Gelungener Einstieg
The Wind Weaver (Wind Weaver 1)Ryha ist ein Halbling, also halb Fae und halb Mensch. Die werden jedoch in Anwyvn gejagt und hingerichtet. Bei einem kürzlichen Überfall auf ihr Dorf wurde nun auch sie geschnappt. Ihr Mentor Eli wurde ...
Ryha ist ein Halbling, also halb Fae und halb Mensch. Die werden jedoch in Anwyvn gejagt und hingerichtet. Bei einem kürzlichen Überfall auf ihr Dorf wurde nun auch sie geschnappt. Ihr Mentor Eli wurde dabei schon niedergemetzelt. Auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung erhalten wir erste Informationen zur Welt und wie sie aufgebaut ist. Doch das hält nicht lange an, denn schon wird sie von dem Commander Scythe entführt. Ich fand es total stark von Ryha, dass sie trotz ihrer Hoffnungslosigkeit und Resigniertheit so stark geblieben ist. Und das bei beiden Entführungen. Wohin es jetzt geht, weiß sie nicht. Scythe redet nicht viel, ist gnadenlos bei Begegnungen mit Feinden. Und trotzdem merkt man da schon, dass er ein weiches Herz hat. Ryha fängt auch früh an für sich einzustehen und fordert ihn heraus. Kann schon dumm sein, immerhin hat er sie in der Hand. Aber was hat sie schon zu verlieren? Außerdem weiß sie, wann sie sich eher zurückziehen sollte.
Es ist recht früh klar, wer Scythe ist. Der Weg in den Norden ist lang. Natürlich wurde der Weg mit einigen Kämpfen aufgelockert und halt der ersten Annäherung der beiden. Außerdem konnte Ryha das erste Mal ihre Kräfte einsetzen. Das war schon spannend und interessant. Aber so richtig kam die Story da nicht in Fahrt. Generell hatte ich das Gefühl, dass recht wenig in den vielen Seiten passiert ist. Ich muss sagen die Gilde mit ihren Charakteren war so sympathisch. Jac, Farley und Co. sind einfach amüsant und gleichzeitig liebenswert. Ryha ist zwar skeptisch, aber sie unterstützt die Gilde bei einem Angriff, wodurch sie schnell in die Gruppe integriert wird. Einfach eine geniale Gruppendynamik.
Im Norden angekommen plätschert die Story etwas vor sich hin. Die Art und Weise zu leben ist dort ganz anders. Ryha findet auch schnell neue Freunde, was wirklich schön gemacht worden ist. Dabei werden immer wieder neue Informationen zur Welt und dem Magiesystem eingestreut. Das passiert immer in Blöcken, aber man kommt gut hinterher. Natürlich übt Ryha dann auch mit ihrer Macht umzugehen, was zunächst nicht wirklich klappt. Das fand ich total authentisch und realistisch. Sie ist ehrgeizig und dadurch natürlich auch schnell frustriert. Das konnte ich richtig nachempfinden. Es gibt ein paar soziale Differenzen, spannende Kämpfe und Emotionen. Ich muss sagen, ich fand es schade, dass diese Prophezeiung nicht mehr Raum bekommen hat. Denn ich fand das ganze Thema rund um die Verbliebenen total interessant. Daher für mich unverständlich, warum Scythe da so lange drüber geschwiegen hat. Das wäre super wichtig gewesen, besonders als klar wurde, dass noch mehr Feinde darauf aufmerksam geworden sind. Die ständige Gefahr und die Action-Szenen sind richtig gut gewesen.
Generell fand ich aber die Liebesgeschichte nicht ganz so gelungen. Die Gefühle haben sich schon langsam aufgebaut, so ist es nicht. Aber irgendwie konnte ich das nicht so richtig fühlen. Mir hat da viel gefehlt. Viel mehr private Dialoge. Viel mehr Zweisamkeit. Es wirkte so recht stumpf. Was wirklich schade ist, da ich beide Charaktere interessant finde und mag. Wäre auch in den Trainings gut möglich gewesen. Die waren aber meistens recht kurz und nicht wirklich interessant. Was mir auch nicht so gefallen hat, ist dass hier doch an ein paar Stellen ziemliche Klischees bedient werden. Ich denke das hat die Story nicht nötig.
Fazit:
Insgesamt ein gelungener Einstieg in eine neue spannende Fantasy-Reihe. Ryha ist eine starke Frau, die nun lernen muss mit ihrer Macht umzugehen. Dabei wird sie in ein anderes Land verschleppt und muss dort klarkommen. Die Nebencharaktere fand ich sehr sympathisch. Auch die Action-Szenen hatten es in sich. Leider hat die Story öfter vor sich hingeplätschert. Natürlich ist das erst der erste Band und die ganze Welt muss erst mal erklärt werden, aber dennoch war es mir etwas zu wenig Inhalt.
4/5 Sterne