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Veröffentlicht am 01.04.2025

Amüsante, aber wenig tiefgründige Lektüre mit unsympathischer Protagonistin

Kuckucksmädchen
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"Ach, Wanda ", seufzt sie, als ich nicht antworte. "Eure Generation geht mir auf die Nerven. Diese ständige Suche nach dem perfekten Glück. Das kann doch nichts werden."
Ohne den Blick zu heben, gebe ...

"Ach, Wanda ", seufzt sie, als ich nicht antworte. "Eure Generation geht mir auf die Nerven. Diese ständige Suche nach dem perfekten Glück. Das kann doch nichts werden."
Ohne den Blick zu heben, gebe ich zurück:
"Sie haben ja keine Ahnung, sie wie sehr wir uns selber auf die Nerven gehen."
Sie nickt. "Weißt du, ich denke, die Tatsache, dass ihr so viele Enttäuschungen erlebt, liegt daran, dass ihr so hohe Erwartungen habt. Ich dachte schon mal, tatsächlich das perfekte Glück gefunden zu haben. Hat mich auf die Dauer ziemlich unglücklich gemacht."

Das Buch „Kuckucksmädchen“ von Eva Lohmann habe ich hauptsächlich gelesen, weil es eben von Eva Lohmann ist, eins ihrer frühen Werke.
Hier geht es um die dreißigjährige Wanda, die seit 3 Jahren eine Beziehung mit dem sympathischen Jonathan hat. Und nun ist ihre große Frage: Hat die Beziehung Bestand, ist es Zeit fürs Heiraten und Kinderkriegen? Wanda ist unsicher. Und unzufrieden. Ist das schon alles? Geht das nicht besser?
Sie startet also ein Projekt, um herauszufinden, ob sie wirklich „den Richtigen“ gefunden hat oder ob ihr Leben mit einem anderen Partner anders, besser verlaufen wäre. Also begibt sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit und besucht ihre Exfreunde:
Phillip, der einzige, mit dem sie jemals zusammengezogen war und dessen neue Freundin Larissa schwanger ist; Max, der inzwischen mit Anouk in einer Bullerbü-Heile-Welt-Beziehung mit drei Kindern lebt; ihre Jugendliebe Ilya; und auch Clemens, eine eher flüchtige Bekanntschaft.
Ob Jonathan noch auf sie warten wird, bis sie ihre Entscheidung treffen kann?

Ich muss sagen, dass das Buch zwar oft ganz amüsant war und schnell gelesen. Allerdings fand ich Wanda ziemlich unsympathisch, unreif und egozentrisch. Ohne Rücksicht auf die Gefühle der anderen zieht sie ihren Egotrip durch. Besonders Jonathan wird wirklich mies und rücksichtslos behandelt. Eine Protagonistin, mit der ich mich so gar nicht identifizieren konnte.

Insgesamt bietet das Buch eine wenig tiefgreifende Geschichte.
Eva Lohmann hat später mit „Das leise Platzen unter der unsere Träume“ und „Wie Du mich ansiehst“ deutlich bessere und reifere Bücher nachgelegt. Dieses hier kann ich nicht wirklich empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2025

Amüsante, aber wenig tiefgründige Lektüre mit unsympathischer Protagonistin

Kuckucksmädchen
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"Ach, Wanda ", seufzt sie, als ich nicht antworte. "Eure Generation geht mir auf die Nerven. Diese ständige Suche nach dem perfekten Glück. Das kann doch nichts werden."
Ohne den Blick zu heben, gebe ...

"Ach, Wanda ", seufzt sie, als ich nicht antworte. "Eure Generation geht mir auf die Nerven. Diese ständige Suche nach dem perfekten Glück. Das kann doch nichts werden."
Ohne den Blick zu heben, gebe ich zurück:
"Sie haben ja keine Ahnung, sie wie sehr wir uns selber auf die Nerven gehen."
Sie nickt. "Weißt du, ich denke, die Tatsache, dass ihr so viele Enttäuschungen erlebt, liegt daran, dass ihr so hohe Erwartungen habt. Ich dachte schon mal, tatsächlich das perfekte Glück gefunden zu haben. Hat mich auf die Dauer ziemlich unglücklich gemacht."

