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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2018

Konnte leider nicht überzeugen

Veronika beschließt zu sterben
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Die junge Veronika beschließt ihrem Leben ein Ende zu machen und begeht einen Selbstmordversuch, der allerdings misslingt. Fortan lebt sie in einer psychiatrischen Anstalt in Slowenien, denn durch ihren ...

Die junge Veronika beschließt ihrem Leben ein Ende zu machen und begeht einen Selbstmordversuch, der allerdings misslingt. Fortan lebt sie in einer psychiatrischen Anstalt in Slowenien, denn durch ihren Versuch ihr Leben zu beenden, wurde ihr Herz irreparabel geschädigt, sodass sie nicht mehr lange zu leben hat. Durch zahlreiche Gespräche mit den anderen Patienten erkennt sie im Angesicht ihres bevorstehenden Todes das was ihr im Leben bisher gefehlt hat und ihr neuen Lebensmut zu geben vermag.

Die Geschichte beginnt gleich mit den letzten Gedanken Veronikas bezüglich ihres Lebens und ihres Vorhabens. Nach dem Versuch wird das Leben in der Anstalt beschrieben. Darüber hinaus werden weitere Einzelschicksale anderer Patienten beschrieben und warum sie in der Klinik gelandet sind. In den individuellen Geschichten stecken wichtige und tiefgründige Aussagen und Lehrsätze, die wahr scheinen, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Das ist leider auch schon das Einzige was mir gefallen hat. Die Handlungen an sich sind ziemlich langweilig und zäh, sodass mich das Buch entgegen all meiner Erwartungen nicht begeistern und überzeugen konnte. Derweil sind mir einige logische Unstimmigkeiten aufgefallen, die sich dann am Ende bestätigt haben, sodass mich der Abschluss auch nicht überraschen konnte.

Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen und auch die Charaktere wirkten auf mich blass und unsympathisch, wenngleich einige wichtige Feststellungen dem Ganzen einen tieferen Sinn verleihen mochten.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Kann ein junges Mädchen wirklich böse sein?

Das Böse in deinen Augen
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Nach einem beruflichen Rückschlag beschließt die Kinderpsychologin Imogen gemeinsam mit ihrem Mann in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Wie damals schon in ihrer Kindheit liegt ein dunkler Schatten über ...

Nach einem beruflichen Rückschlag beschließt die Kinderpsychologin Imogen gemeinsam mit ihrem Mann in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Wie damals schon in ihrer Kindheit liegt ein dunkler Schatten über der Stadt, der ein beklemmendes Gefühl verursacht. Schon vor dem Antreten ihres neuen Jobs wird sie mit dem außergewöhnlichen wie erschütternden Fall der Ellie Atkinson konfrontiert. Ellie ist ein 11-jähriges Mädchen, welches von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben wird, nachdem ihre Eltern und ihr Bruder bei einem Hausbrand ums Leben gekommen sind. Schnell entstehen unglaubliche Gerüchte um das junge Mädchen, Gerüchte über eine übernatürliche, nicht greifbare Kraft und Gefahr, die von dem Mädchen ausgeht. Imogen will dem keinen Glauben schenken, bis einige Ungereimtheiten und erschütternde Ereignisse auftreten...

Das Cover wirkt sehr hübsch, verschnörkelt, unschuldig und wirkt nicht im Geringsten bedrohlich oder provokant. Deswegen passt es auch gut zum Klappentext, denn wer würde einem 11-jährigen Mädchen denn böse Taten zutrauen wie beispielsweise jemandem auf dem Gewissen zu haben? Genau dieser Aspekt hat mich von Anfang an sehr an dieser Geschichte gereizt. Dahinter steckt so viel Potenzial, da es entfernt an Geschichten, beispielsweise Carrie, erinnert, die zeigen was für Abgründe hinter scheinbar unschuldig und kindlich (wirkenden) Menschen stecken können, die man partout nicht als bösartig betrachten würde.

