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BettinaHertz

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2025

Ganz wunderbar

Der Duft von Kuchen und Meer
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Maren erfährt, dass ihre Oma Undine ein Haus auf Amrum hat und sie ihr das schenken möchte. Undine weigert sich strikt, selbst nach Amrum zu fahren, um die Modalitäten zu besprechen. Und so reisen Maren ...

Maren erfährt, dass ihre Oma Undine ein Haus auf Amrum hat und sie ihr das schenken möchte. Undine weigert sich strikt, selbst nach Amrum zu fahren, um die Modalitäten zu besprechen. Und so reisen Maren und ihre kleine Tochter Leni an die Nordsee und verlieben sich sofort in das Reetdachhaus hinter den Dünen. Als sie einen alten Backtisch finden, ist Maren Feuer und Flamme, schließlich ist sie selbst Konditorin. Während ihres Aufenthaltes erfahren sie viel von Undines Familie und dass ein schlimmes Zerwürfnis zwischen ihnen steht. Warum hat Undine vor vielen Jahren Hals über Kopf die Insel verlassen und ist nie wieder zurückgekehrt? Auf der Suche nach Antworten lernt sie Mattes kennen, ist Amrum für sie und Leni ein Neuanfang?

Anne Barns hat wieder einen wunderschönen Wohlfühlroman geschaffen, sie schreibt unglaublich bildhaft, dass man das Gefühl hat, dabei zu sein. Die Schauplätze auf Amrum sind so toll beschrieben, man spürt die frische Meeresprise. Auch das Thema Backen ist hier ganz wunderbar integriert, es gibt tolle Rezepte am Ende des Buches. Überhaupt bildet dieses Thema eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Es gibt zwei Zeitebenen, bei der wir erfahren, wie Marens Vorfahren nach Amrum gekommen sind und weshalb Undine die Insel verlassen hat, es ist eine sehr emotionale Geschichte, die mich sehr berührt hat.

Anne Barns hat wunderbare Figuren gezeichnet, die mir richtig ans Herz gewachsen sind. Maren versucht ihre Oma zu verstehen, warum sie den Kontakt so rigoros abgebrochen hat und versucht zwischen den Fronten zu vermitteln. Das ist mitunter nicht leicht bei den nordischen Dickschädeln.

Insgesamt ist es ein warmherziger, wunderschöner Roman mit ganz viel Inselflair. Die süßen Köstlichkeiten regen echt zum Nachbacken an, die Meersalzkekse und Mandeltaler habe ich schon probiert, was soll ich sagen - absolut top - wie die gesamte Geschichte. Ich gebe eine ganz große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.03.2025

Frauenpower

Die Familienangelegenheiten der Johanne Johansen
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Die Romane von Dora Heldt sind immer so inspirierend, man kommt gar nicht mehr davon los und möchte am liebsten in einem Stück lesen bzw. hören.

Inhalt: Johanne Johansen hat kaum ihren Ruhestand angetreten, ...

Die Romane von Dora Heldt sind immer so inspirierend, man kommt gar nicht mehr davon los und möchte am liebsten in einem Stück lesen bzw. hören.

Inhalt: Johanne Johansen hat kaum ihren Ruhestand angetreten, da erfährt sie, dass das Familienunternehmen Elbreederei Kurz Johansen & Söhne kurz vor der Pleite steht. Johanne hält Firmenanteile und ist entsetzt, wie es soweit kommen konnte. Das Lebenswerk ihrer Eltern, die früh verstorben sind, steht auf dem Spiel. Ihre Cousine Luise (geb. Hansen) ist glücklich verheiratet, meint sie jedenfalls. Was in der Firma vorgeht, bekommt sie nur leidlich mit. Nun hat ihr Mann einen schlimmen Autounfall und mit der Firma geht’s bergab.
Johanne und Luise - sie können sich überhaupt nicht leiden, doch müssen nun zusammenarbeiten, um die Reederei zu retten. Dabei kommen gut gehütete Familiengeheimnisse ans Licht. Im Hamburger Hafen wird’s nicht langweilig.

