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Veröffentlicht am 03.03.2025

Hinter der Fassade

Zur See
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Wer kennt und liebt sie nicht die Sehnsuchtsorte, die Orte von denen man lange zehren kann. Die salzige Luft, die glitzernden Wellen, das Rauschen der Meeres. Die Kraftorte an denen man seine Akkus auflädt.

Doch ...

Wer kennt und liebt sie nicht die Sehnsuchtsorte, die Orte von denen man lange zehren kann. Die salzige Luft, die glitzernden Wellen, das Rauschen der Meeres. Die Kraftorte an denen man seine Akkus auflädt.

Doch was bleibt wenn man hinter diese idyllischen Fassaden schaut? Was bleibt wenn man genauer hinschaut?

Dort Leben wo andere Urlaub machen, einen Traum den sich viele mit den nötigen Kleingeld erfüllen. Aber welchen Preis zahlen die Insulaner? Welchen Preis zahlt die Inselkultur?

Genau damit setzt sich die Autorin mit diesem Werk auseinander.

Touristen bringen Geld ein, stimmt. Neuinsulaner, die sich ein Haus oder Wohnung kaufen, diese aber nur wenige Tage im Jahr bewohnen, treiben nicht nur die Mietpreise in die Höhe und verschwärfen nicht nur den bereits angespannten Wohnungsmarkt. Sondern zerstören auch die Inselkultur, die ureigene Inselsprache, Sitten, Bräuche, all dies geht zunehmend verloren.

Am Beispiel einer alten Inselfamilie schildert, die Autorin eindringlich wie kühl, wie eine Familie nicht nur durch alte nicht hinterfragte Familientraditionen zerbricht, sondern wie eben jene Inselkultur, die sie für die Touristen spielen, ihre eigene Familie an den Abgrund drängt.

Diese Inselfamilie ist bereits zerstört als die Autorin beginnt ihre Geschichte zu erzählen. Sie seziert nicht nur die Familie, sondern auch wie sich diese Familie in die Inselgemeinschaft integriert. Schonungslos werden alle Wunden offen gelegt, jeder vernarbte Schorf herunter gekratzt.

Offen zu Tage tritt das blanke Fleisch und das Blut das tropft und verkrustet. Eine Familie, deren Familienbande nur noch an dünnen Fäden hält. Es zeigt sich aber auch wie stark sie dennoch sein kann.

Das Cover passt hervorragend zum Buch.

Fazit: Ein sehr schöner Roman, teilweise etwas anstrengend aber absolut lesenswert, gerade weil die Autorin den Finger in die offene Wunde legt. Eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.01.2025

Spannend bis zum Schluss

Star Bringer
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Die Autorin entführt den Leser mit einen flüssigen und rasanten Erzählstil in eine Fantasiewelt, in der Gewalt und Demütigung an der Tagesordnung ist.

Da die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln ...

Die Autorin entführt den Leser mit einen flüssigen und rasanten Erzählstil in eine Fantasiewelt, in der Gewalt und Demütigung an der Tagesordnung ist.

Da die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird und dadurch der Erzähler zwangsläufig immer wechselt, muss man als Leser nicht nur immer wieder schauen wer denn gerade erzählt, sondern daraus resultiert hier leider auch das sich die Geschichte ungemein in die Länge zieht.
Vielleicht hätten hier auch nur zwei Hauptfiguren gereicht, die erzählen.

Denkt man am Anfang noch ok dieser Wilde Haufen aus verschiedenen Persönlichkeiten mit all ihren Schwächen bekommen das alles nie auf die Reihe ohne sich gegenseitig umzubringen, wird man im Laufe der Geschichte eines besseren belehrt. Nicht nur das sich Freundschaften entwickeln sondern auch Liebschaften.

Seltsamerweise kommen die Mütter hier nicht gut bei weg. Sie alle sind durchweg böse, Mörder und führen die Gesellschaft oder ihr Imperium ins Verderben.

Kali, die Kronprinzessin hat die größte Wandlung hingelegt und gezeigt was in ihr steckt.

Das Cover ist einfach wunderschön gestaltet.

