packende Kaperfahrten zur Zeit der Hanse
Die Herren der See
Paul Beneke ist ein erfolgreicher und gleichzeitig grausamer Kaperfahrer im 15. Jahrhundert und sein Schiff „Mariendraken“ weithin bekannt und gefürchtet. Der Seekrieg zwischen der Hanse und England ...
Paul Beneke ist ein erfolgreicher und gleichzeitig grausamer Kaperfahrer im 15. Jahrhundert und sein Schiff „Mariendraken“ weithin bekannt und gefürchtet. Der Seekrieg zwischen der Hanse und England tobt sich in der Nordsee aus. Till Landers ist ein junger Kaufmann aus Wismar, der zunächst in England sein Glück versuchen wollte, doch dann sieht er sich gezwungen, andere Wege zu gehen. Er folgt dem Ruf des Seehelden und heuert auf dem „Mariendraken“ an.
Was treibt einen jungen Kaufmann dazu, sich mit einem Kaperfahrer wie Paul Beneke einzulassen? Schnell wird klar, die beiden haben mehr gemeinsam als gedacht. Beneke treibt die Verzweiflung auf See. Seine Frau starb auf grausame Weise und Paul will nur eins, nämlich Rache an dem Mann nehmen, den er dafür für verantwortlich hält.
Till Landers treibt es auf See, weil er nicht mit leeren Händen zu seiner Geliebten nach Wismar zurückkehren will. In „Die Herren der See“ erzählt der Autor Axel S. Meyer ausführlich, welche Motive die Männer antreiben und auch welche Konsequenzen es für jeden einzelnen mit sich bringt.
Die Geschichte besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil wird geschildert, wie es Till in England ergangen ist und wie er auf das Schiff von Beneke gekommen ist. Die Zeit auf der „Mariendraken“ wird anschaulich geschildert. Der zweite Teil erzählt von dem Kaufmann Bernt Pawest. Dieser soll mit der „Peter von Danzig“ in den Seekrieg eingreifen. Er ist zudem der ärgste Feind von Paul Beneke. Im dritten Teil fügen sich die Handlungsstränge dann zusammen und runden die Geschichte ab.
Mir hat dieser Roman über den Krieg zwischen England und der Hanse, der Nordeuropa um 1471 in Atem hielt, gut gefallen. Der Erzählstil von Axel S. Meyer ist leicht und locker zu lesen. Wobei die einzelnen Schlachten und Ereignisse schon detailreich erzählt werden. Die Charaktere hat er dabei aber wunderbar ausgearbeitet und die Motive der einzelnen Parteien gut hervorgehoben. Auch wenn Paul Beneke als grausam beschrieben wird, warum er so gehandelt haben könnte, wie geschildert, ist für mich durchaus nachvollziehbar.
Gut gefallen hat mir der junge Kaufmann Till Landers. Auch wenn sein Charakter rein fiktiv ist, passt er doch wunderbar zu dieser Geschichte. Pawest als Gegenpol zu Beneke fand ich ebenfalls gelungen. Die alte Fehde zwischen den beiden Protagonisten sorgt für entsprechende Spannung in der Handlung.
In seinem Nachwort klärt der Autor Fiktion und Wahrheit und wo er ein bisschen die Zeiten verändert hat. Ich habe von dem Kaperfahrer Paul Beneke vorher noch nie etwas gehört und auch nicht von Bernt Pawest. Es war interessant und spannend, von diesen historischen Männern zu lesen und etwas von ihrer Lebensgeschichte zu erfahren. Der Krieg zwischen der Hanse und England wird so ganz nebenbei anschaulich geschildert. Ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt und hatte dabei lebhafte Bilder im Kopf.