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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2018

Entenhausen vernetzt

Lustiges Taschenbuch Nr. 488
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Auch vor Entenhausen macht der Fortschritt nicht halt. Social Media ist auch hier in aller Munde. Ob über Faceduck, Entgramm, Zwitscher oder mit dem Duckphone, alle sind dabei. Dass die Tücken der Technik ...

Auch vor Entenhausen macht der Fortschritt nicht halt. Social Media ist auch hier in aller Munde. Ob über Faceduck, Entgramm, Zwitscher oder mit dem Duckphone, alle sind dabei. Dass die Tücken der Technik natürlich auch hier für Chaos sorgen, ist nicht überraschend. Nicht nur die beiden Pechvögel Donald und Dussel auch Micky hat mit den Fallen zu kämpfen. Goofy erfindet eine ungewöhnliche App, nachdem Mack und Muck ihm erklärt haben, was es damit auf sich hat und Phantomias bekommt es mit jemandem zu tun, der Handys im großen Stil den Leuten direkt aus der Tasche stiehlt.

Ein Lustiges Taschenbuch rund um Handys und Social Media. Selbstverständlich pädagogisch wertvoll, doch unterhaltsam verpackt. Gerade die Geschichte um Micky ist spannend. Der Comic ist dazu ausgewogen, da er auch von anderen Dingen erzählt. Sei es, dass Dussel sein besondres Talent entdeckt oder Dagobert mit Primus auf den Spuren einer alten Kultur wandelt – natürlich mit immensen Gewinnaussichten und hart verfolgt von Klaas Klever.
Dieses Buch bietet gute Unterhaltung und hat zum Glück auf einige übliche Charaktere verzichtet. Keine Panzerknacker, keine Gundel Gaukeley und Phantomias begnügt sich mit einem Auftritt.
Schöne Entenhausen-Geschichten für entspannte Stunden.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Was ist dein Geheimnis?

One Week Friends 1
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Yuki Hase ist von seiner Klassenkameradin Kaori Fujimiya fasziniert. Er möchte so gerne mit ihr befreundet sein, doch sie lässt niemanden an sich heran. Als er sich doch überwindet und sie anspricht weist ...

Yuki Hase ist von seiner Klassenkameradin Kaori Fujimiya fasziniert. Er möchte so gerne mit ihr befreundet sein, doch sie lässt niemanden an sich heran. Als er sich doch überwindet und sie anspricht weist sie ihn ab. Schließlich erfährt er warum: nach einer Woche würde sie ihn wieder vergessen, als hätte sie ihn nie getroffen. Kann er das Risiko auf sich nehmen?
Eine interessante Geschichte, die ungewöhnlich gezeichnet ist. Die bekannten dynamischen Zeichnungen gehen immer wieder in fast statische Panels über. Das ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, passt aber zu der bizarren Geschichte, die erzählt wird. Einerseits ist sie niedlich und scheint mit den bekannten Klischees zu spielen, doch es ist nicht abzusehen wie der Konflikt gelöst werden kann. Das macht die Sache wieder spannend und so gebe ich diesem vielversprechenden Auftakt 4 Sterne. Ich bin neugierig, in welche Richtung sich das entwickelt. Es ist noch alles drin.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Gejagt

Rocky Mountain Secrets (Rocky Mountain Serie 5)
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Avery und Cole kennen und lieben sich seit ihrer Schulzeit, doch ihre Beziehung zerbrach als sie sich für ihre Karriere beim FBI und der DEA entschieden. 10 Jahre später treffen sie sich bei einem brisanten ...

Avery und Cole kennen und lieben sich seit ihrer Schulzeit, doch ihre Beziehung zerbrach als sie sich für ihre Karriere beim FBI und der DEA entschieden. 10 Jahre später treffen sie sich bei einem brisanten Fall wieder. Gejagt von der Mafia, auf der Spur eines Serienkillers werden die beiden auch von ihrer Vergangenheit eingeholt. Dass ihr Zusammentreffen in Kalifornien stattfindet, hindert die Einwohner ihrer Heimatstadt Independence nicht, das Auf und Ab ihrer Beziehung atemlos zu verfolgen.

Das bisher rasanteste und komplexeste Buch der Rocky Mountain-Reihe. Im Zentrum steht diesmal nicht Independence, nicht einmal die Beziehung zwischen Avery und Cole, sondern der Kriminalfall und zwar in Kalifornien. Dazu erfährt der Leser viel über die neuen Entwicklungen bei den Charakteren, die aus den vorigen Bänden bekannt sind.

Auch wenn Independence nur zum Teil Schauplatz der Ereignisse ist, gelingt der Autorin ein weiterer spannender Roman. Sprachlich manchmal noch etwas holprig, Schreibfehler wie Schrottflinte statt Schrotflinte sollten noch einmal ausgemerzt werden, wird der Leser trotzdem mitgerissen. Die Liebesgeschichte steht gleichberechtigt neben der Kriminalhandlung und der Familienszenen. Wieder eine gekonnte Mischung und ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte!

