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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2025

Maximal gefühlvoll ♥

No Hard Feelings
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"No hard feelings" ist ein Buch, welchem man momentan kaum entkommen kann. Das Cover tauchte in regelmäßigen Abständen in meinem Feed auf und wer mich kennt weiß, dass Klappentext und Cover genau meinem ...

"No hard feelings" ist ein Buch, welchem man momentan kaum entkommen kann. Das Cover tauchte in regelmäßigen Abständen in meinem Feed auf und wer mich kennt weiß, dass Klappentext und Cover genau meinem Geschmack entsprechen.

Als ich das Buch begann, wollte ich mich überraschen lassen. Und schon nach der ersten Seite musste ich nach der versteckten Kamera suchen, denn diese Geschichte kam mir persönlich doch sehr bekannt vor. Direkt aus dem Leben erzählt Novak ein Beziehungsverhältnis, was sicherlich nicht wenige Frauen kennen: Das typische auf Abstand halten. Eine Situationship, wie wir es heutzutage nennen. Und was Leute im unmittelbaren Umfeld in einem auslösen können, zeigt das Buch nicht nur auf Beziehungsebene. Protagonistin Penny hat wenig Selbstvertrauen. Sie sieht ständig, wie sie scheitert und Aufgaben nicht ordentlich erledigt, während um sie herum alle erfolgreich zu sein scheinen. Ein Gefühl, was sicherlich auf viele junge Leute zutrifft. Es ist ein Mix aus selbsterfüllender Prophezeiung und dem Kleinhalten durch andere Leute. Ihrer Chefin kann sie nichts recht machen, ihrer Freundin redet sie zuviel über Probleme und ihre erste große Liebe will nur das Eine und hält sie auf Abstand.

Überraschend war für mich, wie humorvoll das Buch geschrieben ist. Pennys Art, alles zu überspielen, lies zu Beginn eine lockere, leichte Stimmung aufkommen. Doch je tiefer man in das Buch eintaucht, desto stärker gerät man in den Strudel von Pennys Gefühls- und Gedankenchaos. Viele werden sich in ihr wiederfinden, doch wer es nicht auf diesem tiefen Level erlebt hat, wird sicherlich ab einem bestimmten Punkt sehr genervt von Penny sein. Denn auf einem realistischen Level hüpft Penny nicht nach der ersten Therapiestunde positiv durchs Leben, sondern durchläuft einen langen und schweren Prozess - dies war stellenweise anstrengend zu lesen, aber eben sehr authentisch. Eine Empfehlung meinerseits: Humorvoll und am Puls der Zeit.

(Vorsicht: Minispoler!) Mehr oder weniger authentisch ist das exzessives Happy End. Ich gönne es Penny und ich hoffe, ihr auch. ♥

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Veröffentlicht am 10.05.2025

Wer Entspannung sucht

Das Licht in den Wellen
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Das Leben in Deutschland ist oft unterschiedlicher, als wir es uns vorstellen. Mit "Das Licht hinter den Wellen" wurde mir bewusst, wie stark diese Unterschiede vor ein paar Jahrzehnten noch waren. So ...

Das Leben in Deutschland ist oft unterschiedlicher, als wir es uns vorstellen. Mit "Das Licht hinter den Wellen" wurde mir bewusst, wie stark diese Unterschiede vor ein paar Jahrzehnten noch waren. So wurde deutlich, wie eigen das Leben auf der Insel war. Wie abgeschottet von dem Festland. Ein Trip in die Großstadt Hamburg? Quasi eine Weltreise! Doch Protagonistin Inge will weg von der Insel. Ein Vorfall zwingt sie mental zur Flucht, alles zu vergessen und so organisiert ihr ein Bekannter das Ticket nach Amerika - das Land, in dem alles möglich ist.

Die Autorin hat Inge erfunden. Doch Inge repräsentiert das Leben vieler Föhrer Auswanderer und so bleibt die Autorin historisch möglichst korrekt. In diesem Buch steckt sicherlich viel Recherche, das merkt man vor allem in den Details.

Während Inge von der Insel und ihrer Rückkehr träumt, forciert das Schicksal ihr Bleiben. Es wird viel erklärt, wie Inge damals mit ihrer Familie und ihrer Heimat in Kontakt bleiben konnte und auch, wie Amerikaner damals so tickten. Das Buch liest sich angenehm. Unaufregend und das habe ich geliebt. Für ein paar ruhige Tage, wenn man die Stille und Ruhe genießen möchte, ist das Buch perfekt.