Das Buch „Kuckucksmädchen“ von Eva Lohmann habe ich hauptsächlich gelesen, weil es eben von Eva Lohmann ist, eins ihrer frühen Werke.
Hier geht es um die dreißigjährige Wanda, die seit 3 Jahren eine Beziehung mit dem sympathischen Jonathan hat. Und nun ist ihre große Frage: Hat die Beziehung Bestand, ist es Zeit fürs Heiraten und Kinderkriegen? Wanda ist unsicher. Und unzufrieden. Ist das schon alles? Geht das nicht besser?
Sie startet also ein Projekt, um herauszufinden, ob sie wirklich „den Richtigen“ gefunden hat oder ob ihr Leben mit einem anderen Partner anders, besser verlaufen wäre. Also begibt sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit und besucht ihre Exfreunde:
Phillip, der einzige, mit dem sie jemals zusammengezogen war und dessen neue Freundin Larissa schwanger ist; Max, der inzwischen mit Anouk in einer Bullerbü-Heile-Welt-Beziehung mit drei Kindern lebt; ihre Jugendliebe Ilya; und auch Clemens, eine eher flüchtige Bekanntschaft.
Ob Jonathan noch auf sie warten wird, bis sie ihre Entscheidung treffen kann?

Ich muss sagen, dass das Buch zwar oft ganz amüsant war und schnell gelesen. Allerdings fand ich Wanda ziemlich unsympathisch, unreif und egozentrisch. Ohne Rücksicht auf die Gefühle der anderen zieht sie ihren Egotrip durch. Besonders Jonathan wird wirklich mies und rücksichtslos behandelt. Eine Protagonistin, mit der ich mich so gar nicht identifizieren konnte.

Insgesamt bietet das Buch eine wenig tiefgreifende Geschichte.
Eva Lohmann hat später mit „Das leise Platzen unter der unsere Träume“ und „Wie Du mich ansiehst“ deutlich bessere und reifere Bücher nachgelegt. Dieses hier kann ich nicht wirklich empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2025

Historisch interessante Lebensgeschichte einer Frau

Schwebende Lasten
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Das Cover zu „Schwebende Lasten“ von Annett Gröschner ist recht nichtssagend, leicht verschwommen, doch irgendwie passend zum Buch.Der Klappentext las sich recht vielversprechend. Und dann war da das Vorwort, ...

Das Cover zu „Schwebende Lasten“ von Annett Gröschner ist recht nichtssagend, leicht verschwommen, doch irgendwie passend zum Buch.Der Klappentext las sich recht vielversprechend. Und dann war da das Vorwort, erste Seite, einfach wow!
Das fand ich so unfassbar gut geschrieben - und hatte daher wirklich sehr, sehr hohe Erwartungen an dieses Buch. Diese wurden dann aber leider nicht ganz erfüllt.

Ja, diese Hanna Krause hatte ein Leben voller unfassbarer Schicksalsschläge und historisch interessanter Ereignisse. Zu Beginn fand ich den Aufbau des Romans und die Geschichte sehr interessant, die Kapitelüberschriften zum Thema Blumen waren auch wirklich originell und passend zum Buch.
Doch irgendwann plätscherte es irgendwie so dahin und konnte mich leider nicht mehr recht fesseln. Vielleicht bin ich als Sehr-Viel-Leserin auch einfach zu anspruchsvoll bzw. hatte durch das wirklich umwerfende Vorwort zu hohe Erwartungen.
Mein Fazit: ein durchaus lesenswertes und unterhaltsames Buch, bei dem mir aber „das gewisse Etwas“ doch noch gefehlt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2025

Historisch interessante Lebensgeschichte einer Frau

Schwebende Lasten
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Das Cover zu „Schwebende Lasten“ von Annett Gröschner ist recht nichtssagend, leicht verschwommen, doch irgendwie passend zum Buch.Der Klappentext las sich recht vielversprechend. Und dann war da das Vorwort, ...

Das Cover zu „Schwebende Lasten“ von Annett Gröschner ist recht nichtssagend, leicht verschwommen, doch irgendwie passend zum Buch.Der Klappentext las sich recht vielversprechend. Und dann war da das Vorwort, erste Seite, einfach wow!
Das fand ich so unfassbar gut geschrieben - und hatte daher wirklich sehr, sehr hohe Erwartungen an dieses Buch. Diese wurden dann aber leider nicht ganz erfüllt.

