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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2025

Wenn der Glaube durch das Leben trägt...

Miluscha
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„...Sorgt nicht, sorgt nicht, für euch wird gesorgt. Der Vater im Himmel bleibt!...“

Dieser Segensspruch des Vaters über seine Frau und die Kinder zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Doch sehenwir ...

„...Sorgt nicht, sorgt nicht, für euch wird gesorgt. Der Vater im Himmel bleibt!...“

Dieser Segensspruch des Vaters über seine Frau und die Kinder zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Doch sehenwir uns an, wie alles begann.
Der Autor hat eine bewegende Biografie geschrieben, die 1923 beginnt und 1945 endet. Es ist eine Neuauflage des Buche.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist fein ausgearbeitet und bringt die gesellschaftlichen und persönliches Probleme auf den Punkt.

„...Bist du wirklich bereit, Elsa Lohreder, mich alten Mann zu heiraten und zugleich die Mutter meiner Kinder zu werden?...“

Diese Frage kommt von Karl Beer im Oktober des Jahres 1923 in dem kleinen Ort Nebarewka der Ukraine. Die 22jährige bejaht, denn sie hatte sich schon seit dem Tode ihrer älteren Schwester um Karl und seine Kinder gekümmert.
Im Dorf leben meist deutsche. Familien. Karl Beer ist der Lehrer und unterrichtet auch in Deutsch und Religion. Bisher hat sich niemand um die Bewohner gekümmert. Doch die Großwetterlage in der Sowjetunion hat sich geändert. Eine neue Regelung besagt, dass nur noch in Russisch unterrichtet werden darf. Religion wird verboten. Glücklicherweise kann Karl Russisch. Außerdem wird die Menge an Land begrenzt, die eine Familie haben darf.
Der Autor versteht es, das Leben auf dem Land anschaulich zu beschreiben. Deutlich wird der Zusammenhalt unter den Deutschen. Sie haben ihre Kultur und ihre Sprache beibehalten. Selbst durch schwierigste Zeiten trägt sie ihr Glaube.
Mittlerweile hat Elsa nicht nur drei Stiefkinder zu versorgen, sondern auch drei eigene Kinder geboren. Dazu gehört Miluscha.
Die sich ändernden politischen Verhältnisse fordern immer neue Entscheidungen. Der Weg der Familie führt erst in die Südukraine, dann wieder heim, bevor sie nach Kasachstan deportiert werden. Nach dem Tode des Vaters in der Südukraine ist Elsa allein für die Familie verantwortlich. Jeder muss mit zufassen.
Der Hitler – Stalin - Pakt ermöglicht den deutschen Familien die Rückkehr in die Ukraine. Nach der deutschen Besatzung geht es der Familie vergleichsweise gut, denn ein Onkel erscheint und nimmt sie in sein Haus in Schitomir auf. Miluscha ist mittlerweile 13 Jahre alt. Doch die Front rückt näher und sie müssen erneut fliehen. Immer wieder wird deutlich, wie der Segen des Vaters die Familie begleitet.
In Deutschland kommt allerdings der Schock. Das erste Mal werden sie getrennt. Miluscha muss nach Brandenburg, um ihr Pflichtjahr abzuleisten. Dabei trifft sie das erste Mal auf fanatische Menschen, die immer noch glauben, dass der Krieg zu gewinnen ist. Sie muss lernen, wann sie was sagen darf.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 22.03.2025

Nichts ist, wie es scheint

Winzerkrieg
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„...Jetzt sah André den Fahrer des Wagens. Sein Kopf war seitlich nach vorne weggekippt und ruhte unnatürlich verdreht auf der Schulter...“

André hatte sich von Irena zum Joggen überreden lassen. Dass ...

„...Jetzt sah André den Fahrer des Wagens. Sein Kopf war seitlich nach vorne weggekippt und ruhte unnatürlich verdreht auf der Schulter...“

André hatte sich von Irena zum Joggen überreden lassen. Dass sie dabei auf einen Toten stoßen, war nicht eingeplant.
Der Autor hat erneut einen spannenden und kniffligen Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Die kurzen Kapitel und der schnelle Wechsel zwischen den Handlungsorten sorgen für den hohen Spannungsbogen. Die Rückblicke in die Vergangenheit geben Informationen zur Vorgeschichte. Außerdem besticht der Roman durch seinen feinen Humor. Daran hat nicht zuletzt Irena ihren besonderen Anteil.

