Zwischen Fragilität und Hoffnung: Ein Roadtrip zu sich selbst
Camila Fabbris Dancing Queen beginnt mit einem packenden Einstieg: Paulina erwacht blutend und verwirrt in einem demolierten Auto, neben sich ein fremdes Mädchen. Die Frage, was passiert ist, zieht sich ...
Camila Fabbris Dancing Queen beginnt mit einem packenden Einstieg: Paulina erwacht blutend und verwirrt in einem demolierten Auto, neben sich ein fremdes Mädchen. Die Frage, was passiert ist, zieht sich durch die Geschichte und gibt dem Buch eine unterschwellige Spannung, die einen nicht loslässt.
Nach und nach entfaltet sich Paulinas Leben, ihr tristes Dasein in Buenos Aires mit ihrem farblosen Exfreund Felipe, das Abenteuer eines Roadtrips mit der temperamentvollen Kollegin Maite und schließlich die Begegnung mit Lara, die mehr als nur eine Beifahrerin wird. Fabbri beschreibt dabei die inneren Konflikte, Hoffnungen und Desillusionierungen einer Generation, die zwischen Fragilität und Selbstbewusstsein balanciert.
Besonders beeindruckend ist Fabbris Schreibstil: lakonisch, rotzig und dabei poetisch, schafft sie es, die Sorgen und Sehnsüchte junger Frauen in einer oft gnadenlosen Gesellschaft einzufangen. Paulina wird zu einer faszinierenden Protagonistin, deren Suche nach Identität und Zugehörigkeit den Leser tief berührt.
Obwohl das Buch eher kurz ist, hinterlässt es einen bleibenden Eindruck. Die Mischung aus Melancholie und leiser Hoffnung macht Dancing Queen zu einem besonderen Leseerlebnis. Es ist eine kluge, relevante und feinfühlige Geschichte über Einsamkeit, Selbstfindung und den Mut, das eigene Leben in neue Bahnen zu lenken.
Fazit: Eine großartige, überraschende Lektüre. Trotz seiner Kürze ist das Buch inhaltlich bedeutend und emotional packend. Absolut empfehlenswert!