Die Kapitel sind aus den Sichten von Imogen, Ellie und in abwechselndem Takt von einigen außenstehenden Personen geschrieben. Imogen wirkt anfangs ziemlich aufbrausend, überfordert und nach Perfektion strebend. Nach ihrem beruflichen wie persönlichem Versagen möchte sie alles tun, damit sowas wie damals nie wieder geschieht. Dabei verliert sie sich allerdings in ihrem Eifer und auch ihre Kindheit spielt eine entscheidende Rolle. Durch ihre übertriebene und fast obsessive Art ist sie meiner Meinung nach total ungeeignet um als Kinderpsychologin zu arbeiten, schleppt sie doch selbst genug Ballast mit sich, der ihre objektive Einschätzungs- und Beurteilungsfähigkeiten stark beeinflusst, und das nicht gerade zum Positiven. Deswegen wurde sie mir immer unsympathischer und am Ende, tja, was soll ich sagen, hat sie sich auch durch ihre eigene Schuld und Unfähigkeit in diese Lage manövriert, auch wenn sie mir dennoch leid tut.

Ellie ist undurchschaubar. Durch ihre plötzlichen Anwandlungen und dem Ausstoßen von bedrohlich klingenden Nachrichten konnte ich sie nicht eindeutig als gefährlich einstufen. Meistens reden andere schlecht über sie und verbreiten abergläubische Gerüchte die schon fast exorzistische Züge annehmen. Sie selber scheint oft sehr sensibel und unsicher zu sein. Durch ihre Pflegeschwester Mary gewinnt sie mehr an Selbstvertrauen, lässt sich aber auch viel einreden und dadurch ist sie schwer einzuschätzen. Ich könnte nicht mal sagen, ob ich sie für bösartig halte, weil die Meinungen der Stadtbewohner alle so negativ eingestellt sind und so gut wie jeder schlecht von ihr denkt, sodass man durch die negative Einstellung aller anderen mitgezogen wird.

Die Geschichte beginnt interessant, auch wenn mich die anfängliche Unterstellung Ellie solle ein Mädchen absichtlich auf die Straße gestoßen haben, ziemlich gestört hat. Als wäre Ellie eine Schwerverbrecherin oder so etwas. Dabei ist sie doch erst 11 und noch ein Kind. Die Autorin schafft es meisterlich Situationen spitz zulaufen zu lassen und dadurch viel Spannung aufzubauen, die sich dann auf unerwartete Weise entlädt. Dadurch bringt sie den Leser dazu immer weiter lesen zu wollen. Ab dem letzten Drittel nimmt die Qualität meiner Meinung nach stark ab. Es ist immer nur das Gleiche. Irgendetwas Schlimmes geschieht und alle halten gleich Ellie für die Schuldige. Die Schuld kann ihr allerdings nie nachgewiesen werden, ja und so geht es auch weiter. Immer mehr Gerüchte, immer mehr Aberglaube und Hexenverfolgungsgedanken kommen auf, aber es werden am Ende nur geringfügige, kurze Erklärungsversuche geliefert, die mir bei Weitem nicht gereicht haben und noch so viele Fragen offen gelassen haben. Inwiefern Ellie da eine Rolle spielt wird nur am Rande erläutert, aber die Geschehnisse sind redundant und plätschern mehr vor sich hin, als dass noch etwas Besonderes und Unvorhergesehenes geschieht.

Ein atmosphärisch gut durchdachter Triller, der allerdings viele Wiederholungen und die Unglaubwürdigkeit von Ereignissen und Personen enthält sowie viele Fragen offen lässt und keine stringente logische Aufklärung ermöglicht, da sich viele Annahmen nur auf Aberglaube und Intuition zurückführen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 28.04.2018

Schwieriges Thema locker und unterhaltsam aufbereitet

Mein Sommer auf dem Mond
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Basti, Fritzi, Tim und Sarah haben eines gemeinsam. Sie alle befinden sich in den Sommerferien auf der Insel Rügen in einem Therapiezentrum für Jugendliche mit psychischen Problemen. Da sie zu viert auf ...

Basti, Fritzi, Tim und Sarah haben eines gemeinsam. Sie alle befinden sich in den Sommerferien auf der Insel Rügen in einem Therapiezentrum für Jugendliche mit psychischen Problemen. Da sie zu viert auf einer Etage leben, bilden sie die Gruppe der Astronauten und erleben durch verschiedene Aktivitäten Höhen und Tiefen. Dabei kommen sie sich näher und erfahren was sich hinter dem coolen, lässigen Tim, hinter der total verschüchterten Sarah, hinter der schlagfertigen Fritzi und dem alles ins Lustige ziehenden Bastian verbirgt.

