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Veröffentlicht am 05.01.2025

Gelungener Spin Off zur Katmere Academy

Sweet Nightmare
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Auf einer kleinen Insel vor Texas liegt die Calder Academy, hier gehen paranormale Kinder und Jugendliche, die auffällig geworden sind oder aus Mafiafamilien stammen zur Schule. Clementine Calder, Tochter ...

Auf einer kleinen Insel vor Texas liegt die Calder Academy, hier gehen paranormale Kinder und Jugendliche, die auffällig geworden sind oder aus Mafiafamilien stammen zur Schule. Clementine Calder, Tochter der Schulleiterin und eine Mantikore ist Zeit ihres Lebens auf der Insel. Doch nun besucht sie die Abschlussklasse und sie sehnt sich danach, die Insel eines Tages verlassen zu dürfen und das gegen den Willen ihrer Mutter. Aber auch Jude Abernathy, der einst ihr bester Freund war, weckt Sehnsucht in ihr, denn seit ihrem ersten und einzigen Kuss ghostet er sie. Jude hatte dafür gute Gründe und als sich ein schwerer Hurrikan zusammenbraut, müssen Jude und Clementine zusammenarbeiten, denn sonst wäre nicht nur die Calder Academy verloren, sondern die ganze Welt.
Ich kenne die Katmere Reihe aus der Feder der Autorin Tracy Wolff, zumindest teilweise und war sehr gespannt auf dieses Spin Off einer anderen paranormalen Akademie.
Der Einstieg fällt leicht, denn Tracy Wolff überzeugt auch in ihrem neuen Buch mit einem sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil, der den Leser direkt auf die Insel der Akademie reisen lässt.
Die Welt, in der unsere Protagonistin Clementine lebt, ist beschränkt auf die kleine Insel vor der Küste Texas`. Aber wer die Katmere Reihe kennt, dürfte schon einen kleinen Einblick haben, welche paranormalen Wesen sich auf dieser Insel so tummeln, wobei es hier noch so einige mehr Kreaturen gibt, die noch ganz andere Fähigkeiten besitzen. Der Unterschied ist die Gefährlichkeit der Wesen an der Calder Academy, denn hier sind viele der Schüler bereits auffällig geworden. Die Abgeschiedenheit und Einsamkeit, vor allem die der Protagonistin Clementine, ist hier absolut spürbar und nachvollziehbar.
Die Handlung ist überwiegend spannend und das von Beginn an. Hin und wieder gibt es kleinere Längen, die aber nicht allzu auffällig werden. Vor allem dem männlichen Protagonisten Jude umgeben so einige Geheimnisse, bei denen man bis zu einem gewissen Punkt rätselt, was mit ihm denn nun nicht stimmt. Somit punktet Tracy Wolff hier mit einer düsteren, manchmal sehr überraschenden Geschichte und einer Liebesgeschichte, die zum Glück nicht den gesamten Raum einnimmt.
Die meiste Zeit begleiten wir Clementine, die hier auch die Ich-Erzählerin der Geschichte ist. Als Protagonistin kann sie durchaus überzeugen, denn sie ist absolut tough und kann sich auch gegenüber den eher zwielichtigen Bewohnern der Insel behaupten. Ihren Wunsch nach Freiheit kann man absolut nachvollziehen, denn man kann sich gut vorstellen, wie ein Leben auf dieser Insel aussieht. Clementine ist nicht nur eine Mantikore, sondern hat auch noch eine weitere übernatürliche Fähigkeit, die sie Geister sehen lässt. Ihre Entwicklung in diesem Buch war wirklich hervorragend gezeichnet und machte sie umso greifbarer. Jude hingegen blieb zunächst, auch weil er Abstand zu Clementine halten will, eher blass. Doch auch er erhält nach und nach eine gelungene Zeichnung und man versteht sehr gut, was in ihm vorgeht.
Neben den beiden treffen wir hier auf viele weitere Charaktere und wir lernen vor allem auch noch übernatürliche Wesen kennen, die bisher nicht zur Sprache kamen, von Phönix über Mantikore und Oneirois, den ich sogar erst googlen musste, lernen wir hier mal eine ganz andere Seite der paranormalen Wesen kennen. Oftmals bleibt es undurchschaubar, wem man nun wirklich trauen kann und wem nicht, was ebenfalls die Spannung hoch hält.
Mein Fazit: Man muss nicht unbedingt die Katmere Academy kennen, wenn man diesen Spin Off liest, denn auch wenn wir an beiden Schulen auf Paranormale treffen, gibt es hier genügend Unterschiede und eine ganz andere Handlung. Die Geschichte ist spannend und abwechslungsreich und die Charaktere sehr gut gezeichnet. Der Cliffhanger am Ende ließ sich vorausahnen und lässt den Leser gespannt auf Band 2 wartend zurück.