Damit das Buch einem Höhepunkt entgegensteuern konnte, kamen immer wieder Hinweise auf Inges Grund nach Amerika zu fliehen. Es soll das überraschende Finale bilden, was allerdings wenig emotional und sehr schnell abgehandelt wurde.
So bleib das Buch ohne großartige Ecken und Kanten. Die Charaktere sind ihrem Lebensalter entsprechend dargestellt, man lernt wirklich viel über die Auswanderer und das Leben auf Föhr und in New York. Es ist ein wunderbar ruhiger Roman, den ich auch an einem Stück hätte durchlesen können, deswegen empfehle ich ihn eingeschränkt:
Habt ihr Lust, einfach zu entspannen? An Sommerabenden im Garten, mit der lauwarmen Brise im Gesicht? Dann ist das Buch genau eures!
Doch wer mehr Pfiff und Spannung erwartet, sollte sich das Buch für einen anderen Tag aufheben.

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Veröffentlicht am 07.04.2025

Mit einer Prise Humor

A City of Flames
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Werbung | Rezensionsexemplar | 4 ⭐

Sie sehnt sich nach Rache. Womit sie nicht gerechnet hat ist Leidenschaft - in Teil 1 trifft dieser Klappentext noch nicht gänzlich zu und das tut der Story keinen Abbruch. ...

Werbung | Rezensionsexemplar | 4 ⭐

Sie sehnt sich nach Rache. Womit sie nicht gerechnet hat ist Leidenschaft - in Teil 1 trifft dieser Klappentext noch nicht gänzlich zu und das tut der Story keinen Abbruch. Wer eine heiße Romancestory erwartet, findet diese nur in einer abgeschwächter Version. Ein Slowburn der feinsten Art, gepaart mit Enemies to Lovers und ich liebs.

Primär liebe ich an Slowburn, das der Fokus mehr auf der Geschichte selbst liegt. So auch hier. Vasquez schafft ihre eigene Welt, mit eigenen Wesen und einer individuellen Geschichte. Direkt zu Beginn lernt der Leser neue Wesen kennen und durchlebt einen spannendenden Einstieg. Eine Reihe an Charakteren gliedert sich nach und nach ein. Darüber muss man erstmal die Übersicht behalten und doch sind alle mit nur wenigen Worten gut herausgearbeitet.

Die Geschichte nimmt schnell an Fahrt auf. Naralía kommt auf die Akademie, von ihrer Ausbildung bekommt man jedoch nur entfernt etwas mit. Stattdessen wird die Welt drumherum aufgebaut. Märkte, Kneipen, andere Wesen und die Geschichte rund um das Königreich und den Screaming Forest. Dadurch bekommt der Leser einen Vorgeschmack auf die folgende Bände.
Und dennoch wirkt dieser erste Band nicht wie ein Auftakt - im positiven Sinn. Teilweise überschlagen sich die Ereignisse, vor allem das Ende punktet mit sehr viel Spannung. Leider wird diese Spannung oft durch Tatlosigkeit oder Dialoge gestört. Wenn eine Horde Wesen die Protagonistin verfolgt, so hat sie sicherlich keine Zeit für kleine Interludes. Es wirkt, als würde alles herum pausieren, damit die Autorin noch ein paar Informationen einstreuen kann.

Der Enemy Darius ist die sprichwörtliche Prise Salz in der Geschichte. Seine lockere, freche Art löste einige Schmunzler aus.

Insgesamt bin ich durch das Buch geflogen. Ein lockerer, leichter Schreibstil und eine spannende Story mit viel Potential waren eine perfekte Mischung für diesen Auftakt. Lediglich die vielen Unterbrechungen und stellenweise sinnfreien Aktionen in wichtigen Situationen waren völlig fehl am Platz.

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Veröffentlicht am 31.03.2025

Psychologisch spannend

Die Tribute von Panem L. Der Tag bricht an
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Nostalgie mit jeder Seite

Suzanne Collins führt den Leser zurück in die Welt von Panem. Dabei könnte dieses Buch sehr gut als Auftaktbuch fungieren. Ist Snows Geschichte ein interessantes Interlude, so ...

Nostalgie mit jeder Seite

Suzanne Collins führt den Leser zurück in die Welt von Panem. Dabei könnte dieses Buch sehr gut als Auftaktbuch fungieren. Ist Snows Geschichte ein interessantes Interlude, so ist Haymitch Geschichte der lange Prolog zu einer epischen Saga.