Nach und nach lernt man die Protagonisten kennen. Vor allem aus Bastians und Fritzis Sicht sind die Kapitel geschildert und auch wenn nicht augenscheinlich ist, weswegen sie in der Einrichtung sind, so kann man Vermutungen anstellen und mit dem Fortschreiten des Buches erfährt man mehr über ihre Leben und über einschneidende Ereignisse, die alles verändert haben. Der Schreibstil ist recht flüssig zu lesen, dennoch hat mich etwas aus unerklärlichen Gründen an dem Stil gestört. Jedes Kapitel enthält in der Unterüberschrift eine fiktive Figur ( z.B. Harry Potter, Darth Vaider), die in irgendeiner Weise in dem jeweiligen Kapitel auftaucht und die ein oder andere Rolle spielt. Das ist teils ganz auflockernd, aber mich hat's nach einer Weile gestört und mit einigen Figuren konnte ich auch nichts anfangen, da sie mir schlicht unbekannt waren. Eine ganz nette Idee, aber überzeugen konnte sie mich nicht. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten lernen sich die vier Protagonisten kennen und die Beziehung der vier verstärkt sich und es wird eine Progression deutlich. Das ist ja schön und gut, aber nach nur zwei Wochen, in denen sie sich kennen, sind sie schon die besten Freunde und kennen einander besser als ihre "anderen Freunde". Zum einen ist dies nachvollziehbar, weil sie dort nicht verstellen (müssen), auch wenn sie sich anfangs verstellen und verleugnen, dann aber ehrlich und aufrichtig sind. Dennoch finde ich das alles viel zu schnell und dadurch wirkte es unglaubwürdig und gestellt. Zudem habe ich mich gefragt warum es so wenige bis keine Therapieangebote gibt bzw. warum diese nicht beschrieben wurden. Es geht die meiste Zeit um die vier, die zusammen die ein oder andere therapeutische Maßnahme erleben, aber sonst bleiben sie eher sich selbst überlassen, als existiere sonst niemand außer ihnen. Es entwickelt sich eine gute Freundschaft zwischen ihnen, aber die Entwicklung hinsichtlich ihrer Erkrankungen war für mich viel zu wenig beschrieben und dargestellt. Es wirkte beinahe so, als würden sie sich durch ihre Freundschaft gegenseitig therapieren und bei mir kam leider wenig bis kaum das Gefühl auf, dass sie wirklich unter den Erkrankungen leiden, mit Ausnahme von Basti, der schon Schlimmes durchstehen musste. Bei den anderen fehlten mir tiefgreifendere Gefühle, die sich für mich so leider nicht (vollständig) nachvollziehen ließen. So richtig mitfühlen konnte ich leider nicht.

Die Thematik ist interessant und einige Sätze sind wirklich Gold wert, weil deren Inhalte offensichtlich sind, aber doch oft ignoriert oder nicht beachtet werden. Aufgrund der teils fehlenden Entwicklung, hinsichtlich der psychischen Erkrankungen, und der Schnelllebigkeit der Handlungen, konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen und begeistern.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Vorhersehbare Geschichte mit tollen Charakteren

Mr. O - Ich darf dich nicht verführen!
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Nick Hammer ist der Comicstar schlechthin und verzaubert tausende von Menschen mit seinen erotischen Zeichnungen, die es sogar bis ins Fernsehen geschafft habe. Doch trotz seiner zahlreichen Verehrerinnen ...

Nick Hammer ist der Comicstar schlechthin und verzaubert tausende von Menschen mit seinen erotischen Zeichnungen, die es sogar bis ins Fernsehen geschafft habe. Doch trotz seiner zahlreichen Verehrerinnen liebt er die eine, die er nicht lieben und haben kann. Als gerade sie ihn darum bittet ihr Nachhilfe in Datingangelegenheiten zu geben, kann er nicht ablehnen und es kommt wie es kommen muss.

Der Anfang hat mich wegen der Begrifflichkeiten von Nick und seiner Comicfigur etwas verwirrt. Nach dem leicht holprigen Start bin ich gut reingekommen. Der Schreibstil ist okay, manchmal etwas Mühselig zu lesen, alles in allem aber ganz annehmbar. Nick ist vom Streber und Nerd zum Star am Frauenhimmel geworden und sich seiner Anziehungskraft durchaus bewusst, aber er prahlt nicht übermäßig damit, sondern ist bodenständig, was ihn sehr sympathisch macht. Seine manchmal etwas unbeholfenen Gedanken, von denen man viel erfährt, da es aus seiner Sicht geschrieben ist, sind süß und verzauberten mich. Gerade was seine Unsicherheit bei einer gewissen Dame angeht, war es realistisch und sympathisch dargestellt. Seine Herzensdame kommt sofort als herzensgute, super liebe und sympathische Protagonistin rüber, die es oft schaffte mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, was auch ganz ihrer Berufung entspricht ;) die Geschichte ist nicht sehr überraschend und recht vorhersehbar, dennoch machen die Eigenheiten der Beziehung zwischen den beiden die Geschichte einzigartig und animieren zum Weiterlesen. Da es allerdings an Spannung und unerwarteten Wendungen mangelte, musste ich die Wertung etwas runterschrauben.