Fazit: Eine tolle Geschichte, nur leider vielfach in die Länge gezogen. Die Figuren wachsen einen schnell ans Herz und man fiebert mit. Nur das Ende hat mich wirklich enttäuscht, da hätte ich wirklich mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 13.01.2025

Renate und ihre Weihnachtsvorbereitungen

Aber nach drei Strophen ist Schluss!
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Mit Witz und ihren ganz besonderen Charme begleiten man Renate bei den Vorbereitungen auf das schönste Fest im Jahr. Wobei es ja nicht gerade unerheblich ist frühzeitig mit den Weihnachtsvorbereitungen ...

Mit Witz und ihren ganz besonderen Charme begleiten man Renate bei den Vorbereitungen auf das schönste Fest im Jahr. Wobei es ja nicht gerade unerheblich ist frühzeitig mit den Weihnachtsvorbereitungen zu beginnen. Tja und bei Renate bedeutet dies schon viele viele Monate vor Weihnachten, wo der Normalbürger sich mitunter erstmal auf ein einen schönen entspannten Sommer freut.

Doch dieses Weihnachten bzw. die Vorbereitungen für eben jenes haben dieses Jahr so einige Widerstände gegen die Renate angehen muss.

Wer kommt denn schon in Weihnachtsstimmung und kann einen klaren Gedanken fassen, wenn eine Kernsanierung im laufenden Wohnbetrieb stattfinden und diese fast ein ganzes Jahr dauert. Dieser Lärm, der Staub und dann will das alles gar kein Ende nehmen.

Und als ob das alles noch nicht reicht lassen sich die Supermärkte auch noch Zeit mit dem Weihnachtssortiment, wie soll man denn da alles rechtzeitig zusammenbekommen?

Ich habe mich köstlich amüsiert bei diesen Weihnachtsroman mit der lieben alten Renate, obwohl ich zeitweise, wirklich die Befürchtung hatte, das könnte womöglich das letzte Weihnachten mit der guten alten Renate sein, da bereits am Anfang des Romans, die Gute Seele so sehr melancholische Gedanken hatte.

Ein Großteil des Romans hat leider die Kernsanierung/Entmietung eingenommen, was in Großstädten ja wirklich ein Problem ist. Das die gute Renate diese schadlos überstanden hat ist ihrem guten Gemüt zu verdanken. Aber in Weihnachtsstimmung bin ich dadurch nicht wirklich gekommen.

Fazit ein amüsanter Weihnachtsroman zum entspannen und abschalten. Humorvoll und witzig geschrieben. Jedoch hätte ich mir mehr Weihnachten und weniger von den langen Weihnachtsvorbereitungen gewünscht. Ansonsten Daumen hoch.

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Veröffentlicht am 06.01.2025

sehr speziel

Sweet Nightmare
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Die Triggerwarnung, die diesem Roman beigefügt wurde ist absolut gerechtfertigt.

In einem flüssigen Schreibstil entführt die Autorin den Leser in eine absolut gewalttätige und fantastische Welt gleichermaßen.

Paranormale ...

Die Triggerwarnung, die diesem Roman beigefügt wurde ist absolut gerechtfertigt.

In einem flüssigen Schreibstil entführt die Autorin den Leser in eine absolut gewalttätige und fantastische Welt gleichermaßen.

Paranormale Jugendliche, die aufgrund ihrer Fähigkeiten oder aber Vergehen, auf der Calder Akademie landen, befinden sich auf einer Insel, auf der ihre Fähigkeiten weitestgehend geblockt sind. Bannzauber und ähnliches halten die Jugendlichen in ihrer menschlichen Gestalt. Das heißt jedoch nicht, das es unter ihnen friedlich zugeht. Das Gegenteil ist der Fall.

Einer dieser Jugendlichen ist Clemtentine, ein Menschenfresser, die seit ihrer Geburt auf dieser Insel mit ihrer Mutter ist. Seit eines kleines Vergehens muss sie sich um die Monster im Keller kümmern und diese regelmäßig füttern. Leider geht dies selten ohne Verletzungen ab.