„...Gib`s auf, alter Mann. Verena weiß genu, dass du vor Neugierde saugfähig wie ein trockener Schwamm bist...“

Der Tote ist Besitzer eines Weingutes. Natürlich lässt es sich André nicht nehmen, selbst zu ermitteln. Allerdings ist sich Hauptkommissar Frank Achill sicher, dass es eine schnelle Lösung gibt. Die Anzahl der Verdächtigen ist an einer Hand abzählbar. An erster Stelle stehen dabei Sarah, die geschiedene Frau des Toten, und Ute, deren neue Lebensgefährtin und eine berufliche Konkurrentin des Toten.
Erstaunlicherweise gibt es einen Abschiedsbrief. Doch da die Tatwaffe verschwunden ist, kommt Selbstmord nicht infrage. Der Schuss war sofort tödlich. Außerdem zeigt ein Besuch in der Wohnung des Toten, dass dort jemand etwas gesucht haben muss. Plötzlich gibt es zwei Geständnisse. Das macht die Aufgabe für Frank nicht einfacher.
Natürlich wird bei den Verhören auf den Dörfern meist Dialekt gesprochen. Das gibt dem Buch seine lokale Authentizität.
Die Informationen, die André Frank und Verena über die Ergebnisse der Kriminaltechniker geschickt entlockt, lassen ihn ein gewagte Theorie aufstellen. Akribisch bereitet er sich vor, um seine Vermutung nachweisen zu können. Währenddessen verstrickt sich Frank in ausufernden Aktionismus. Selbst seine Kollegin Verena schüttelt nur noch den Kopf.
Am Ende bleibt keine Frage offen. Wieder hatte André die richtige Idee.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Es ist eine gekonnte Mischung aus Ermittlungsarbeit und Proivatleben.

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Veröffentlicht am 21.03.2025

Humorvolles Kinderbuch mit Tiefe

Zipfelmaus und die grandiose Gartenschule
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„...Wusstest du, dass alle Kinder nach den Ferien in die Schule dürfen?…

Mit dieser Frage überrascht der Maulwurf Zipfelmaus. Beide haben sich im Garten von Frau Bienenstich getroffen.
Der Autor hat ein ...

„...Wusstest du, dass alle Kinder nach den Ferien in die Schule dürfen?…

Mit dieser Frage überrascht der Maulwurf Zipfelmaus. Beide haben sich im Garten von Frau Bienenstich getroffen.
Der Autor hat ein inhaltsreiches und humorvolles Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte wird kindgerecht erzählt.
Die Tiere treffen sich in der Spelunke. Sie beschließen, dass sie auch eine Schule haben wollen. Da Zipfelmaus lesen kann, soll sie die Lehrerin sein. Doch aller Anfang ist schwer. Als Zipfelmaus zum Unterricht erscheint, ist die Spelunke geschlossen. Der einzige Schüler, der sich bei ihr meldet, ist ein kleiner Spatz. Zipfelmaus bringt ihre Vorbereitung an der Tür an. Später gibt es Ärger.

„...Gestern wollten alle eine Schule haben. Nun haben wir eine und keiner geht hin...“

Am nächsten Tag läuft es besser. Aber muss man wirklich 26 Buchstaben lernen? Langt es nicht, wenn man A und B kennt?
In der Nacht findet Zipfelmaus in ihrem Garten den kleinen Hund Fango. Er hat sich verlaufen. Beim Treffen der Tiere beraten sie, wie sie Fango helfen könnten, sein Zuhause zu finden. Am Halsband befindet sich ein Täschchen mit einer Information über seine Herkunft. Zipfelmaus hat eine prima Idee, wie die Tiere das Haus finden könnten. Dabei wird ihnen klar, wie wichtig es sein kann, die Buchstaben zu beherrschen.
Das Buch ist mit fein ausgearbeiteten farbigen Bildern illustriert. Der kleine Hund zum Beispiel, ist echt süß, besonders, wenn er seine Zunge heraushängen lässt.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 21.03.2025

Schönes Geschenkbuch

Die Hoffnung bleibt
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„...Wir müssen lernen, die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen, als auf das, was sie erleiden, anzusehen...“

Das ist einer der Sprüche aus dem Buch. Das Büchlein hat das Format eines ...