Veröffentlicht am 05.01.2025

Ein Vampirklassiker

Carmilla
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Die junge Laura lebt mit ihrem Vater auf dem ländlichen, aber einsamen Schloss Karnstein mitten in der Steiermark. Oft fühlt sie sich einsam und umso mehr freut sie sich auf den Besuch eines mit ihrem ...

Die junge Laura lebt mit ihrem Vater auf dem ländlichen, aber einsamen Schloss Karnstein mitten in der Steiermark. Oft fühlt sie sich einsam und umso mehr freut sie sich auf den Besuch eines mit ihrem Vater befreundeten Generals und dessen Tochter. Doch kurz vor dem Besuch verstirbt die junge Frau und Laura ist schockiert. Als eines Nachts eine Kutsche vorfährt und eine der Reisenden bei Laura zurückbleibt, glaubt sie, nun endlich eine Freundin gefunden zu haben. Die bezaubernde junge Frau namens Carmilla verzaubert Laura regelrecht und doch wird sie immer geheimnisvoller. Zwischen merkwürdigen, nächtlichen Ausflügen und Schlaf bis in die Abendstunden ist bei Carmilla alles zu finden. Währenddessen plagen Laura Alpträume und sie wird immer Schwächer, hat sie eine Krankheit?
Ich muss gestehen, dass ich das Cover absolut spannend fand und nach überfliegen des Klappentextes wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Dass es sich hierbei tatsächlich um einen Klassiker handelt, der bereits vor ca. 150 Jahren geschrieben wurde, habe ich dann erst beim Lesen bemerkt, denn der Schreibstil war einfach anders.
Joseph Sheridan Le Fanu schreibt in endlosen Schachtelsätzen, bei denen man sich unverzüglich in Zeit und Raum versetzt fühlte. Was zu Beginn noch sehr gewöhnungsbedürftig war, machte dann so richtig die Atmosphäre dieses Buches aus.
Denn genau diese macht das sehr kurze, aber auch sehr intensive Buch zu etwas besonderen. Es ist einfach düster und genau dieses Bild fängt der Autor zwischen den Zeilen hervorragend ein. Er gibt dem Leser keine allzu intensiven, blutigen Details und doch schafft er es, dass eine schaurige Stimmung eingefangen wird.
Die Geschichte selber ist kurzweilig, aber auch sehr spannend. Es passiert auf den wenigen Seiten doch so einiges und ich bin erstaunt, dass dieses Buch nie wirklich bekannt wurde, oder ich habe einfach noch nie etwas zuvor über den wahren, ersten, weiblichen Vampir gehört.
Als Leser weiß man zwar sofort, wer Carmilla wirklich ist, aber dem Autor gelingt es hier eine sehr charismatische und dramatische Protagonistin zu zeichnen, die man schon fast bewundert. Ich fand ihre Rolle und wie sie, vor allem auf andere junge Frauen, wirkt, äußerst bemerkenswert und ich habe mich auch gefragt, ob das mit ein Grund sein könnte, warum Dracula so viel bekannter wurde als Carmilla. Erzählt wird die Geschichte durch Laura, die ich zunächst gar nicht unbedingt als junge Frau wahrgenommen habe. Erst im weiteren Verlauf wurde mir das klar und ja, auch das hat mich irgendwie überrascht.
Weitere Charaktere, wie z. B. Lauras Vater oder Männer im allgemeinen, bleiben hier recht weit im Hintergrund und bekommen erst später in der Handlung eine wichtigere Rolle. Das machte das Buch für mich überraschend modern und anders.
Mein Fazit: Auch wenn ich ein paar Seiten brauchte, um mich an die Sprache des Autors zu gewöhnen, hat mich das Buch noch überzeugen können. Mit einer extrem modernen Ansicht, denn das die Frauen sich zueinander hingezogen fühlen, wird mehr als deutlich, und sehr viel Atmosphäre kann das Buch fesseln. Ich konnte sowohl die Zeit als auch die Umgebung beim Lesen vor mir sehen und habe den kurzen Roman in kürzester Zeit verschlungen. Für mich muss sich Carmilla keineswegs hinter Dracula verstecken. Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.01.2025

