Wenn der Glaube durch das Leben trägt...
Miluscha„...Sorgt nicht, sorgt nicht, für euch wird gesorgt. Der Vater im Himmel bleibt!...“
Dieser Segensspruch des Vaters über seine Frau und die Kinder zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Doch sehenwir ...
„...Sorgt nicht, sorgt nicht, für euch wird gesorgt. Der Vater im Himmel bleibt!...“
Dieser Segensspruch des Vaters über seine Frau und die Kinder zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Doch sehenwir uns an, wie alles begann.
Der Autor hat eine bewegende Biografie geschrieben, die 1923 beginnt und 1945 endet. Es ist eine Neuauflage des Buche.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist fein ausgearbeitet und bringt die gesellschaftlichen und persönliches Probleme auf den Punkt.
„...Bist du wirklich bereit, Elsa Lohreder, mich alten Mann zu heiraten und zugleich die Mutter meiner Kinder zu werden?...“
Diese Frage kommt von Karl Beer im Oktober des Jahres 1923 in dem kleinen Ort Nebarewka der Ukraine. Die 22jährige bejaht, denn sie hatte sich schon seit dem Tode ihrer älteren Schwester um Karl und seine Kinder gekümmert.
Im Dorf leben meist deutsche. Familien. Karl Beer ist der Lehrer und unterrichtet auch in Deutsch und Religion. Bisher hat sich niemand um die Bewohner gekümmert. Doch die Großwetterlage in der Sowjetunion hat sich geändert. Eine neue Regelung besagt, dass nur noch in Russisch unterrichtet werden darf. Religion wird verboten. Glücklicherweise kann Karl Russisch. Außerdem wird die Menge an Land begrenzt, die eine Familie haben darf.
Der Autor versteht es, das Leben auf dem Land anschaulich zu beschreiben. Deutlich wird der Zusammenhalt unter den Deutschen. Sie haben ihre Kultur und ihre Sprache beibehalten. Selbst durch schwierigste Zeiten trägt sie ihr Glaube.
Mittlerweile hat Elsa nicht nur drei Stiefkinder zu versorgen, sondern auch drei eigene Kinder geboren. Dazu gehört Miluscha.
Die sich ändernden politischen Verhältnisse fordern immer neue Entscheidungen. Der Weg der Familie führt erst in die Südukraine, dann wieder heim, bevor sie nach Kasachstan deportiert werden. Nach dem Tode des Vaters in der Südukraine ist Elsa allein für die Familie verantwortlich. Jeder muss mit zufassen.
Der Hitler – Stalin - Pakt ermöglicht den deutschen Familien die Rückkehr in die Ukraine. Nach der deutschen Besatzung geht es der Familie vergleichsweise gut, denn ein Onkel erscheint und nimmt sie in sein Haus in Schitomir auf. Miluscha ist mittlerweile 13 Jahre alt. Doch die Front rückt näher und sie müssen erneut fliehen. Immer wieder wird deutlich, wie der Segen des Vaters die Familie begleitet.
In Deutschland kommt allerdings der Schock. Das erste Mal werden sie getrennt. Miluscha muss nach Brandenburg, um ihr Pflichtjahr abzuleisten. Dabei trifft sie das erste Mal auf fanatische Menschen, die immer noch glauben, dass der Krieg zu gewinnen ist. Sie muss lernen, wann sie was sagen darf.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.