Jude, ein Onario, alias Prinz der Albträume, ist ebenfalls seit frühester Kindheit auf der Insel. Lange Zeit waren Jude und Clemtentine eng befreundet, bis zu einem tragischen Vorfall. Seit dem geht Jude ihr regelrecht aus dem Weg.

Doch ein Hurrikan der höchsten Stufe rast auf die Insel zu, und deaktiviert so alle Schutzmaßnahmen, die getroffen wurden, damit die Jugendlichen sich nicht gegenseitig umbringen.
Und genau dieser Sturm und seine Folgen bewirken plötzlich bei Clementine seltsame neue Fähigkeiten, nicht nur das sie Geister sehen kann, plötzlich sieht sie alles in dreifacher Ausführung Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Ich finde das Clementine mit der ganzen Situation vollkommen überfordert ist, mit ihrer Gabe, mit ihrer Verwandlung und ihrer Rückverwandlung. Die meiste Zeit läuft sie vollkommen konfus mit ihren Freunden durch die Gegend, anstatt das Naheliegende ins Auge zu fassen, wie bspw. den magischen Teppich. Auf ihn haben es nicht nur Jude sondern auch die fiesen Fae abgesehen. Jude macht ein riesen Geheimnis um alles, verlangt immer und immer wieder Vertrauen, was mich als Leser irgendwann nur noch genervt hat.

Insgesamt ist dieser Roman wahrlich ein schieres Altraumszenario, alle gehen sich gegenseitig an die Gurgel, wollen sich umbringen oder schwer verletzen. Und das ganze Übel liegt darin, das die Jugendlichen in keinster Weise lernen ihre Fähigkeiten zu kontrollieren oder diese zum positiven einzusetzen. Mit ihnen werden Antiaggressionstrainings und ähnliches durchgeführt, was sie aber in keinster Weise auf die reale Welt vorbereitet. Mit ein Grund warum so viele der Absolventen mit dem Verlassen der der Insel in der realen Welt nicht lange überleben.

Das Cover und der Farbschnitt sind einfach nur genial.

Fazit Ein wahrlich gewalttätiger Roman, aus dem das Blut nur so tropft. Jugendliche in einen Tropensturm in einer Ausnahmesituation, alles eskaliert und die wenigsten bewahren eine kühlen Kopf. Schade fand ich wirklich, das die Jugendlichen weder ihre Kräfte sachgemäß anwenden gelernt haben noch dazu in er Lage sind rationale Entscheidungen treffen können. Sie laufen vollkommen konfus über die Insel und damit von einem Chaos ins nächste. Da dieser Roman schon ziemlich speziell ist, gibt es von mir zwar eine Leseempfehlung, jedoch sollte die Triggerwarnung berücksichtigt werden.

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Veröffentlicht am 05.12.2024

sehr interessant, ersetzt jedoch nicht professionelle Hilfe

Break the Cycle
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Im Mittelpunkt dieses Fachbuches steht das vererbte Trauma und wie man diese durchbricht.

Der Autorin gelingt es durch verständliche Wortwahl und einem flüssigen Schreibstil, dem interessierten Leser ...

Im Mittelpunkt dieses Fachbuches steht das vererbte Trauma und wie man diese durchbricht.

Der Autorin gelingt es durch verständliche Wortwahl und einem flüssigen Schreibstil, dem interessierten Leser ihr Fachwissen zu vermitteln. Besonders hilfreich sind hierbei die Praxisbeispiele und vertiefende Fragen.

Dieses Buch ist sehr strukturiert und durchdacht aufgebaut. Als Leser habe ich sehr schnell gemerkt wie intensiv es ist, sich mit der Thematik auseinander zu setzen.

Ein schnelles Durchlesen ist weder gewollt noch zielführend, wenn man sich dem eigenen Traumata stellen will und diese aufarbeiten will. Es regt zum reflektieren und nachdenken und auch zum nachforschen an. Hat man genügend Erinnerungen durch Erzählungen oder gar noch Großeltern, wo man hier und da nachfragen kann, ist man klar im Vorteil.

Daher bin ich der Meinung das diese Lektüre, für den interessierten Lesen der erste Schritt ist sich mit familiären Traumata auseinander setzen zu können, jedoch nicht die Inanspruchnahme professioneller Hilfe ersetzt.

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