Düster und spannend

Das zweite Kind
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Als auf einem Feldweg in der toskanischen Provinz mitten in der Nacht ein Junge gefunden wird, stehen die Ermittler vor einem Rätsel. Der Junge war nackt, völlig verängstigt und erzählte, dass er von einem ...

Als auf einem Feldweg in der toskanischen Provinz mitten in der Nacht ein Junge gefunden wird, stehen die Ermittler vor einem Rätsel. Der Junge war nackt, völlig verängstigt und erzählte, dass er von einem Mann in einem grünen Lieferwagen entführt wurde. Doch das Erschreckendste an der Geschichte: er war nicht allein im Lieferwagen, denn neben ihm war ein zweiter Junge. Als kurz darauf wieder ein Junge entführt wird, scheint es zunächst keine Verbindung zu geben, bis die Ermittler eine erschreckende Ähnlichkeit zwischen den Kindern feststellen. Valentina Medici aus einer römischen Spezialeinheit wird nach Bologna geschickt, um mit den Ermittlern vor Ort nachzuforschen, was hier wirklich los ist. Doch das, was sie dabei herausfindet, ist schrecklicher als alles, was sie jemals zuvor erlebt haben.
Bei Thrillern, die sich um entführte Kinder drehen, bin ich etwas vorsichtig, da ich da doch immer ein wenig getriggert werde als Mutter. Aber dieser hier klang einfach so spannend, dass ich einfach mehr wissen wollte.
Schon der Einstieg fängt sehr rasant an, als Leser wird man hier sofort in die Geschichte geworfen und steht gemeinsam mit den Ermittlern vor einem großen und erschreckenden Rätsel. Dabei schreibt Autor Marco de Franchi sehr flüssig, sehr schnörkellos und sehr bildhaft, so dass man als Leser durchaus Nerven braucht, bei den Beschreibungen der ein oder anderen Szene.
Mich konnte der Autor über weite Teile des Thrillers absolut fesseln, es gibt unvorhersehbare Wendungen und Überraschungen und da die Blickwinkel ständig wechseln auch immer wieder andere Aspekte, die mit einfließen. Bis zur Hälfte hatte das Buch auch ein rasantes Tempo, das aber nicht durchweg gehalten werden konnte. Es wurde keineswegs langweilig, aber nach einem großen Plottwist in der Mitte wurde es etwas ruhiger, bis es dann wieder erneut Fahrt aufnahm.
Durch all die vielen Perspektivenwechsel wurde es aber auch ein kleines bisschen undurchsichtig, so hatte ich bei dem ein oder anderen losen Fasen das Gefühl, dass der Autor vergessen hat, da noch eine Auflösung zu finden. Aber dabei ging es dann wirklich eher um Kleinigkeiten, die bei diesem Umfang verzeihbar sind.
Der Fall ist spektakulär und mal wirklich etwas spannendes Neues, vor allem je tiefer man in diesen Sumpf gerät. Ich fand die gesamten Hintergründe gut durchdacht und spannend.
Die Charaktere waren wirklich vielzählig, wobei Ermittlerin Valentina Medici und der Ermittler aus der Provinz, Costa, hier im Mittelpunkt stehen. Beide Charaktere haben Ecken und Kanten, wobei man vor allem mehr über Costa als über Valentina erfährt. Da wir aber noch die weiteren Ermittler, aber auch den Täter kennenlernen, bleibt die Darstellung der Charaktere insgesamt blasser. Auch die Privatleben bleiben hier deutlich im Hintergrund, weshalb ich nicht ganz einschätzen kann, ob dieser Thriller eher ein Standalone bleiben wird oder wir evtl. wieder auf den ein oder anderen treffen könnten.
Mein Fazit: Ein spannender und gut durchdachter Thriller, der über weite Teile auch flüssig erzählt wird und nur im Mittelteil ein wenig an Spannung verliert. Ein spektakulärer Fall und eine Vielzahl an unterschiedlichsten Charakteren sorgen für ein großes Maß an Abwechslung. Ich war gespannt, ob ein so umfangreicher Thriller wirklich fesseln kann, aber die Sorge war absolut grundlos. Wer starke Nerven hat und auch mit einem harten Fall klarkommt, sollte hier unbedingt einmal reinlesen.