Veröffentlicht am 18.12.2017

Schuld und Wiedergutmachung

Spuren im Schnee
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Annette ist sieben Jahre alt als ihre Mutter im Kindbett stirbt. Sie und ihre Großmutter ziehen ihren kleinen Bruder Dani groß und sorgen für den Vater, der den kleinen Bergbauernhof in den Schweizer Alpen ...

Annette ist sieben Jahre alt als ihre Mutter im Kindbett stirbt. Sie und ihre Großmutter ziehen ihren kleinen Bruder Dani groß und sorgen für den Vater, der den kleinen Bergbauernhof in den Schweizer Alpen führt. Doch eines Tages verunglückt Dani bei einem Streit mit dem Nachbarjungen Lukas. Während Dani die ganze Unterstützung des Dorfes erfährt wird Lukas zum Ausgestoßenen. Vor allem Annettes Hass auf ihn kennt keine Grenzen. Sie nutzt jede Möglichkeit, um ihren Bruder zu rächen und wird dabei selber sehr unglücklich. Lukas kann sich seine unbedachte Tat selbst nicht vergeben und zieht sich immer weiter in sich selbst zurück. Sein einziger Freund ist ein Ausgestoßener wie er. Eines Tages erfährt er von einem Weg alles wieder gut zu machen. Er scheut sich nicht sein Leben einzusetzen, um diesen Weg zu gehen.

Ein wunderbares Kinderbuch mit einer bewegenden Geschichte. Selten habe ich ein Buch in Händen gehalten, das den christlichen Glauben so natürlich eingearbeitet hat. Man stolpert nie über aufgesetzte Szenen und einen predigenden Stil. Sie sind so natürlicher Bestandteil, dass sie einfach dazu gehören.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es nicht einen Charakter gibt, den man ins Herz schließt. Anett ist zu Anfang ein bisschen zu perfekt und schließlich ein gehässiges, unbarmherziges Kind. Dani ist zwar als Idealfigur angelegt, doch wird er immer wieder zu einem verwöhnten, egoistischen Baby. Lukas ist noch die beste Figur. Zu Anfang ein unsympathischer Rohling wird er durch den tragischen Unfall zu einem stillen, sympathischen Charakter, der alle schlechten Eigenschaften ablegt ohne unglaubwürdig zu werden, seine Persönlichkeit oder seine Menschlichkeit zu verlieren.

Ein Buch, das zu Unrecht in Vergessenheit geriet. Die Geschichte selbst ist unter anderem als Anime unter dem Titel „Die Kinder vom Berghof“ bekannt, doch die Buchvorlage wird kaum irgendwo erwähnt. Sehr schade, denn es ist eine wunderschöne Geschichte über Schuld, Wiedergutmachung und Vergebung. Auch ohne sich mit der Botschaft zu beschäftigen und die Geschichte zu analysieren, unterhält dieses Buch. Der bibellesebund macht dieses Werk zu einem fairen Preis in einer guten Übersetzung zugänglich. Wunderschöne Illustrationen von Jana Parel bereichern diese Ausgabe. Ein Kinderbuchschatz, den es zu entdecken lohnt!

Veröffentlicht am 18.12.2017

Die gute Gesellschaft

Mansfield Park
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Sir Thomas Bertram nimmt Fanny, die Tochter verarmter Verwandten, bei sich auf. Zusammen mit seinen eigenen Kindern wächst sie heran. Während sein ältester Sohn Tom sich als Taugenichts entpuppt und seine ...

Sir Thomas Bertram nimmt Fanny, die Tochter verarmter Verwandten, bei sich auf. Zusammen mit seinen eigenen Kindern wächst sie heran. Während sein ältester Sohn Tom sich als Taugenichts entpuppt und seine beiden Töchter mit Eitelkeit und Hochmut ihr Glück gefährden, bleibt Fanny sich treu. So findet sie trotz ihrer Herabsetzung durch die Verwandten am Ende ihr Glück.

Gesellschaftskritik mit so viel Würde und Anmut ist Jane Austens Spezialität. Ohne sich eine Blöße zu geben enttarnt sie schonungslos Heuchelei und Vergnügungssucht und verletzt dabei nie den guten Ton. Trotzdem war ich von diesem Buchetwas enttäuscht. Die Charaktere blieben blass. Fanny und Edmond, die positiven Charaktere par excellence, konnten bei mir keine Sympathie wecken. Edmond kam als selbstverliebter Esel rüber und Fanny so farblos als sei sie eine leblose Puppe. Die einzigen Charaktere, die voller Leben waren und Sympathie weckten, waren die Schurken – wobei ich mich lange fragte, was an ihnen so negativ sein soll.

Jane Austen ist mit diesem Buch ein tolles Gesellschaftspanorama gelungen. Der leichte Stil, die plätschernden Plaudereien und das herrliche Bild nehmen den Leser sofort mit in vergangene Zeiten. Es lässt sich wunderbar lesen, doch für die Hauptcharaktere konnte ich keine Sympathie aufbringen.