tragisch schräg
How To Kill a Guy in Ten WaysNach der Lektüre bin ich sehr zwiegespalten und das liegt vor allem an der Prota Millie. Sie erzählt ihre Geschichte und somit war ich als Leserin ihrer Weltansicht sehr ausgeliefert. Millie blieb mir ...
Nach der Lektüre bin ich sehr zwiegespalten und das liegt vor allem an der Prota Millie. Sie erzählt ihre Geschichte und somit war ich als Leserin ihrer Weltansicht sehr ausgeliefert. Millie blieb mir das ganze Buch über eher fremd und unsympathisch; ihre Gesichte ist total schräg, einseitig, tragisch und hat mich eigentlich erst im letzten Drittel richtig gepackt. Millie war mir dann doch zu durchgeknallt und ihr schwarzer Humor (und der der Autorin) ist nicht wirklich bei mir angekommen. Bei mir hat Millies Erzählung eher zu einem ungläubigen Kopfschütteln, als zu einem Schmunzeln geführt. Gerade anfangs war es mir zu viel: alle Frauen gut - alle Männer böse. Das gibt sich zwar am Ende ein bisschen, aber auch nicht wirklich. Zwar hat mich die Wendung am Ende und eine Nebenfigur sehr überrascht, aber am Anfang blieben mir einfach zu viele Fragen offen. Ich meine irgendjemand hätte das doch mal etwas merken müssen, so eine schlampige Arbeit nehme ich keiner Polizei ab, solche Lügen nehme ich irgendwann auch nicht mehr für bahre Münze und überhaupt schauen alle ausnahmslos nicht über den Tellerrand. Trotzdem finde ich das Grundthema und dessen Überspitzung durch Millies Figur sehr gut, nur war sie mir irgendwann zu viel, zu verbissen, zu hassend, einfach zu durchgeknallt. Auch spielt Message M eine eher nebensächliche Rolle und ist für meine Begriffe eine gute Idee, aber nicht ganz durchdacht. Das Buch liest sich dennoch sehr gut und flott weg und hat mich gut unterhalten, gerade das letzte Drittel fand ich, hat viel wett gemacht, dennoch hatte ich mir insgesamt etwas mehr von dem Buch erwartete.