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Veröffentlicht am 13.12.2017

Eine spannende Zeitreise ins mittelalterliche London erzählt von einer schlauen Hündin

Zeitreise auf vier Pfoten, Band 02
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Nachdem durch einen Fehler die Zeitmaschine von Professor Tempus Tiere aus sämtlichen Zeitepochen und Regionen in die Gegenwart transportiert hat, stehen der Professor, seine Enkelin Lia und die Hündin ...

Nachdem durch einen Fehler die Zeitmaschine von Professor Tempus Tiere aus sämtlichen Zeitepochen und Regionen in die Gegenwart transportiert hat, stehen der Professor, seine Enkelin Lia und die Hündin Curry vor der Aufgabe, die Tiere wieder an ihren Platz in der Geschichte zurückzubefördern, damit das Zeitgefüge nicht durcheinander gerät. Im zweiten Band der Reihe „Zeitreise auf 4 Pfoten“ bringen unsere Zeitreisenden ein Pony zurück zu Prinz Löwenherz. Im mittelalterlichen London findet ein Turnier statt, dass Richard Löwenherz auf jeden Fall gegen den intriganten Ritter Eisenblatt gewinnen muss, sonst wird er niemals König werden. Nicht auszudenken, was dies für Folgen hätte. Aber was hat das kleine Pony damit zu tun?

Madame Curie, die von allen kurz Curry genannt wird, berichtet aus ihrer Sicht von den Ereignissen der Zeitreise. Als zeitgenössische Bezugsperson für unsere 3 Zeitreisenden wurde der Knappe Caspar erschaffen. Er hilft den Freunden bei den notwenigen Kontakten, führt sie in die hiesigen Gepflogenheiten und das wichtigste aus Currys Sicht: er versorgt sie mit Essen. Und letztendlich ist Currys Superschnüffelnase wieder einmal der Schlüssel zum Erfolg der Mission. Die Hauptcharaktere in dem Buch sind sehr sympathisch und die vielen Dialoge auch gespickt mit Humor.

Die Illustrationen von Frederic Bertrand sind wieder eine Augenweide. Mein großer Sohn mag seine Bilder sehr gern. Das Glossar am Ende des Buchs hat uns bei einigen Begriffen, z.B. unbekannten Berufsbezeichnungen, weitergeholfen. Als Burgfans waren uns allerdings viele Begriffe klar und wir konnten uns das Geschehen sehr gut vorstellen. Bei „Ein Pony für den König“ handelt es sich um den zweiten Band der Reihe, allerdings können die Bände unabhängig voneinander gelesen werden. Das Buch ist für Kinder ab etwa 7 Jahren gedacht, vorlesen kann man es jedoch auch schon jüngeren Kindern. Die Schrift und die Zeilenabstände sind recht groß, die Kapitel kurz, so dass auch jüngere Leser hier ihr Erfolgserlebnis haben. Es hat jedoch deutlich mehr Text als Erstlesebücher.

Fazit: Eine spannende und informative Zeitreise ins mittelalterliche London erzählt von einer schlauen Hündin.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Spannende Geschichte für Erstleser mit sehr schönen Bildern

Der falsche Zauberer
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Löwe Erik, Känguru Lana, Affe Anton und Pinguin Kim bekommen einen Hilferuf. Jemand namens Simi bittet die Zaubertiere, seinen Hasen Hugo zu retten, der entführt wurde. Sofort machen sich die vier Tiere ...

Löwe Erik, Känguru Lana, Affe Anton und Pinguin Kim bekommen einen Hilferuf. Jemand namens Simi bittet die Zaubertiere, seinen Hasen Hugo zu retten, der entführt wurde. Sofort machen sich die vier Tiere auf die Suche und werden auch fündig, aber dann entpuppt sich alles als große Falle.

Auf dem Vorsatzpapier wird eine Karte des Zoos gezeigt und gleichzeitig erzählt wie der Zauber in den Zoo gekommen ist, also sozusagen die komprimierte Vorgeschichte. In meinen Augen ist das auch sehr gut gelungen. Kinder lieben Karten und haben dabei auch gleich schon die ersten Sätze gelesen.

Auf der ersten Doppelseite werden uns die vier Tierkinder - Löwenjunge Erik, Kängurumädchen Lana, Erfinderpinguin Kim und Affe Anton - mit ihren Fähigkeiten vorgestellt. So gerüstet können wir uns gleich mitten ins Geschehen stürzen. Es folgt die Geschichte, die auf nur 30 Seiten in 5 Kapiteln erzählt wird. Die große Fibelschrift und die vielen schönen Bilder erleichtern das Lesen für den 1./2.-Klässler. Immer wieder wird auch eine Frage gestellt, die dazu anregt, über das Gelesene zu sprechen und nachzudenken.