Veröffentlicht am 25.12.2024

Einfach tolle Unterhaltung

Drive Me Crazy
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Sportreporterin Ella kündigt ihren Job, obwohl ihr Sportpodcast sehr erfolgreich dort war. Doch dank eines Freundes gelingt ihr schnell, einen neuen Job zu ergattern. Sie soll die Biographie eines äußerst ...

Sportreporterin Ella kündigt ihren Job, obwohl ihr Sportpodcast sehr erfolgreich dort war. Doch dank eines Freundes gelingt ihr schnell, einen neuen Job zu ergattern. Sie soll die Biographie eines äußerst erfolgreichen Formel 1 Stars schreiben. Blake ist wahnsinnig attraktiv, allerdings ist er auch dafür bekannt, nichts anbrennen zu lassen und Ella? Diese hat in einem früheren Podcast Beitrag über Blake gelästert, was er ihr sehr übelnahm. Doch verflixt, Ellas Kurven reizen ihn und auch Ella, die sich nichts nach außen anmerken lässt, bekommt Herzklopfen in Blakes Nähe.
Drive me crazy war mein erstes Buch der Autorin Carly Robin und ich habe mich hier perfekt unterhalten gefühlt. Die Autorin hat einen wirklich tollen, sehr leichten und humorvollen Schreibstil, der die Seiten nur so verfliegen lässt.
In erster Linie handelt es sich bei dem Buch um eine Sportsromance mit ganz viel Einflüssen einer RomCom, doch zwischen all dem Humor schafft es die Autorin sehr leicht, auch noch ein ernstes Thema mit einzubauen. Viel möchte ich an dieser Stelle zwar nicht verraten, aber von der Umsetzung her fand ich es wirklich richtig gut erzählt.
Die Geschichte dreht sich um den Formel 1 Sport, bei dem ich zugeben muss, dass ich ihn einfach so gar nicht mag. Trotzdem hat mir diese Geschichte richtig gut gefallen, alles rund um Formel 1 kommt zwar zur Sprache, aber niemals in einem zu großen Raum.
Die Geschichte dreht sich um die beiden Protagonisten Ella und Blake, deren Geschichte wir aus wechselnden Perspektiven, jeweils in der Ich-Form folgen. Ich liebe das ja, wenn man als Leser einfach beide Meinungen, Gedanken und Gefühle kennenlernen darf, da man dadurch einfach einen intensiveren Einblick auf den jeweiligen Charakter erhält.
Gerade Ella war mir vom ersten Moment an unheimlich sympathisch. Sie besitzt Humor, eine recht große Klappe und ein genauso großes Herz. Mit einer Ella wäre man einfach sehr gerne befreundet. Blake hingegen wirkt auf den ersten Blick unnahbar und arrogant, doch spätestens mit seinem ersten Kapitel merkt man, dass auch hinter ihm sehr viel mehr steckt, als nur ein Frauenheld.
Aber nicht nur unsere Protagonisten sind wundervoll und lebendig gezeichnet, sondern auch die Nebencharaktere, bestehend aus Freunden und Familie. Auch hier gibt es viele Momente, die mich zum Schmunzeln gebracht haben, aber auch zwischendurch nachdenken ließen.
Mein Fazit: Ein wundervolles Buch, das einfach vom ersten Moment an zu unterhalten weiß und trotz allem Humor auch noch ein wenig Ernsthaftigkeit geschickt mit dem Geschehen verknüpft. Toll gezeichnete Charaktere und einen kleinen Einblick in das Leben eines Formel 1 Stars sowie in das Leben einer Sportreporterin bringen noch einmal mehr Abwechslung. Für alle die lockerleichte Sportsromance lieben das perfekte Buch.