„...Wir müssen lernen, die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen, als auf das, was sie erleiden, anzusehen...“

Das ist einer der Sprüche aus dem Buch. Das Büchlein hat das Format eines Geschenkbuches und ist auch so aufgemacht. Es enthält mehr oder weniger lange Zitat aus den Werken von Dietrich Bonhoeffer.
Dass es um Hoffnung geht, wird durch den grünen Farbton des Cover verdeutlicht. Dazu passt der Blick nach oben.
Mit wenigen Ausnahmen ist jede Doppelseite so gestaltet, dass sich auf der einen Hälfte der Text, auf der anderen eine Zeichnung befindet. Dabei stammen die Bilder aus dem Hier und Jetzt und verdeutlichen damit, dass die Worte von Bonhoeffer nichts an ihrer Aktualität verloren haben. Die Zeichnungen wirken modern und ungewöhnlich. Außerdem sind auch die Texte oft farbig unterlegt. Auffallend ist, dass einige der Zitate vollständig in Großbuchstaben wiedergegeben werden.
Längere Texte gehen über beide Seiten. Das gilt dann auch für die dazu gehörenden Bilder.Das Büchlein endet mit einer Strophe aus dem bekanntesten Gedicht von Bonhoeffer:

„...Von guten Mächten
wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost,
was kommen mag.
Gott ist bei uns
am Abend und am Morgen
und ganz gewiss
an jeden neuen Tag...“

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Inhalt vermittelt Hoffnung und Vertrauen.

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Veröffentlicht am 19.03.2025

Eine junge Frau findet ihren Weg

Was es zu beschützen gilt
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„...Sie müssen bei der Polizei und vor dem Richter für mich aussagen. Sie müssen erklären, dass Strech mich verfolgt hat und ich keine andere Wahl hatte, als ihn zu erschießen, um mein Leben zu ändern...“


Wir ...

„...Sie müssen bei der Polizei und vor dem Richter für mich aussagen. Sie müssen erklären, dass Strech mich verfolgt hat und ich keine andere Wahl hatte, als ihn zu erschießen, um mein Leben zu ändern...“


Wir befinden uns im Jahre 1871. Catherine hat gerade eine junge Frau im Chicagoer Rotlichtviertel bei der Geburt unterstützt, als sie einen Mord beobachtet. Der Mörder will, dass sie lügt. Dann verblutet die Kit, die junge Frau.. Zuvor gibt sie Catherine die Adresse des Kindsvaters und bittet sie, das Baby zu ihm zu bringen.

Die Autorin hat einen spannenden Roman geschrieben. Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er verfügt stellenweise über einen feinen Humor.

Zurück in ihrem Elternhaus bekommt Catherine mit, dass der Mörder sie der Tat beschuldigt und einen Haftbefehl erwirkt hat. Kurzerhand packt sie ihre Sachen, nimmt das Baby und verschwindet.


„...Selbst wenn ihr Vater die besten Anwälte einschaltete, um sie zu verteidigen, hatte Rocky einflussreiche Kontakte [...] Wenn Rocky beschlossen hatte, sie zum Sündenbock zu machen, war sie gegen diesen Mann machtlos...“


Dylan McQuaid lebt in Fairplay in Colorado. Er hat beschlossen, sein unstetes Leben in Chicago hinter sich zu lassen. Er hat nun eine Stelle als Sheriff. Catherines Auftauchen kommt für ihn überraschend. Dylan bietet ihr die Hochzeit an. So schnell kann sie gar nicht gucken, wie sie verheiratet ist. Am nächsten Tag steht unter andern Dylans kleiner Neffe vor der Tür.


„...Das ist aber schnell gegangen, Onkel Dylan. Ich wusste gar nicht, dass Babys so bald nach der Hochzeit kommen...“


Es dauert eine Weile, bevor Catherine klar wird, dass Dylan sie für die Mutter des Kindes hält. Sie wartet auf eine passende Gelegenheit, um ihn aufzuklären. Erstaunlich gut fügt sie sich in das einfache Leben. Als Tochter aus begüterten Haus war sie es gewohnt, bedient zu werden. Allerdings hatte ihr der Vater die Freiheit gelassen, als Hebamme zu arbeiten. Trotzdem mangelt es ihr an Selbstwertgefühl.

Das Leben zur damaligen Zeit wird gut beschrieben. Dylans Familie kenne ich schon aus anderen Bänden der Reihe. Dylan war das schwarze Schaf der Familie, konnte sich aber immer auf sie verlassen. Deutlich wird, wie er in kritischen Situationen noch mit sich kämpft, nicht wieder zum Alkohol zu greifen. Der Hilfssheriff Stu und seine Frau geben ihm dabei Halt. Sie haben auch Catherine sofort angenommen und kümmern sich um die junge Frau.


„...Wir Frauen müssen aufhören, unseren Wert davon abhängig zu machen, was wir selbst oder andere über uns denken. Wir erhalten unseren Wert dadurch, dass unser Schöpfer uns gemacht hat und liebt...“


Es gibt noch einige Turbulenzen, bis alle Probleme gelöst sind.

Das Buch hat mich ausgezeichnet unterhalten.

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