Nach der eigentlichen Geschichte gibt es noch eine "Lese-Jagd durch den Zoo", bei der wir durch Beantworten der Fragen Buchstaben für das Lösungswort sammeln. Und die Fragen sind lösbar, aber gar nicht so einfach. So mussten wir bei einigen Fragen nochmal genau nachlesen, also genau der richtige Schwierigkeitsgrad, um sich nochmal intensiver mit dem Gelesenen auseinanderzusetzen.

Matthias von Bornstädt hat es geschafft, mit ganz wenig Text eine spannende Geschichte zu erzählen. Das ist gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass 30 Seiten mit großen Bildern und Fibelschrift nicht wirklich viel Platz bieten. Die Illustrationen von Grit Döhnel sind sehr lebendig und die Emotionen der Charaktere in der jeweiligen Situation werden eindeutig transportiert. Die Bilder sind nicht nur superniedlich, sondern unterstützen den Text auch optimal.

Das Konzept des Erstlesebuchs ist nicht besonders innovativ, aber das Thema reizvoll, die Geschichte spannend und optisch ein Hingucker.

Veröffentlicht am 17.10.2017

Ein spannender Kingsbridge-Roman zur Zeit Elizabeth I.

Das Fundament der Ewigkeit
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Nach „Die Säulen der Erde“ und „Die Tore der Welt“ gibt es nun endlich Nachschlag in Sachen Kingsbridge. Diesmal führt uns Ken Follett in die Zeit von Elizabeth I., einer Zeit voller Kriege zwischen Katholiken ...

Nach „Die Säulen der Erde“ und „Die Tore der Welt“ gibt es nun endlich Nachschlag in Sachen Kingsbridge. Diesmal führt uns Ken Follett in die Zeit von Elizabeth I., einer Zeit voller Kriege zwischen Katholiken und Protestanten. Die protestantische Elizabeth Tudor gewinnt den Kampf um die Krone und beginnt ihre lange und erfolgreiche Regierungszeit, die allerdings nie leicht war. Nicht nur die anderen europäischen Königreiche waren eine Bedrohung, sondern auch die Gegner im eigenen Land, wo es einige Intrigen aufzudecken und zu vereiteln gab.

Um gegen die vielen Gefahren gewappnet zu sein, baut Elizabeth den ersten Geheimdienst auf. Geheimagent erster Stunde ist der fiktive Charakter Ned Willard, an dessen Seite wir durch das ganze Königreich und durch Europa reisen. Der weibliche Gegenpart dazu ist die katholische Margery. Aber aufgrund der unterschiedlichen Religionen scheinen Liebe und Heirat in weiter Ferne.

Ken Follett versteht es wieder einmal, den Leser zu fesseln. Die Seiten fliegen nur so dahin und fast ist man froh, dass das Buch nicht das schlankste Exemplar ist und man so recht viele Stunden dem Lesevergnügen frönen kann. Man muss die beiden Vorgängerromane nicht gelesen haben, um „Das Fundament der Ewigkeit“ zu verstehen. Die einzige Verbindung zu den Vorgängern bestehen in der fiktiven Stadt Kingsbridge und einigen kleinen Rückblenden zu den Erbauern der Kathedrale. Das Buch könnte also genau so gut ein Einzelband sein. Die fiktive Geschichte ist perfekt in den historischen Hintergrund eingewebt. Aber nichts anderes habe ich von Ken Follett erwartet. Ihr merkt, die Erwartungen waren hoch.

Von der gestalterischen Seite bin ich etwas enttäuscht. Für stolze 36 EUR hatte ich hier eine etwas schönere Ausstattung erwartet. Die Landkarte ist noch ganz gut geworden, aber andere Bilder wirken fast kitschig. Irgendwie passen sie für mich nicht so gut zum Anfang. Auch den Kapitelanfang hätte man etwas liebevoller gestalten können. Dies nur eine kleine Kritik am Rande für eine ansonsten spannende Lektüre, die viele Stunden Lesespaß bereitet.

Veröffentlicht am 02.09.2025

Ein lustiger Reihenauftakt

Die unendliche Klassenfahrt - Spuk auf Burg Hammelstein
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Nachdem Herr Vogelsang bei einem seiner verrückten Experimente das Klassenzimmer der 4a in die Luft gesprengt hat, schickt Direktorin Herzlich die Klasse ganz spontan auf Klassenfahrt. Mit seinem Bus ROSINE, ...

Nachdem Herr Vogelsang bei einem seiner verrückten Experimente das Klassenzimmer der 4a in die Luft gesprengt hat, schickt Direktorin Herzlich die Klasse ganz spontan auf Klassenfahrt. Mit seinem Bus ROSINE, den Herr Vogelsang selbst umgebaut hat, steuert er die Klassengemeinschaft Richtung Meer zu einem Campingplatz.

