Als wäre ich selbst dabei gewesen
Full DiveFull Dive war für einen Gaming-Fan wie mich ein echtes Highlight. Ein Videospiel zu lesen, während im Hinterkopf noch die Erinnerung an den letzten Griock-Kampf aus The Legend of Zelda nachhallt, war schon ...
Full Dive war für einen Gaming-Fan wie mich ein echtes Highlight. Ein Videospiel zu lesen, während im Hinterkopf noch die Erinnerung an den letzten Griock-Kampf aus The Legend of Zelda nachhallt, war schon ein neues Erlebnis, für das ich im Nachgang echt dankbar bin.
Jess, der zwar gern zockt, aber eigentlich ein kleiner Schisser ist (genau wie ich), hat anfangs echt Probleme mit dem Kämpfen (genau wie ich), mausert sich im Laufe des Buches aber deutlich (fast genau wie ich), was seine Fähigkeiten anbelangt. Wie er zunehmend mit dem Spiel verschmilzt, sich auf die Welt einlässt und langsam aber sicher die düsteren Geheimnisse aufdeckt, die eigentlich hinter dem Algorithmus stecken, war echt faszinierend und ich konnte mich einfach ideal in ihn hineinversetzen.
Generell war die Spielmechanik, dass man mit dem ganzen Körper die Welt und das Geschehen erlebt, ein aufregender aber zugleich auch schauriger technischer Fortschritt. Ich könnte gut darauf verzichten, die Schmerzen während eines Kampfes tatsächlich zu spüren, die Erschöpfung, wenn mir die Energie ausgeht oder ich lange nichts gegessen habe. Sich dann vorzustellen, dass das dank VR vielleicht gar nicht mehr so unwahrscheinlich ist, sorgt bei mir für Gänsehaut.
Die Welt, in der das Spiel angesiedelt ist, hat mich total begeistert. Magische Wesen, Zaubertränke, altmodische Waffen und mittelalterlich anmutende Städte, nicht zu modern, genau mein Worldbuilding. Die NPCs sind teilweise echt super lustig gewesen, besonders im Tutorial und der Charaktererstellung, mit vielen der anderen menschlichen Mitspielenden bin ich dagegen nicht auf Anhieb warm geworden.
Wie hier Realität und Gaming verknüpft wurden, um dunkle Geheimnisse zu verstecken, hat meiner Meinung nach gut funktioniert. Ich habe den Kampf gegen das Böse mit Spannung verfolgt und habe dank Ninas lebendigem Schreibstil jedes Detail vor meinem inneren Auge sehen können, als wäre ich live dabei gewesen.
Meiner Meinung nach verpasst man was, wenn man die Kombination Jugendbuch x Gaming mag und dieses Buch noch nicht kennt. Hier wird man auf eine Reise mitgenommen, die sich zu 100% lohnt!