Veröffentlicht am 25.12.2024

Wenn man die große Liebe nicht vergessen kann

Neun Tage Wunder
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Anni hat es geschafft, sie hat ihr Studium abgeschlossen und ist nun kurz davor, ihre kleine Wohnung zu verlassen. Neun Tage sind es noch, bis sie in ihre neue Wohnung ziehen kann, als plötzlich ihr Nachmieter ...

Anni hat es geschafft, sie hat ihr Studium abgeschlossen und ist nun kurz davor, ihre kleine Wohnung zu verlassen. Neun Tage sind es noch, bis sie in ihre neue Wohnung ziehen kann, als plötzlich ihr Nachmieter vor ihr steht. Lukas dachte, Anni wäre schon ausgezogen und nun beschließen sie spontan, sich die Wohnung für neun Tage zu teilen. Dass es die besten neun Tage ihres Lebens werden, hätte Anni nicht gedacht, doch schon der erste Blick auf Lukas lässt ihr Herz schneller schlagen und die Anziehungskraft beruht auf Gegenseitigkeit. Seitdem sind zehn Jahre vergangen, heute lebt Anni mit ihrem Partner Ben, der ein Schriftsteller ist, zusammen in Glücksstadt. Das aber ausgerechnet hier sie die gemeinsame Vergangenheit mit Lukas einholt, hätte sie nicht gedacht.
Ich bin ein Fan der Autorin Kristina Moninger und dementsprechend habe ich mich sehr auf ein neues Buch aus ihrer Feder gefreut.
Der Einstieg fällt sehr leicht, denn wie gewohnt, schreibt die Autorin leicht, flüssig und absolut emotional. Dabei wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen und aus zwei Perspektiven erzählt. Wir begleiten Anni und Ben in der Gegenwart und Anni in der Vergangenheit bei ihren neun Tagen mit Lukas.
Die Handlung fand ich super spannend, vor allem auch, weil man immer wieder Eindrücke bekam, wie die Zeit mit Anni und Lukas war und die beiden waren ein Traum. Aber auch mit Ben stimmt die Chemie für mich hier absolut. Die beiden sind zwar schon länger zusammen, aber irgendwie auch einfach ein tolles Paar. Ich mochte sowohl die Gefühle die man bei beiden Paaren miterlebt hat, als auch den Witz und einfach das Zusammenspiel. Was mir aber wirklich richtig gut gefallen hat, ist, dass ich das Ende nicht wirklich vorhersehen konnte und somit immer wieder mitgegrübelt habe, was zwischen Anni und Lukas passiert ist.
Wie bei Romance mit Tiefgang sind es auch hier die Charaktere, die das Buch zu etwas besonderem machen. Gerade Protagonistin Anni ist recht vielschichtig, das merkt man als Leser vor allem, weil man sie auch durch die Augen von Ben und Lukas kennenlernt. Ich fand es spannend zu sehen, wie die beiden Männer sie mal völlig unterschiedlich sahen und was gleich. Klar, dazwischen liegen zehn Jahre, was natürlich auch einiges an Änderungen mit sich bringt. Ich empfand Anni trotzdem als etwas unterkühlt, was aber vielleicht auch daran lag, dass sie ihre Vergangenheit verschwiegen hat. Das machte für mich eine gewisse Distanz beim Lesen.
Ben hingegen fand ich sehr sympathisch, sowohl im Umgang mit seiner Tochter als auch mit Anni. Gerade in den Dialogen zwischen ihnen und wie sie selbst mit Humor versuchen, schwierige Momente zu umschiffen, fand ich gelungen.
Lukas lernen wir nur durch den Blick der anderen kennen, was natürlich das Geheimnis rund um seine und Annis Vergangenheit intensiver erscheinen lässt.
Mein Fazit: Insgesamt ein sehr gefühlvoller Roman mit vielen Emotionen. Mit den Charakteren kann man intensiv mitfühlen und die Handlung blieb insofern spannend, dass man wissen wollte, was damals wirklich passiert ist. Hin und wieder gab es kleinere Längen in der Handlung, was ich jetzt nicht so schlimm empfunden habe, weil ich auch einfach wissen wollte, wie es letzten Endes ausgehen wird. Wer die Bücher der Autorin mag, wird auch dieses hier mögen.