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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2025

Wertvolle Orientierung für den Verbraucher

Gibt’s das auch in Grün?
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Unsere Kaufentscheidungen werden meistens von der Werbung beeinflusst, doch das Greenwashing dahinter zu durchschauen haben wir oftmals gar keine Chance. Dabei wird uns gerne auch so manch pestizid- und ...

Unsere Kaufentscheidungen werden meistens von der Werbung beeinflusst, doch das Greenwashing dahinter zu durchschauen haben wir oftmals gar keine Chance. Dabei wird uns gerne auch so manch pestizid- und schadstoffbelastetes Produkt als ökologisch fair, nachhaltig und klimafreundlich verkauft. Kerstin Scheidecker und Katja Tölle von ÖKO-TEST wollen uns Entscheidungshilfen geben und decken genau die Marketingtricks auf, die zum Greenwashing von Produkten beitragen. Damit geben sie wertvolle Orientierung für den wöchentlichen Einkauf.

Anhand von verschiedenen Themen, die für jeden Verbraucher wichtig sind, arbeiten sich die beiden Autorinnen ab und decken jede Menge Lügen auf. Sei es bei Lebensmittel wie Tomaten oder Erdbeeren, die es bei uns inzwischen ganzjährig gibt, oder Fleisch, bis hin zu Kosmetikartikel und Putz- und Waschmittel, hier wird aufgedeckt, wie so manch tolle Werbeidee sich als schaler Trick erweist. Dabei zeigen die beiden auch Alternativen für den Alltag auf, so dass man diese gut für den eigenen Einkauf umsetzen kann. Das Sachbuch ist flüssig geschrieben und auch für all jene gut zu verstehen, die weder ein Chemie- noch ein sonstiges Studium hinter sich haben.

Dieses Sachbuch wendet sich mit bestens aufbereitetem Hintergrundwissen an den Verbraucher, so dass hier jeder etwas für sich findet, was man in den eigenen Alltag übernehmen kann. Deshalb empfehle ich das Buch unbedingt weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 26.02.2025

Ein Fehler und seine Folgen

Minus 22 Grad
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An einem kalten Wintertag wird die junge Laura Gehler entführt. Stunden später wacht sie in einem Käfig aus Plexiglas auf. Ihr Entführer gibt ihr die Aufgabe, das Rätsel des Käfigs zu lösen, sonst stirbt ...

An einem kalten Wintertag wird die junge Laura Gehler entführt. Stunden später wacht sie in einem Käfig aus Plexiglas auf. Ihr Entführer gibt ihr die Aufgabe, das Rätsel des Käfigs zu lösen, sonst stirbt sie. Lauras Mutter bekommt zur selben Zeit eine unheimliche Botschaft: eine Barbiepuppe mit Sterbedatum. Kommissar Lukas Johannsen erinnert dies an einen früheren Fall, den eines flüchtigen Mörders. Ganz klar will er den Täter diesmal fassen!

Schon von der ersten Seite an erscheint diese Entführung sehr rätselhaft. Doch wie groß das Rätsel dahinter ist, wird erst nach und nach klar, und umso mehr hat mich diese Geschichte in ihren Sog hineingezogen. Lukas Johannsen lässt nicht locker, er ist ein Kommissar, der jeder nur erdenklichen Spur nachgeht, was in diesem Fall auch unumgänglich ist. Was er dabei ausgräbt, lässt eine schier unaussprechliche Tragik erneut entstehen. „Ein Fehler zieht den anderen nach sich“ ist das Motto dieser Geschichte, und das lässt zum Schluss alles in einem ganz anderen Licht erscheinen. Die Charaktere und ihre Motive sind dabei absolut authentisch, ich konnte ihren Gedanken bis zur letzten Konsequenz folgen.

Mich hat dieser Psychothriller von Anfang bis Ende fesseln können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 26.02.2025

Einfach märchenhaft

Ever & After, Band 1 - Der schlafende Prinz
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Rain White stammt aus direkter Linie von Schneewittchen ab. Deshalb soll sie an ihrem 18. Geburtstag, wie alle Nachkommen von Märchenfamilien, den schlafenden Prinz küssen. Denn wenn die Richtige ihn küsst, ...

Rain White stammt aus direkter Linie von Schneewittchen ab. Deshalb soll sie an ihrem 18. Geburtstag, wie alle Nachkommen von Märchenfamilien, den schlafenden Prinz küssen. Denn wenn die Richtige ihn küsst, wird er wieder aufwachen. Rain will sich dem verweigern, doch dann kommt alles ganz anders als geplant. Sie wird gezwungen, den schlafenden Prinzen zu küssen – und weckt damit nicht nur den Prinzen auf, sondern auch einen uralten Fluch. Nun muss sie sich sieben Prüfungen stellen, um die Welt zu retten…

Was passiert, wenn Märchen nach ihrem Ende noch weitergehen, wenn alle zusammen noch nicht zu Ende sind? Stella Tacks Geschichte nimmt sich dieser Frage sehr akribisch an, lässt wichtige Märchenfamilien nach mehreren Generationen agieren und baut darauf eine märchenhafte Erzählung auf. Die Autorin stützt sich dabei auf Grimms Märchen, die bekannten selbstverständlich, es gibt aber auch einige weniger bekannte Figuren, die hier auftauchen. All diese Charaktere scheinen sich für diese Geschichte selbständig zu machen, der Roman entwickelt sich wie von selbst und zieht dabei den Leser in seinen märchenhaften Bann. Ich bin richtig eingetaucht in das Geschehen, habe mit Rain mitgefiebert, habe überlegt, wie sie die Prüfungen bestehen soll, ja, ich war irgendwie richtig mittendrin. Wie gut, dass der zweite Band der Dilogie schon hier liegt, denn da werde ich gleich weiterlesen.

