roman »Le monde à nos pieds« wurde für das französische Fernsehen verfilmt. Ebenso wie ihr zweiter Roman »Der Sommer, in dem alles begann«, für den sie 2021 den Literaturpreis der Bretagne erhielt.

Mein Fazit:
Eine Geschichte die keinen Eindruck hinterlässt.
Von mir 3 Sterne.

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