Hinter der Fassade
Zur SeeWer kennt und liebt sie nicht die Sehnsuchtsorte, die Orte von denen man lange zehren kann. Die salzige Luft, die glitzernden Wellen, das Rauschen der Meeres. Die Kraftorte an denen man seine Akkus auflädt.
Doch ...
Wer kennt und liebt sie nicht die Sehnsuchtsorte, die Orte von denen man lange zehren kann. Die salzige Luft, die glitzernden Wellen, das Rauschen der Meeres. Die Kraftorte an denen man seine Akkus auflädt.
Doch was bleibt wenn man hinter diese idyllischen Fassaden schaut? Was bleibt wenn man genauer hinschaut?
Dort Leben wo andere Urlaub machen, einen Traum den sich viele mit den nötigen Kleingeld erfüllen. Aber welchen Preis zahlen die Insulaner? Welchen Preis zahlt die Inselkultur?
Genau damit setzt sich die Autorin mit diesem Werk auseinander.
Touristen bringen Geld ein, stimmt. Neuinsulaner, die sich ein Haus oder Wohnung kaufen, diese aber nur wenige Tage im Jahr bewohnen, treiben nicht nur die Mietpreise in die Höhe und verschwärfen nicht nur den bereits angespannten Wohnungsmarkt. Sondern zerstören auch die Inselkultur, die ureigene Inselsprache, Sitten, Bräuche, all dies geht zunehmend verloren.
Am Beispiel einer alten Inselfamilie schildert, die Autorin eindringlich wie kühl, wie eine Familie nicht nur durch alte nicht hinterfragte Familientraditionen zerbricht, sondern wie eben jene Inselkultur, die sie für die Touristen spielen, ihre eigene Familie an den Abgrund drängt.
Diese Inselfamilie ist bereits zerstört als die Autorin beginnt ihre Geschichte zu erzählen. Sie seziert nicht nur die Familie, sondern auch wie sich diese Familie in die Inselgemeinschaft integriert. Schonungslos werden alle Wunden offen gelegt, jeder vernarbte Schorf herunter gekratzt.
Offen zu Tage tritt das blanke Fleisch und das Blut das tropft und verkrustet. Eine Familie, deren Familienbande nur noch an dünnen Fäden hält. Es zeigt sich aber auch wie stark sie dennoch sein kann.
Das Cover passt hervorragend zum Buch.
Fazit: Ein sehr schöner Roman, teilweise etwas anstrengend aber absolut lesenswert, gerade weil die Autorin den Finger in die offene Wunde legt. Eine ganz klare Leseempfehlung.