Eine tolle Liebes-,/Erotikgeschichte mit authentischen und sehr sympathischen Protagonisten, die mich in ihrer Einzigartigkeit überzeugen konnten!

Veröffentlicht am 20.11.2017

Spannender Einstieg, schwaches Ende

Crimson Lake
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Der einst geschätzte Polizist Ted Conkaffey hat alles verloren. Seinen Job, Frau und Tochter und sein Image. Nach einem bedauerlichen Zwischenfall wurde er verdächtigt ein junges Mädchen missbraucht und ...

Der einst geschätzte Polizist Ted Conkaffey hat alles verloren. Seinen Job, Frau und Tochter und sein Image. Nach einem bedauerlichen Zwischenfall wurde er verdächtigt ein junges Mädchen missbraucht und beinahe zu Tode gewürgt zu haben, weil er für wenige Minuten kein Alibi hat. Als Kinderschänder verschrien - trotz Einstellung des Verfahrens - beginnt er sein neues Leben in Crimson Lake. Dort trifft er auf die verschrobene und eigenartige Amanda, die als Mörderin ihrer ehemaligen Mitschülerin bekannt ist. Wie die Ironie des Schicksals es will, gründen sie eine Detektei und ihr erster Fall führt sie in das Leben eines renommierten Autors, der verschollen scheint...

Der Einstieg ist besonders spannend gestaltet, weil die Glaubhaftigkeit der angeblichen Tat Teds zweifelhaft erscheint und man ihn gleich als unschuldig betrachten möchte. In diesem Zusammenhang finde ich es erschreckend wie schnell und skrupellos sich alle seine Kollegen von ihm abgewandt haben und ihn als schuldig betrachten. Zu diesem mysteriös und unglaubwürdig scheinenden Fall gesellt sich noch die außergewöhnliche Amanda, die als verurteilte Mörderin auf die irrwitzige Idee kommt als Detektivin zu arbeiten. Ihr Humor und ihre direkte Art sind erfrischend anders zu lesen, weil sie sich nicht bei anderen einschleimt, sondern direkt sagt was sie meint und denkt, auch wenn es manchmal an schwarzen Humor grenzt. Etwas paradox und gegenteilig sind einige Phasen, in denen sie geradezu kindlich und verletzlich erscheint und sich komplett einkapselt. Der Leser schwankt zwischen Mitleid und Erstaunen bei Amanda, die eine vielschichtige Persönlichkeit darstellt. Ich habe die Vermutung, dass sie möglicherweise autistisch sein könnte, da ihre Taktlosigkeit in vielen sozialen Situationen darauf hindeuten könnte. Gerade deshalb hat sie mir umso mehr gefallen. Das Schicksal der beiden wird einfühlsam erzählt und man leidet richtig mit. Gerade bei Ted ist es so: Er ist schuldig, nicht weil sich ernsthafte Beweise finden ließen, sondern weil die Gesellschaft beschlossen hat, dass er ein Kinderschänder ist. Das ist umso trauriger, je mehr man von seiner Vergangenheit erfährt. Amandas Verurteilung scheint auch löchrig und Ted setzt alles daran heraus zu finden was damals geschehen ist und das erfolgreich. Eine Mischung der beiden Personen ist höchst unterhaltsam und bereitet viel Freude. Der Mordfall der beiden wirkt nicht sehr besonders, und wenngleich mich die Auflösung des Falls verwundert hat, hat sie mir nicht gefallen, weil sie zu weit hergeholt und nicht sehr realistisch ist.

Eine explosive Mischung zweier besonderer Protagonisten mit schwierigen Vergangenheiten in einem eher mittelmäßigen Mordfall, dessen Ermittlungen und Ausgang es an Authentizität, Spannung und Abwechslung mangelt.