Während sich die Schüler noch über die vielen Bücher im Bus wundern, schiebt ihr Lehrer eines davon in einen Schlitz in der Konsole des Buses und verlässt zum Schrecken seiner Klasse den Fahrerplatz. Er begründet es noch mit dem Einschalten des Autopiloten, als es auch schon knallt und rumst und der Bus auf einer Wiese landet und nicht mehr anspringt. War ja klar, dass auch dieses Lehrerexperiment schiefgeht!

Netz gibt es in dieser einsamen Gegend nicht, aber immerhin sehen die Kinder eine alte Burg, zu der sie aufbrechen, um dort Hilfe zu bekommen und zu übernachten. Seltsam nur, dass der Burgherr sie als Belagerer beschimpft, die Burgherrin sie dann als Diener und Zofen willkommen heißt und der gesuchte Supermarkt, sich als Mittelaltermarkt entpuppt. Was hat das Buch, das der Lehrer in die Bedienkonsole geschoben hat, nur bewirkt?

Mit einem Lehrer wie Herrn Vogelsang wird es nie langweilig. Nie weiß man, welche Auswirkungen seine Experimente und Erfindungen haben. Die Klasse stolpert von einer witzigen Situation in die nächste und der Leser wird bestens unterhalten.

Die Geschichte selbst ist für geübte Leseanfänger konzipiert. Die Kapitel und die Sätze sind kurz gehalten, die Schrift und der Bilderanteil sehr hoch. Die Geschichte ist allerdings komplex genug, um auch Achtjährige, die noch nicht so gut lesen können, gut zu unterhalten.

Auf der einen Seite ist das ganz toll, um auch Lesemuffel zum Lesen zu bringen, auf der anderen Seite hat die Geschichte so viel Potential für eine dickeres Buch. Daher sind wir etwas traurig, dass alles, auch durch die sehr kurzen Sätze, so gestrafft wirkt.

Ein lustiger Reihenauftakt mit einem verrückten Erfinder-Lehrer und vielen bunten Bildern, die den Humor der Erzählung widerspiegeln!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.10.2024

Superschöne Illustrationen, aber inhaltlich nicht für jedes Kind geeignet

Mina und der Trau-dich-Zauber
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Im Wald auf einer riesengroßen Eiche lebte ein winzig kleines Blattmädchen mit seinen Eltern. Mina spielte am liebsten mit ihrer Familie oder ihrem Freund, dem Eichhörnchen. Am Nachmittag lud sie Käfer, ...

Im Wald auf einer riesengroßen Eiche lebte ein winzig kleines Blattmädchen mit seinen Eltern. Mina spielte am liebsten mit ihrer Familie oder ihrem Freund, dem Eichhörnchen. Am Nachmittag lud sie Käfer, Raupen und Würmer zum Fliegenpilz-Kaffeeklatsch ein.

Eines Tages brach der Herbst an und die Eltern eröffneten Mina, dass es nun Zeit wurde, von der Eiche herabzusegeln und in das Winter-Eichelhäuschen zu ziehen bis sie im Frühling wieder frisch und grün zur Eiche zurückkehren könnten.

Aber Mina wollte nicht weg von ihrer Eiche. Auch als die Tiere sich zur Winterruhe betteten, klammerte sich Mina an den Ast. Sie war das letzte Blatt an der Eiche und fürchtete sich. Sie verstand nun, dass sie nur mit ihren Freunden und ihrer Familie glücklich war und nahm schließlich allen Mut zusammen und segelte sanft nach unten in die Umarmung ihrer Eltern.

Die Botschaft des Bilderbuches "Mina und der Trau-dich-Zauber" ist, dass es für Veränderungen Mut braucht, aber dass sie auch neue Abenteuer bringen und manchmal sogar alles besser machen.

Etwas irreführend finde ich den Titel, denn gezaubert wird hier nicht. Auch etwas zwiespältig lies mich der Teil zurück, als die Eltern Mina allein auf dem Baum lassen und schon mal ins gemütliche Winterquartier ziehen. Nun könnte man argumentieren, dass hier die Natur und der herbstliche Blätterfall abgebildet werden und die Eltern sehnlichst auf Mina warten. Auf Kinder, die Angst davor haben, allein gelassen zu werden, könnte dies aber negative Effekte haben, Botschaft über Veränderungen hin oder her. Hier muss man also abwägen, wie das eigene Kind auf solche Inhalte reagiert.

Lucy Fleming hat die Geschichte wieder sehr niedlich illustriert. Die schönen Naturfarben, die bezaubernden Blattmenschen und die vielen hinreißenden Detail lassen mein Herz hüpfen. Das neue Bilderbuch von Lucy Fleming ist wieder ein echter Augenschmaus!