sehr skurrile Geschichte, mit der wir nicht warm wurden
Alpakas, Agate und mein neues LebenSimon ist 12 Jahre alt und zieht mit seinen Eltern, einem katholischen Diakon und einer Bestatterin, in das Örtchen Augen-zu-und-durch, Nebraska. Dieser Ort ist besonders, da er komplett abgeschirmt von ...
Simon ist 12 Jahre alt und zieht mit seinen Eltern, einem katholischen Diakon und einer Bestatterin, in das Örtchen Augen-zu-und-durch, Nebraska. Dieser Ort ist besonders, da er komplett abgeschirmt von jeglicher elektromagnetischer Strahlung ist, um Wissenschaftlern zu ermöglichen, über große Radioteleskope auf kleinste Signale aus dem Weltraum zu lauschen. Doch Simons Familie hat einen anderen Grund, an einen Ort zu ziehen, an dem es weder Radio noch Fernsehen, Internet oder Handys gibt. Welcher dies ist, kristallisiert sich erst im Laufe der Geschichte heraus: Simon ist der einzige Überlebende eines Amoklaufes an seiner früheren Schule. In Augen-zu-und-durch Freunde sich Simon mit der Autistin Agate und Kevin an, und zusammen hecken sie unter Agates Führung einen Plan aus, um ein Signal von Aliens aus dem Weltraum zu faken.
Der Klappentext und die Auszeichnungen in Amerika haben mich dazu bewogen, dieses Buch mit meinem Sohn (11) zu lesen, doch ich muss sagen, dass ich etwas völlig anderes erwartet hatte. Die Geschichte ich reichlich skurril und gleichzeitig für mein Empfinden sehr zäh. Auch wenn der ironische Erzählstil von Simon, der in der Ich-Perspektive die Erlebnisse schildert, durchaus humorvoll und unterhaltsam ist und so das Grundthema – Traumabewältigung – auf eine leichtere Ebene gehoben wird, konnten wir mit der Handlung leider nichts anfangen. Auch die Protagonisten blieben uns fremd. Die Altersangabe ab 11 Jahren empfinde ich als nicht ganz passend, ich würde eher Jugendlichen ab 13 Jahren als Zielgruppe sehen.
Man spürt an vielen Stellen stark, dass die Geschichte für den amerikanischen Markt geschrieben ist, und auch die zugrunde liegende Geschichte eines Amoklaufs an einer Schule ist in Deutschland glücklicherweise weit weniger wahrscheinlich. Leider geht diese Thematik nicht aus dem Klappentext hervor, sonst hätte ich das Buch erst gar nicht mit meinem Sohn gelesen, da ich beim ihm keine Ängste in diese Richtung wecken möchte.