Der Schreibstil ist unglaublich unterhaltsam, ausdrucksstark, lebendig, bildhaft und mit einem herrlich norddeutschen Humor gespickt. Als Hörbuch empfand ich es noch intensiver, Sprecherin Vera Teltz hat diesen Roman hervorragend eingesprochen. Es gibt mehrere Perspektivenwechsel, die den Handlungsverlauf noch spannender machen. Den Johanne Part mochte ich am meisten.

Die Figuren sind so gut gezeichnet, man lernt sie in den ersten Abschnitten nacheinander kennen, baut entweder Sympathie auf oder auch nicht - ich sag nur „Thilo Alexander“. Johanne ist echt ein Phänomen - sie ist in allen Lebenslagen dermaßen rationell eingestellt, dass sie auf ihre Mitmenschen ziemlich unsympathisch rüberkommt. Aber ihre Gedanken sind tatsächlich oft gegensätzlich, das gibt sie nur nicht zu. Sie nennt die Dinge beim Namen, auch wenn es weh tut, mit Gefühlsduselei hat sie so gar nichts am Hut. Aber es gibt auch einen weichen Kern und eine Geschichte, warum sie so ist, wie sie ist.
Luise ist das komplette Gegenteil, sie hätte mich auch am Rande der Verzweiflung gebracht, lest unbedingt, wie die beiden zur Rettung der Familienreederei eilen. Und nicht nur sie, es kommen so einige Familienmitglieder aus den unterschiedlichsten Lagern hinzu.

Insgesamt ist es bewegende Familiengeschichte mit ganz viel Hamburger Flair und norddeutschen Charme. Ich gebe eine große Leseempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 23.02.2025

Richtig schön

Winterküsse und Leinwandträume
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Winterküsse und Leinwandträume hat mich richtig überrascht und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist wunderbar zu lesen, humorvoll, romantisch und bildhaft. Es ist ...

Winterküsse und Leinwandträume hat mich richtig überrascht und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist wunderbar zu lesen, humorvoll, romantisch und bildhaft. Es ist eine weihnachtliche Liebesgeschichte, die mich sehr berührt hat.

Und darum geht es: Daniel, alleinerziehend des 6jährigen Max möchte die Weihnachtszeit im verschneiten Schwarzwald verbringen, dazu hat er sich ein Haus gemietet, er braucht dringend eine Auszeit, sein kräftezehrender Job, Haushalt, Kind und ewige Streitereien mit seiner Ex haben Spuren hinterlassen.

Gleich nebenan wohnt Hanna, sie ist Malerin und kämpft mit einer Blockade, deswegen hat sie sich aus der Öffentlichkeit in den Schwarzwald zurückgezogen. Über Nacht purzelt sie in den Vater-Sohn Haushalt und die Anziehungskraft zwischen ihr und Daniel ist nicht zu leugnen. Kann es für beide eine gemeinsame Zukunft geben? Zuerst müssen sie einige Hürden bewältigen.

Die Autorin hat eine wunderschöne Liebesgeschichte kreiert, das Setting, vor allem der kleine Ort Winterlichten ist toll beschrieben und im winterlichen Schwarzwald kommt die Weihnachtsstimmung nicht zu kurz. Einige kulinarische Köstlichkeiten gehören auch dazu und am Ende des Buches gibt es ein Rezept vom weihnachtlichen Gebäck Striebele.

Die Protagonisten haben mir richtig gut gefallen. Durch den Perspektivenwechsel zwischen Daniel und Hanna konnte man sich wunderbar in beider Charaktere hineinfinden.

Insgesamt habe ich die Geschichte mit allen Sinnen genossen und gebe gerne eine Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.02.2025

Toller Cosy Krimi

Die Posaune im Watt
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Die Posaune im Watt ist ein unterhaltsamer Cosy Krimi. Wie der Titel verrät befinden wir uns im hohen Norden. Posaunenteile werden bei einer Wattwanderung gefunden, Mike - ein Musiker eines lokalen Orchesters ...