Ja, diese Hanna Krause hatte ein Leben voller unfassbarer Schicksalsschläge und historisch interessanter Ereignisse. Zu Beginn fand ich den Aufbau des Romans und die Geschichte sehr interessant, die Kapitelüberschriften zum Thema Blumen waren auch wirklich originell und passend zum Buch.
Doch irgendwann plätscherte es irgendwie so dahin und konnte mich leider nicht mehr recht fesseln. Vielleicht bin ich als Sehr-Viel-Leserin auch einfach zu anspruchsvoll bzw. hatte durch das wirklich umwerfende Vorwort zu hohe Erwartungen.
Mein Fazit: ein durchaus lesenswertes und unterhaltsames Buch, bei dem mir aber „das gewisse Etwas“ doch noch gefehlt hat.

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Veröffentlicht am 13.03.2025

Von Liebe und Verlust: Berührender Roman, der mich leider nicht ganz überzeugen konnte

dreimeterdreißig
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"Bevor mein Leben zu einem Davor und einem Danach wurde und deines endete."

Ich kenne Jaqueline Scheiber schon von ihren Büchern "Offenheit" und "Ungeschönt", die ich beide sehr gut fand, außerdem auch ...

"Bevor mein Leben zu einem Davor und einem Danach wurde und deines endete."

Ich kenne Jaqueline Scheiber schon von ihren Büchern "Offenheit" und "Ungeschönt", die ich beide sehr gut fand, außerdem auch durch ihre Texte auf Instagram und aus dem Internet.
Umso mehr war ich gespannt auf ihren ersten Roman. Wenn man ihre persönliche Lebensgeschichte kennt, fallen einem natürlich die Parallelen zum Inhalt des Buchs auf. Schon alleine deshalb wollte ich das Buch so gerne mögen – es ist mir leider nicht ganz gelungen.

Erzählt wird in zwei Zeitebenen die Geschichte von Klara und Balázs, die sich verlieben und in einer drei Meter dreißig hohen Altbauwohnung in Wien ein gemeinsames Leben aufbauen. Doch eines Nachts liegt Balázs plötzlich leblos im Bett …

Die Geschichte ist nicht einfach zu lesen, weder vom Thema noch vom Schreibstil her. Dieser ist sehr poetisch, wirkt aber stellenweise sehr konstruiert und hat mich nicht komplett angesprochen.
Die Kapitelüberschriftend fand ich sehr originell (das dazubehörige komplette Gedicht von Lydia Daher ist am Ende des Buchs zu finden), außerdem helfen sie, sich in den zwei Zeitebenen zurechtzufinden. In der Vergangenheit wird in Rückblenden die Beziehung von Klara und Balázs erzählt, in der Gegenwart ist Klara mit dem plötzlichen Verlust und den entsprechenden Auseinandersetzungen konfrontiert.

"Es war merkwürdig, wie leicht es ihr fiel, den Tod so nüchtern zu betrachten. Vielleicht lag es daran, dass sie ihn nie wirklich gefürchtet hatte. Nicht den Tod selbst, sondern das, was er mit den Menschen machte - die Panik, die ihr in ihnen auslöste "

Ich bin nach der Lektüre wirklich zwiegespalten. Die Protagonistin blieb für mich leider recht unnahbar und emotionslos, ich konnte ihre Gefühle nicht ganz nachempfinden. Erst gegen Ende des Buchs konnte es mich stärker berühren.
Das Thema Verlust und Tod ist natürlich nicht einfach, vor allem nicht für jemanden, der dies selbst erlebt hat - hierfür meinen großen Respekt an die Autorion, das Thema als Roman zu verarbeiten.

"Eine Lücke, die die Größe der Dinge erst bemerkbar machte, als wäre die Summe all der geringgeschätzten Handgriffe das, was ein Leben ausmachte. Oder ihr Fehlen."

"Sie wollte widersprechen, sich aufsetzen, laut werden. Sie wollte ihn anschreien und mit dem Finger in alle Richtungen des Raumes zeigen, ihn fragen, ob ihm nicht klarer sei, welche Überwindung sie das koste. Hier mit ihm. Doch Balász konnte nicht ahnen, wie viel Magie sie zugelassen hatte, um sie und ihn möglich zu machen. Wie viele innere Türen sie immer wieder aufschließen musste, um nur im Ansatz zu fühlen, was in seiner gesamten Größe nur im Rückblick verstanden werden konnte. Die Liebe. Nicht weniger."

Insgesamt würde ich sagen, dass das Buch stellenweise durchaus sehr lesenswert und berührend ist und viel Stoff zum Nachdenken bietet, doch meine Erwartungen an das Buch wurden nicht ganz erfüllt. Der Funke zu meinem großen Bedauern leider einfach nicht übergesprungen. Ich vergebe daher 3 von 5 Sternen.

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