Dieser Fantasyroman mit seiner Verlegung der Märchenfamilien in die heutige Zeit hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fasziniert, ich bin schon ganz gespannt auf die Fortsetzung. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 07.02.2025

Konstruktiv mit Streit umgehen

Streit! Und nun? Das artgerecht-Bilderbuch von Nicola Schmidt
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Auf dem Spielplatz geraten die Tierkinder immer wieder mal in einen Streit, denn jeder will zuerst rutschen oder lange schaukeln, will die Schaufel haben oder sagen, was jetzt gespielt werden soll. Zum ...

Auf dem Spielplatz geraten die Tierkinder immer wieder mal in einen Streit, denn jeder will zuerst rutschen oder lange schaukeln, will die Schaufel haben oder sagen, was jetzt gespielt werden soll. Zum Glück gibt es Erwachsene, die den Kindern helfen zu überlegen, wie sie die Konflikte lösen können.

Ganz schnell ist es soweit, dass es Streit gibt auf dem Spielplatz, oder wo auch immer mehrere Kinder aufeinander treffen. Erwachsene haben oft die Idee, dass sie nun den Streit schlichten müssen. Nicola Schmidt, Gründerin des artgerecht-Projektes, gibt den Kindern und den Erwachsenen eine andere Möglichkeit an die Hand: Die Kinder lernen selbst, mit etwas Anleitung von den Erwachsenen, ihren Streit zu lösen. Das Bilderbuch beschreibt dabei bekannte Situationen, wie sie sowohl die Kinder wie auch die Eltern selbst aus dem Alltag kennen. Dabei helfen die beschriebenen Situationen mit viel Streitpotenzial, einen neuen Umgang miteinander zu finden und den Streit mit kreativen Ideen selbst zu lösen. Hier können die Kinder sich selbst auf die Lösung ihrer Probleme machen, um zu lernen, einen guten Umgang miteinander zu finden. Und auch so mancher Erwachsene erhält hier Ideen, wie er den Kindern helfen kann, selbst aktiv zu werden. Die farbigen Illustrationen greifen die Geschichte gut auf und helfen, sich auf die geschilderte Situation einzulassen.

Das einfühlsame Vorlesebuch greift ein wichtiges Alltagsthema auf und gibt pädagogisch wichtige Anleitungen, mit dem Streit untereinander umzugehen. Das gibt Gelegenheit zu so manchen Gesprächen, zwischen dem vorlesenden Erwachsenen und den zuhörenden Kindern wie auch sicherlich unter den Kindern selbst. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 04.02.2025

Kind zweiter Klasse

Im Namen der Barmherzigkeit
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Die knapp dreijährige Steffi kommt in den Siebzigerjahren als Pflegekind auf einen abgelegenen Bauernhof zur Familie Kellerknecht. Dort muss sie zusammen mit den anderen Pflegekindern harte Arbeit verrichten, ...

Die knapp dreijährige Steffi kommt in den Siebzigerjahren als Pflegekind auf einen abgelegenen Bauernhof zur Familie Kellerknecht. Dort muss sie zusammen mit den anderen Pflegekindern harte Arbeit verrichten, bei karger Kost und Logis, während die echten Kinder ein Leben wie im Traum führen. Als Steffi ihre Tage bekommt, wird sie regelmäßig vom Bauern missbraucht. Mit fünfzehn entwickelt sie eine Magersucht und kommt in die Psychiatrie. Noch traut sie sich nicht, das Geschehene anzusprechen. Als sie kurz darauf schwanger wird von einem vermeintlichen Freund, wird sie in ein Kloster abgeschoben, in dem sich barmherzige Nonnen um ledige junge Mütter kümmern. Steffi will ihrer kleinen Tochter eine bessere Kindheit bieten. Gleichzeitig macht sie sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter.

Die Geschichte stützt sich auf wahre Geschehnisse, wurden doch bis in die 80er Jahre hinein Pflegekinder in Bauernfamilien untergebracht, wo sie unter oft menschenunwürdigen Zuständen nach Strich und Faden ausgenutzt wurden. Sie wurden zu Kindern zweiter Klasse. Steffi und die anderen Pflegekinder der Familie Kellerknecht sind dabei ganz auf sich allein gestellt, die Pflegeeltern wissen, wie sie sich das Jugendamt geneigt halten können, so dass keiner genau hinsieht. Es ist schrecklich, von ihren Erlebnissen zu lesen, man mag sich kaum das Leben dieses Kindes vorstellen. Und doch taucht man als Leser tief in die Ereignisse hinein, die Autorin Hera Lind versteht es, den Stoff ihrer Geschichte äußerst fesselnd zu erzählen. Steffis Schicksal geht unter die Haut, von der ersten Seite bis zur letzten.

Dieser Roman nach einer wahren Geschichte hat mich schnell in seinen Sog ziehen können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.