Die Posaune im Watt ist ein unterhaltsamer Cosy Krimi. Wie der Titel verrät befinden wir uns im hohen Norden. Posaunenteile werden bei einer Wattwanderung gefunden, Mike - ein Musiker eines lokalen Orchesters wird vermisst, wenig später taucht eine Leiche auf. Ein klarer Fall? Zunächst scheint es so, aber dann kommen immer mehr rätselhafte Fakten zu Tage. Ein Kommissar aus Hamburg eilt zur Unterstützung und mittendrin Rose, pensionierte Journalistin, und Heidemarie, Freundinnen von Kindesbeinen an.

Gesa Schröder hat einen tollen Schreibstil. Man liest sich mitten ins Watt hinein und schaut den Figuren über die Schulter. Der Krimi ist unblutig geschrieben, obwohl wir mit einigen unangenehmen Verbrechen konfrontiert werden. Der Kriminalfall ist gut konstruiert und die Auflösung war für mich überhaupt nicht vorhersehbar und hat mit richtig gut gefallen.

Das Setting wird detailreich beschrieben, vom Watt bis hin zu Heidemaries Garten, die Pflanzen- und Tierwelt konnte ich förmlich aufblitzen sehen.

Die Autorin hat authentische Figuren kreiert, die meisten Einwohner aus dem fiktiven Wattendorf. Von einigen wird so manches Geheimnis aufgedeckt.

Insgesamt ein toller Krimi, ruhig und dennoch spannend erzählt. Ich konnte ihn an einem Stück lesen und gebe eine klare Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.02.2025

Toller Abschluss

Die Glücksfrauen – Das Geheimnis der Rosen
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Das Geheimnis der Rosen ist der Abschlussband dieser bewegenden Romanreihe. Man kann durchaus quer in die Reihe einsteigen, ich empfehle aber eher, der Reihe nach zu lesen. Es geht um drei junge Frauen ...

Das Geheimnis der Rosen ist der Abschlussband dieser bewegenden Romanreihe. Man kann durchaus quer in die Reihe einsteigen, ich empfehle aber eher, der Reihe nach zu lesen. Es geht um drei junge Frauen (beste Freundinnen), die im zweiten Weltkrieg emigriert sind, um den Gräuel des Naziregiems zu entfliehen. Louise (Band 1) hinterlässt ihrer Enkelin June in ihrem Testament die Aufgabe, Marie und Anni bzw. deren Nachkommen zu finden, um eine alte Schuld zu begleichen. Nachdem sich June und Sandra (Marias Enkelin) gefunden haben, führt sie ihre Recherche nach Tansania zu Annis Enkelin Wendy.

Es gibt wieder zwei Erzählstränge, einmal in der Vergangenheit ab 1938 aus Sicht von Anni und einmal in der Gegenwart in Tansania aus Wendys Sicht. Der Schreibstil ist wie gewohnt mitreißend und ich bin wieder schnell in die Geschichte hineingekommen.

Annis Part ist absolut fesselnd. Sie ist mit Siegfried (arbeitet bei der Gestapo) verlobt und glaubt immer noch, dass er Gutes verrichten kann. Ihre Naivität bringt sie in ziemliche Bedrängnis und nach dramatischen Erlebnissen schlägt sie einen völlig anderen Weg ein. Anna Claire hat hier ein interessantes Thema aufgenommen, dass ich wegen der Spoilergefahr nicht näher benennen möchte. Am Ende führt es Anni nach Tansania. Wie es ihr dort erging, lest am besten selbst. Tansania als Exilland ist ganz wunderbar beschrieben, die Gegebenheiten vor Ort, die Rosenfarm sind sehr interessant.

Am Ende schließt sich der Kreis um Louise, Maria und Anni. Es ist unfassbar, wieviel Leid sie erfahren mussten und trotzdem sind sie ihren Weg gegangen. Mir hat der Abschluss sehr gefallen und ich schließe das Buch mit einem weinenden und lachenden Auge. Ich empfehle den Roman oder vielmehr die komplette Reihe sehr gerne weiter.

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