Das Setting, der Ablauf, die Menschen. Wer Panem mit Katniss kennt, kennt auch den Ablauf dieses Buches. Umso beeindruckender empfinde ich es, dass die Autorin dennoch die Spannung aufbauen kann. Gleich und doch einzigartig. Jede Seite ist erneut ein psychologisches Spielchen. Vielleicht auch ein Blick auf unsere Welt? Collins streut jedenfalls zu gerne Anspielungen auf die Bedürfnisse der modernen Welt ein. Es handelt von der Nutzung von künstlicher Intelligenz, sowie Kritik an chemischen Mitteln. Nicht immer fand ich dies passend, manche Stellen erweckten den Eindruck von People Pleasing.

Der Einzug in die Arena fand relativ spät statt. Da diesmal doppelt so viele Tribute in den Kampf ziehen, mussten diese auch schneller ihr Ende finden. Dabei ging es manchmal brutal von statten, manchmal leise und manchmal schlicht und ergreifend plump und erzwungen. Allzu oft stellte ich die Tribute in Frage. Und in erster Linie die Anhäufung von Zufällen. Wenn die letzten Tribute in der riesigen Arena auf einem Fleck sind, oder "überraschende" Begegnungen stattfanden, die verhindert werden konnten.

Was das Buch stetig am Leben gehalten hat, war erneut die Liebe. Romantisch, familiär und freundschaftlich. Es ist so schön zu lesen, wie gerade die schwachen Distrikte zusammenhalten. Erschütternd, weil sie dennoch so wenig ausrichten können.

Das Buch wimmelt vor Anspielungen. Haymitch ist noch recht jung, als er an Katniss Seite berufen wird. So ist es auch nur realistisch, dass der junge Haymitch diverse Leute aus der Haupttrilogie kennt, mit ihnen aufwächst und sogar befreundet ist. Es war ein Heimkommen, Einblicke in die Entwicklung dieser Menschen zu erhalten.

Insgesamt ein weiteres starkes Buch aus dem Panem-Universum, mit vielen starken Emotionen. An manchen Stellen etwas forciert, aber dennoch ein empfehlenswertes Erlebnis.

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Veröffentlicht am 05.03.2025

Starker Auftakt zu neuer Saga

Spark of the Everflame
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Ich hatte keine Erwartungen und sie wurden maßlos übertroffen. Was war das für ein Ritt!

Der Einstieg ins Buch versprach bereits Fantasy vom feinsten. Denn ein gutes Worldbuilding ist die Essenz eines ...


Ich hatte keine Erwartungen und sie wurden maßlos übertroffen. Was war das für ein Ritt!

Der Einstieg ins Buch versprach bereits Fantasy vom feinsten. Denn ein gutes Worldbuilding ist die Essenz eines herausragenden Fantasybuches. So stand zunächst eine lange Eingewöhnungsphase in die Kindred-Curse Saga an, um die Regeln und Gesetze der Welt zu verinnerlichen. Auf diesen Prozess muss ein Leser sich einlassen können.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Diem. Als Mensch lebt sie getrennt von den göttlichen Nachkommen - den Descended. Doch ihr Job als Heilerin und ein familiärer Vorfall bringt sie bis in die Palasträume und hin zum Prinzen. Es wird schnell klar, dass es hier eine Liebesgeschichte geben wird. Dennoch hoffe ich, dass es nicht so offensichtlich wird und diese Verbindung noch einige Intrigen beinhalten wird. Schließlich sind beide Feinde. Per Gesetz nicht kompatibel. Descended und Menschen dürfen nicht miteinander anbandeln und doch forciert Diem das in mehrerer Hinsicht. Allgemein hat sie ein großes Mundwerk, was sie oft in Schwierigkeiten bringt. Sie handelt, bevor sie denkt und das kann anstrengend sein, wirkt aber echt. Schließlich ist sie nur bedingt eine ausgebildete Kämpferin.

Das Königreich steht im Konflikt mit den Menschen und so findet eine Rebellengruppe ihren Weg in die Geschichte. Diese ist zwar allzeit präsent, wirkt für mich bislang aber wie ein Mittel zum Zweck, wie eine Nebengeschichte. Ich hoffe, dass sie in weiteren Teilen noch mehr Aufmerksamkeit bekommen und ungeahnte Twists hervorgezaubert werden.

Das Ende bauscht sich auf und explodiert mit gewaltigen Neuigkeiten. Obwohl Diems Natur schon zu Beginn klar war und das Resultat daraus spätestens nach 2/3 des Buches deutlich wurde, sorgte der eindrucksvolle Schreibstil und die sich stetig steigernde düstere Stimmung dafür, dass ich am liebsten direkt weitergelesen hätte.

Mit vier Bänden bringt die Kindred-Curse Saga eine Menge Potenzial mit. Die Welt bietet Struktur, Spannung und Magie. Sie erweckt den Eindruck blutig und ungeschönt zu werden. Eine klare Empfehlung.

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